Förderung der sozial-emotionalen Kompetenz und Umgang …

1 1F rderung der sozial-emotionalen Kompetenz und Umgang mit aggressivem Verhalten bei kindern und jugendlichen in Jugendhilfe und SchuleFachtagung Schulische Bildung am November 2017 in BonnProf. Dr. Ute Kompetenz (Begriffsbestimmung) Kompetenzen und psychosoziale, schulische Entwicklung von kindern und jugendlichen (Ergebnisse aus L ngsschnittsstudien) rderung sozial-emotionaler mit aggressivem Verhalten von kindern und jugendlichen in Jugendhilfe und Schule GliederungDie sozial-emotionale Entwicklung hat einen bedeutsamen Einfluss auf fast jeden weiteren Entwicklungsbereich und den gesamten Lebensweg eines Kindes: Das aktuelle und zuk nftige Sozialverhalten (Burt et al., 2008, schulischen Erfolg (Collins & Nowicki, 2001; Henricsson& Rydell2006; Welshet al., 2010) die Bew ltigung beruflicher Anforderungen (Fitzgerald, Brown, Sonnega& Ewart, 2005).)

2 Die Partnerschaftsqualit t und die gesundheit im Erwachsenalter (Holt-Lunstad, Smith & Layton, 2010; Luecken, Rubinov& Tanaka, 2013). Kompetenz (Begriffsbestimmung) Sozial-emotionale Kompetenz ist ein multidimensionalesKonstrukt Sozial-emotionales Lernen (SEL) ist der Prozess, durch den sozial-emotionale Kompetenzen entwickelt werden. Dadurch erwerben Kinder Wissen, Einstellungen und F higkeiten, um Gef hle zu verstehen und zu regulieren, Empathie f r andere zu f hlen und zu zeigen, positive Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Kompetenz (Begriffsbestimmung)4 Das Wissen, die F higkeiten und die Einstellungen, die notwendig sind um sozial-emotional kompetent zu handeln, ben tigen eine Integrationvon affektiven, kognitiven und behavioralen Kompetenz (Begriffsbestimmung)SEK5 Sozial-emotionale KompetenzIntrapersonale F higkeiten : Realistische Zielsetzung Positive Grundhaltung Selbstkontrolle Emotionsregulation Coping-StrategienInterpersonale F higkeiten : Zuh ren Kommunizieren Perspektiven ber-nahme Verhandeln Soziale Probleml sung(Domitrovich et al.)

3 , 2017, p 409) Kompetenz (Begriffsbestimmung)67 Ebene 1: Soziale Kompetenz beschreibt die Effektivit t in sozialen Interaktionen, sodass kurz-und l ngerfristige Entwicklungsbed rfnisse erreicht 2: Balance zwischen den eigenen Bed rfnissen (Autonomie) und den Bed rfnissen anderer Personen (Verbundenheit mit anderen) als Ausdruck sozialer 3: Behaviorale ( Perspektiven bernahme, Kommunikation, Empathie, Emotionsregulation) und motivationale Basis (Ziele und Werte), aus der die dar ber liegenden Ebenen sich sozial-emotionaler Kompetenz : Soziale Kompetenz (Rose-Krasnor, 1997) Kompetenz (Begriffsbestimmung)Konzepte emotionaler KompetenzNach Carolyn Saarni (2002) u ert sich emotionale Kompetenz durch Selbstwirksamkeitin emotionsausl senden sozialen sselfertigkeiten emotionaler Kompetenz nach Saarni (2002)1 Bewusstheit ber den eigenen emotionalen F higkeit, Emotionen anderer wahrzunehmen und zu F higkeit, das Vokabular der Gef hle und Ausdrucksw rter f r Emotionen zu F higkeit, empathisch auf das emotionale Erleben von anderen Menschen F higkeit zu merken, dass ein innerlich erlebter emotionaler Zustand nicht notwendiger Weise dem nach au en gezeigten Ausdrucksverhalten F higkeit, mit negativen Emotionen und anderen Stresssituationen F higkeit, sich der emotionalen Kommunikation in sozialen Beziehungen bewusst zu higkeit zur emotionalen Konzept der affektiven sozialen Kompetenz (ASK.

