Example: confidence

das International Dr. Karl Blum/Peer Köpf/Dr. Bernd ...

International der Debatte um den rztemangel in Deutschland und um Abwanderung deutscher Mediziner ins Ausland wird von Seiten der rztevertreter immer wieder die angeblich schlechte Gehaltssituation hierzulande im internationalen Vergleich als Argument vorgebracht. Dabei erweisen sich Gehaltsvergleiche im internationalen Kontext als u erst komplex. Die Gr nde hierf r liegen insbesondere in Unterschieden bei der Verg -tungsstruktur, den hierarchischen Strukturen des rztlichen Dienstes, den Steuer- und Sozialversicherungsabgaben sowie der Kaufkraftparit t des jeweiligen Landes. Bisher vorliegende Auswertungen, zum Beispiel die NERA-Studie1) im Auftrag der britischen Gesundheitsbeh rde, weisen erhebliche methodische M ngel hinsichtlich der Datenerhe-bung sowie der Vergleichbarkeit der Daten auf.

International 11.2011 das Kranken haus 1092 I n der Debatte um den Ärztemangel in Deutschland und um Abwanderung deutscher Mediziner ins Ausland wird von

Tags:

  Deutscher

Information

Domain:

Source:

Link to this page:

Please notify us if you found a problem with this document:

Other abuse

Transcription of das International Dr. Karl Blum/Peer Köpf/Dr. Bernd ...

1 International der Debatte um den rztemangel in Deutschland und um Abwanderung deutscher Mediziner ins Ausland wird von Seiten der rztevertreter immer wieder die angeblich schlechte Gehaltssituation hierzulande im internationalen Vergleich als Argument vorgebracht. Dabei erweisen sich Gehaltsvergleiche im internationalen Kontext als u erst komplex. Die Gr nde hierf r liegen insbesondere in Unterschieden bei der Verg -tungsstruktur, den hierarchischen Strukturen des rztlichen Dienstes, den Steuer- und Sozialversicherungsabgaben sowie der Kaufkraftparit t des jeweiligen Landes. Bisher vorliegende Auswertungen, zum Beispiel die NERA-Studie1) im Auftrag der britischen Gesundheitsbeh rde, weisen erhebliche methodische M ngel hinsichtlich der Datenerhe-bung sowie der Vergleichbarkeit der Daten auf.

2 So wurden f r Deutschland lediglich die Grundgeh lter von Assistenz rzten ber cksichtigt. Unber cksichtigt blieben dagegen Zulagen f r Bereitschaftsdienst oder Rufbereitschaft, ebenso die deutlich h heren Geh lter von leitenden rzten und Ober rzten. Zu-dem beziehen sich die Zahlen in anderen L ndern nur auf Fach rzte in gehobenen Positionen und fallen deshalb entspre-chend hoch aus. Dies f hrt zu stark verzerrten Ergebnissen und folgerichtig zu einer geringen )Vor dem Hintergrund der unbefriedigenden Datenlage hat sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft entschlossen, ein entsprechendes Gutachten zu rztegeh ltern im europ ischen Vergleich zu beauftragen.

3 Im Auftrag der DKG hat die KPMG Unternehmensberatung im Fr hjahr 2011 ein Gutachten zu rztegeh ltern im europ ischen Vergleich f r acht ausgew hl-te L nder ) Die Auswahl orientiert sich insbesondere daran, welche europ ischen L nder besonders attraktiv f r deutsche Mediziner sind4) und sich in einer vergleichbaren konomischen und sozialen Situation befinden. In den Ge-haltsvergleich wurden folgende L nder einbezogen: D ne-mark, Frankreich, Gro britannien, Niederlande, Norwegen, sterreich, Schweden, Vergleich mit der Gehaltssituation deutscher Kranken-haus rzte war nicht Bestandteil des KPMG-Gutachtens.

4 Vor Dr. Karl Blum/Peer K pf/Dr. Bernd Metzinger/Dr. Matthias Offermanns rztegeh lter im Krankenhaus im europ ischen Vergleich Ergebnisse der Auswertungen von KPMG und Deutschem Krankenhausinstitut (DKI)Die Autoren fassen die Ergebnisse aus zwei Studien zum Thema rztegeh lter zusammen. Es handelt sich um eine Studie der KPMG zu rztegeh ltern in acht europ ischen L ndern sowie eine Studie des Deutschen Krankenhaus-instituts zu den rztegeh ltern in Deutschland. Aus der Zusammenf hrung der Daten ergibt sich ein europ ischer Vergleich, der in dieser Form erstmals deutlich macht, wie die rztegeh lter in Deutschland bei differenzierter Be-trachtung zu bewerten Hintergrund hat die DKG das Deutsche Krankenhaus-institut (DKI) im Nachgang zum europ ischen Gehaltsver-gleich damit beauftragt, die Gehaltssituation deutscher Kran-kenhaus rzte zu ) Dabei wurden seitens der DKG die folgenden Zielvorgaben gemacht.

