Example: quiz answers

Piwi-Reben im Vergleich - ein Zwischenbericht

SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 17/086 WERNERSIEGFRIED UNDTHEOTEMPERLI, FORSCHUNGSANSTALTAGROSCOPECHANGINS-W Viele pilzwiderstandsf hige Rebsorten ( piwi ) habenin den letzten Jahren Eingang in die Praxis gefun-den. Bestand bis vor einigen Jahren vor allem ein Interesse seitens der Bio- und Hobbywinzer, so kannman in letzter Zeit feststellen, dass sich auch die breitePraxis, unabh ngig von der Produktionsweise, f r dieneuen piwi -Sorten und deren Weine interessiert. DieStatistik zu den Rebfl chen (Tab. 1) des Bundesamtsf r Landwirtschaft zeigt einige bemerkenswerte Punk-te: In der ganzen Schweiz werden heute auf 169 ha interspezifische Sorten angebaut.

6 SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 17/08 WERNER SIEGFRIED UND THEO TEMPERLI, FORSCHUNGSANSTALT AGROSCOPE CHANGINS-WÄDENSWIL ACW werner.siegfried@acw.admin.ch Viele pilzwider standsfähige Rebsor ten (PIWI) ha ben in den letzten Jahren Eingang in die Praxis gefun-den. Bestand bis vor einigen Jahren vor allem ein

Tags:

  Piwi

Information

Domain:

Source:

Link to this page:

Please notify us if you found a problem with this document:

Other abuse

Transcription of Piwi-Reben im Vergleich - ein Zwischenbericht

1 SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 17/086 WERNERSIEGFRIED UNDTHEOTEMPERLI, FORSCHUNGSANSTALTAGROSCOPECHANGINS-W Viele pilzwiderstandsf hige Rebsorten ( piwi ) habenin den letzten Jahren Eingang in die Praxis gefun-den. Bestand bis vor einigen Jahren vor allem ein Interesse seitens der Bio- und Hobbywinzer, so kannman in letzter Zeit feststellen, dass sich auch die breitePraxis, unabh ngig von der Produktionsweise, f r dieneuen piwi -Sorten und deren Weine interessiert. DieStatistik zu den Rebfl chen (Tab. 1) des Bundesamtsf r Landwirtschaft zeigt einige bemerkenswerte Punk-te: In der ganzen Schweiz werden heute auf 169 ha interspezifische Sorten angebaut.

2 Dies entspricht im-mer noch bescheidenen der gesamten Rebfl den letzten sieben Jahren hat sich die Anbaufl chejedoch von 61 auf 169 ha beinahe verdreifacht. Inter-essant sind auch die Unterschiede nach der Deutschschweiz und im Tessin betr gt derFl chenanteil der piwi -Sorten ber 4%. Betrachtet man den Sortenspiegel der piwi , sof llt auf, dass sich bei den weissen Sorten neben So-laris, Johanniter und Seyval blanc keine Neuz chtungetablieren konnte. Bei den roten Sorten ist nach wievor der Regent mit 41 ha am meisten verbreitet, dieFl che hat aber in den letzten sieben Jahren nur nochvon 30 auf 41 ha zugenommen. Neben den schon lan-ge bekannten Kuhlmann-Sorten L on Millot undMar chal Foch haben vor allem die drei Cabernet-Jura-Sorten von Valentin Blattner stark zugelegt.

3 Sortenz chtung und -pr fungDie Sortenpr fung und z chtung ist an der For-schungsanstalt Agroscope Changins-W denswilACW wie folgt organisiert: Die Z chtung, weiterhinmit traditionellen Methoden, ist in Pully einigen Jahren liegt der Schwerpunkt bei derKreuzung robuster, interspezifischer Sorten. EinigeNeuz chtungen dieser erfolgversprechenden Arbeitbefinden sich bereits in der erweiterten Leistungs-pr fung. Nach der ersten Pr fungsstufe in der Westschweizwerden die interessanten Zuchtnummern auch imSortengarten in W denswil mit zirka zehn St ckenpro Sorte angepflanzt. Die erfolgreich getestetenZuchtnummern gelangen anschliessend in die erwei-terte Leistungspr fung mit jeweils 20 bis 50 St ckenpro Sorte.

4 In dieser Pr fungsstufe wird neben deragronomischen Beurteilung vor allem Wert auf dieWeinbereitung gelegt. In der letzten Runde werdendann Praxisversuche mit 150 bis 200 St cken pro Sor-te in Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstel-len und Privaten angesetzt. Seit vielen Jahren betreibt Valentin Blattner (Soyhi -res, JU) in Zusammenarbeit mit dem RebschulistenPhilippe Borioli (Bevaix, NE) auf privater Basis ein erfolgreiches Z chtungsprogramm mit im Vergleich ein ZwischenberichtDie pilzwiderstandsf higen ( piwi -) Rebsorten haben ber Jahrzehnte eher ein Schattendasein ge-fristet und insgesamt kaum 1% der Rebfl che erreicht.

