Example: tourism industry

2006-05 MEDIKAMENTE IM NOTARZTDIENST - …

MEDIKAMENTE IM NOTARZTDIENST . Die Zusammenstellung der erforderlichen MEDIKAMENTE f r die pr klinische Therapie von Notfallpatienten ist zur Zeit durch keine Fachgesellschaft standardisiert und sollte von der not rztlichen Mannschaft eines Notarztst tzpunktes in einem gemeinsamen Prozess erarbeitet und laufend aktualisiert werden. Es ist nicht einfach, eine optimale L sung zu finden und stets sind Kompromisse zwischen N tzlichem und M glichem, zwischen Minimalismus und Omnispektrum zu schlie en. Entscheidend d rfen dabei weniger konomische Gesichtspunkte sein (Haltbarkeit, Medikamentenkosten) als vielmehr praktische berlegungen.

1 MEDIKAMENTE IM NOTARZTDIENST Die Zusammenstellung der erforderlichen Medikamente für die präklinische Therapie von Notfallpatienten ist zur Zeit durch keine Fachgesellschaft standardisiert und sollte von der

Tags:

  2006, 2006 05 medikamente im notarztdienst, Medikamente, Notarztdienst, Medikamente im notarztdienst

Information

Domain:

Source:

Link to this page:

Please notify us if you found a problem with this document:

Other abuse

Transcription of 2006-05 MEDIKAMENTE IM NOTARZTDIENST - …

1 MEDIKAMENTE IM NOTARZTDIENST . Die Zusammenstellung der erforderlichen MEDIKAMENTE f r die pr klinische Therapie von Notfallpatienten ist zur Zeit durch keine Fachgesellschaft standardisiert und sollte von der not rztlichen Mannschaft eines Notarztst tzpunktes in einem gemeinsamen Prozess erarbeitet und laufend aktualisiert werden. Es ist nicht einfach, eine optimale L sung zu finden und stets sind Kompromisse zwischen N tzlichem und M glichem, zwischen Minimalismus und Omnispektrum zu schlie en. Entscheidend d rfen dabei weniger konomische Gesichtspunkte sein (Haltbarkeit, Medikamentenkosten) als vielmehr praktische berlegungen.

2 So kann die Mannschaft eines Notarztwagens nur eine begrenzte Anzahl von Ausr stungsgegenst nden zum Notfallort mitnehmen. Diese m ssen daher sinnvoll zusammengestellt sein. Verwechslungen durch Hektik und Kommunikationsst rungen sind h ufig: klare, unmissverst ndliche Kommunikation, Empathie f r die nichtmedizinischen Mitarbeiter und ein double-check-Verfahren (Arzt l sst sich Ampulle zeigen, Aufkleber f r Spritzen) sind Vorraussetzungen, potenziell gef hrliche Situationen zu vermeiden. Bei der pr klinischen medikament sen Therapie werden hoch effektive MEDIKAMENTE an schwerkranke Patienten verabreicht. Der Umgang mit diesen Pr paraten erfordert besondere Vorsichtsma nahmen.

3 Eine Dosisreduktion ist angezeigt bei: 1. Schock 2. alten ( > 65a ) Menschen 3. schwer Erkrankten (Katabolie, Hypalbumin mie wie bei Nieren- oder Leberinsuffizienz). Kinder ben tigen h ufig RELATIV h here Gewichtsdosen als gesunde Erwachsene. In der Notfallmedizin ist die titrierte Medikamentenverabreichung nach Wirkung ein h ufig ge betes Standardverfahren geworden. Ausnahmen davon bilden 1. die kardiopulmonale Reanimation 2. das Einleiten einer Allgemeinan sthesie zur Intubation. Um unerw nschte Probleme oder Nebenwirkungen durch die not rztliche Therapie zu vermeiden, ist dabei ein kontinuierliches klinisches UND apparatives Monitoring unabdingbar.

4 Im Folgenden werden notfallmedizinisch wichtige MEDIKAMENTE knapp aufgelistet. Eine Vertiefung der Kenntnisse ist bei Teilnahme am NOTARZTDIENST strikt empfohlen. Es sei auch darauf hingewiesen, da die Indikations-, Nebenwirkungs- und Kontraindikationsangaben in dieser Liste nicht vollst ndig angef hrt sind und auf bescheidenste notfallmedizinisch relevante Angaben reduziert wurden. Analgetika, Narkosemedikamente, Antagonisten Dipidolor (Piritramid) 15 mg / 2 ml Dosierung: Erwachsene: in Titrationsschritten von 3mg (range/Wirkdosis: 7,5-30mg). Wirkdauer: etwa 4-6 Stunden, kann als Kurzinfusion oder titrierend appliziert werden TIPP aus der Praxis: 1 A auf 10ml verd nnen, 2ml alle 5 Minuten bis zur deutlichen Schmerzreduktion (Kinder: 1A auf 20ml verd nnen, 2ml-Boli).

