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Fachdidaktische Hinweise Deutsch - Schulentwicklung NRW

Ministerium f r Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein - Westfalen Fachdidaktische Hinweise Deutsch Grundschule Lesen Umgang mit Texten und Medien 2 Lesen Umgang mit Texten und Medien Lesen ist ein von den Zielen und der Erwar-tung des Lesers gesteuerter aktiver Pro-zess der Sinnkonstruktion unter Einbezie-hung individueller Vorerfahrungen. Damit bildet Lesen die Schl sselfunktion f r er-folgreiches Lernen. ber die Nutzung un-terschiedlicher Texte wird der Umgang mit Texten bereits von Anfang an ber das Fach Deutsch hinaus im Unterricht in der Grundschule einge bt. Fachliche Aspekte zielen daher auch auf den Erhalt der Freu-de am Lesen durch den Aufbau einer Lese-Schreib-Kultur: Sie gibt Kindern Raum, selbstvergessen in einer leseanregenden Lernumgebung Texte interessenbezogen auszuw hlen, vorzulesen oder vorgelesene Kinderliteratur zu genie en.

Texten bereits von Anfang an über das Fach Deutsch hinaus im Unterricht in der Grundschule eingeübt. Fachliche Aspekte zielen daher auch auf den Erhalt der Freu-de am Lesen durch den Aufbau einer Lese-Schreib-Kultur: Sie gibt Kindern Raum, selbstvergessen in einer leseanregenden Lernumgebung Texte interessenbezogen

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1 Ministerium f r Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein - Westfalen Fachdidaktische Hinweise Deutsch Grundschule Lesen Umgang mit Texten und Medien 2 Lesen Umgang mit Texten und Medien Lesen ist ein von den Zielen und der Erwar-tung des Lesers gesteuerter aktiver Pro-zess der Sinnkonstruktion unter Einbezie-hung individueller Vorerfahrungen. Damit bildet Lesen die Schl sselfunktion f r er-folgreiches Lernen. ber die Nutzung un-terschiedlicher Texte wird der Umgang mit Texten bereits von Anfang an ber das Fach Deutsch hinaus im Unterricht in der Grundschule einge bt. Fachliche Aspekte zielen daher auch auf den Erhalt der Freu-de am Lesen durch den Aufbau einer Lese-Schreib-Kultur: Sie gibt Kindern Raum, selbstvergessen in einer leseanregenden Lernumgebung Texte interessenbezogen auszuw hlen, vorzulesen oder vorgelesene Kinderliteratur zu genie en.

2 Lesen in der Schule Kinder machen schon fr h in sehr unterschiedlichem Ma e Erfahrungen mit Texten und Medien verschiedener Art. Der Bereich Umgang mit Texten und Medien greift diese vor- und au erschulischen Erfahrungen der Kinder auf und erweitert das Text-spektrum insbesondere um schriftsprachliche Texte. Dabei geht der Lehrplan von ei-nem umfassenden Textbegriff aus. Ein Textverst ndnis f r Geschriebenes und Gedrucktes ist allt gliche Voraussetzung f r erfolgreiches Lernen, da der Unterricht in fast allen F chern weitgehend durch schriftliche Texte gepr gt ist. Lesef higkeit stellt damit die Voraussetzung f r den kompetenten Umgang mit Texten und Medien dar und ist demnach eine Grundvor-aussetzung f r jeden Wissenserwerb.

3 Lesen ist der individuelle Vorgang der Sinnkonstruktion, der von vielen Faktoren ab-h ngig ist. Um den Sinn eines Textes konstruieren zu k nnen, m ssen Buchstaben und W rter erkannt und Wortbedeutungen erfasst werden. Semantische und syntak-tische Relationen zwischen S tzen m ssen aufgebaut und satz bergreifende Bedeu-tungseinheiten konstruiert werden. Dies ist m glich durch die Nutzung von im Text enthaltenen Informationen und durch das Heranziehen von Vor-, Welt- und Sprach-wissen der Leserin oder des Lesers. Im Laufe der Leseentwicklung werden den Sch lerinnen und Sch lern vielf ltige und zahlreiche bungen zum analysierenden und synthetisierenden Lesen angeboten, ebenso wird im Deutschunterricht das Lesen von Kinder- und Jugendb chern sowie das Zusammenspiel von Lesen und Schreiben bedacht, um die Lesemotivation zu unterst tzen.

4 Im weiterf hrenden Leseunterricht, wenn die Kinder einen unbekannten Text relativ fl ssig lesen k nnen, sind Verfahren und Strategien zur Unterst tzung des vertiefen-den Textverst ndnisses von Lesestrategien sollen die Kinder bef higen, textbezogen zu antizipieren, berfliegend, genau oder selektiv zu lesen. Insgesamt gesehen, k nnen Lesekompetenzen nur ausgebildet werden, wenn die Kinder Lesen als pers nlichen Gewinn betrachten, wenn sie mit ihren sehr unter-schiedlichen Entwicklungsst nden hinreichend Leseerfahrungen machen k nnen, 1 LINK: didaktische Lernlandschaft Lesen verbindliche Anforderungen am Ende von Klasse 2 3wenn sie zum Lesen vielfach angeregt werden und wenn auch das individuelle Lesen gef rdert wird.

