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Predigt zu Philipper 1, 1-11 von Christian Kemper

1 Predigt zu Philipper 1, 1-11 Aber sicher Unterwegs zu sein ist eine tolle Sache. Unterwegs zu neuen Zielen, neuen Menschen, neuen Regionen, neuen Abenteuern. Gut, es gibt auch Abenteuer der anderen Sorte, solche, auf die man lieber verzichten w rde. Als ich Anfang der Woche unterwegs war, um meine Jugendkreise im Harz zu besuchen, musste ich auch mit dem HEX fahren dem Harz-Elbe-Express. Ein kleiner Regionalzug, der an jedem Briefkasten h lt. Erstaunlich, was f r Orte es gibt! Das eigentliche Abenteuer aber war, dass dieser Zug irgendwann entschloss, auf freier Strecke 40 Minuten zu pausieren und einfach mal nicht weiterzufahren. So standen wir und warteten, w hrend ein Anschlussbus nach dem anderen wegfuhr. Sehr spannend, kann ich sagen. Aber von solchen Ereignissen abgesehen ist es manchmal wirklich spannend unterwegs zu sein. Als ich in der 11. Klasse war, ist meine Schule kurz vor Weihnachten abgebrannt.

2 4 Ja, ich bete ständig für euch, und ich tue es mit großer Freude, 5 weil ihr euch, seit ihr an Christus glaubt, für das Evangelium eingesetzt habt – vom ersten

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1 1 Predigt zu Philipper 1, 1-11 Aber sicher Unterwegs zu sein ist eine tolle Sache. Unterwegs zu neuen Zielen, neuen Menschen, neuen Regionen, neuen Abenteuern. Gut, es gibt auch Abenteuer der anderen Sorte, solche, auf die man lieber verzichten w rde. Als ich Anfang der Woche unterwegs war, um meine Jugendkreise im Harz zu besuchen, musste ich auch mit dem HEX fahren dem Harz-Elbe-Express. Ein kleiner Regionalzug, der an jedem Briefkasten h lt. Erstaunlich, was f r Orte es gibt! Das eigentliche Abenteuer aber war, dass dieser Zug irgendwann entschloss, auf freier Strecke 40 Minuten zu pausieren und einfach mal nicht weiterzufahren. So standen wir und warteten, w hrend ein Anschlussbus nach dem anderen wegfuhr. Sehr spannend, kann ich sagen. Aber von solchen Ereignissen abgesehen ist es manchmal wirklich spannend unterwegs zu sein. Als ich in der 11. Klasse war, ist meine Schule kurz vor Weihnachten abgebrannt.

2 Was nach einem schlechten Witz klingt ist die Wahrheit, der Traum aller Sch ler wurde bei mir wahr. Die Konsequenz: Eine Woche mehr Weihnachtsferien und ein halbes Schuljahr ausschlie lich Nachmittagsunterricht. Wir mussten im anderen Gymnasium des Ortes untergebracht werden, die Sch ler dieser Schule hatten bis 14 Uhr unterricht, wir von 14 bis 19 Uhr. Das gro e Problem war: Ich habe auf einem kleinen Dorf gewohnt, und der einzige Bus des Tages fuhr eben um 7 Uhr morgens. Das hei t, ich w re um 7:45 Uhr in der Schule gewesen, die aber erst ber 6 Stunden sp ter angefangen h tte. Darauf hatte ich keine Lust, zumal es nicht um eine Gro stadt ging, sondern eine Kleinstadt mit nicht ml 20 000 Einwohnern. Also musste ein neuer Plan her. Mama und Papa mussten immer vor mir aus dem Haus, also mit aufgestanden, brav tsch ss gesagt, gewartet bis sie weg waren und wieder hingelegt.

