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311998 - 3. Quartal. 24. Jahrgang

311998 -3. Quartal. 24. Jahrgang ,,Politik und Unterricht wird von der Landeszentrale f rpolitische Bildung Baden-W rttemberg ICH OHNE WIRKEIN WIR OHNE ICHH erausgeber und Chefredakteur:Siegfried Schiele, Direktor der Landeszentrale f r politischeBildung Baden-W rttembergRedaktionsteam:Otto Bauschert, , Oberregierungsrat, Landeszentrale f rpolitische Bildung, Stuttgart (gesch ftsf hrender Redakteur)Ernst-Reinhard Beck, Oberstudiendirektor, Direktor desFriedrich-List-Gymnasiums ReutlingenJudith Ernst-Schmidt, Studienr tin, Werner-Siemens-Schule(Gewerbliche Schule f r Elektrotechnik), StuttgartUlrich Manz, Rektor der Schiller-Schule Esslingen(Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule)

311998 - 3. Quartal. 24. Jahrgang,,Politik und Unterricht“ wird von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg herausgegeben.

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1 311998 -3. Quartal. 24. Jahrgang ,,Politik und Unterricht wird von der Landeszentrale f rpolitische Bildung Baden-W rttemberg ICH OHNE WIRKEIN WIR OHNE ICHH erausgeber und Chefredakteur:Siegfried Schiele, Direktor der Landeszentrale f r politischeBildung Baden-W rttembergRedaktionsteam:Otto Bauschert, , Oberregierungsrat, Landeszentrale f rpolitische Bildung, Stuttgart (gesch ftsf hrender Redakteur)Ernst-Reinhard Beck, Oberstudiendirektor, Direktor desFriedrich-List-Gymnasiums ReutlingenJudith Ernst-Schmidt, Studienr tin, Werner-Siemens-Schule(Gewerbliche Schule f r Elektrotechnik), StuttgartUlrich Manz, Rektor der Schiller-Schule Esslingen(Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule)

2 Horst Neumann, Ministerialrat, Ministerium f r Umwelt undVerkehr Baden-W rttemberg, StuttgartAngelika Schober-Penz, Studienassessorin, Ministerium f rUmwelt und Verkehr Baden-W rttemberg, StuttgartVorwort des HerausgebersGeleitwort des Ministeriumsf r Kultus, Jugend und SportMitarbeit an diesem HeftUnterrichtsvorschl geEinleitung(Roland G tzinger)Karin Schr er, Reallehrerin, Eichendorff-RealschuleBaustein AReutlingenIch lebe in GruppenAnschrift der Redaktion:(Roland G tzinger)70184 Stuttgart, Stafflenbergstra e 38,Tel. (0711) 2371-388/-378, Telefax (0711) 2371-496 Politik und Unterricht erscheint viertelj hrlichBaustein BMeine Familie(Angelika Schober-Penz)Preis dieser Nummer: DM 5,-Jahresbezugspreis DM 20.

3 Unregelm ig erscheinendeSonderhefte werden zus tzlich mit je DM 5,- in CDie Schule und die Freunde(Roland G tzinger)Verlag: Neckar-Verlag GmbH78050 Villingen-Schwenningen, Klosterring 1 Der Sch lerwettbewerb des Landtags14 Druck: Baur-Offset GmbH & Villingen-Schwenningen, Lichtensteinstra e 76 Namentlich gezeichnete Beitr ge geben nicht unbedingt dieMeinung des Herausgebers und der Redaktion oder Vervielf ltigung aufelektronischen Datentr gern sowie Einspeisung inDatennetze nur mit Genehmigung der zum Thema36 INHALT347101vorwortdesHerausgebersJeder Mensch lebt sein eigenes Leben. Aber er lebt es nichtallein. Zur Ausbildung der menschlichen Individualit tbedarf es der sozialen Beziehungen.

4 Die Gruppen, die denjungen Menschen pr gen,brauchen ihrerseits gemein-schaftsf hige Individuen,um auf Dauer bestehen zuk nnen. Der Titel dieser Ausgabe von Politik und Unterrichtbeschreibt dieses dialektische Spannungsverh ltnis: KeinIch ohne Wir, kein Wir ohne der Geburt kommt das Kind mit seiner unmittelbarenUmgebung in Ber hrung: der Familie. Die wichtigen Auf-gaben der Familie, in erster Linie die der Erziehung, stehenim Zentrum der hier vorgestellten Unterrichtsvorschl das Kind den vertrauten Kreis der Familie verl t, trifftes auf andere: Kinder zum Spielen, Klassenkameraden,Lehrerinnen und Lehrer in der Schule, Freundinnen undFreunde in der Gruppe der Gleichaltrigen.

5 Im vorliegendenHeft werden die Funktion der Schule und die zunehmendeBedeutung des Freundeskreises f r die Sozialisation derJugendlichen besonders untersucht. Auf die Rolle derMedien wird hier nicht eingegangen, weil das den Umfangdes Heftes gesprengt h Themen Familie und Schule finden sich in den Lehr-pl nen aller Schularten unseres Bundeslandes. Oft sind sieals f cherverbindende Projekte ausgewiesen. Die Autorenwaren bestrebt, vor allem solche Texte und Materialien aus-zuw hlen, die sich f r den Unterricht im Sekundarbereich Ieignen. Herausgeber und Redaktion sind sich aber sicher,da auch die Lehrerinnen und Lehrer der gymnasialenOberstufe von vielen Anregungen werden profitierenk SchieleDirektor der Landeszentrale f r politische BildungBaden-W rttemberg2 GeleitwortWenn es an der Schwelle zum 21.

