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2. Teil Gefährliche Körperverletzung, § 224 StGB

Gef hrliche K rperverletzung , 224 StGB 662. teil gef hrliche K rperverletzung , 224 StGB A. Einleitung Die gef hrliche K rperverletzung stellt einen qualifizierten Fall einer einfachen K rper-verletzung dar, so dass zun chst alle Merkmale des 223 I StGB erf llt sein m ssen. Hinweise zur Gutachtentechnik: Im Gutachten kann die Pr fung zumindest dann, wenn die Voraussetzungen des 223 I StGB unproblematisch vorliegen, sogleich mit 223 I, 224 I StGB begonnen werden und der 223 I StGB innerhalb dieser Pr fung als Grunddelikt integriert werden. B. Pr fungsschema Pr fungsschema: gef hrliche K rperverletzung , 223 I, 224 I StGB A.

Beispiel: Knüppel, 360 KFZ, 361 zum Würgen benutzte Krawatte. 362 Auch Tiere können gefährliche Werkzeuge sein, falls sie als Mittel zur Begehung einer Körperverletzung eingesetzt werden. 363 Körperteile (Faust) stellen ausgehend vom Wort-laut des § 224 I Nr. 2 StGB dagegen keine gefährlichen Werkzeuge dar. 364 Ob der be-

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1 Gef hrliche K rperverletzung , 224 StGB 662. teil gef hrliche K rperverletzung , 224 StGB A. Einleitung Die gef hrliche K rperverletzung stellt einen qualifizierten Fall einer einfachen K rper-verletzung dar, so dass zun chst alle Merkmale des 223 I StGB erf llt sein m ssen. Hinweise zur Gutachtentechnik: Im Gutachten kann die Pr fung zumindest dann, wenn die Voraussetzungen des 223 I StGB unproblematisch vorliegen, sogleich mit 223 I, 224 I StGB begonnen werden und der 223 I StGB innerhalb dieser Pr fung als Grunddelikt integriert werden. B. Pr fungsschema Pr fungsschema: gef hrliche K rperverletzung , 223 I, 224 I StGB A.

2 Tatbestand I. Vorliegen des Grundtatbestandes des 223 I StGB 1. K rperliche Misshandlung einer anderen Person 2. Gesundheitssch digung II. Vorliegen der Qualifikationsmerkmale des 224 I StGB 1. Durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheits- sch dlichen Stoffen 2. Mittels einer Waffe oder eines anderen gef hrlichen Werkzeugs 3. Mittels eines hinterlistigen berfalls 4. Mit einem anderen Beteiligten gemeinschaftlich 5. Mittels einer das Leben gef hrdenden Behandlung III. Vorsatz 1. Bzgl. der Merkmale des 223 I StGB 2. Bzgl. der Qualifikationsmerkmale des 224 I StGB B.

3 Rechtswidrigkeit und Schuld C. Grundfall: Eine b se Falle 1. Sachverhalt B hat A dessen Freundin F ausgespannt. Um dem B eine ordentliche Abreibung zu verpassen, ruft A bei ihm an und bittet um ein Treffen. Er k nne ihm bei der Gelegenheit mal erz hlen, was denn die F ohne sein Wissen privat noch so treibe . Bevor der neugierig gewordene B den A fragen kann, was er damit mei-ne, hat dieser bereits aufgelegt. B begibt sich daraufhin zu der von A vorge-schlagenen einsamen Lichtung in einem nahe gelegenen Waldst ck. Als er dort eintrifft, ist von A nichts zu sehen. Der ver rgerte B will sich gerade wieder auf den Heimweg machen, als von hinten pl tzlich der A an ihn herantritt und ihm ohne Vorwarnung mit einem massiven Ast zweimal auf den Kopf schl gt.

4 B er-leidet hierdurch eine blutende Platzwunde und eine Gehirnersch tterung. Strafbarkeit des A gem. 223 I, 224 I StGB ? 162 163 164 Straftaten gegen die k rperliche Unversehrtheit 672. L sung A. Tatbestand A m sste zun chst den Tatbestand des 223 I, 224 I StGB verwirklicht haben. I. Verwirklichung des Grundtatbestandes des 223 I StGB 1. K rperliche Misshandlung einer anderen Person Definition: Eine k rperliche Misshandlung ist jede ble, unangemessene Behandlung, die das k r-perliche Wohlbefinden nicht nur unerheblich beeintr chtigt. A hat mit einem Ast dem B auf den Kopf geschlagen, damit liegt eine k rperliche Misshandlung vor.

