Example: air traffic controller

Konsumkollaps durch Fast Fashion - Greenpeace

1 Konsumkollaps durch fast Fashion 2 Seit 2000 hat fast Fashion gewaltig expandiert ange-f hrt von den Modemarken Zara und H & Bekleidungsproduktion hat sich von 2000 bis 2014 ver-doppelt. 2014 wurden mehr als 100 Milliarden Kleidungsst cke neu produziert. Deutsche Verbraucher kaufen im Schnitt 60 Kleidungsst cke pro Jahr tragen diese allerdings nur noch halb so lang wie vor 15 globale Handel mit Alt-kleidern umfasst 4,3 Millionen Tonnen, vieles davon wird nicht mehr Absatz von Kleidung hat sich zwischen 2002 und 2015 fast verdoppelt: von einer Billion US-Dollar auf 1,8 Billionen US-Dollar. Bis 2025 wird mit einem weiteren Anstieg auf 2,1 Billionen US-Dollar Aufstieg von fast Fashion2000201520253 Die Textil-Trends von heute sind der M ll von morgenIn immer k rzeren Abst nden produzieren fast Fashion - Modemarken neue Trends.

In Deutschland wird nicht nur fleißig neue Kleidung gekauft, sondern alte auch gesammelt. Jährlich wer-den ungefähr 1,3 Millionen Tonnen Kleidung entsorgt. Fast drei Viertel aller gebrauchten Kleidungsstücke landen bei Textilverwertern. Ungefähr die Hälfte der Kleiderspenden wird wiederverwendet.13 Zeitgleich Kohlekraftwerke

Tags:

  Fast, Fashion, Deutschland, In deutschland, Fast fashion, Kohlekraftwerke

Information

Domain:

Source:

Link to this page:

Please notify us if you found a problem with this document:

Other abuse

Transcription of Konsumkollaps durch Fast Fashion - Greenpeace

1 1 Konsumkollaps durch fast Fashion 2 Seit 2000 hat fast Fashion gewaltig expandiert ange-f hrt von den Modemarken Zara und H & Bekleidungsproduktion hat sich von 2000 bis 2014 ver-doppelt. 2014 wurden mehr als 100 Milliarden Kleidungsst cke neu produziert. Deutsche Verbraucher kaufen im Schnitt 60 Kleidungsst cke pro Jahr tragen diese allerdings nur noch halb so lang wie vor 15 globale Handel mit Alt-kleidern umfasst 4,3 Millionen Tonnen, vieles davon wird nicht mehr Absatz von Kleidung hat sich zwischen 2002 und 2015 fast verdoppelt: von einer Billion US-Dollar auf 1,8 Billionen US-Dollar. Bis 2025 wird mit einem weiteren Anstieg auf 2,1 Billionen US-Dollar Aufstieg von fast Fashion2000201520253 Die Textil-Trends von heute sind der M ll von morgenIn immer k rzeren Abst nden produzieren fast Fashion - Modemarken neue Trends.

2 G nstige Kopien von Designer-Mode werden massenhaft gekauft und wieder weggeworfen. Echtes Recycling findet kaum statt. Die einzige L sung: Weniger ist Fashion hat die Textilproduktion revolutioniert: Was heute auf den Laufstegen in New York, Paris oder Mailand pr sentiert wird, ist innerhalb weniger Tage als preiswerte Kopie in den Einkaufsmeilen unserer St dte zu finden. Bis zu 24 Kollektionen bieten Markt-f hrer wie Zara und H & M jedes Jahr Ein schnelles Gesch ft mit Risiken und Nebenwirkungen: Der Natur werden Unmengen an Rohstoffen entzogen, Umwelt und menschliche Gesundheit nehmen beispielsweise durch giftige Chemikalien Schaden. Die Herstellung von fast Fashion findet zudem oft unter menschen-unw rdigen Bedingungen Trend: doppelte Menge, halbierte TragedauerFast Fashion hat auch unseren Umgang mit Kleidung ver ndert: wie wir Mode wahrnehmen, was wir anzie-hen und wie lange wir etwas tragen.

