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100 JAHRE - Albert Wilhelm Wolf - Suhler Jagdwaffen

100 JAHRE . WOLF Jagdwaffen . Firmengr nder A. W. Wolf (Mitte). 1908 - 2008. 100 JAHRE Firma Albert Wilhelm Wolf/Suhl Am 8. November 1908 wurde die Firma durch Herrn Al- bert Wilhelm Wolf gegr ndet. Die Werkstatt befand sich damals in einem Nebengeb ude des schwiegerelterlichen Wohnhauses in der Gothaer Stra e in Suhl. ber sein Wirken in der Gr nderzeit gibt es leider nur sp rliche In- formationen. Anf nglich hat er sich mit der Montage von Gewehrschlos- sen und Leuchtpistolen besch ftigt. Jedoch schon in den 30er Jahren, so belegen eine Anzeige in der B chsenma- cherzeitung Der Waffenschmied sowie ein Waffenkata- log, hat die Firma mit Erfolg eine breite Palette von Jagd- und Luxuswaffen hergestellt bzw. vertrieben. Nach 1945 kam die Waffenproduktion vor bergehend zum Erliegen. Als Ausweichprodukte fertigte die Firma Metallwaren unterschiedlichster Art, wie Mohnm h- len, T rschl Erst 1947 erteilte die russische Kommandantur die Ge- nehmigung zur Produktion von Jagdwaffen .

In dieser Zeit entwickelte Albert Wilhelm Wolf eine Dop-pelflinte, die 1949 unter der Bezeichnung »Modell 1950« in München patentiert wurde.

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1 100 JAHRE . WOLF Jagdwaffen . Firmengr nder A. W. Wolf (Mitte). 1908 - 2008. 100 JAHRE Firma Albert Wilhelm Wolf/Suhl Am 8. November 1908 wurde die Firma durch Herrn Al- bert Wilhelm Wolf gegr ndet. Die Werkstatt befand sich damals in einem Nebengeb ude des schwiegerelterlichen Wohnhauses in der Gothaer Stra e in Suhl. ber sein Wirken in der Gr nderzeit gibt es leider nur sp rliche In- formationen. Anf nglich hat er sich mit der Montage von Gewehrschlos- sen und Leuchtpistolen besch ftigt. Jedoch schon in den 30er Jahren, so belegen eine Anzeige in der B chsenma- cherzeitung Der Waffenschmied sowie ein Waffenkata- log, hat die Firma mit Erfolg eine breite Palette von Jagd- und Luxuswaffen hergestellt bzw. vertrieben. Nach 1945 kam die Waffenproduktion vor bergehend zum Erliegen. Als Ausweichprodukte fertigte die Firma Metallwaren unterschiedlichster Art, wie Mohnm h- len, T rschl Erst 1947 erteilte die russische Kommandantur die Ge- nehmigung zur Produktion von Jagdwaffen .

2 Hierbei han- delte es sich vorerst ausschlie lich um Waffen mit glatten L ufen wie Einlaufflinten und Doppelflinten. In dieser Zeit entwickelte Albert Wilhelm Wolf eine Dop- pelflinte, die 1949 unter der Bezeichnung Modell 1950 . in M nchen patentiert wurde. Die Fertigung dieses Modells erforderte einen umfangreichen Werkzeugbau und eine Aufstockung des Maschinenparks. Die Maschinen wurden zum Teil aus Fragmenten von Ma- schinenteilen zusammengesetzt, die nicht der Demontage als Kriegsfolge zum Opfer gefallen waren. Der entstandene Platzmangel wurde durch den Umzug der Firma in eines der leerstehenden Fabrikgeb ude der ehemaligen Firma Zehner im Schlauchgarten 12, dem ltesten Suhler Indus- triegebiet, behoben. 1948 besch ftigte die Firma Wolf bereits 50 Mitarbeiter. Wechselvoll setzte sich die Ge- schichte der Firma fort. Aufgrund der restriktiven Wirt- schaftspolitik der DDR musste die Firma 1960 eine staat- liche Beteiligung aufnehmen und wurde 1972 ganz vom Staat bernommen.