5 Das genie ende und interessebezogene Lesen ist hierbei von beson-derer Bedeutung, weil dadurch das Lesen im eigenen Alltag eine positive Funktion erh lt. Solche Entwicklungen bed rfen einer Lese-Schreib-Kultur in der Klasse und in der Schule. Alle weitere Lesef rderung ist in diese grundlegende Lese-Schreib-Kultur eingebettet. Lesekompetenz Lesekompetenz ist mehr als einfach nur lesen zu k nnen. Nach Pisa wird Lesen als die F higkeit beschrieben, unterschiedliche Texte in ihrer Aussage, Absicht und for-maler Struktur zu verstehen. Die Sch lerinnen und Sch ler k nnen so Texte in einen Zusammenhang einordnen und Informationen sachgerecht nutzen. Mit diesem Ver-st ndnis von Lesekompetenz wird das Wahrnehmen und Verstehen von Texten als konstruktiver wissensgesteuerter Prozess aufgefasst.

6 Das Kind konstruiert die Be-deutung des Textes in einer Art Entdeckungsprozess, der vom Kind zum Text, also top-down, und vom Text zum Kind, also bottom-up, geht. Lesen ist also kein reines Dekodieren auf der Buchstaben-, Wort- und Satzebene, sondern ist ein Prozess, der durch organisiertes Wissen gesteuert wird (vgl. Hurrel-mann, 2003, S. 7). Mit der F higkeit zur Dekodierung von Schrift entsteht eine Art innere bersetzung, innere Verbalisierung , eine Dynamik zwischen Schrift und Ge-danken. Das Kind aktiviert und ver ndert im Leseprozess eigene Wissensstrukturen, das Aufgenommene wird zum eigenen Gedanken entwickelt . Mit dieser Lesef hig-keit entfalten sich sprachliche und begriffliche Kompetenzen, Perspektiven werden erfolgreich differenziert.

7 Lesen ist Konzentration auf das Verstehen (vgl. Hurrelmann, 2003, S. 3). Die Sch lerinnen und Sch ler, die ber diese Form der Lesekompetenz verf gen, sind in der Lage, eine bewusste Haltung zum eigenen Lesevorgang einzunehmen. Sie lesen z. B. einen Abschnitt noch einmal, wenn sie ihn nicht verstanden haben, sie haben die F higkeit dar ber nachzudenken, woran das Nichtverstehen eines Satzes oder Abschnitts liegen kann (z. B. an einem unbekannten Wort, an der nicht erkannten Verkn pfung mit dem vorhergehenden Satz, an der Abstraktheit der Dar-stellungsweise), und sie haben Strategien an der Hand, mit denen man solchem Nichtverstehen abhelfen kann. Wer ber diese Art der Metakognition verf gt, ber-pr ft sein Textverst ndnis fortlaufend.

8 In der Forschung werden drei metakognitive Leistungen beim Lesen und hnlichen T tigkeiten unterschieden Bewusstheit, hier: bspw. intentionsgeleitetes Lesen berwachung, hier: sinnentnehmendes Lesen Steuerung, hier: Einsatz unterschiedlicher Lesestrategien Gute und schlechte Leser und Leserinnen unterscheiden sich daher vor allem hin-sichtlich des flexiblen Einsatzes unterschiedlicher Lesestrategien. W hrend der gute Leser ber Lesestrategien verf gt, diese auch situationsangemessen flexibel einset-zen und deren Reichweite sowie seine eigenen kognitiven M glichkeiten einsch tzen kann, gilt f r den schlechten Leser, dass er nicht nur seine fehlenden F higkeiten nicht richtig einsch tzen kann, sondern Verstehensschwierigkeiten nicht einmal be-merkt, Unverstandenes schlicht ignoriert.

9 Die F higkeit zur strategischen Steuerung des eigenen Lesevorgangs ist zu wenig ausgebildet. Ein wesentlicher Bestandteil der 4 Lesef rderung muss dementsprechend die Vermittlung und bung von geeigneten Lesestrategien sein. Lesestrategien Ein wesentlicher Teil von Lesekompetenz ist also die Kenntnis unterschiedlicher Le-sestrategien, die helfen, sich in einem Text zu orientieren, Informationen zu verkn p-fen und eine Vorstellung ber den Inhalt des Gesamttextes zu entwickeln. Die Kinder k nnen diese Strategien kennen lernen und erfahren dabei, wann und unter welchen Umst nden es effektiv ist, bestimmte Strategien einzusetzen. K hn und Reding (2005) unterscheiden vor diesem Hintergrund die drei gro en Lesestrategien bzw. Lesestile: Globalverstehen: Die/der Lesende verschafft sich einen groben berblick ber Textthemen und -inhalte (z.)

10 B. Wer schreibt wem, wie, wozu, wann, wo und wor- ber?) Selektives Leseverstehen: Entsprechend der Verstehensabsicht arbeitet die oder der Lesende relevante Textinformationen heraus. Detailverstehen: Der/die Lesende erfasst die Textinformationen auf Einzelwort-Ebene (Wort-f r-Wort-Verst ndnis). Mit diesen Strategien gelingt es den Kindern in einem Text Schl sselinformationen zu lokalisieren, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und einen Eindruck ber In-halt und Kernaussagen zu gewinnen. Mit einem Wechsel der Lesehaltung und damit des Lesetempos k nnen Texte entweder rasch berflogen und auf bedeutsame In-halte gescannt werden oder einzelne Textstellen zum besseren Verst ndnis intensi-ver gelesen werden. Mit erweiterten F higkeiten k nnen die Sch lerinnen und Sch -ler auch verdeckte Informationen aufsp ren und Beziehungen zwischen den unter-schiedlichen Informationen herstellen.


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