5 Zum einen sollte die Systematik des KPMG-Gutachtens auf die Gehaltsanalysen deutscher Krankenhaus rzte vollst ndig bertragen werden, um einen validen internationalen Vergleich der Geh lter von Krankenhaus rzten zu erm glichen. Zum anderen sollten die Analysen die heterogene Tariflandschaft in den deutschen Krankenh usern weitgehend KPMG-Gutachten zum Vergleich europ ischer Geh lter basiert im Wesentlichen auf der folgenden Systematik:6)Die Einteilung der Geh lter erfolgt in Abh ngigkeit von den Berufsjahren bzw. Leitungsfunktionen der rzte in f nf Stu-fen (Einstieg, 3 5 Jahre, 5 8 Jahre, 8 12 Jahre mit teilweiser Leitungsfunktion, mehr als zw lf Jahre mit umfassender Leitungsfunktion).

6 Die Geh lter sind in drei Bestandteile gegliedert: fixe Ge- haltsbestandteile (entsprechend der Regelarbeitszeit), varia-ble Gehaltsbestandteile (zum Beispiel f r berstunden, Ruf- und Bereitschaftsdienste) sowie zus tzliche Verg tungsele-mente (zum Beispiel Urlaubsgeld oder zus tzliche Renten-anspr che). Nicht ber cksichtigt sind Einnahmen aus Pri-vatliquidation und Nebent so ermittelten Bruttoeinkommen wurden um Steuern und Sozialabgaben bereinigt (Nettoeinkommen). Daf r mussten Annahmen hinsichtlich des Familienstandes ge-troffen werden (Stufen 1 und 2: ledig, keine Kinder; Stufen 3 bis 5: verheiratet, zwei Kinder).

7 Die Berechnung bereinigter Nettoeinkommen basiert auf Kaufkraftparit ten, denen Deutschland als 100-Prozent-Ba-sis zugrunde F r Netto- wie Bruttoeinkommen sind jeweils Bandbreiten angegeben, welche die Einkommensvariationen in den ver-schiedenen L ndern Einkommensvergleiche basieren auf einer w chent- lichen H chstarbeitszeit von durchschnittlich 48 Stunden entsprechend den Vorgaben der EU-Arbeitszeitrichtlinie ohne Ber cksichtigung der M glichkeit dar ber hinausge-hender individueller Arbeitszeitverl ngerungen (Opt-out).Gehaltsanalysen f r DeutschlandIn Analogie zur KPMG-Systematik erfolgte die Einteilung der Geh lter f r tarifgebundene Krankenhaus rzte in Deutschland in vier ) Neben dem Festgehalt werden als variable Gehaltsbestandteile jeweils Bereitschafts- und Rufdienste in unterschiedlichen Varianten ber cksichtigt, die sich an den typischen Diensten in den einzelnen Stufen orientieren.

8 Da-neben sind etwaige Kinderzuschl ge und die betriebliche Altersvorsorge jeweils zus tzlich erfasst. GehaltsstufenKonkret waren die vier Gehaltsstufen wie folgt definiert:Stufe 1: Berufseinsteiger = Assistenzarzt (ledig). Fixgehalt: entsprechend der Eingruppierung und Verg tung im jewei-ligen Tarifvertrag. Variabel: bis zu acht Stunden Bereitschafts-dienst (der h chsten BD-Stufe) pro Woche. Zus tzlich: be-triebliche Altersversorgung (4 Prozent)Stufe 2: Arzt mit 3 5 Jahren Berufserfahrung = Assistenz- arzt (ledig). Fixgehalt: entsprechend der Eingruppierung und Verg tung im jeweiligen Tarifvertrag. Variabel: bis zu acht Stunden Bereitschaftsdienst (der h chsten BD-Stufe) pro Wo che.

9 Zus tzlich: betriebliche Altersversorgung (4 Pro-zent).Stufe 3: Arzt mit 5 8 Jahren Berufserfahrung = Facharzt (verheiratet, zwei Kinder). Fixgehalt: entsprechend der Ein-gruppierung und Verg tung im jeweiligen Tarifvertrag. Va-riabel: bis zu acht Stunden Bereitschaftsdienst (der h chsten BD-Stufe) pro Woche und vier Rufbereitschaftsdienste pro Monat mit mehr als zw lf Stunden, davon einer am Wo-chenende. Zus tzlich: Betriebliche Altersversorgung (4 Pro-zent), Kinderzuschl 4: Arzt mit 8 12 Jahren Berufserfahrung mit teilweiser Leitungsfunktion = Oberarzt (verheiratet, zwei Kinder). Fix-gehalt: entsprechend der Eingruppierung und Verg tung im jeweiligen Tarifvertrag.

10 Variabel: acht Rufbereitschaftsdienste pro Monat mit acht Stunden Inanspruchnahme pro Woche. Zus tzlich: betriebliche Altersversorgung (4 Prozent), Kin-derzuschl der u erst variablen Verg tungsgestaltung von Chef- rzten, die insbesondere durch hohe Anteile von Privatliquida-tionen und/oder erfolgsabh ngiger Verg tungselemente ge-pr gt ist, war eine Ber cksichtigung der Stufe 5 (> 12 Jahre mit umfassender Leitungsfunktion) nicht m glich. Verg tungsstu-dien legen jedoch nahe, dass die Geh lter von deutschen Chef- rzten im europ ischen Vergleich wettbewerbsf hig )Zulagen und Zuschl ge (zum Beispiel f r Feiertags- oder Sonntagsarbeit) sind wegen zahlreicher arzt- und tarifspezifi-scher Besonderheiten in den Gehaltsanalysen ebenso wenig ber cksichtigt wie regionale Abweichungen oder Unterschiede in den erfassten Tarifvertr gen.


Related search queries