3 Jeder Deutsche kauft etwa 60 neue Kleidungsst cke pro Jahr und tr gt diese halb so lange wie vor 15 Dabei sind die Kleiderschr nke bereits voll: Verschiedene Umfragen belegen, dass so gut wie jeder Kleidungsst cke im Schrank liegen hat, die nie getragen Klei-dung wird ohne gro es Z gern gekauft, denn Mode ist g nstig zu haben, insbesondere wenn satte Rabatte zur Schn ppchenjagd einladen. Statistiken zeigen, dass trotz des gestiegenen Konsums an Kleidung die Kosten daf r zwischen 2000 und 2015 nur um etwa 10 Prozent gestiegen Weil Mode so g nstig ist, ist sie zur Wegwerfware verkommen: Die Trends von heute sind der M ll von Wachstum weltweitDie weltweite Textilproduktion hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Im Jahr 2014 wurden erstmal mehr als 100 Milliarden Kleidungsst cke neu produziert5, dies entspricht einem Umsatz von 1,8 Billionen W hrend deutsche Verbraucher j hrlich 10 Kilogramm neue Kleidung kaufen, sind es in den USA 16 Kilogramm und in Afrika/Nahost nur etwa zwei Mit dem wachsenden Textil-konsum in Industriel ndern wachsen die Umweltfolgen in Herstellungsl ndern wie Bangladesch und China.

4 Auf Druck von Greenpeace entgiften mittlerweile 78 Textil-Unternehmen bis 2020 den Chemikalienein-satz bei der Herstellung ( ). Doch besteht die Gefahr, dass diese Erfolge durch die weltweit wachsende Produktion und den steigenden Konsum von Kleidung aufgefressen werden. Allein durch Herstellung, Warentransport und den Gebrauch Waschen, Trocknen und B geln von Kleidung werden j hrlich mehr als 850 Millionen Tonnen CO2-Emissionen durch fast Fashion 4 Polyester ist der Treibstoff f r fast FashionDas rasante Wachstum von fast Fashion w re ohne Polyester nicht m glich. Die Kunstfaser ist billig und einfach zu produzieren. 60 Prozent unserer Bekleidung enth lt Polyester. Im Jahr 2000 wurden weltweit 8,3 Millionen Tonnen Polyester f r Kleidung genutzt, im Jahr 2016 wird die Verwendung der Kunstfaser auf etwa 21,3 Millionen Tonnen und damit um satte 157 Prozent gestiegen Polyester wird aus nicht-erneuerbarem Erd l hergestellt.

5 Rechnet man den fossilen Energietr ger zur Polymerproduktion mit ein, sind die CO2-Emissionen f r Polyester fast dreimal so hoch wie f r Zudem weisen neue wissen-schaftliche Ver ffentlichungen auf bisher kaum beach-tete Gefahren f r Umwelt und Gesundheit hin: Synthe-tische Mikrofasern, zum Beispiel von Fleece-Kleidung, l sen sich in der Waschmaschine und landen in Fl ssen und Meeren. Mit einer einzigen 6-Kilogramm-Wasch-ladung von Synthetik-Stoffen k nnen bis zu Mikrofasern in die Umwelt Mikrofasern werden von Meereslebewesen und Wasserv gel unbe-absichtigt aufgenommen oder mit Nahrung verwech-selt und gefressen. Au erdem zeigen Studien, dass Mikrofasern samt Schadstofflast wie beispielsweise Weichmacher oder Flammschutzmittel in die Nah-rungskette bertragen werden k rkte in der KriseIn deutschland wird nicht nur flei ig neue Kleidung gekauft, sondern alte auch gesammelt.

6 J hrlich wer-den ungef hr 1,3 Millionen Tonnen Kleidung entsorgt. fast drei Viertel aller gebrauchten Kleidungsst cke landen bei Textilverwertern. Ungef hr die H lfte der Kleiderspenden wird Zeitgleich kohlekraftwerke liefern Energie f r die Textilherstellung TextilfabrikenFertige Textilien, verpackt und bereit f r den Versand zu fast Fashion -Gesch ftenContainerschiffe expor-tieren Kleidung in die fast Fashion -M rkteF r den Anbau konventio-neller Baumwolle werden gro e Mengen an Pestiziden und D ngern eingesetztTextilfabriken verbrauchen beim Spinnen von Fasern und zur Her-stellung von Stoffen gro e Men-gen Energie und Chemikalien ber 70 gesundheits- und um-weltgef hrdende Chemikalien werden in der Textilherstellung eingesetztGew sserverschmutzung durch den Baumwollanbau und die TextilindustrieExtraktion und Raffination von Erd l f r die Herstellung synthetischer FasernFast Fashion .

