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Bilder lesen und verstehen - ISB

1 Bilder lesen und verstehenerarbeitet vom Arbeitskreis KunsterziehungLeitung des ArbeitskreisesElisabeth Mehrl, ISBM itglieder des ArbeitskreisesJens Knaudt, Renate Stieber, Otmar WagnerVerantwortlich f r den InhaltRenate Stieber (Autorin)2 Grunds tzliche berlegungen zum Thema BildbetrachtungEs gibt ganz unterschiedliche Bilder in unserer Umgebung,wir sehen sie zu Hause oder im Museum, in der Tageszei-tung, im Fernseher, auf der Stra zeigen zum Beispiel unsere Freunde, ein Kind beimSpielen oder Politiker bei der Unterzeichnung eines Ver-trages, eine Gruppe von Menschen, die sich vor demHochwasser rettet, einen Baum oder einen Sonnenun-tergang, einen sch n gedeckten Tisch, das neue Auto ..Es sind Bilder aus unserer Welt oder Bilder aus l ngstvergangenen Welten, festgehalten mit Stift oder Farbe,mit Fotoapparat oder dieser Bilder kann zum Gegenstand der gezieltenBetrachtung werden. Mit dem bewussten Sehen und Ver-stehen von Bildern befasst sich die Begriff Bild wird allgemein verstanden als jede vi-suell wahrnehmbare Darstellung, unabh ngig von einemk nstlerischen Anspruch: Dokumentarfoto oder Werbung,Kunstwerk oder machen ist nicht zwangsl ufig die Aufgabe einesK nstlers, und nicht jeder, der Bilder macht, sieht sichals K nstler.

6 Suche diesen Paarbildern aus dem Bereich der klassischen Kunst entsprechende Dar-stellungen von Menschen aus dem privaten Bereich. Vergleiche diese Darstellung in Bezug auf die Körpersprache.

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1 1 Bilder lesen und verstehenerarbeitet vom Arbeitskreis KunsterziehungLeitung des ArbeitskreisesElisabeth Mehrl, ISBM itglieder des ArbeitskreisesJens Knaudt, Renate Stieber, Otmar WagnerVerantwortlich f r den InhaltRenate Stieber (Autorin)2 Grunds tzliche berlegungen zum Thema BildbetrachtungEs gibt ganz unterschiedliche Bilder in unserer Umgebung,wir sehen sie zu Hause oder im Museum, in der Tageszei-tung, im Fernseher, auf der Stra zeigen zum Beispiel unsere Freunde, ein Kind beimSpielen oder Politiker bei der Unterzeichnung eines Ver-trages, eine Gruppe von Menschen, die sich vor demHochwasser rettet, einen Baum oder einen Sonnenun-tergang, einen sch n gedeckten Tisch, das neue Auto ..Es sind Bilder aus unserer Welt oder Bilder aus l ngstvergangenen Welten, festgehalten mit Stift oder Farbe,mit Fotoapparat oder dieser Bilder kann zum Gegenstand der gezieltenBetrachtung werden. Mit dem bewussten Sehen und Ver-stehen von Bildern befasst sich die Begriff Bild wird allgemein verstanden als jede vi-suell wahrnehmbare Darstellung, unabh ngig von einemk nstlerischen Anspruch: Dokumentarfoto oder Werbung,Kunstwerk oder machen ist nicht zwangsl ufig die Aufgabe einesK nstlers, und nicht jeder, der Bilder macht, sieht sichals K nstler.

2 Alle visuellen Darstellungen k nnen aberGegenstand einer Bildbetrachtung werden. Jedes Bildkann nach den hier aufgestellten Kriterien beschrieben,analysiert und gedeutet erz hlt mir etwas mit einem Bild, ich sehe und ver-stehe es. Man spricht deshalb von einer Bildsprache, dieder Betrachter aber lesen und verstehen k nnen muss. Vie-le Bilder aus der Vergangenheit k nnen heute nur noch vonFachleuten verstanden werden, die den kulturellen oder his-torischen Zusammenhang kennen. Manche Bilder unsererZeit versteht auch nur, wer etwa den technischen Hinter-grund deuten kann. Vieles glauben wir zu verstehen , aberBilder k nnen wie Worte auch bewusst l gen. Bilder wer-den h ufig mit einem bestimmten Ziel erstellt: Sie wolleninformieren, pr sentieren, werben und/oder die F higkeit Bilder als Kommunikationsmittel zu ver-stehen und zu nutzen, und die F higkeit selbst solchebildnerische Aussagen zu produzieren.

