Example: quiz answers

Michael Faraday Naturgeschichte einer Kerze - …

Michael Faraday Naturgeschichte einer Kerze Verlag Franzbecker Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ber < > abrufbar. Bibliographic information published by Die Deutsche Bibliothek Die Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data is available in the Internet at < >. ISBN 3-88120-410-5. Das Werk ist in dieser Form urheberrechtlich gesch tzt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielf ltigung und bertra- gung auch einzelner Textabschnitte, Bilder oder Zeichnun- gen vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Zustimmung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert werden (Ausnahmen gem.)

Vorwort * „Weil es sich so eingebürgert hat, haben wir den Titel der sechs Vorlesungen für die Jugend von Michael Faraday stehen lassen: „Naturgeschichte einer Kerze“,

Tags:

  Faraday

Information

Domain:

Source:

Link to this page:

Please notify us if you found a problem with this document:

Other abuse

Transcription of Michael Faraday Naturgeschichte einer Kerze - …

1 Michael Faraday Naturgeschichte einer Kerze Verlag Franzbecker Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ber < > abrufbar. Bibliographic information published by Die Deutsche Bibliothek Die Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data is available in the Internet at < >. ISBN 3-88120-410-5. Das Werk ist in dieser Form urheberrechtlich gesch tzt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielf ltigung und bertra- gung auch einzelner Textabschnitte, Bilder oder Zeichnun- gen vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Zustimmung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert werden (Ausnahmen gem.)

2 53, 54 URG). Das gilt sowohl f r die Vervielf ltigung durch Fotokopie oder irgendein anderes Verfahren als auch f r die bertragung auf Filme, B nder, Platten, Transparente, Disketten und andere Medien. 2005 by Verlag Franzbecker, Hildesheim, Berlin Vorwort *. Weil es sich so eingeb rgert hat, haben wir den Titel der sechs Vorlesungen f r die Jugend von Michael Faraday stehen lassen: Naturgeschichte einer Kerze , aber es ist eine schlechte bersetzung des englischen Lectures on the Chemical History of a Candle , denn bei Natur-geschichte' denken wir Deutschen an geo- logische, pal ontologische oder biologische Zusam- menh nge. Dar ber handelt das Buch nicht. Die Ker- ze, die geniale Erfindung des Menschen, w rde es zwar durchaus verdienen, historisch betrachtet zu werden, aber auch das war nicht Faradays Absicht.

3 Sein history of a candle' ist als Werdegang einer Kerze ' zu verste- hen (besser noch: Werde- und Vergehegang einer Kerze '), und das dr ckt auch viel besser aus, was Faraday bei seinen vielseitigen und langj hrigen For- schungsarbeiten vor allem in den Bann zog: der As- pekt der Verwandlung,.. Wie andersartig ist ..unsere Lebens- und Produk- tionsweise heute! Gerade dar ber nachzudenken, re- gen Faradays Vorlesungen vielleicht auch an: Nicht einmal unsere Gro eltern k nnen sich noch an den Fortschritt z. B. in der Qualit t der h uslichen Be- leuchtung erinnern, als nach Argands Vorschlag Ker- zen mit hohlem Docht hergestellt wurden, so da die Luft nicht nur am Rand, sondern auch im Innern der Flamme Zutritt hat. Die Petroleumlampen, die wir alle *(mit Zitaten aus dem Vorwort von Peter Buck f r die Ausgabe dieses Textes als reprint).

4 Kennen, ben tzen wie selbstverst ndlich dieses Prin- zip des hohlen Dochts, und auch f r Bunsens ber hm- ten Brenner stand er Pate.. Inzwischen hat sich das Voltasche Beleuchtungsprinzip so verselbst ndigt und verselbstverst ndlicht, da er unser elektrisches Licht, durch einen einfachen Schalterdruck entfacht und ohne Wartung unterhalten, zum berwiegenden Teil auf Ver- brennungsprozesse zur ckgeht, die fernab im Kraft- werk ablaufen und - chemisch gesehen - den Prozes- sen in einer Kerzenflamme ganz hnlich sind. Und kaum jemand reflektiert dar ber, da die Generatoren auf Faradays Ideen zur ckgehen, ja da alles, was mit elektrischem Strom zu tun hat, Faradays ureigens- tes Forschungsgebiet war.. In dieser Ausgabe wurde nur die Schrift ge ndert, da- mit das B chlein auch von denen gelesen werden kann, die die alte deutsche Schrift nicht mehr kennen.

