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Legasthenie und Dyskalkulie - Berufsbildung.ch

Merkbl tter |6 Dieses Merkblatt zeigt auf, welche M glichkeiten zur Unterst tzung bei einer Lese- und Rechtschreib- oder einer Rechenschw che im Verlaufe der beruflichen Grundbildung und bei der Abschlusspr fung bestehen. Es wendet sich an betroffene Lernende, Berufsbildner/innen und Eltern. Beantwortet werden beispielsweise folgende Fragen:Was wird unter Legasthenie und Dyskalkulie verstanden und wie wirken sie sich im Jugend- und Erwachsenenalter aus?K nnen Jugendliche mit diesen Lernschw chen eine berufliche Grundbildung absolvieren?K nnen Lernende mit diesen Lernschw chen St tzkurse besuchen?Muss die Vorgeschichte der Lernschw chen dokumentiert werden?

2 |6 Obligatorische Schule, Berufswahl und Lehrstellensuche Heute wird in den Schulen zunehmend versucht, Legasthenie und Dyskalkulie möglichst früh zu

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1 Merkbl tter |6 Dieses Merkblatt zeigt auf, welche M glichkeiten zur Unterst tzung bei einer Lese- und Rechtschreib- oder einer Rechenschw che im Verlaufe der beruflichen Grundbildung und bei der Abschlusspr fung bestehen. Es wendet sich an betroffene Lernende, Berufsbildner/innen und Eltern. Beantwortet werden beispielsweise folgende Fragen:Was wird unter Legasthenie und Dyskalkulie verstanden und wie wirken sie sich im Jugend- und Erwachsenenalter aus?K nnen Jugendliche mit diesen Lernschw chen eine berufliche Grundbildung absolvieren?K nnen Lernende mit diesen Lernschw chen St tzkurse besuchen?Muss die Vorgeschichte der Lernschw chen dokumentiert werden?

2 Erhalten Lernende mit diesen Lernschw chen Erleichterung bei der Abschlusspr fung?Muss ein Gesuch um Gew hrleistung von Pr fungserleichterungen eingereicht werden?Existieren rechtliche Grundlagen?Wo k nnen sich Berufsbildner/innen, Eltern oder Lernende erkundigen und/oder beraten lassen?Dieses Merkblatt gibt Ihnen einen berblick ber das Thema. In geraffter Form erfahren Sie, wie Sie vorgehen m ssen und wie Sie sich als Berufsbildner/in im Arbeitsalltag verhalten k nnen. Wichtige Adressen und Links sind am Schluss aufgef hrt. Legasthenie ist die im deutschsprachigen Raum verwendete Bezeichnung f r Lese- und Rechtschreibschw che. Der internationale Ausdruck ist Dyslexie.

3 Man spricht auch von Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb. Dyskalkulie ist eine Schw che beim Erlernen der Rechenoperationen, der Orientierung im Zahlenraum und/oder des mathematischen Verst ndnisses. Man spricht auch von Lernst rungen im mathematischen | 204 Legasthenie und Dyskalkulie2 |6 Obligatorische Schule, Berufswahl und LehrstellensucheHeute wird in den Schulen zunehmend versucht, Legasthenie und Dyskalkulie m glichst fr h zu erfassen und zu behandeln und die Kinder in der Regelklasse gut zu integrieren. Gleichwohl erfahren Betroffene noch immer Benachteiligungen. Sie werden oft ins schulisch weniger anspruchsvolle Niveau (Realschule statt Sekundarschule, Sek C statt Sek B oder A) abgedr ngt, auch wenn die Denkf higkeit f r das anspruchsvollere Niveau vorhanden w re.

4 Selektionstests wie Basic Check oder Multicheck sind nicht auf Jugendliche mit Legasthenie und Dyskalkulie angepasst, was zu Verf lschung der Resultate f hren kann. Es ist bei der Selektion von Lernenden sehr wichtig, dass die Jugendlichen auch in einer Schnupperlehre ihre Begabungen zeigen k nnen und dass sich die Berufsbildner/innen pers nlich ein Bild von ihren F higkeiten machen. Bei manchen Betroffenen wird Legasthenie oder Dyskalkulie erst w hrend der beruflichen Grundbildung in der beruflichen Grundbildung trotz Legasthenie oder DyskalkulieDie berufliche Grundbildung mit ihrem hohen Praxisanteil ist f r Menschen mit Legasthenie oder Dyskalkulie meist eine ideale Ausbildungsform.

5 F r manche Betroffene, die heute erfolgreich in der Gesch ftsleitung eines Betriebs t tig sind, oder selbst einen Betrieb aufgebaut und Arbeitspl tze geschaffen haben, war die berufliche Grundbildung der Start ihrer beruflichen tun Sie als Berufsbildner/in in konkreten F llen? Legasthenie und Dyskalkulie wirken sich im Jugend- und Erwachsenenalter nicht immer gleich aus. Bei manchen wird die Legasthenie oder Dyskalkulie nur unter Stress, Zeitdruck oder M digkeit sichtbar. Andere Betroffene mit Legasthenie k nnen inhaltlich gute oder gar ausgezeichnete Texte schreiben, allerdings nicht ohne Rechtschreibfehler trotz Korrekturprogramm. Betroffene mit Dyskalkulie sind fter als andere auf einen Taschenrechner angewiesen.