3 Missverst ndnis-se in der Wahrnehmung k nnen dabei beabsichtigt geh rt zur Bildkompetenz, Verwirrung und missver-st ndliche Darstellungen ebenso zu erkennen wie Eye-catcher , die die Aufmerksamkeit gezielt leben in einer Welt von Bildern. Davon will ich ein Bild machen. Ein Bild ist in der Regel bewusst gestaltet und soll ge-sehen, betrachtet und verstanden werden. Und nichtnur K nstler machen Bild ist ein Kommunikationsmittel, vergleichbareiner Sprache. Es gibt eine Bildsprache, die wir be-herrschen sollten, weil jeder von uns in irgendeinerWeise Bilder macht oder Bildern Bildbetrachtung, also der Umgang mit Bildern aller Art, ist ein zentrales Anliegen des Kunstunterrichts. Esgeht hier darum, Jugendliche mit der F higkeit auszustatten, in einer Welt von Bildern deren Sprache zu beherr-schen und sich aktiv wie in der reinen Betrachtung damit Heft eignet sich in Ausschnitten f r die Sch ler, es ist jedoch in erster Linie eine Zusammenstellung allerwesentlichen Aspekte der Bildbetrachtung f r die Lehrkraft.

4 Je nach Schwerpunkt und Zielsetzung wird dieLehrkraft deshalb die geeigneten Seiten ausw hlen m k nnen in diesem Heft - gerade im Bereich zeitgen ssischer Kunst, vor allem aber auch f r Foto-grafie, Film, Werbung, Plakatgestaltung nicht in ausreichendem Umfang zur Verf gung gestellt ergibt sich die Notwendigkeit - oder die M glichkeit - sich auf die Suche nach geeignetem Bildmaterial zubegeben und auf diese Weise das Informationsheft mit- und weiter zu gestalten. Damit wird auch erreicht, dassdie aktuellen Bildbeispiele immer zeitgem sind. Auf keinen Fall sollte die Bildkompetenz sich nur undschwerpunktm ig auf historische bzw. kunstgeschichtlich bedeutsame Beispiele beschr nken. Die Bilderweltder jeweiligen Generation muss einbezogen werden, damit die Bildsprache eine lebendige Sprache = Erschlie ung eines Bildes1 Bildbeschreibung = Beschreibung des Sichtbaren und LesbarenWAS SEHE ICH?zum Beispiel Portr tzum Beispiel Landschaftzum Beispiel Stilllebenzum Beispiel Abstrakte Darstellung2 Bildanalyse = Analyse der verwendeten GestaltungsmittelWIE IST ES GEMACHT?

5 FormFarbeLichtRaumKomposition3 BilddeutungWARUM & WOZU IST ES SO?Absicht des K nstlers bzw. AuftraggebersWirkung auf den BetrachterAllgemeine Informationen zur systematischen BildbetrachtungDie systematische Bildbetrachtung befasst sich im Wesentlichen mit drei Bereichen:Die Bildbeschreibung nimmt alle objektiv wahrnehmbaren Fakten auf und stellt diese Beobachtungen in einen logischenZusammenhang. Hier ergibt sich eine enge Verbindung zum Fach Deutsch. Wie sich zum Beispiel ein Portr t odereine Darstellung von Menschen allgemein in Worte fassen l sst, erfordert - wie auch alle anderen bildnerischenMotive - eine Logik in der Gliederung: Wie beginne ich? Wie wird der Blick durch ein Bild gef hrt? Welche Kriterienspielen eine Rolle? In welcher Reihenfolge ist die Beschreibung sinnvoll? Zus tzlich zu den im Bild gesehenenInformationen geh rt zum Wahrnehmbaren auch der mit dem Bild verbundene Bilduntertitel, die Informationstafelzum Bild in einer Ausstellung oder einem Museum und vieles Bildanalyse bezieht sich auf die klassischen Gestaltungsmittel und ist damit ein spezieller Bereich des FachsKunsterziehung.

6 Bei modernen Techniken wird das Fach Informationstechnologie mit den Inhalten Bildbearbeitungoder Multimedia wichtige Erg nzungen bzw. Erkenntnisse Bilddeutung bezieht sich auf das Wissen aus dem Fach Kunst (Stilepochen, K nstler etc.); die Kenntnis derhistorische Hnintergr nde und zus tzliches Wissen z. B. aus dem Bereich Religion sind h ufig unerl sslich f r eineklare Deutung. Im Bereich der Medien (Werbung, Film) spielt der Kontext eine wesentliche Rolle. Ein Bild kann nur mitumfassendem Wissen um alle Zusammenh nge von Motiv, Entstehung und Absicht wahrheitsgem gedeutetwerden. Andererseits ist es wichtig, eine eigene, ganz pers nliche Deutung abzugeben und damit die subjektiveWirkung eines Bildes zu se DarstellungRogier van der Weyden, 1440 Der Hl. Lukas malt die MadonnaDokumentarfotoInformationswert, scheinbar objektivDorothea Lange, 1936 Die WanderarbeiterinPrivates FamilienbildErinnerungswert oder Zeitzeugnis4K nstler bzw.