6 Jahrhundert schon f r die Erwachsenendes Ministeriumsf r Kultus, Jugendund Sportangesichts von zunehmendem Egoismus, neuen gruppendynamischen Pro-zessen und sich ver ndernder Gesellschaftsstrukturen nicht einfach ist, deneigenen Standort zu behaupten, um wieviel schwieriger ist es f r unsere Ju-gendlichen, ihre Identit t und ihren Platz in der Gesellschaft zu ihre Fragen Wer bin ich, wo stehe ich, wer oder was sind die anderen?kann die Soziologie zwar fachspezifische Antworten geben, aber schwerlichLebenshorizonte ffnen. Hier sind die Sozialisationsinstanzen selbst gefragt,in unserem Fall vor allem die Schule. Von ihr werden in steigendem Ma eErziehungsaufgaben erwartet, je mehr sich die traditionelle Familie desta-bilisiert, Jugendliche bereits von,,elterlichen Altlasten sprechen undPeer-groups ein diffuses Bild der schulischen Erziehungsarbeit wird es nach wie vor seinm ssen, unseren Kindern und Jugendlichen zu helfen, zu sich selbst zu fin-den, ihre Pers nlichkeitsstruktur zu festigen.

7 Die Schule wird sich aber k nf-tig intensiver um den Aspekt KEIN ICH OHNE WIR zu k mmern haben, dennder Wert menschlicher Gemeinschaften darf nicht hinter einem extremen In-dividualismus oder gar Egoismus zur cktreten. Spielregeln anzuerkennen,sich einordnen zu lernen und eigene W nsche auch einmal zur ckzustellen,statt best ndig zu fordern, solche Verhaltensnormen gegen einen verbreite-ten Trend wieder als etwas bewu t zu machen, von dem alle profitieren, isteine Herausforderung an alle Lehrerinnen und diesem Sinne hofft das Ministerium f r Kultus, Jugend und Sport, da dasvorliegende Heft ber blo e Wissensvermittlung und ber den Gemein-schaftskundeunterricht hinaus unseren Sch lerinnen und Sch lern Impulsegeben kann, sich formend und stabilisierend in ihre jeweiligen Lebenskreiseeinzubringen.

8 Es dankt der Landeszentrale f r politische Bildung, da sie die-ses Anliegen erkannt hat und mit ihrem Material unterst tzt, das breit ge-f chert die relevanten Altersstufen PfeilGymnasialprofessorMinisterium f r Kultus, Jugend und SportBaden-W rttembergMitarbeit an diesem Heftschnitt ,,Mobhing unter Mitarbeit von Tamara Stieb,Abschnitt ,,Freunde unter Mitarbeit von Elke Zahn)Roland G tzinger: Oberstudienrat, M nchsee-Gymnasium Heilbronn, Fachleiter f r den gesell-schaftswissenschaftlichen Bereich (Konzeption,Einleitung, Bausteine A und C; bei Baustein C: Ab-Angelika Schober-Penz: Studienassessorin,Ministerium f r Umwelt und Verkehr Baden-W rt-temberg, Stuttgart (Redaktionelle Betreuung, Bau-Stein B)3 KEIN ICH OHNE WIR -KEIN WIROHNE ICHIn unserer heutigen Welt der Widerspr che, in derdas traditionelle Wertesystem im Umbruch ist, su-chen und finden Jugendliche nach wie vor Orientie-rung in Familie und Schule.

9 Allerdings ist der Einflu dieser Sozialisationsagenturen nicht mehr ganz sostark und ungebrochen wie fr her, weshalb derGruppe der Gleichaltrigen erh hte Bedeutung zu-kommt. Jugendliche m ssen heute ein hohes Ma an Autonomie anstreben und erreichen, um denHerausforderungen, die an sie gestellt werden, ge-wachsen zu sein. Die oft ungewissen Zukunftsaus-sichten der jungen Generation (Ausbildungseng-p sse, drohende Arbeitslosigkeit) setzen dieF higkeit voraus, Frustrationen und Unsicherheitennicht nur auszuhalten, sondern m glichst sogarkreativ mit ihnen Mensch als gemeinschaftliches Wesen mu stets auch seine Individualit t und Identit t ausbil-den.

10 ,,Ohne Ich kein Wir betitelt Ulrich Beck seinenpolitischen Traum vom ,,solidarischen Individualis-mus . Die Demokratie, so Beck, brauche Quer-k pfe, und pl diert f r eine Sozialmoral des ,,eige-nen Lebens . Autonomie bedeute demnach nichtEgoismus, sondern ,,ein Leben auf der Suche nacheinem Dasein mit anderen und f r andere . Nur einselbstbestimmtes Ich kann Wesentliches zum wichtigsten Sozialisationsinstanzen - Familie,Schule und die Gruppe der Gleichaltrigen (die PeerGroup) - tragen dazu bei, da Jugendliche als kon-fliktf hige und motivierte Menschen ihren Platz inder Gesellschaft finden k nnen. Die wichtigste Rollehierbei spielt immer noch die Familie.


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