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Mobbing an Schulen - Schulpsychologie

Mobbinganan Mobbing Schulen Schulen Ein Leitfaden f r Ein Leitfaden f r die die Schulgemeinschaft Schulgemeinschaft im Umgang mit im Umgang mit Mobbing Mobbing Mobbing an Schulen Ein Leitfaden f r die Schulgemeinschaft im Umgang mit Mobbing Wien, 2018. Impressum Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Bundesministerium f r Bildung, Wissenschaft und Forschung Abteilung Schulpsychologie -Bildungsberatung Minoritenplatz 5, 1010 Wien Autorinnen und Autoren: Beatrix Haller & Zehra G m s, BMBWF, Abteilung Schulpsychologie Ulrike Schuschnig & Claudia J ger, BMBWF, Abteilung Schulrecht Barbara Buchegger & Elke Prochazka, Gabriele Rothuber & Paul Haller, HOSI Salzburg Brigitte Schr der & Florian Wallner, ZEPS. Heidemaria Secco, Konflikt- und Mobbingberatung Grafische Gestaltung: BKA Design & Grafik Druck: Digitales Druckzentrum Renngasse Wien, 2018. Vorwort sterreich hat die Kinderrechtskonvention 1992 unterzeichnet und die Rechte der Kinder auch in der Verfassung 2011 verankert.

Hier werden ein Online-Selbstevaluationstool (AVEO) und Ablaufmodell in 5 Schritten bei Mobbingverdacht in Schulen als Handlungsanleitung theoretisch vorgestellt: • Schritt 1: Null-Toleranz gegen Gewalt – Wir übernehmen Verantwortung • Schritt 2: Validation – Wir überprüfen die Verdachtsmomente

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1 Mobbinganan Mobbing Schulen Schulen Ein Leitfaden f r Ein Leitfaden f r die die Schulgemeinschaft Schulgemeinschaft im Umgang mit im Umgang mit Mobbing Mobbing Mobbing an Schulen Ein Leitfaden f r die Schulgemeinschaft im Umgang mit Mobbing Wien, 2018. Impressum Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Bundesministerium f r Bildung, Wissenschaft und Forschung Abteilung Schulpsychologie -Bildungsberatung Minoritenplatz 5, 1010 Wien Autorinnen und Autoren: Beatrix Haller & Zehra G m s, BMBWF, Abteilung Schulpsychologie Ulrike Schuschnig & Claudia J ger, BMBWF, Abteilung Schulrecht Barbara Buchegger & Elke Prochazka, Gabriele Rothuber & Paul Haller, HOSI Salzburg Brigitte Schr der & Florian Wallner, ZEPS. Heidemaria Secco, Konflikt- und Mobbingberatung Grafische Gestaltung: BKA Design & Grafik Druck: Digitales Druckzentrum Renngasse Wien, 2018. Vorwort sterreich hat die Kinderrechtskonvention 1992 unterzeichnet und die Rechte der Kinder auch in der Verfassung 2011 verankert.

2 Sterreich verpflichtet sich damit, alle Kinder und Jugendlichen unabh ngig von Geschlecht, Hautfarbe, Religionszugeh rigkeit oder Herkunft vor jeder Form k rperlicher oder geistiger Gewaltanwendung zu sch tzen. Artikel 19(1) Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Gesetzgebungs-, Verwaltungs-, Sozial- und Bildungsma nahmen, um das Kind vor jeder Form k rperlicher oder geistiger Gewaltanwendung, Schadens zuf gung oder Misshandlung, vor Verwahrlosung oder Vernach- l ssigung, vor schlechter Behandlung oder Ausbeutung einschlie lich des sexuellen Missbrauchs zu sch tzen, solange es sich in der Obhut der Eltern oder eines Elternteils, eines Vormunds oder anderen gesetzlichen Vertreters oder einer anderen Person befindet, die das Kind betreut. Die nationale Strategie zur schulischen Gewaltpr vention des Bildungsministeriums unterst tzt zahlreiche Aktivit ten und Ma nahmen gegen Gewalt und Mobbing , denn Mobbing in der Schule ist ein ernst zu nehmendes Gruppenph nomen.

3 Aktuelle Daten zeigen, dass trotz intensiver Bem hungen sterreich im internationalen Vergleich noch aufzuholen hat. ber ein Drittel (35 %) der sterreichischen Sch lerInnen gibt an, an Mobbing von Mitsch lerInnen beteiligt gewesen zu sein. Fast ein Drittel (32 %) berichtet, Opfer von Mobbing geworden zu sein (HBSC, 2014). Pr vention schulischer Gewalt und Mobbing ist eine Herausforderung, der sich Schulen als Gesamtorganisation stellen m ssen. Die Erfahrung zeigt, dass es kein einheitliches Vorgehen bei Mobbingvorf llen in der Schule gibt oder geben kann, denn jeder Fall hat eigene Charakteristika. Eine gemeinsame Grundhaltung Null-Toleranz gegen Gewalt , eine gute Zusammenarbeit im Lehrk rper und vorhandenes Wissen ber die Dynamiken der Mobbingprozesse erh hen die Effektivit t der Interventionsma nahmen. Alle Sch lerInnen und Lehrpersonen haben das Recht, sich in der Schule sicher zu f hlen. Die Zielsetzungen des vorliegenden Leitfadens sind strukturierte und zielgerichtete Anleitung zur Einsch tzung und Beurteilung von Mobbing .

