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Kants&Ethik& - Julian's Philosophy

Kants Ethik Julian Fink (1) Drei grunds tzliche Charakteristiken Vernunftsethik: Richtiges Handeln entsteht aus der korrekten Anwendung einer Vernunft- Regel Pflichtethik: Richtiges Handeln ist Handeln aus Pflicht Formalethik: Richtiges Handeln kann von einer formalen, universell g ltigen Handlungsregel abgeleitet werden (2) Naturbedingungen, Imperative und Sollen Wie k nnen Handlungen richtig und falsch sein, wenn das menschliche Handeln determiniert ist? Kant sieht Handlungen von zwei Gesichtspunkten aus. Auf der einen Seite k nnen menschliche Handlungen als von nat rlicher Kausalit t verursachte Ph nomene betrachten. Nach dieser Sichtweise sind Handlungen determiniert und vorhersagbar.

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1 Kants Ethik Julian Fink (1) Drei grunds tzliche Charakteristiken Vernunftsethik: Richtiges Handeln entsteht aus der korrekten Anwendung einer Vernunft- Regel Pflichtethik: Richtiges Handeln ist Handeln aus Pflicht Formalethik: Richtiges Handeln kann von einer formalen, universell g ltigen Handlungsregel abgeleitet werden (2) Naturbedingungen, Imperative und Sollen Wie k nnen Handlungen richtig und falsch sein, wenn das menschliche Handeln determiniert ist? Kant sieht Handlungen von zwei Gesichtspunkten aus. Auf der einen Seite k nnen menschliche Handlungen als von nat rlicher Kausalit t verursachte Ph nomene betrachten. Nach dieser Sichtweise sind Handlungen determiniert und vorhersagbar.

2 Auf der anderen Seite gilt die Sichtweise, dass unsere Handlungen eine Folge von rationalen Abw gungen praktischer Gr nde ist. Der Verstand leitet aus diesen praktischen Gr nden Handlungsimperative ab. Dass diese Vernunft nun Kausalit t habe, wenigstens wir uns eine dergleichen an ihr vorstellen, ist aus den Imperativen klar, welche wir in allem Praktischen den aus benden Kr ften als Regeln aufgeben. Das Sollen dr ckt eine Art von Notwendigkeit und Verkn pfung mit Gr nden aus, die in der ganzen Natur sonst nicht vorkommt. Der Verstand kann von dieser nur erkennen, was da ist, oder gewesen ist, oder sein wird. Es ist unm glich, dass etwas darin anders sein soll, als es in allen diesen Zeitverh ltnissen in der Tat ist, ja das Sollen, wenn man blo den Lauf der Natur vor Augen hat, hat ganz und gar keine Bedeutung.

3 Wir k nnen gar nicht fragen: was in der Natur geschehen soll; eben so wenig, als: was f r Eigenschaften ein Zirkel haben soll, sondern was darin geschieht oder welche Eigenschaften der letztere hat. Dieses Sollen nun dr ckt eine m gliche Handlung aus, davon der Grund nichts anders, als ein blo er Begriff ist; da hingegen von einer blo en Naturhandlung der Grund jederzeit eine Erscheinung sein muss. Nun muss die Handlung allerdings unter Naturbedingungen m glich sein, wenn sie auf das Sollen gerichtet ist; aber diese Naturbedingungen betreffen nicht die Bestimmung der Willk r selbst sondern nur die Wirkung und den Erfolg derselben in der Erscheinung.

4 Es m gen noch so viele Naturgr nde sein, die mich zum Wollen antreiben, noch so viele sinnliche Anreize, so k nnen sie nicht das Sollen hervorbringen .. (KrV B 575 f.) (3) Der gute Wille Es ist berall nichts in der Welt, ja berhaupt auch au er derselben zu denken m glich, was ohne Einschr nkungen f r gut k nnte gehalten werden, als allein ein guter Wille. Verstand, Witz, Urteilskraft, und wie die Talente des Geistes sonst hei en m gen, oder Mut, Entschlossenheit, Beharrlichkeit im Vorsatze, als Eigenschaften des Temperaments, sind ohne Zweifel in mancher Absicht gut und w nschenswert; aber sie k nnen auch u erst b se und sch dlich werden, wenn der Wille, der von diesen Naturgaben Gebrauch machen soll und dessen eigent mliche Beschaffenheit darum Charakter hei t, nicht gut ist (Gr.)

5 BA 2 f. = 394). Kurz gesagt, es gibt nur eine menschliche Eigenschaft, die bedingungslos gut ist: der gute Wille. Kant identifiziert Wille mit Vernunft . Rationale Wesen k nnen von der Vernunft geleitet werden. Die Vernunft kann nicht nur das Richtige ergr nden, sie kann auch Handlungen kontrollieren und verursachen. Was macht einen Willen zu einem guten Willen? Kant gibt dazu eine negative und eine positive Antwort. Zun chst die negative Antwort: Der gute Wille ist nicht durch das, was er bewirkt, oder ausrichtet, nicht durch seine Tauglichkeit zur Erreichung irgend eines vorgesetzten Zweckes, sondern allein durch das Wollen, an sich, gut, und, f r sich selbst betrachtet, ohne Vergleich weit h her zu sch tzen, als alles, was durch ihn zu Gunsten irgend einer Neigung, ja, wenn man will, der Summe aller Neigungen, nur immer zu Stande gebracht werden k nnte.