3 Um 11 Uhr aufgestanden, Sachen gepackt, an die Stra e gestellt und per Anhalter in die Schule gefahren. Und das hat bis auf 2 Mal hervorragend geklappt. Und es war wirklich spannend, weil ich nie wusste, wer denn nun halten w rde. Und ich kann euch sagen, da war fast alles dabei: Von Hausfrau ber Professor bis hin zu 60 j hrigem Altrocker, bei so manchem war ich mir nicht sicher, ob sie noch n chtern waren, aber in den allermeisten F llen war es toll, diese Menschen kennen zu lernen, mit ihnen zu reden, mit ihnen unterwegs zu sein. Und jetzt stellt euch doch mal vor, wie es gewesen w re, wenn eines Tages Jesus im Auto gesessen w re. Wenn Jesus mich mitgenommen h tte. Was h tten wir geredet? Was h tte er gefragt? Was h tte er auf meine Fragen geantwortet? Ich finde diese Vorstellung ungemein spannend, damals wie heute. Unterwegs mit Jesus. Genau das ist es doch, was wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, oder?

4 Wir Christen wollen unterwegs sein mit Jesus. Und wie das aussieht, wie das funktionieren kann, wie er aussieht, dieser ganz normale Alltag als Christ, das wollen wir uns in den n chsten Wochen einmal n her ansehen. Denn das ist der Titel unserer neuen Predigtreihe: Unterwegs mit Jesus der ganz normale Alltag als Christ. Drau en gibt es auch schon die neuen Flyer dazu, mit allen Themen und Texten, die uns jetzt bis zum Anfang des Advents besch ftigen werden. Als Grundlage f r diese Reihe dient der Philipperbrief. Eigentlich ja eher bekannt als Brief der Freude, m chte ich ihn mir mit euch mal unter diesem anderen Blickwinkel betrachten: Was verr t uns dieser Brief dar ber, was es bedeutet, mit Jesus unterwegs zu sein? Und beginnen tun wir, wie es sich geh rt, mit dem Briefanfang. Ich lese Philipper 1, 1-11 nach der Neuen Genfer bersetzung: 1-2 Paulus und Timotheus, Diener Jesu Christi, an die Gemeinde in Philippi mit ihren Leitern und Diakonen.

5 Euch allen, die ihr durch Jesus Christus zu Gottes heiligem Volk geh rt, w nschen wir Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn. 3 Jedes Mal, wenn ich im Gebet an euch denke, danke ich meinem Gott f r euch alle. 2 4 Ja, ich bete st ndig f r euch, und ich tue es mit gro er Freude, 5 weil ihr euch, seit ihr an Christus glaubt, f r das Evangelium eingesetzt habt vom ersten Tag an bis heute. 6 Ich bin berzeugt, dass der, der etwas so Gutes in eurem Leben angefangen hat, dieses Werk auch weiterf hren und bis zu jenem gro en Tag zum Abschluss bringen wird, an dem Jesus Christus wiederkommt. 7 Geschwister, ich habe euch so ins Herz geschlossen, dass es mehr als selbstverst ndlich f r mich ist, mit solcher Zuversicht an euch alle zu denken. Denn ob ich nun inhaftiert bin oder ob ich f r das Evangelium eintrete und seine Wahrheit bekr ftige immer beteiligt ihr alle euch an dem Auftrag, den Gott mir gegeben hat, und habt damit auch Anteil an der Gnade, die er mich erfahren l sst.

6 8 Gott wei , wie sehr ich mich nach euch allen sehne; er ist mein Zeuge. Er wei auch, dass hinter dieser Sehnsucht meine tiefe Liebe zu euch steht, eine Liebe, die Jesus Christus selber in mir gewirkt hat. 9 Und das ist meine Bitte an Gott: dass er eure Liebe, verbunden mit der rechten Erkenntnis und dem n tigen Einf hlungsverm gen, immer gr er werden l sst. 10 Dann werdet ihr in allem ein sicheres Urteil haben und werdet ein reines, untadeliges Leben f hren, bereit f r den Tag, an dem Christus wiederkommt. 11 Durch ihn, Jesus Christus, wird euer Tun von dem gepr gt sein, was gut und richtig ist zum Ruhm und zur Ehre Gottes. 1. Kurze Einf hrung in den Philipperbrief (1-3) Zu Beginn einer solchen Predigreihe, die auf ein bestimmtes Buch zur Bibel aufbaut, ist es ja immer hilfreich, sich zumindest kurz zu vergegenw rtigen, wer wann warum und an wen so einen Brief wie diesen schreibt. Denn, ihr wisst es ja, solche Schreiben sind ja nie in den luftleeren Raum hinein geschrieben, sondern haben eine bestimmte Absicht, und diese zu kennen ist wichtig, um die Botschaft dahinter verstehen zu k nnen.