4 Situationen Hinweise zur Planung und Umsetzung der im konkreten Fall notwendigen Ma nahmen . der Schutz des Opfers steht dabei immer im Mittelpunkt Handlungssicherheit im Umgang mit Mobbingvorf llen im schulischen Alltag erzielen Dr. Heinz Fa mann Bundesminister f r Bildung, Wissenschaft und Forschung Inhalt Kapitel 1 Mobbing 6. Hier werden relevante Begriffe und allgemeine Informationen rund um das Thema Mobbing dargestellt Begriffskl rung, Erscheinungsformen von Mobbing , Gruppendynamik bei Mobbingprozessen, die Rolle der Lehrkr fte und Auswirkungen auf die Beteiligten Kapitel 2 Intervention in der Schule 11. Hier werden ein Online-Selbstevaluationstool ( aveo ) und Ablaufmodell in 5 Schritten bei Mobbingverdacht in Schulen als Handlungsanleitung theoretisch vorgestellt: Schritt 1: Null-Toleranz gegen Gewalt Wir bernehmen Verantwortung Schritt 2: Validation Wir berpr fen die Verdachtsmomente Schritt 3: Interventionsplanung und gemeinsame Vorgehensweise Schritt 4: Umsetzung und berpr fung der Nachhaltigkeit Schritt 5: Pr ventionsma nahmen Kapitel 3 Fallbeispiele 23.

5 Exemplarisch werden an f nf unterschiedlichen Fallbeispielen bestimmte Vorgangsweisen in Mobbingprozessen aufgezeigt. Die Darstellungen basieren auf vorhandenen wissenschaft- lichen Evidenzen und Erfahrungen der AutorInnen und orientieren sich am Ablaufmodell Mobbing in der Schule und den drei Leitfragen: Leitfrage 1: Welche Mobbingform und welches Mobbingmotiv lassen sich erkennen? . Leitfrage 2: Gibt es gesetzliche Rahmenbedingungen, die beachtet werden m ssen? Allf llige strafrechtliche Folgen? . Leitfrage 3: Welche berlegungen / Entscheidungen sind bez glich der weiteren Vorgangsweise sinnvoll? . Anhang 45. enth lt CHARTA Etablierung einer gewaltfreien Schulkultur Beobachtungsprotokoll Leitfaden Case ManagerIn Gespr chsleitfaden relevante Gesetzestexte Literaturverzeichnis Kapitel 1 Mobbing Begriffskl rung Mobbing ist eine spezielle Form von Gewalt und ein beraus schadhaftes, anti-soziales Verhalten mit lang anhaltenden und weit reichenden negativen Folgen f r alle Beteiligten.

6 Mobbing an Schulen ist kein neues Ph nomen, findet aber zunehmend starke gesamtgesellschaftliche Aufmerksamkeit. Die Begriffe Mobbing in der Schule (europ ischer Sprachraum) und Bullying (angloeurop ischer Raum) werden meist synonym verwendet. Wann liegt Mobbing vor? Nicht jede Form von Gewalt und aggressivem Verhalten ist Mobbing . Die Grenze zwischen einer Konfliktsituation und Mobbing ist dann berschritten, wenn folgende Kriterien vorliegen: Sch digungsabsicht Mobbing ist ein spezielles aggressives / gewaltt tiges Verhalten, von einem oder mehreren Sch lerInnen gegen ber einem / einer anderen Sch lerIn oder Sch lerInnengruppe mit Sch digungsabsicht. Wiederholungsaspekt Die sch digenden Handlungen treten wiederholt, systematisch und ber einen l ngeren Zeitraum auf. Machtungleichgewicht Es besteht ein Ungleichgewicht im Kr fteverh ltnis (physisch und / oder psychisch) zwischen T terIn und Opfer, das zu Ungunsten des Opfers ausf llt. Hilflosigkeit Die betroffenen Sch lerInnen f hlen sich der Situation hilflos ausgesetzt (vgl.)