5 Mittlerweile sind in der Deutschschweizsowie (traditionellerweise) im Tessin doch rund 4% der Rebfl che mit piwi -Sorten bestockt. Dasist nicht zuletzt auf die zunehmende Widerstandsf higkeit der neu gez chteten Sorten gegenMehltau und Botrytis zur ckzuf hren. Besonders erfolgreich waren dabei das private Z chtungs-programm von Valentin Blattner und Philippe Borioli sowie dasjenige des staatlichen Weinbau-instituts in Freiburg im Breisgau. An der Forschungsanstalt Agroscope Changins-W denswil ACWdurchlaufen diese neuen Sorten verschiedene Selektionsstufen, in denen sie auf ihre Eignung imAnbau und zur Weinbereitung gepr ft werden. Der aktuelle Bericht gibt die Zwischenresultate derlaufenden Pr fung an die Praxis 1: Rebfl chen von Europ er- und piwi -Sorten inder chen 2007 in ha (Weinjahr 2007,Bundesamt f r Landwirtschaft)Europ erPIWI (Interspez.)

6 piwi weissrotweissrot% Schweiz Z. OBST-WEINBAU Nr. 17/087 Aus dieser Z chtungs- und Selektionsarbeit sind schoneinige Sorten hervorgegangen, die mittlerweile im In- und Ausland Beachtung gefunden haben und be-reits vielerorts angebaut werden. Erw hnenswert sindPinotin, Cabertin, Cabernet Jura, Caberbet blanc, Birs-taler Muscat und die noch in Pr fung stehendeVB sowie zahlreiche andere Zuchtnummernmit der Bezeichnung VB oder Cal. Um der Weinbaubranche rasch Pr fresultate ausAnbau und Keller zu Neuheiten aus diesem Zucht-programm zur Verf gung zu stellen, besteht einelangj hrige Zusammenarbeit mit Valentin Blattner,die auf die Initiative des damaligen ACW-MitarbeitersPierre Basler zur ckgeht.

7 Sie stellt sicher, dass viel-versprechende VB-Zuchtnummern rasch in die Sor-tenpr fung von ACW aufgenommen werden. Ebenfalls eine langj hrige Zusammenarbeit undein reger Austausch bestehen mit den Rebenz chternam Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau. Aus die-sem Hause stammt eine Vielzahl von interessantenZ chtungen, die auch in der Schweiz auf gr sserenoder kleineren Parzellen angebaut werden. Mit denSorten Solaris, Johanniter, Bronner, Prior sowie Ca-bernet Carbon und Cabernet Cortis wurden schonPraxiserfahrungen gesammelt. Sortenpr fung 2005 bis 2007An der ACW in W denswil wurden 2001 und 2003 je80 St cke von drei verschiedene Cabernet Jura-Sortenangepflanzt.

8 Auf dem Versuchsbetrieb Sternenhaldestehen eine Regent- und eine Solarisparzelle mit Pflanz-jahr 1994 respektive 2000 sowie auf Terrassen mitPflanzjahr 2004 und 2005 die Sorten VB , Ca-bernet Carbon (FR 377-83) und Souvinier gris (FR 392-83) in der erweiterten Sortenpr fung. Der Souviniergris ist in der Tabelle nicht aufgef hrt, da es sich nochum eine Junganlage mit einem ersten geringen Ertragim Jahr 2007 handelt. Die neuen Zuchtnummern Cal 6-04, VB Jura 5-24, Cal 1-20, Cal 1-28 und Cal 1-36 vonBlattner werden auf dem Betrieb Borioli am Neuen-burgersee angebaut. Diese Sorten wurden 2007 und2008 auch in W denswil Sorten wurden in der ACW-Kellerei in W dens-wil nach folgendem Standardverfahren vinifiziert:Weisse Sorten werden abgebeert, gequetscht, abge-presst und mit 70 g/hl Bentonit entschleimt.

9 DieG rung erfolgt mit der Reinzuchthefe W 15. Nachdem Abzug wird der Jungwein mit BSA-Bakterienbeimpft. Nach dem S ureabbau erfolgen ein weitererUmzug sowie ein Einbrand mit 60 mg/L SO2. Ansch-liessend werden die Weine enzymatisch gekl rt undwenn notwendig ents uert. Rote Sorten werden ab-gebeert, gequetscht und mit der Reinzuchthefe W 15vergoren. Abgepresst wird bei zirka 20 Oechsle undanschliessend fertig vergoren. Die weitere Verarbei-tung erfolgt analog derjenigen der Weissweine. DieWeine werden Ende Februar filtriert und abgef llt. Ertrag und Qualit tIn Tabelle 2 sind die Erntedaten und die Mostanalysendargestellt. Die Ertr ge in W denswil und St fa warenim 2005 allgemein auf tiefem Niveau.

10 Bei den jungenAnlagen wurde der Ertrag bewusst stark reguliert. Imden Jahren 2006 und 2007 erreichten die drei Caber-net Jura sowie der Regent ein praxis bliches Ertragsni-veau. 2007 zeigte sich bei Cabernet Jura trotz Ertrags-regulierung das grosse Potenzial dieser Sorten. Mit eine obere Grenze erreicht, ohne dasssich das negativ auf die Traubenqualit t ausgewirkt h t-te. In allen drei Jahren lag die Sorte Cabernet Jura 5-01oechslem ssig hinter den anderen beiden zur nahm die Reife bei dieser Sorte trotz optimalerWitterungsbedingungen ab dem 20. September kaummehr zu. Bei Solaris verzeichneten wir in allen drei Er-hebungsjahren tiefe Ertr ge zwischen bis Bei dieser Sorte kam es trotz zwei Botrytizid-Be-handlungen jeweils zu sehr starkem F ulnisbefall, derzu rigorosem Auss ndern zwang.


Related search queries