5 Fentanyl 0,1 mg / 2 ml bzw. 0,5 mg / 10 ml Dosierung: Narkose: 5 g/kg KG, Analgesie: 0,05 - 0,1 mg (= 1 - 2 ml) bis zu 0,5mg Wirkdauer: 20-60 Minuten 1. Vendal (Morphium) 10 mg/1ml Dosierung: in 2mg-Schritten fraktioniert bis zur deutlichen Schmerzreduktion TIPP aus der Praxis: 1 A auf 10ml verd nnen: 2ml (=2mg) alle 10 Minuten Wirkdauer: 4 Stunden NW aller Opioidanalgetika: Atemdepression, belkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall bei Hypovol mie, Miosis, Bradycardie, Juckreiz relative Kontraindikation: kolikartige Schmerzen extreme Vorsicht bei Kombination mit anderen ZNS-aktiven Medikamenten (Benzodiazepine). beim spontan atmenden Patienten (synergistisch atemdepressive Wirkung).

6 Eine genaueste respiratorische berwachung des Patienten ist nach der Appikation s mtlicher Hypnoanalgetika Bei narkotischer Dosierung von Fentanyl ( bis zu 10. ml) im Schock und unter mangelnder Volumszufuhr kommt es regelm ig zu einer ausgepr gten Hypotension. TIPP f r die Praxis: eine Emesisprophylaxe ist bei Opioidggabe auf jeden Fall indiziert : Paspertin , Haldol , Zofran . Ketanest S (S(+)Ketamin: 50 mg / 2 ml und 25 mg / 5 ml). Indikation: Narkose, Analgosedierung Dosierung: analgetisch: 0,25-0,5 mg/kg KG narkotisch: 0,5-1 mg/kg KG 2-5 mg/kg KG Nebenwirkungen: Hypertonie, Tachycardie, Hypersalivation, Hirndrucksteigerung, Alptr ume, Halluzinationen, Erbrechen Kontraindikationen: Hypertonie, KHK, akuter Myocardinfarkt, cerbraler Insult, Psychose S(+)Ketamin ist ein stark analgetisch wirksames Kurznarkotikum mit sympathomimetischer Wirkung ( Bronchodilatation).

7 Man beachte die verschieden konzentrierten Ampullen. Es kann bei fehlendem Venenweg auch gegeben werden (nicht kooperativer Pat.). Der blutdrucksteigernde Effekt ist beim polytraumatisiertem Patienten g nstig. Die Verwendung von S(+)Ketamin bei schwerem SHT mit Verdacht auf erh hten Hirndruck ist kontraindiziert, wenn der Patient nicht gleichzeitig kontrolliert beatmet wird (da Hirndruckanstieg unter Spontanatmung). F r die Analgesie sind wesentlich geringere Dosen n tig, oft gen gen 15. 20 mg Aufgrund der guten bronchodilatatorischen Wirkung ist die Narkoseeinleitung bei Asthma bronchiale mit S(+)Ketamin ein Standardverfahren.

8 Aufgrund der h ufig auftretende unangenehmen Traumerlebnisse nach S(+)Ketaminverabreichung sollte es . wenn m glich - mit einem niedrig dosierten Benzodiazepin ( 1-2mg Midazolam). kombiniert werden. Bei Verbrennungen ist S(+)Ketamin das Mittel der Wahl zur Analgesie. Dormicum (Midazolam) 1 mg / ml, 5 mg / ml Indikation: Sedierung, Krampfanf lle, Adjuvans zur Narkose Dosierung: 1 (-10) mg TITRATION BIS ZUM EFFEKT Repetiion nach 4-5 Minuten sinnvoll Nebenwirkungen: anterograde Amnesie, geringer Blutdruckabfall, stark atemdepressive Wirkung: bei lteren Patienten (> 65a) und bei gleichzeitiger Gabe von Opioiden ist diesbez glich besondere Vorsicht geboten 2.

9 Valium (Diazepam) 10 mg / 2 ml Indikation: Krampfanf lle, Sedierung. Dosierung: 5 - 10 mg (Titration in Schritten von 2,5 bis 5mg), unter extremen Bedingungen k nnen bis zu 30mg sinnvoll sein. Nebenwirkungen: geringer Blutdruckabfall. Die atemdepressive Wirkung sollte nicht untersch tzt werden. Valium verursacht Venenschmerz. Keine ! Stesolid (Diazepam) Rectiole 5 mg oder 10 mg Indikation: F r Kinder bei Fieberkr mpfen oder zur Sedierung. Dosierung: < 15 kg KG: 5 mg rektal > 15 kg KG: 10 mg rektal Nebenwirkung: Hypotonie, Atemdepression Die rektale Applikation darf bei geeigneten kindlichen Patienten unter Umst nden auch ohne ven sen Zugang erfolgen.

10 Wirkeintritt nach 10 Minuten Diprivan (Propofol) 200 mg / 20 ml Indikation: Narkoseeinleitung, Hirndrucksenkung, Aufrechterhaltung einer Narkose, Dosierung: 1-3 mg/kgKG zur Narkoseeinleitung, zur Sedierung in 10mg-Schritten Nebenwirkungen: starker Blutdruckabfall, Konvulsionen (Myoklonien). Kontraindikationen: manifester Kreislaufschock Propofol hat eine kurze Wirkdauer von einigen Minuten. Es wird in der An sthesie zum Aufrechterhalten der Narkose ber Perfusor zugef hrt. Der verunfallte und m ig schockierte Patient ben tigt eine reduzierte Dosierung (ca. 1 mg/kg). Hypnomidate (Etomidat) 20 mg / 10 ml Indikation: Kurzhypnotikum, Narkoseeinleitung Dosierung: 0,2-0,3 mg/kg KG.