5 2. Gesundheitssch digung Definition: Eine Gesundheitssch digung ist das Hervorrufen oder Steigern eines pathologischen Zustandes. B hat eine blutende Platzwunde und eine Gehirnersch tterung erlitten, damit liegt ebenfalls eine Gesundheitssch digung vor. II. Vorliegen von Qualifikationsmerkmalen, 224 I StGB 1. Mittels eines gef hrlichen Werkzeugs, 224 I Nr. 2 StGB Definition: Ein gef hrliches Werkzeug ist jeder Gegenstand der aufgrund seiner Beschaffenheit und in der konkreten Anwendung geeignet ist, erhebliche Verletzungen herbeizuf hren. Ein massiver Ast, der dem anderen auf den Kopf geschlagen wird, ist in der kon-kreten Anwendung geeignet erhebliche Verletzungen herbeizuf hren, er stellt damit ein gef hrliches Werkzeug dar.

6 2. Mittels eines hinterlistigen berfalls, 224 I Nr. 3 StGB Definition: Ein berfall ist ein berraschender, unerwarteter Angriff. Der berfall ist hinterlistig, wenn der T ter planm ig, in Verdeckung seiner wahren Absichten vorgeht. A hat den B zu der einsamen Lichtung gelockt, in Vorspiegelung, mit ihm spre-chen zu wollen und ihn dann berraschend von hinten attackiert. Dadurch hat er ihn planm ig an einen f r den Angriff besonders geeigneten abgelegenen Ort gelockt und seine wahren Angriffsabsichten planvoll verdeckt. Dies stellte einen hinterlistigen berfall dar. Straftaten gegen die k rperliche Unversehrtheit Gef hrliche K rperverletzung , 224 StGB 683.

7 Mittels einer das Leben gef hrdenden Behandlung, 224 I Nr. 5 StGB Bei dem Merkmal das Leben gef hrdender Behandlung gen gt es nach herr-schender Meinung, wenn die Art der Behandlung nach den Umst nden des Ein-zelfalls generell dazu geeignet ist, das Leben des Opfers zu gef hrden. Auf eine konkrete Lebensgefahr kommt es nicht an. Schl ge mit einem massiven Ast im Kopfbereich sind zumindest abstrakt geeig-net, schwere und sogar t dliche Verletzungen hervorzurufen. Daher ist eine lebensgef hrdende Behandlung zu bejahen. III. Vorsatz 1. Bzgl. der Voraussetzungen des 223 I StGB A handelte mit Wissen und Wollen bzgl. einer k rperlichen Misshandlung und der Gesundheitssch digung.

8 2. Bzgl. der Qualifikationsmerkmale, 224 I StGB a. Gef hrliches Werkzeug, Nr. 2 A wusste, dass der Ast in der konkreten Anwendung geeignet war, erhebliche Verletzungen hervorzurufen. Auch handelte er mit dem Willen zur Tatbestands-verwirklichung, also vors tzlich bzgl. des Einsatzes eines gef hrlichen Werk-zeugs. b. Hinterlistiger berfall, Nr. 3 Er wusste ferner, dass er dem nichts ahnenden B eine Falle stellte und ihn ber-raschend von hinten angreift. Auch handelte er mit dem Willen zur Tatbestands-verwirklichung, also vors tzlich bzgl. eines hinterlistigen berfalls. c. Lebensgef hrdende Behandlung, Nr.

9 5 Schlie lich war ihm auch bewusst, dass Schl ge mit einem massiven Ast im Kopfbereich zumindest abstrakt geeignet sind, das Leben des Opfers zu gef hr-den. Auch insoweit handelte er mit dem Willen zur Tatbestandsverwirklichung, also vors tzlich. B. Rechtswidrigkeit und Schuld A handelte rechtswidrig und schuldhaft. C. Ergebnis: A hat sich wegen gef hrlicher K rperverletzung gem. 223 I, 224 I Nr. 2, 3, 5 StGB strafbar gemacht. D. Systematik und Vertiefung Die Qualifikationsmerkmale des 224 I StGB im Einzelnen. 165 Straftaten gegen die k rperliche Unversehrtheit 69I. Durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheitssch dlichen Stoffen, 224 I Nr.

10 1 StGB Gift ist ein Beispiel f r gesundheitssch dliche Stoffe. Der Unterschied zwischen Gift und anderen gesundheitssch dlichen Stoffen ist gering und meist unerheblich. 1. Gift Definition: Ein Gift ist jeder organische oder anorganische Stoff, der im konkreten Einzelfall nach seiner Art, der beigebrachten Menge, der Form der Beibringung und der Konstitution des Opfers durch chemische oder chemisch-physikalische Wirkung die Gesundheit zu be-sch digen geeignet Beispiel: Arsen, Strychnin, Blaus ure, Zyankali, Rauschgifte, Salzs Das Merkmal Gift ist dabei nicht notwendigerweise so eng zu verstehen, dass darunter nur Stoffe fallen, die typischerweise als gesundheitssch dliche Mittel eingesetzt werden.


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