5 Alles andere, insbesondere die Rechtschreibung, ist iden- tisch mit der Ausgabe aus dem letzten Jahrhundert, die schon seit l ngerem als reprint (unter der ISBN. 3-88120-010-4) und auch weiterhin erh ltlich ist. Aus der franz sischen bersetzung, die noch zu Leb- zeiten Faradays erschien, wurden eine Reihe von Ab- bildungen bernommen, die weder in der englischen Originalfassung, noch in der deutschen bersetzung vorhanden sind. Herrn Prof. Dr. Eberhard Schwarzer danken wir f r die Korrektur und f r wichtige sachdienliche Hinweise. Januar 2005. Verlag Franzbecker KG. 1. Erste Vorlesung Die Kerze . Ihre Flamme. Schmelzen des Brennstoffs. Kapillarit t des Dochtes. Die Flamme ein brennenden Dampf. Gestalt und Theile der Flamme. Der aufsteigende Luftstrom. Andere Flam- men. _____. Die Naturgeschichte einer Kerze w hlte ich schon bei einer fr heren Gelegenheit zum Thema meines Vortrags, und st nde die Wahl nur in meinem Belieben, so m ch- te ich dieses Thema wohl jedes Jahr zum Ausgang mei- ner Vorlesungen nehmen, so viel Interessantes, so man- nigfache Wege zur Naturbetrachtung im Allgemeinen bietet dasselbe dar.

6 Alle im Weltall wirkenden Gesetze treten darin zu Tage oder kommen dabei wenigstens in Betracht, und schwerlich m chte sich ein bequemeres Tor zum Eingang in das Studium der Natur finden las- sen. Vorweg m chte ich mir die Bitte an meine Zuh rer er- lauben, bei aller Bedeutung unseres Gegenstandes und allem Ernst der wissenschaftlichen Behandlung dessel- ben doch von den lteren unter uns absehen zu d rfen und das Vorrecht zu beanspruchen, als junger Mann zu jungen Leuten zu sprechen, wie ich es fr her bei hnli- cher Veranlassung getan; und wenn ich mir auch bewu t bin, da meine hier gesprochenen Worte in weitere Kreise hinausdringen, so soll dies doch nicht abhalten, den fr - her gewohnten Familienton gegen die mir N chstste- 2. henden auch in den gegenw rtigen Vorlesungen anzu- schlagen. Zuerst mu ich Euch, meine lieben Knaben und M d- chen, wohl erz hlen, woraus Kerzen verfertigt werden.

7 Da lernen wir denn ganz sonderbare Dinge kennen. Hier habe ich etwas Holz, Baumzweige, deren leichte Brenn- barkeit Euch ja bekannt ist - und hier seht Ihr ein St ckchen von einem sehr merkw rdigen Stoffe, der in einigen Moor-S mpfen Irlands gefunden wird, sogenann- tes Kerzenholz ; es ist dies ein vorz glich hartes, fes- tes Holz, als Nu holz vortrefflich verwendbar, da es sich sehr dauerhaft zeigt, bei alledem aber so leicht bren- nend, da man an seinen Fundorten Sp ne und Fackeln daraus schneidet, die wie Kerzen brennen und wirklich ausgezeichnetes Licht geben, so da wir hierin die na- t rliche Kerze , eigentlich eine Naturkerze vor uns se- hen. Wir haben hier indes besonders von Kerzen zu spre- chen, wie sie im Handel vorkommen. Hier sind zun chst etliche sogenannte gezogene Lichte. Dieselben werden auf folgende Weise verfertigt: baumwollene Schn re werden mit einer Schlinge an einem Stab aufgeh ngt, in geschmolzenen Talg eingetaucht, herausgezogen und abgek hlt, dann wieder eingetaucht, und dieses Verfah- ren so lange fortgesetzt, bis eine gen gende Menge Talg rings um den baumwollenen Docht h ngen geblieben ist, und so die Kerze die gew nschte Dicke erhalten hat.