6 Wichtig ist deshalb, dass Sie als Berufsbildner/innen die Lernenden mit ihren individuellen Begabungen und Schw chen kennenlernen. Nebst einem respektvollen Umgang von Berufsbildner/innen und Lehrk ften der Berufsfachschule mit den Betroffenen ist der Nachteilsausgleich ein wichtiges Instrument. Lernende mit Legasthenie oder Dyskalkulie k nnen Leistungsnachweise w hrend der Ausbildung oft nicht in der vorgesehenen Form erbringen. Auch die Abschlusspr fung am Ende der Ausbildung k nnen sie ganz oder teilweise nicht in der vorgesehenen Form ablegen. Das Gesetz sieht vor, dass ihnen gestattet wird, gleichwertige Ausbildungs- und Pr fungsleistungen innerhalb einer verl ngerten Bearbeitungszeit oder in einer anderen Form zu Sie als Berufsbildner/in der lernenden Person mit einer Lernschw che, dass sie sich jederzeit an Sie wenden und mit Ihrer Unterst tzung rechnen kann.

7 Ber cksichtigen Sie die Lernschw che auch bei der Gestaltung der betrieblichen und F rdern in der BerufsfachschuleDas Berufsbildungsgesetz sieht vor, dass die Berufsfachschule mit speziellen Angeboten Personen mit Lernschwierigkeiten Rechnung tr gt und die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen durch entsprechende Bildungsangebote und -formen f rdert (BBG, Art. 21 Abs. b und c).Im ersten Ausbildungsjahr werden Lernende erfasst, die wegen Legasthenie oder Dyskalkulie dem Unterricht nicht in blicher Weise folgen k nnen. Die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer veranlasst wenn n tig eine Abkl rung durch eine Lehrkraft f r St tzkurse oder eine entsprechende Fachstelle.

8 Bei der Abkl rung stehen die folgenden Fragen im Zentrum: Bestehen mangelhafte Grundlagen im Rechnen, Schreiben oder im sinnverstehenden Lesen?Bestehen unangemessene Lern- und Probleml sungsstrategien?Wie weit behindern diese Defizite die erforderlichen Lernfortschritte?Ist der Erfolg der Ausbildung berhaupt in Frage gestellt?Mit der Abkl rung werden folgende Ziele angestrebt:Eine Einsch tzung, ob ein erfolgreicher Abschluss im gew hlten Beruf m glich ist und welche f rdernden Massnahmen allenfalls n tig Integration in die angestammte Klasse der |6 Die SBBK stellt zum Nachteilsausgleich die Empfehlung Nr. 7 zur Verf gung sowie die Formulare Erfassung Lernender mit Behinderungen oder Lern- und Leistungsschwierigkeiten (Berufsfach-schule, BM, K) und Journal F rdermassnahmen.

9 M gliche Massnahmen, die angewendet werden k nnen (im Unterricht, bei der Pr fungsvorbe-reitung, bei den Qualifikationsverfahren), sind im SDBB-Bericht Nachteilsausgleich f r Menschen mit Behinderung in der Berufsbildung im Kapitel Dyslexie und Dyskalkulie aufgef hrt. Bei Bedarf ziehen Lehrkr fte auch Fachstellen wie psychologische Dienste, die Berufsberatung, die IV-Berufsberatung usw. bei. Die Federf hrung f r diese Abkl rungen liegt bei der tzkurseF r das Angebot an St tzkursen sind die Berufsfachschulen verantwortlich. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Berufsfachschule, ob Kurse f r Lernende mit Lern- und Leistungsschwierigkeiten an-geboten werden. Gibt es in der N he kein Angebot, wenden Sie sich an das kantonale sollen St tzkurse besucht werden?

10 Lernende mit Lernschw chen sollen fr h einsteigen. Grunds tzlich ist es m glich, einen St tzkurs bereits w hrend des zehnten Schuljahrs oder des Vorbereitungskurses (Vorlehre, Werkklasse, Integrationskurs) auf die berufliche Grundbildung zu besuchen. Auch eine Anmeldung unmittelbar bei Beginn der beruflichen Grundbildung ist sinnvoll und erw nscht. Informieren Sie sich bei der Berufsfachschule oder beim kantonalen Berufsbildungsamt ber die gebotenen M glichkeiten. Angebot an St tzkursenBerufsfachschulen bieten f r die Orientierungs-, F rderungs- und Entscheidungsphase im ersten Jahr der Ausbildung St tzkurse an. Auch in den folgenden Ausbildungsjahren sollen Lernende bei auftretenden Lern- und Leistungsschwierigkeiten und Lernst rungen befristete St tzkurse besuchen k nnen.


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