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Bildungsplan-Anteil zur frühen sprachlichen …

Bildungsplan-Anteil zur fr hen sprachlichen F rderung im Kindergarten PILOTVERSION Juni 2008 Im Auftrag des Bundesministeriums f r Unterricht, Kunst und Kultur erstellt durch das Charlotte B hler-Institut f r praxisorientierte Kleinkindforschung Wissenschaftliche Leitung Waltraut Hartmann Autorinnen Waltraut Hartmann, Martina Stoll (P dagogische Orientierung) Lisa Kneidinger (F rderung der Sprachentwicklung) Michaela Hutz (Zwei-und Mehrsprachigkeit) Martina Pfohl-Chalaupek (Kommunikation und Gespr chskultur, Buchkultur Literacy digitale Medien, Sprachf rderung durch Philosophieren) Michaela Hajszan (Kommunikation und Gespr chskultur, Buchkultur Literacy digitale Medien, Sprachf rderung durch Philosophieren, Qualit tsmerkmale f r die Sprachf rderung) Bakk. Anita Giener, Ute Vogl (Transition und Sprachf rderung) Luise Hollerer (Beobachtung und Dokumentation der Sprachentwicklung) Projektkoordination und Endredaktion Michaela Hajszan, Martina Stoll 1 VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren!

Bildungsplan-Anteil zur frühen sprachlichen Förderung im Kindergarten PILOTVERSION Juni 2008 Im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur

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1 Bildungsplan-Anteil zur fr hen sprachlichen F rderung im Kindergarten PILOTVERSION Juni 2008 Im Auftrag des Bundesministeriums f r Unterricht, Kunst und Kultur erstellt durch das Charlotte B hler-Institut f r praxisorientierte Kleinkindforschung Wissenschaftliche Leitung Waltraut Hartmann Autorinnen Waltraut Hartmann, Martina Stoll (P dagogische Orientierung) Lisa Kneidinger (F rderung der Sprachentwicklung) Michaela Hutz (Zwei-und Mehrsprachigkeit) Martina Pfohl-Chalaupek (Kommunikation und Gespr chskultur, Buchkultur Literacy digitale Medien, Sprachf rderung durch Philosophieren) Michaela Hajszan (Kommunikation und Gespr chskultur, Buchkultur Literacy digitale Medien, Sprachf rderung durch Philosophieren, Qualit tsmerkmale f r die Sprachf rderung) Bakk. Anita Giener, Ute Vogl (Transition und Sprachf rderung) Luise Hollerer (Beobachtung und Dokumentation der Sprachentwicklung) Projektkoordination und Endredaktion Michaela Hajszan, Martina Stoll 1 VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren!

2 Das Kind und seine bestm gliche F rderung m ssen im Mittelpunkt aller schulpolitischen berlegungen stehen. Als Bundesministerin f r Unterricht, Kunst und Kultur ist es mir ein besonderes Anliegen, Kindern beim Eintritt in die Volksschule faire und gleichwertige Startbedingungen zu erm glichen. Sie sollen die Unterrichtssprache Deutsch so beherrschen, dass sie dem Unterricht gut folgen k nnen. Im Kindergarten werden Kinder vielf ltig gef rdert, zum Beispiel werden sozial-verl ssliche Beziehungen sowie eine sprachanregende Umgebung geschaffen. Dies braucht einen p dagogischen Rahmen, der dem Kindergarten und der Volksschule, aber auch den Eltern und anderen Bezugspersonen Orientierung bietet. Da es in sterreich noch keinen bundeseinheitlich verbindlichen Bildungsplan f r den Kindergarten gibt, habe ich das Charlotte B hler-Institut f r praxisorientierte Kleinkindforschung beauftragt, einen Bildungsplan-Anteil zur fr hen sprachlichen F rderung der Drei-bis Sechsj hrigen gemeinsam mit L ndervertreterinnen und L ndervertreter so wie Fachexpertinnen und Fachexperten zu erarbeiten.