4 Halberstadt, Denham & Dunsmore, 2001)Der Fokus des Modells liegt auf der Kommunikationzwischen zwei der mit dem F higkeit den Prozess in Bezug auf die eigenen Signale und Bed rfnisse sowie auf die des Interaktionspartners zu managenVier Fertigkeitsbereiche in den drei Komponenten:10 Das Konzept der affektiven sozialen Kompetenz (ASK; Halberstadt, Denham & Dunsmore, 2001)Fokus auf den KommunikationsprozessVorteil:Es lassen sich konkrete Ans tze f r die praktische F rderung emotionaler Kompetenz aus dem Modell ableiten.! :Emotionale Kompetenz definiert sich nicht allein durch Fertigkeiten eines Kindes; sie ist stark von der emotionalen Kompetenz des Interaktionspartners abh ngig (von Salisch, 2002).11 Soziales Verhalten: Verantwortungs-bewusstes Entscheiden: Soziales Bewusstsein/Emotionswissen:Selbstregulat ion: kooperieren, zuh ren, sich unterhalten, abwechseln, Hilfe analysieren, Ziele setzen und Probleml senPerspektiven- bernahme, Emotions-verst ndnis, EmpathieRegulation von Emotionen, Kognitionen und VerhaltenZiele werden erreicht, durch:1)Aufrechterhalten einer positiven Auseinandersetzung mit der Umwelt,2)erfolgreiche Selbstregulation und 3)positive Interaktionen mit Gleichaltrigen und t in sozialen InteraktionenIntra-und interpersonale Ziele werden erreichtGruppen-statusBeziehung mit Gleichaltrigen und ErwachsenenSelbst-wirksamkeitSozial-emot ionales Lernen nach Denham et al.

5 (2014, S. 248)12 Name des Programms(Autoren)ZielgruppeAnzahl der SitzungenSozial-Emotionale KompetenzenEmotionswahrnehmung IdentifikationEmotionswissenEmpathieEmot ions-regulation(kog.) Selbst-regulationSIPEin ben von SozialverhaltenWeiteresLubo aus dem All -Vorschulalter(Hillenbrand, Hennemann & Heckler-Schell, 2009)Kindergarten34 XXXXxxWertevermittlung (Freundschaft und Beziehung)Verhaltenstraining im Kindergarten(Koglin & Petermann, 2013)Kindergarten20xxx(x)xxIch kann Probleme l sen (IKPL; Beelmann, Jaursch & L sel, 2004)Kindergarten15xxxFaustlos (Cierpka, 2001, 2002)Kindergarten28(x)(x)xx(x)xPapilio (Mayer et .al, 2012)KindergartenLubo aus dem All(Hillenbrand, Hennemann & Hens, 2010)Grundschule30xxxxxxVerhaltenstraini ng f r Schulanf nger (Petermann et al., )Grundschule26xxx(x)xXAufmerksamkeit(ste uerung)Verhaltenstraining f r Grundsch ler(Petermann et al.)

6 , 2013)Grundschule26xxxxxXMoralentwicklung Faustlos (Cierpka, 2001, 2002)Grundschule51(x)xx(x)xTraining im Probleml sen (TIP, L sel et al., 2006)Grundschule (3. Klasse)10xxxxSelbstwertPr vention und Resilienzf rderung in Grundschulen (PRiGS; Fr hlich-Gildhoff, Becker & Fischer, 2012)*Grundschule10xxxxxSelbstwirksamkei t bersicht ber ausgew hlte deutschsprachige Programme zur F rderung sozial-emotionaler Kompetenz im Kindergarten und der Grundschule13142. Sozial-emotionale Kompetenzen und psychosoziale, schulische Entwicklung von kindern und JugendlichenFAST-Track-StudyJones, Greenberg und Crowley (2015) N = 753 1. Erhebung im Jahr 1991 Follow-Up 19 Jahre sp ter Mean-Alter 25 Jahre152. Sozial-emotionale Kompetenzen und psychosoziale, schulische Entwicklung von kindern und JugendlichenFAST-Track-StudyJones, Greenberg und Crowley (2015)Sozial-emotionale Kompetenz im Kindergartenalter durch die Lehrkr fte (Erzieherinnen) Schulbildung/Beruf Sozialleistungen Kriminalit t Substanzkonsum Psychische Gesundheit162.