7 Urheber:Wie hei t er, woher stammt er?Titel bzw. Bilduntertitel: Wie hei t das Bild?Welche Informationen sind dem zu entnehmen?Entstehungszeit: Wann ist das Bild entstanden?evtl. auch: Wo befindet sich das Werk?1 BildbeschreibungWas wei ich schon ber das Bild?Bildtyp/ BildgattungAllgemeine HintergrundinformationenHintergrundwisse n zur Bedeutung derInhalte/ Figuren/ObjekteWas erfahre ich im direkten Umfeld des Bildes?Diese Informationen sind in der Regel im direkten Zusam-menhang mit dem Bild zu lesen (Bilduntertitel, Tafel). DerK nstler signiert sein Werk, bzw. ein Urheber ist genannt. ImMuseum wie in Ver ffentlichungen sind diese Informationenverf gbar bzw. m ssen sogar genannt sein (Bildrecht). Beivielen Bildwerken fehlen allerdings diese ein Bild ansieht, bringt Vorwissen mit ein, es gibt dabeiimmer auch berschneidungen mit dem Aspekt Erfassen eines Bildes ist komplex, die Bereiche lassensich nicht immer klar voneinander rt es zu den klassischen Bildgattungen: Ist es ein Bildnis,ein Paar- oder Gruppenbild?

8 Ist es eine Landschaft oder Stadtan-sicht? Ist es ein Stillleben? Ist es eine abstrakte Darstellung? Istder Inhalt historisch, dokumentarisch, privat oder religi s? Liegtdie Funktion in der Betrachtung, der Information, der Werbung?Welche Bedeutung hatte der Autor oder K nstler zu seinerZeit, evtl. wer waren seine Auftraggeber, welche Vorbilder hatteer? Stammt der Titel des Bildes vom K nstler selbst? WelcheRolle spielte das Werk in der Zeit seiner Entstehung, welcheFunktion hatte es? Welche Bedeutung hat es heute f r uns?Welche besondere Bedeutung haben die abgebildeten Figurenoder Objekte in ihrer Zeit? (z. B. gesellschaftliche Rolle der Per-sonen, religi ser Zusammenhang, Symbolsprache u. a.) Habendie Details eine besondere Bedeutung f r den Maler, f r denAuftraggeber oder f r den aktuellen Betrachter?Was ist eigentlich dargestellt? Aus welchem Bereich stammtdie Szene (religi s, historisch o.)

9 A.) Ist es eine bekannte Sze-ne? Wird eine (bekannte) Geschichte erz hlt? Ist diese Szeneauch heute noch verst ndlich oder nur aus der Entstehungszeitund mit dem entsprechenden Hintergrundwissen zu verstehen ?Ein Bild beschreiben hei t alles benennen, was sichtbar oder im unmittelbaren Umfeld lesbar ist. Die Be-schreibung beantwortet die Frage: Was ist auf diesem Bild dargestellt? Die schlichte Frage nach dem, was ichsehen kann, wird dabei erg nzt durch Informationen, die ich im Umfeld des Bildes erfahre - oder schon wei .Personen bzw. ObjekteRaum bzw. Umgebungwichtige DetailsSzene/ SituationWas sehe ich beim Betrachten des Bildes?Dies sehe ich auf dem Bild selbst, wenn ich nur wirklich genau hinschaue und das Bild systemtatisch betrachte:Welche Figuren und/oder Objekte sind zu sehen?Wo befinden sie sich im Bild?Wie sind sie zueinander angeordnet?In welcher Art werden sie dem Betrachter zugeordnet?In welcher Lage werden die Objekte gezeigt?

10 Welche K rpersprache zeigen Figuren (Haltung, Gestik, Mimik)?Welche Umgebung wird gezeigt?Wo befinden sich Objekte bzw. Figuren im Raum?Gibt es Gegenst nde, die den Blick auf sich ziehen?Haben Details eine besondere Stellung in der Szenerie?Was geschieht gerade?5 Anzahl der Personen u ere Erscheinung (Geschlecht, Alter, Aussehen)Kleidungbesondere Attribute (evtl. auch deren Bedeutung)K rpersprache: Haltung - Gestik - Mimikevtl. die Art der Beziehung der Personen zueinanderBeschreibung der SituationBesonderheit der K rpersprache in der Beziehung zueinanderBesonderheit der K rpersprache in der Beziehung zum BetrachterUmgebung bzw. RaumWeiterf hrung des Blicks nach drau enBezug der Personen zur UmgebungCheckliste:PersonenSituationRaum Beschreibung des Motivs PORTR TAls Portr t oder Bildnis wird die Darstellung eines Menschen bezeichnet. Man unterscheidet nach der Anzahl derabgebildeten Personen Einzel-, Paar- und Gruppenbilder; eine besondere Rolle nimmt das Selbstportr t einem Portr t kann je nach Funktion oder Anliegen die Pers nlichkeit (individuelle Darstellung) der dargestellten Men-schen im Mittelpunkt stehen oder die gesellschaftliche Rolle (repr sentative Darstellung).


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