7 Von schmutziger Produktion ber Trend zu M ll5mit dem deutlichen Anstieg der Herstellung neuer Kleidung haben seit dem Jahr 2000 die Altkleiderex-porte dramatisch zugenommen. Im Jahr 2014 sind 4,3 Millionen Tonnen gehandelt worden. Zu den f hrenden Exporteuren geh ren die USA, deutschland , Gro bri-tannien, S d-Korea, Japan, die Niederlande, Malaysia, Belgien, China und Inzwischen sind die M rkte f r Second-Hand-Kleidung ges ttigt, und schlechte Qualit t unter anderem verursacht durch billige Synthetik-Mischfasern eignet sich oft nicht f r den Wiederverkauf. Zudem weigern sich immer mehr Staaten des globalen S dens, den Kleidungsm ll ins Land zu lassen. Zum Schutz der lokalen Textilproduk-tion haben inzwischen 42 Nationen, berwiegend in Afrika, S d-Amerika und Asien, den Import von Altklei-dern beschr nkt oder ganz Das System f r Second-Hand-Kleidung ist am Rande des Kollapses.

8 Die Frage, wohin mit all den Altkleidern, wenn niemand sie mehr haben will, bleibt Recycling-MythosRund ein Viertel der in deutschland gesammelten Altkleider wird Tats chlich handelt es sich aber nicht um die Wiedergewinnung von Fasern zur Herstellung neuer Kleidung. Die Stoffe werden zumeist geschreddert und zu Putzlappen oder Isolier- und F ll-stoffen verarbeitet. Tats chlich ist diese Nutzung nur eine vor bergehende Lebensverl ngerung, denn letzt-endlich werden diese Lumpen zu M ll. Ein sogenanntes Faser-zu-Faser-Recycling, also die Umwandlung der alten Materialien in brauchbare Garne oder Stoffe f r neue Kleidung, findet so gut wie gar nicht statt. Das hat mehrere Gr nde: Ein gro es Problem ist es, die einge-setzten Fasern zu identifizieren. Denn oft sind die Eti-ketten aus der Kleidung herausgeschnitten.

9 Und selbst, wenn Stoffe erkannt sind, verhindern die vielen Faser-mixe, die Zusammensetzung unterschiedlicher Stoffe, Kn pfe, Rei verschl sse und so weiter ein wirtschaft-Aussortierte Kleidung wird in Ballen gepresstKonsumenten, die fast Fashion kaufen. Jeder Deutsche kauft im Durschnitt 60 neue Kleidungs-st cke pro von fast Fashion f r den Export. Im Jahr 2014 sind 4,3 Millionen Tonnen Altkleider gehandelt Kleidung in Bearbeitung f r die VerschiffungAltkleiderballenFast Fashion -Gesch fte6lich rentables Die mechanische Trennung von Fasern insbesondere von Baumwolle und Wolle ist zwar ein technisch etablierter Prozess, geht aber auf Kosten der Qualit t. F r brauchbare Garne m ssen gr ere Mengen Neufasern beigemischt werden. Das Recycling von Synthetik-Fasern ist deutlich begrenzter, und nur wenige Unternehmen bieten eine chemische Wiederverwertung synthetischer Stoffe an.

10 Chemische Verfahren zur Wiederverwendung von Naturfasern sind m glich. Aktuell erh lt die Forschung und Entwicklung f r eine chemische Umwandlung von Baumwolle zu Viskose beides zellulose-basierte Materialien viel Aufmerksamkeit und Mittel. Allerdings ist noch keines der entwickelten Verfahren wirtschaftlich Hauptproblem sind die hohen Kosten f r die Recycling-Fasern im Vergleich zu Gesch ftsmodelle gefragtDie Art und Weise, wie Kleidung hergestellt, genutzt und entsorgt wird, bedarf einer General berholung. Modemarken m ssen qualitativ hochwertigere Klei-dung produzieren, die langlebig, reparierbar, von weiteren Personen tragbar und am Ende vollst ndig kreislauff hig ist. Daf r sind neue Gesch ftsmodelle gefragt, die diese Ver nderungen bef rdern und ent-sprechende Systeme in der Herstellung, im Handel, bei Dienstleistungen, f r die Wiederverwendung und im Recycling entwickeln, die auch ein ver ndertes Ver-halten von Konsumenten unterst tzen.