6 Wenn gleich durch eine besondere Ungunst des Schicksals, oder durch k rgliche Ausstattung einer stiefm tterlichen Natur, es diesem Willen g nzlich an Verm gen fehlte, seine Absicht durchzusetzen; wenn bei seiner gr ten Bestrebung dennoch nichts von ihm ausgerichtet w rde, und nur der gute Wille (freilich nicht etwa ein blo er Wunsch, sondern als die Aufbietung aller Mittel, so weit sie in unserer Gewalt sind) brig bliebe: so w rde er wie ein Juwel doch f r sich selbst gl nzen, als etwas, das seinen vollen Wert in sich selbst hat. Die N tzlichkeit oder Fruchtlosigkeit kann diesem Werte weder etwas zusetzen, noch abnehmen.

7 Sie w rde gleichsam nur die Einfassung sein, um ihm im gemeinen Verkehr besser handhaben zu k nnen, oder die Aufmerksamkeit derer, die noch nicht genug Kenner sind, auf sich zu ziehen, aber, um ihn Kennern zu empfehlen, und seinen Wert zu bestimmen. (Gr. BA 3 = 394) Kant definiert wodurch ein Wille nicht gut wird: durch seine Tauglichkeit zur Erlangung eines wertvollen Zweckes. Selbst wenn der gute Wille unter widrigen Umst nden nichts Wertvolles hervorbr chte w re der gute Wille uneingeschr nkt gut. Nun Kants positive Antwort: Ein Wille ist gut, wenn er allein durch die Pflicht bestimmt wird. Kants Beispiel: Um aber den Begriff eines an sich selbst hochzusch tzenden und ohne weitere Absichten guten Willens, so wie er schon dem nat rlichen gesunden Verstande beiwohnet und nicht so wohl gelehrt als vielmehr nur Aufkl rung zu werden bedarf, diesen Begriff, der in der Sch tzung des ganzen Wertes unserer Handlungen immer schon obenan steht und die Bedingungen alles brigen ausmacht, zu entwickeln.

8 Wollen wir den Begriff der Pflicht vor uns nehmen, der den eines guten Willens, obzwar unter gewissen subjektiven Einschr nkungen und Hindernissen, enth lt, die aber doch, weit gefehlt, dass sie ihn verstecken und unkenntlich machen sollten, ihn vielmehr durch Abstechung heben und desto heller hervorscheinen lassen. Ich bergehe hier alle Handlungen, die schon als pflichtwidrig erkannt werden, ob sie gleich in dieser oder jener Absicht n tzlich sein m gen; denn bei denen ist gar nicht einmal die Frage, ob sie aus Pflicht geschehen sein m gen, da sie sich sogar widerstreiten. Ich setze auch die Handlungen bei Seite, die w rklich pflichtm ig sind, zu denen aber Menschen unmittelbar keine Neigungen haben, sie aber dennoch aus ben, weil sie dadurch eine andere Neigung dazu getrieben werden.

9 Denn da l t sich leicht unterscheiden, ob die pflichtgem e Handlung aus Pflicht oder aus selbsts chtiger Absicht geschehen sei. Weit schwerer ist der Unterschied zu bemerken, wo die Handlung pflichtm ig ist und das Subjekt noch berdem unmittelbare Neigung zu ihr hat. es ist allerdings pflichtm ig, dass der Kr mer seinen unerfahrenen K ufer nicht berteuere, und, wo viel Verkehr ist, tut dieses auch der kluge Kaufmann nicht, sondern h lt einen festgesetzten allgemeinen Preis f r jedermann, so dass ein Kind ebenso gut bei ihm kauft, als jeder anderer. Man wird also ehrlich bedient; allein das ist lange nicht genug, um deswegen zu glauben, der Kaufmann habe aus Pflicht und Grunds tzen der Ehrlichkeit so verfahren; sein Vorteil erforderte es; dass er aber berdem noch eine unmittelbare Neigung zu den K ufern haben sollte, um gleichsam aus Liebe keinem vor dem andern im Preise den Vorzug zu geben, l sst sich hier nicht annehmen.

10 Also war die Handlung weder aus Pflicht, noch aus unmittelbarer Neigung, sondern blo in eigenn tziger Absicht geschehen (Gr. BA 8 f. = 397). wichtige Unterscheidung: (i) pflichtm ige (pflichtgem e) Handlungen. (ii) Handlungen aus Pflicht Ad (i): pflichtgem e Handlungen siehe bereits zitiertes Beispiel des Kr mers Weitere Beispiele: Wohlt tig sein, wo man kann, ist Pflicht, und berdem gibt es manche so teilnehmend gestimmte Seelen, dass sie, auch ohne einen andern Bewegungsgrund der Eitelkeit, oder des Eigennutzens, ein inneres Vergn gen daran finden, Freude um sich zu verbreiten, und die sich an der Zufriedenheit anderer, so fern sie ihr Werk ist, erg tzen k nnen.


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