7 Olweus, 1996: Spr ber, Schlottke & Hautzinger, 2008; Alsaker, 2004; Wachs et al., 2016). Erscheinungsformen von Mobbing Mobbing in der Schule hat unterschiedliche Erscheinungsformen. Diese negativen Gewalthand- lungen k nnen sowohl direkt als auch indirekt ausgef hrt werden (vgl. Sch fer, 2007; Grotpeter & Crick, 1996). Mobbing kommt in allen Altersstufen vor. Somit muss den Sch lerInnen schon im Grundschulalter bewusstgemacht werden, dass Mobbing als Gewaltakt gegen Schw chere sozial inakzeptables Verhalten darstellt. Dadurch kann der Verfestigung aggressiver Verhal- tenstendenzen als Strategie zur Probleml sung vorgebeugt werden. (Vgl. Sch fer / Albrecht, 2004, S. 148). Es k nnen folgende Erscheinungsformen unterschieden werden: 6. Physisches Mobbing : Diese Handlungen zielen darauf ab, eine Person k rperlich zu verletzen, wie z. B. schlagen, treten, schubsen, eine Falle stellen. Verbales Mobbing : Darunter fallen s mtliche verbale Attacken, wie z. B. Beschimpfungen, verbale Drohungen, gemeine Kommentare, sich ber jemanden lustig machen.

8 Relationales (soziales / indirektes) Mobbing : Dabei steht das Zerst ren sozialer Beziehun- gen und der sozialen Zugeh rigkeit im Mittelpunkt der negativen Handlungen, z. B. das bewusste Hinausekeln aus der Gruppe, Ger chte verbreiten, jemanden ignorieren. Cybermobbing: Darunter versteht man jedes Verhalten, das von Individuen oder Gruppen mittels digitaler Medien ausgef hrt wird und wiederholt ber einen l ngeren Zeitraum hinweg feindselige oder aggressive Botschaften bermittelt, um Schaden zuzuf gen. Cybermobbing stellt somit eine Verschiebung von gewaltt tigen Handlungen in einen virtuellen Kontext dar und ist gekennzeichnet durch: die Allgegenwart der Wirkung (r umlich und zeitlich), die M glichkeit, ein gro es Publikum zu erreichen, die potentielle Anonymit t des T ters / der T terin, vermutete Sicherheit von Sanktionen, Mangel an emo- tionalem Feedback und wenig Kontrollmechanismen im Internet bzw. bei Mobiltelefonen (vgl. Slonje & Smith , 2008; Dooley, Pyzalski & Cross, 2009; Katzer, 2013).

9 Nahezu alle Jugendlichen, die Gewalt mit digitalen Medien als T terIn ausf hren oder Opfer eines solchen Prozesses sind, sind auch in traditionelle Gewaltformen verwickelt (Gradinger, Strohmeier & Spiel, 2009, 2010, 2012; Strohmeier, Gradinger, Schabmann & Spiel, 2012). Geschlechtsbezogenes / sexistisches Mobbing : Dazu geh ren Bel stigungen, Vorurteile, Anspielungen sowie abwertende Kommentare, die auf das Geschlecht bezogen sind und unterschiedliche Rollennormen verfestigen und damit im Gegensatz zum Unterrichtsprinzip Erziehung zur Gleichstellung stehen (Grundsatzerlass GZ ). Ursachen Die Beweggr nde und Ursachen f r Mobbing in der Schule sind vielschichtig. Beispiele hierf r sind: das Ausleben von Machtgef hlen, Statuserh hung innerhalb der Gruppe, empfundene Provokation des T ters / der T terin durch das Opfer, Langeweile, Spa , Rache oder mitunter auch Frustration und eigene Mobbingerfahrungen. Dar ber hinaus kann Mobbing in Schulen auch aus einem diskriminierenden ideologischen Hintergrund r hren.

10 Minderheiten werden diskriminiert, vor allem lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, transsexuelle sowie intersexuelle (LGBTI) Jugendliche an den Schulen bekommen das zu sp ren (Swearer u. a. 2008 nach Wachs et al., 2016, Schoolmates-Studie). Sch lerInnen mit Migrationshintergrund werden h ufig wegen ihrer Sprache, ihres Aussehens oder ihrer Herkunft gemobbt (Strohmeier, Atria & Spiel, 2005). Nicht selten hat Mobbing auch eine Gender-Dimension. In diesem Fall beziehen sich Kommentare und Abwertungen auf das Geschlecht der Person und ihr Verhalten und es werden dabei unterschiedliche Ma st be (Stichwort Rollenstereotype) angelegt (z. B. Schlampe , Weichei ..). 7. Mobbing lebt von der Gruppendynamik Mobbing ist ein kollektives Ph nomen innerhalb einer Klasse oder Gruppe. Die Sch lerInnen nehmen bei Mobbing eine bestimmte Rolle ein ( Participant role approach , Salmivalli et al., 1996): Bullies / T terInnen ergreifen die Initiative, um jemanden aktiv zu schikanieren, und bernehmen die F hrungsrolle in der Gruppe.


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