3 Es zeigt sich, welche Erfahrungen die Kinder in ganzheitlichen Lernprozessen im Kindergarten, speziell am bergang zur Volksschule, mit Sprache machen k nnen und wie dieser Bereich mit vielen anderen Lebens-und Erfahrungsbereichen vernetzt ist. Der kindliche Weltaneignungsprozess in Bezug auf Sprache ist in dieser Altersspanne als ein lustvolles Erforschen, Staunen, Entdecken und Erproben angelegt. Nun muss sich der Bildungsplan-Anteil im p dagogischen Alltag bew hren, deshalb lade ich die P dagoginnen und P dagogen in der Pilotphase ein, zur Pr fung der Praxistauglichkeit und damit zur weiteren Optimierung beizutragen. Ich danke Ihnen f r Ihre Kooperationsbereitschaft und w nsche Ihnen viel Erfolg f r Ihre wichtige und verantwortungsvolle T tigkeit im Bereich des Kindergartens und der Volksschule. Dr. Claudia Schmied Bundesministerin f r Unterricht, Kunst und Kultur 2 INHALTSVERZEICHNIS EINF HRUNG UND BERBLICK.

4 5 1. P DAGOGISCHE Das Bild vom Kind ..7 Die Rolle der P dagoginnen und P Das Verst ndnis von Bildung und Lernen im 10 Die Bedeutung der Sprachf rderung .. 11 2. F RDERUNG DER SPRACHENTWICKLUNG .. 13 Kompetenzen und Bildungsprozesse .. 14 P dagogische ImpulsezurSprachf Kooperationsm glichkeiten mit Familien und Fachkr 19 Leitfragen zur 20 3. ZWEI-UND MEHRSPRACHIGKEIT .. 21 Kompetenzen und Bildungsprozesse .. 23 P dagogische ImpulsezurSprachf Kooperationsm glichkeiten mit Familien und Fachkr 26 Leitfragen zur 27 4. KOMMUNIKATION UND GESPR CHSKULTUR .. 28 Kompetenzen und Bildungsprozesse .. 29 P dagogische ImpulsezurSprachf Kooperationsm glichkeiten mit Familien und Fachkr 31 Leitfragen zur 32 5. BUCHKULTUR LITERACY DIGITALE MEDIEN .. 33 Kompetenzen und Bildungsprozesse.

5 33 P dagogische ImpulsezurSprachf Kooperationsm glichkeiten mit Familien und Fachkr 39 Leitfragen zur 39 6. SPRACHF RDERUNG DURCH 41 Kompetenzen und Bildungsprozesse .. 41 P dagogische ImpulsezurSprachf 3 Kooperationsm glichkeiten mit Familien und Fachkr 45 Leitfragen zur 45 7. TRANSITION UND SPRACHF Kompetenzen und Bildungsprozesse .. 48 P dagogische ImpulsezurSprachf Kooperationsm glichkeiten mit Familien und Fachkr 51 Leitfragen zur 53 8. BEOBACHTUNG UND DOKUMENTATION DER 54 Grundlagen der systematischen Beobachtung .. 54 Beispiele f r Verfahren zur Erhebung des Sprachstands .. 57 9. QUALIT TSMERKMALE F R DIE SPRACHF RDERUNG .. 59 Merkmale der Strukturqualit 59 Merkmale der Orientierungsqualit 61 Merkmale der Prozessqualit t .. 62 SUMMARY .. 64 LITERATUR.

6 66 4 EINF HRUNG UND BERBLICK Die elementare Bildung und die Lernprozesse in der fr hen Kindheit stehen seit der Ver ffentlichung der PISA-Studien (Haider & Reiter, 2004; Schreiner, 2007) und des L nderberichts Starting Strong der OECD (2006) wieder im Mittelpunkt der bildungspolitischen Diskussion. Die Empfehlungen der OECD gemeinsame Wertvorstellungen und Bildungsziele, die sterreich f r seine jungen Kinder als wich tig erachtet, in einem Rahmenplan zu formulieren (S. 71) waren ein wesentlicher Ansto , einen sterreichischen Bildungsplan f r den Kindergarten zu entwickeln. Ein Bildungsplan umfasst das gesamte Spektrum fr hkindlicher Entwicklungs m glichkeiten. Den Beginn stellt ein nationaler Bildungsplan-Anteil f r die Sprach f rderung im Kindergarten dar. Er ist ein Teil des Ma nahmenpakets zur fr hen Sprachf rderung, das vom BMUKK koordiniert wird.

