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2. Die Entwicklung von Wahrnehmung und Bewegung

432. Die Entwicklung von Wahrnehmung und Bewegung2. Die Entwicklung von Wahrnehmung und BewegungBereits um die neunte Schwangerschaftswoche beginnt f r das Ungeborene, das man zu dieser Zeit F tus nennt, die Phase, in der haupts chlich die Entwicklung der Wahrnehmung und der Bewegung im Mittelpunkt steht. Wahrnehmung und Bewegung unterliegen einem bestimmten Wahrnehmungssysteme sollen hier unterschieden und auf ihre Entwick-lung und Bed rfnisse hin betrachtet werden:Die taktile Wahrnehmung das Tasten und F hlenyyDie vestibulare Wahrnehmung das GleichgewichtyyDie propriozeptive Wahrnehmung die Stellung und Spannung der yyMuskeln, Sehnen, GelenkeDie auditive Wahrnehmung das H renyyDie visuelle Wahrnehmung das SehenyyDie gustatorische Wahrnehmung

(Hermann Hesse) Alle weiteren aufgeführten Beispiele von Hilfsangeboten zur leichteren Integra-tion der verschiedenen Sinnesreize sind präventive oder begleitende Unterstüt-zungsmöglichkeiten. Sie gelten nicht nur für Kindergarten- und Grundschulkin-der. Auch in weiterführenden Schulen ist ein progressiver Anstieg von fehlenden

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1 432. Die Entwicklung von Wahrnehmung und Bewegung2. Die Entwicklung von Wahrnehmung und BewegungBereits um die neunte Schwangerschaftswoche beginnt f r das Ungeborene, das man zu dieser Zeit F tus nennt, die Phase, in der haupts chlich die Entwicklung der Wahrnehmung und der Bewegung im Mittelpunkt steht. Wahrnehmung und Bewegung unterliegen einem bestimmten Wahrnehmungssysteme sollen hier unterschieden und auf ihre Entwick-lung und Bed rfnisse hin betrachtet werden:Die taktile Wahrnehmung das Tasten und F hlenyyDie vestibulare Wahrnehmung das GleichgewichtyyDie propriozeptive Wahrnehmung die Stellung und Spannung der yyMuskeln, Sehnen, GelenkeDie auditive Wahrnehmung das H renyyDie visuelle Wahrnehmung das SehenyyDie gustatorische Wahrnehmung das SchmeckenyyDie olfaktorische Wahrnehmung das Das taktile WahrnehmungssystemDas taktile Sinnessystem ist das vielf ltigste und fl chenm ig gr te Sinnessys-tem des Menschen.

2 Unsere Haut umh llt und sch tzt uns. Sie hat Rezeptoren f r Druck und Bewegung , f r W rme und K lte sowie f r Schmerz. Die Haut spiegelt die Empfindungen von Menschen wider; sie erblasst, err tet, schwitzt. Sie sch tzt den Menschen, sie reguliert, atmet und warnt. Unsere Haut hat somit lebenser-haltende Funktion. Reize von fast jedem Quadratzentimeter der Haut erreichen das Zentralnervensystem (ZNS) und werden dort verarbeitet und integriert. Vie-le Reize werden dem Menschen nicht bewusst, leiten aber auf niedrigerer Ebene des Gehirns Bewegungen und/oder Gef hls u erungen ein.

3 Montagu sieht die Bedeutung der taktilen Funktion auch darin, dass ihr im Gehirn deutlich gr ere Zonen zuzuordnen sind als anderen Funktionen. 11 Montagu, 11:51:02 Uhr442. Die Entwicklung von Wahrnehmung und BewegungDie Haut wird w hrend der Entstehung des Menschen wie das Nervensystem aus der gleichen Gewebsschicht, dem Ektoderm gebildet. Deshalb spielen die Haut und Bewegungsreize eine Schl sselrolle bei der Organisation des Gehirns. In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung, dass der Mensch zwar taub und blind leben kann, die Funktion der Haut aber lebensnotwendig ist.

4 Das taktile System ist das fr heste reagierende Sinnessystem, denn schon um die f nfte bis siebte Schwangerschaftswoche reagiert der F tus mit einer Ganzk r-perr ckzugsbewegung, wenn er eine zarte Ber hrung an den Lippen erf hrt. Die Lippen sind die erste tastempfindliche K rperregion des Ungeborenen, es folgen Hand und Fu sohlen. Bis zur Woche dehnt sich die taktile Reaktion auf den ganzen K rper aus. Das taktile Sinnessystem ist ein wichtiges Kommunikati-onssystem des Ungeborenen. Vorgeburtlich erh lt der F tus vielf ltige Hautreize durch die Bewegung der Mut-ter.