7 Sozial-emotionale Kompetenzen und psychosoziale, schulische Entwicklung von kindern und JugendlichenFAST-Track-StudyJones, Greenberg und Crowley (2015)Schule * * Vollzeitbesch * Stabiles Arbeitsverh * Anzahl d. Jahre mit F ** Anzahl der wiederholten * 172. Sozial-emotionale Kompetenzen und psychosoziale, schulische Entwicklung von kindern und JugendlichenFAST-Track-StudyJones, Greenberg und Crowley (2015) ** * Sozial-emotionale Kompetenzen und psychosoziale, schulische Entwicklung von kindern und JugendlichenFAST-Track-StudyJones, Greenberg und Crowley (2015)Kriminalit * Freiheitsstrafeim Freiheitsstrafeim * Kontakt mit dem Gericht Kontakt mit dem Gericht im Kontakt mit dem Gericht im * Polizeikontakt * Jemals in einer Haftanstalt * 192. Sozial-emotionale Kompetenzen und psychosoziale, schulische Entwicklung von kindern und JugendlichenFAST-Track-StudyJones, Greenberg und Crowley (2015)SubstanzkonsumOR/IRRW irkungAlkoholabh (Tage im letzten Monat) * Marijuanakonsumim letzten Monat (Tage) ** 202.

8 Sozial-emotionale Kompetenzen und psychosoziale, schulische Entwicklung von kindern und JugendlichenFAST-Track-StudyJones, Greenberg und Crowley (2015)Psychische (Jahre) ** Kontrollvariablen waren: Geschlecht, Ethnie, Anzahl der Eltern im Haushalt, sozio konomischer Status der Familien und aggressives Verhalten in der fr hen Kindheit!21 Langzeitfolgen externalisierender Verhaltensprobleme ber sechs Jahre (Haller et al. 2016)22 Langzeitfolgen durch soziale und emotionale St rungen im Kindesalter: Wie haben sich diese Kinder im Erwachsenenalter entwickelt?Review von Costello und Maughen (2015) Prospektive Studien ber Kinder mit ngsten, Depression, ADHS und St rungen des H lfte der Kinder weist im Erwachsenenalter diese St rung nicht mehr auf und zeigt eine angemessene Funktionsf higkeit im Hinblick auf k rperlicher gesundheit , Arbeitsleistungen, soziale Beziehungen, kriminelles und riskantes soziale oder emotionale St rung im Kindesalter reduziert Lebenschancen im Erwachsenenalter: durch wiederholtes oder chronisches Auftreten, durch das Auftreten anderer (Folge-)st rungen, geringere Bildungsabschl sse, geringe Arbeitsleitungen, Probleme mit dem Gesetz und k rperliche Erkrankungen.

9 Die Studien erfassen in der Regel nicht die Kompetenzen der Erwachsenen (Defizitorientierung)23 Gesundheits konomische Folgen von St rungen des Sozialverhaltens Daten einer gesetzlichen Krankenkasse; Ewest et al., 2013)Ziel der Studie: Ein Vergleich der Kosten f r Kinder und Jugendliche mit einer St rung des Sozialverhaltens mit denen von kindern und jugendlichen ohne eine St rung des : 665 jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren mit einer ICD-10 Diagnose SSV gemacht nach Alter und Geschlecht ohne SSVM ethodik: Es wurden die durchschnittlichen Kosten f r ein Jahr berechnet. Dieser Wert basiert auf Auswertungen aus den Jahren von 2006 bis 200924 Gesundheits konomische Folgen von St rungen des Sozialverhaltens Daten einer gesetzlichen Krankenkasse; Ewest et al., 2013)25 Je mehr Komorbidit ten, desto h her die Kosten26 Folgekosten f r dissoziales Verhalten im Jugendalter bis zum 24.

10 Lebensjahr nach einem US-amerikanischen Modell (Cohen, 1998) 1,3 bis 1,5 Millionen USD f r eine typische (US-amerikanische) kriminelle Karriere bis USD f r eine Drogenabh ngigkeit und bis USD f r Schulabbrecher273. F rderung sozial-emotionaler KompetenzenBilder von Materialien zur F rderung der sozial-emotionalen KompetenzWirksamkeit von Interventionsma nahmen (Sandler et al., 2014, S247 ff.)AutorStudienNAltersbereichBeelmann& L sel(2006) 18 Derzonetal. (2006)83 Range <51-500)5-18 Myttonetal. (2006)56k. bis al., (2008) al. (2009)34k. & Lipsey(2007) der Intervention28 Effekte f r Meta-Analysen, die sich auf aggressives, antisoziales Verhalten und Gewalt beziehenEffekte f r Meta-Analysen, die (auch) ber aggressives, antisoziales Verhalten und Gewalt berichtenAggressives Verhalten(Sandler et al., 2014)ES = (SD = , k = 29)ES = (SD = , k = 32 Beelmann (2014)deutschsprachige ProgrammeESw=.