7 Aus fachwissenschaftlicher Sicht ist der Bildungsplan-Anteil durch Offenheit, kulturelle Vielfalt und Komplexit t gekennzeichnet. Folgende Prinzipien bzw. Leit gedanken werden dabei zugrunde gelegt: Bildung der Gesamtpers nlichkeit, Entwicklungsangemessenheit und Ber cksichtigung des individuellen Lerntempos nach dem Prinzip der Passung, ganzheitliches Lernen, Bedeutung des Spiels, Integration, Interkulturalit t, Genderaspekte, Orientierung an Ressourcen statt an Defiziten, Partizipation von Kindern, Individualisierung und Differenzierung, Sach richtigkeit, Prozessorientierung sowie Betonung der Bildungspartnerschaft. Der Bildungsplan-Anteil formuliert Grundlagen f r die Arbeit im Kindergarten. Er ist an den kindlichen F higkeiten und Kompetenzen orientiert und zielt auf Bildungs prozesse hin, die durch l ngerfristige p dagogische Interventionen unterst tzt wer den.

8 Es handelt sich nicht um einen Lehrplan , der von jedem Kind mit derselben Geschwindigkeit zu durchlaufen ist. Der Bildungsplan-Anteil soll keinesfalls zu einer Normierung der kindlichen Sprachentwicklung f hren. Er ist jedoch Grundlage f r die Begleitung, Anregung und Dokumentation der individuellen sprachbezogenen Bildungsprozesse. Der Bildungsplan-Anteil f r die fr he Sprachf rderung bezieht sich auf folgende Aspekte sprachlicher Bildung: F rderung der Sprachentwicklung: Die F rderung der kindlichen Sprachent wicklung umfasst sowohl linguistische als auch pragmatische Merkmale der Sprache und orientiert sich immer am individuellen Entwicklungsstand der Kinder. Zwei-und Mehrsprachigkeit: Die Unterst tzung und Begleitung von Kindern beim Erwerb einer zus tzlichen Sprache kann nur bei gleichzeitiger Wert sch tzung ihrer Erstsprache gelingen und geht stets mit den Prinzipien einer interkulturellen P dagogik Hand in Hand.

9 Kommunikation und Gespr chskultur: Sprache wird im Zuge kommu nikativer Prozesse erworben, die den gesamten Kindergartenalltag durchziehen. Kommunikation geht dabei weit ber das gesprochene Wort hinaus und zeichnet sich durch vielf ltige non-und paraverbale Ausdrucksformen aus. 5 Buchkultur Literacy digitale Medien: Das Angebot von Kinderliteratur und die Auseinandersetzung mit Schriftkultur und verschiedenen Medien eignet sich in besonderem Ma e zur Anregung von vielf ltigen und komplexen sprach bezogenen Bildungsprozessen. Sprachf rderung durch Philosophieren: Philosophische Gespr che unter st tzen Kinder dabei, ihre Gedanken zu strukturieren, zu formulieren und ihre sprachlichen Kompetenzen im gleichberechtigten Dialog mit anderen weiterzu entwickeln. Transition und Sprachf rderung: Sprache leistet als Schl sselkompetenz einen wesentlichen Beitrag zur Bew ltigung von Transitionen, also des ber gangs vom Kindergarten in die Volksschule.

10 Die jeweils angef hrten Kompetenzen des Kindes sind als Orientierungsrahmen zu verstehen; sie dienen dazu, individuelle Bildungsangebote zu planen und umzu setzen. Gemeinsam mit dem Kapitel P dagogische Orientierung und den grund legenden Ausf hrungen am Beginn jedes Kapitels z hlen sie zum Kernbereich des vorliegenden Bildungsplan-Anteils. Dieser Kernbereich wird durch Leitfragen zur Reflexion komplettiert. Aus Gr nden der bersichtlichkeit und besseren Lesbarkeit ist der Kernbereich im Text farblich unterlegt. Die Anregungen zur Gestaltung der kindlichen Lernumwelt sind exemplarisch zu verstehen. Sie stellen einen Teilausschnitt der M glichkeiten dar, die im Kindergarten angeboten werden k nnen. Sie sind keineswegs als Checkliste zu verstehen, sondern erg nzen und veranschaulichen das Grundger st der sprachlichen Bildungs-und Kompetenzbereiche.


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