3 Nach der Wende erfolgte 1990 die Reprivatisierung des Betriebes. Die Besitzverh ltnisse der Firma A. W. Wolf Herr Albert Wilhelm Wolf war bis 1949 Alleininhaber des Betriebes. Am 3. Februar 1949 schloss er mit seinen Kin- Anzeige in der B chsenmacherzeitung von 1936. Prospekt von 1930. dern Walter Wolf und Doris Seeber geb. Wolf einen Gesell- schaftervertrag (offene Handelsgesellschaft) ab. Die Fir- menbezeichnung lautete von da an: Albert Wilhelm Wolf, Jagdgewehr - und Metallwarenfabrik in Suhl. Am 14. Dezember 1953 wurde ein Kommanditgesell- schaftervertrag zwischen Albert Wilhelm Wolf und Doris Seeber abgeschlossen, und es entstand die Komman- ditgesellschaft Albert Wilh. Wolf KG. Am 1. Juli 1960 musste aufgrund geltender Gesetze eine staatliche Beteiligung aufgenommen werden. Der ge- sch ftsf hrende Komplement r blieb Albert Wilhelm Wolf.

4 Die staatliche Gesellschafterfunktion wurde durch den VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke ausge bt. Nach dem Ableben des Firmengr nders im JAHRE 1965. bernahm sein Sohn, Walter Wolf, die Leitung des Betrie- bes. In diesen Jahren hatte das Unternehmen mit ca. 30 Be- sch ftigten den Status eines Industriebetriebes. In einer DDR-weiten Aktion, mussten 1972 solche Firmen an den Staat verkauft werden. Sie wurden zu volkseigenen Betrie- ben erkl rt und dem Wirtschaftsrat des Bezirkes unterstellt. Die neue Firmenbezeichnung lautete nun: VEB Jagdge- wehrfabrik. Im Rahmen der von staatlicher Seite immer strikter durch- gesetzten zentralen Planung und Leitung wurden solche Betriebe in artverwandte Kombinate eingegliedert. Somit wurde die ehemalige Firma Wolf am 1. Januar 1976 eine Produktionsabteilung des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffen - werk Suhl und nannte sich fortan: Produktionsabteilung Schlauchgarten Kostenstelle 2500.

5 Herr Walter Wolf bernahm bis zu seinem Ausscheiden im JAHRE 1978 die Leitung dieser Abteilung und wurde von Herrn Gerhard Lin abgel st. Am 1. Juni 1990 konnte die Firma reprivatisiert werden. Die Reprivatisierung des Betriebes erfolgte als R ckkauf der an Herrn Walter Wolf und Frau Doris Seeber 1972. ausgezahlten Anteile durch Frau Christel Lin . Inhaberin ist von da an Frau Christel Lin , die gemeinsam mit ihrem Gatten, Herrn Gerhard Lin , das Unternehmen weiterf hrt. Die handwerkliche Herstellung von Jagdwaffen Das Handwerk eines B chsenmachers nach 1945 ist kaum mit einem herk mmlichen Handwerk zu vergleichen. Sohn des Firmengr nders: Walter Wolf Walter Wolf (rechts) und G nter Hornschuch Klein- und Kleinstbetriebe hatten sich in Benshausen bei Zella Mehlis angesiedelt. Hier wurden Bugfedern, Ab- zugb gel in allen Formen und Ausf hrungen sowie Seiten- schlosse angefertigt.

6 Aus Albrechts bei Suhl wurden Ge- stecke f r Zielfernrohrmontagen, alle Arten von Riemen- b geln, Visiereinrichtungen und Werkzeuge f r den B ch- senmacherbedarf bezogen. Haupts chlich im Raum Suhl und Zella Mehlis siedelten sich Betriebe an, die Arbeiten f r die B chsenmacher verrichteten. Hierbei handelt es sich um Schlossmacher, Polierer, Br nierer, Einsetzer, Laufzieher, Graveure usw. Der selbstst ndige B chsenmacher war oft stundenlang unterwegs, um die einzelnen Arbeiten ausf hren zu lassen. Die Firma Wolf hatte eigens f r diese Transportaufgaben einen Mitarbeiter, den sogenannten Laufer , eingestellt. Immerhin hatte die Firma j hrlich ein Produktionsvolumen von ca. 250 300 Jagdwaffen . Im Stammbetrieb der Firma Albert Wilh. Wolf waren, neben den Mitarbeitern der eigenen mechanischen Fer- tigung, die eigentlichen B chsenmacher wie Rohrmacher, Systemmacher, Sch fter, Reparierer und Zusammensteller besch ftigt.