5 Im letzten Drittel der Schwangerschaft erm glicht die Verbindung des taktilen Sinnessystems mit anderen Sinnessystemen die Entstehung komplexer Reaktio-nen. W hrend der Geburt stimuliert die Kontraktion des Uterus kr ftig die Haut des F tus. Nie wieder im weiteren Leben wird es solche intensiven Reize des takti-len Sinnessystems geben. Die Stimulierung der Haut verleiht dem Neugeborenen Geborgenheit, Sicherheit und Wohlbehagen. Die Ber hrungen sind Grundlagen f r das weitere soziale Lernen. Sie stimulieren das Wachstum der sensorischen Nervenenden des K rpers.

6 Diese sind an motorischen Bewegungen, r umlicher Orientierung, visueller Wahrnehmung und Ber hrungen beteiligt. 2 W hrend der Entwicklung des Menschen ist die erste Ber hrung im Uterus auf sich selbst gerichtet, nach der Geburt erf hrt das Kind Ber hrungen mit anderen Menschen und mit Materialien. Nach dem ersten Lebensjahr verarbeitet das Kind die Ber hrungsreize etwa viermal so schnell wie bei der Geburt, im sechsten Lebensjahr etwa achtmal so schnell. Je besser die taktile Wahrnehmung differenziert wird, um so klarer werden das K rperschema und das K rperbild des Kindes.

7 Das K rperschema umfasst die Orientierung am eigenen K rper, das Wissen und die Kenntnis vom eigenen K r-per und dessen Funktionen und die Einsch tzung in Bezug auf Gr e und Aus-2 Hannaford, 1996, S. 45 11:51:02 Uhr452. Die Entwicklung von Wahrnehmung und Bewegungdehnung. Das K rperbild beinhaltet das eigene K rperbewusstsein, die Einstel-lung zum eigenen K rper und das Erleben der K rpergrenzen. Ein gut entwickel-tes K rperschema/K rperbild f hrt zu Selbstvertrauen, das mit der Entwicklung eines positiven Ich-Gef hls neuere Gehirnforschung zeigt, dass Kinder mit viel Hautkontakt weniger Stress haben und eine entsprechend geringere Aggressionsbereitschaft aufweisen.

8 Car-la Hannaford betont: Ber hrung ist ein starker Anker f r Verhalten und Lernen. 3 Sie berichtet von einem Experiment an kanadischen Schulen: Sch ler, die negati-ve Verhaltensmerkmale zeigten, wurden bei positivem Verhalten f nfmal leicht an der Schulter ber hrt und gelobt. Unangenehmes Verhalten wurde ignoriert. Bei allen Sch lern verbesserte sich das Verhalten innerhalb kurzer Zeit. Jean Ayres entdeckte eine Verbindung zwischen der Unf higkeit Ber hrungen zu ertragen und Lernschwierigkeiten. 4 Sie benennt taktile Abwehr als zwar gering-f gige, aber dennoch ernst zu nehmende neurologische St rung.

9 Die Symptome zeigen sich in berempfindlichkeit solchen Reizen gegen ber, die bei normaler taktiler Verarbeitung kaum sp rbar sind. Manche einfache Ber hrung stellt f r ein ber hrungsempfindliches Kind eine geradezu elementare Bedrohung dar. Schein-bar unangemessene Reaktionen wie Wut, Kampf oder Flucht sind die Folgen. Aus Untersuchungen ist bekannt, dass Fr hgeborene, die K rperkontakt beka-men, besser berlebten und sich schneller entwickelten als solche Fr hgeborene, die in W rmebettchen oder Brutk sten ohne K rperkontakt blieben.

10 Die taktile Sinneswahrnehmung ist nicht nur f r Fr hgeborene, S uglinge, Kinder und Jugendliche wichtig. Bis in das Seniorenalter hi nein ist zu erkennen, dass tak-tile Reize positive Auswirkungen auf die Psyche sowie die k rperliche und geisti-ge Fitness haben. Das Bed rfnis nach peripherer Hautstimulation dauert so lan-ge wie das Menschenleben, aber es ist am intensivsten und wesentlichsten in der fr hen Phase der reflektiven Verbindung. 5 Menschen untereinander treten ber ihren K rper in Beziehung, dabei spielen Blickkontakte, Mimik, Gestik, K rperhaltung, stimmliche Signale und direkte Be-r hrungen eine Rolle.


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