8 Die gro e Verschiedenartigkeit der Kerzen k nnt Ihr recht deutlich an denen sehen, welche ich hier in der 3. Hand halte; diese sind auff llig d nn, sie wurden ehedem von den Bergleuten in den Kohlenbergwerken ge- braucht. In fr heren Zeiten mu te sich der Bergmann seine Kerzen selbst verfertigen; aus Sparsamkeit nun, besonders aber wohl, weil man der Meinung war, die Grubengase w rden von einer kleinen Flamme nicht so rasch entz ndet wie von einer gro en, machte man die Kerzen so d nn, da 20, 30, 40, ja 60 auf das Pfund gingen. Statt ihrer kamen die Davy'sche und verschiede- nen andere Sicherheitslampen in Gebrauch. - Hier seht ihr dagegen eine Kerze , welche Oberst Pasten aus dem untergegangenen Schiff Royal-George entnommen hat. Viele Jahre lang auf dem Meeresgrund der Einwirkung des Seewassers ausgesetzt, berdies geschunden und zerknickt, zeigt sie uns, wie gut sich eine Kerze 4.

9 Conservieren kann: denn angez ndet brennt sie, wir Ihr hier seht, ganz gleichm ig fort, und der schmelzende Talg bew hrt sich v llig in seinen urspr nglichen Ei- genschaften. Herr Field in Lambeth hat mir viele sehr gute Zeich- nungen und Materialien aus der Kerzenfabrikation zu- gestellt, mit denen ich Euch bekannt machen werde. Hier zun chst ist Nierenfett, Rindertalg, ich glaube russischer Talg, aus dem die gezogenen Lichte gemacht werden. Dieser Talg wird nach einem von Gay-Lussac herr h- renden Verfahren in die sch ne Substanz verwandelt, die Ihr daneben liegen seht. Ihr wi t, da unsere jetzi- gen Kerzen nicht so beschmutzend abfetten, wie diese Talglichter, sondern ganz sauber sind, und da man he- rabgefallene Tropfen abkratzen und pulverisieren kann, ohne zu beschmutzen. Das Verfahren ist folgende: Der Talg wird zuerst mit gel schtem Kalk gekocht, wodurch eine Art Seife gebildet wird; dies Seife wird dann durch Schwefels ure zersetzt, welche der Kalk fortnimmt und das ver nderte Fett als Stearins ure zur ckl t.

10 Zugleich wird etwas Glycerin, eine syrupartige Fl ssigkeit, gebil- det. Durch Auspressen wird sodann alles Oelige entfernt, und Ihr seht hier einige Pre kuchen, an denen sich zeigt, da die Unreinigkeiten je nach St rke des Druckes all- m hlich mehr und mehr entfernt werden; die zur ckge- bliebene Masse wird nun geschmolzen und zu Kerzen gegossen, wie sie hier vor uns liegen. Die Kerze , welche ich hier in der Hand habe, ist eine auf dem beschriebe- nen Wege hergestellte Stearin- Kerze . Daneben habe ich 5. eine Wallrath- Kerze , aus dem gereinigten Fett des Pott- fisches verfertigt; ferner seht Ihr hier gelbes und wei es Wachs, woraus Kerzen gemacht werden; hier eine merk- w rdige Substanz, das aus irischen S mpfen gewonne- ne Paraffin*), sowie einige Paraffinkerzen, und endlich hier noch eine Substanz, die aus Japan bei uns einge- f hrt wird, seitdem wir den Zugang zu diesem fernen Lande erzwungen haben, eine Art Wachs, welches mir ein guter Freund gesandt hat, und welches ein neues Material f r die Kerzenfabrikation bildet.


Related search queries