7 Das Produktionssortiment Die Herstellung von Jagdwaffen mit glatten L ufen nach 1945 in Suhl umfa te in der Firma Wolf vornehmlich Flin- ten mit nebeneinanderliegenden L ufen, also Querflinten. Zun chst wurde Material aus eigener Produktion verar- beitet. Von der Doppelflinte Modell 1950 wurden ber 200 St ck angefertigt. Eine weitere Doppelflinte aus ei- gener Fertigung und Entwicklung war das Modell XXX. Dies war mit Seitenschlossen ausgestattet und wurde ebenfalls in gr eren St ckzahlen hergestellt. In geringeren St ckzahlen wurden auch Bockdoppelflinten ( bereinanderliegende L ufe) angefertigt. Das Material hierf r wurde von der damaligen Firma Immanuel Meffert geliefert. Die Waffen wurden sowohl mit Blitzschlossen, als auch mit Seitenschlossen ausgestattet. Auf Antrag der Firma Wolf wurde am 26. Oktober 1956. die Genehmigung erteilt, auch wieder Waffen mit gezoge- nen L ufen herzustellen.

8 Nun konnte das Sortiment erwei- tert werden. Es wurden nun auch Drillinge und Bockb chs- flinten sowie Bockdoppelb chsen in die Produktion aufge- nommen. Diese Waffen waren fast ausschlie lich f r den Export bestimmt. Briefpapier und Umschlag von 1972. 1963 erhielten die staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe Freigaben f r Jagdwaffen mit Kugell ufen. Die den jewei- ligen Betrieben und Jagdgesellschaften vorgeschriebene Anzahl der Waffen durfte jedoch nicht vergr ert werden. Daher sollten noch gut erhaltene Doppelflinten verschrot- tet werden, um in den Besitz von Kugelwaffen zu gelangen. Herr Walter Wolf verweigerte die Verschrottung der Dop- pelflinten, die sich noch in gutem Zustand befanden, und machte den Vorschlag, in die bestehenden Querflinten B chsflintenwechsell ufe einzubauen. Somit konnte die Waffe als Doppelflinte oder B chsflinte gef hrt werden.

9 Dieser Vorschlag wurde umgesetzt, und die B chsflinte entstand erst als Wechsellauf und sp ter als Neuwaffe. 1964 folgte dann die nebeneinanderliegende Doppelb ch- se. Nach anf nglicher Skepsis wurde die Anfertigung die- ser Modelle auch von den anderen Suhler B chsenma- chern bernommen. Bis zum 31. Dezember 1975 war die Firma ein juristisch selbstst ndiger Betrieb und fertigte alle Arten von Jagd- waffen mit der Beschriftung Wolf Suhl. Mit der Ein- gliederung in das Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Th lmann (kurz Fajas oder ETW genannt) erfolgte eine Sortimentsbereinigung. Es wurden nur noch B chsflinten, Doppelb chsen und Drillinge hergestellt. Diese wurden beschriftet mit Gebr. Merkel Suhl, Simson Suhl, Hubertus Suhl, vorm. Sauer und Sohn Suhl und nur vereinzelt mit Wolf Suhl. Bis 1990 wurden die Jagdwaffen in Serie gefertigt. Auftr - ge erhielt die Firma ber das Exportkontor Suhler Jagdwaf- fen und die Abteilung Absatz des Fajas.

10 Das Material wurde ebenfalls vom Fajas bezogen. Sonderanfertigungen und Luxuswaffen wurden nur in geringen St ckzahlen in Auftrag gegeben. Neben der Serienproduktion von Jagdwaffen engagierten sich die F hrungskr fte und die Mitarbeiter des Bereiches Schlauchgarten stark in der Modellpflege und der Neuent- wicklung von Waffen bzw. Komponenten. Das Ergebnis waren Jagdwaffen mit hohem Innovationswert und gro er Zuverl ssigkeit wie der Drilling mit separater B chs- schlo spannung, weiterhin der Stecher f r B chsflinte und Doppelb chse, Laufkombinationen wie B chsdrillinge, Doppelb chsdrillinge, B chsflintendrillinge, Flintendrillinge und verschiedene Arten von Sicherungen. Die Firma 1998. (von links nach rechts) Christel Lin , Walter Wolf und Gerhard Lin . Der erste Bockdrilling auf der Basis der Merkel Bockwaffen wurde ebenfalls in der Produktionsabteilung gefertigt.


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