7 Darum kommen jetzt weinige kurze Fakten zum Philipperbrief. Der Philipperbrief wird von Paulus an die Christen in, berraschung!, Philippi geschrieben. Paulus und diese Gemeinde hat ein besonders inniges und herzliches Verh ltnis verbunden. Das merkt man schon daran, dass sich Paulus von dieser Gemeinde finanziell unterst tzen l sst, was er sonst nie getan hat. Er war immer stolz darauf, und verweist immer wieder darauf, dass er selber f r sein Brot sorgen kann, sich von niemandem bezahlen lassen muss und damit in seiner Arbeit wirklich von Menschen unabh ngig ist. Dies war einer der Pfeiler der Arbeit des Paulus. Aber bei den Philippern macht er eine Ausnahme. Als er diesen Brief an sie schreibt, sitzt Paulus in Haft. Wir wissen nicht, ob in Rom, Ephesus oder C sarea, aber auf jeden Fall war er nicht in der Lage, seiner normalen Arbeit nachzugehen und f r seinen Lebensunterhalt zu sorgen.

8 Er war auf die Hilfe anderer angewiesen und nimmt sie von den Philippern freudig an. Anscheinend konnte er sich bei ihnen sicher sein, dass diese Geldspende den Philippern nicht zu Kopfe steigen w rde. Sie w rden sich nicht einbilden, dass sie sich den Apostel durch ihre Spende erkaufen k nnen. Und so zieht sich durch den ganzen Brief diese Freude ber die gute Beziehung. Ganz anders als im Korinther- oder Galaterbrief muss Paulus sich hier nicht mit Irrlehrern oder Gegnern herumschlagen, keine Streit- oder Lehrfragen l sen, sondern kann sich mit den sch nen Seiten seines Dienstes befassen: Er behandelt Themen, die die Philipper tiefer in die Beziehung zu Christus hineinf hren sollen, betont die Stellung Jesu zu Gott, fordert zum engagierten Verhalten im Staat auf, um so die Liebe Christi in die Welt zu tragen. Und ber allem steht die Freude dar ber, was Christus f r uns getan hat.

9 Diese Freude zieht sich durch den ganzen Brief. Und dies sind auch die zwei Gr nde, warum ich den Philipperbrief als Grundlage f r die Reihe Unterwegs mit Jesus der Alltag als Christ gew hlt habe. Weil ich denke, dass 3 Christsein in allererster Linie etwas mit Freude zu tun hat. Wenn wir keinen Grund haben uns zu freuen, wer dann. Die Menschen halten uns oft f r langweilig, angestaubt und grau. Fad. de. Der Philipperbrief zeigt uns das Gegenteil. Der Alltag als Christ hat als Grundtenor ein L cheln auf den Lippen! Und der zweite Grund ist: Weil Paulus hier nicht auf Lehrstreitigkeiten eingehen muss, finden sich kaum spezielle Themen in diesem Brief, die auf die Gemeindesituation damals eingehen. Darum ist es der ganz normale Alltag , den Paulus hier beleuchtet. Und auf diese Spur m chte ich mit euch in den n chsten Wochen gehen. 2. Ja sicher voller Einsatz f r das Evangelium Was ich bisher noch gar nicht erw hnt habe, ist der Titel dieser Predigt heute.

10 Er lautet: Aber sicher! Hm, im ersten Moment vielleicht etwas verwirrend, diese Wendung kommt ja im Text gar nicht vor. Aber trotzdem fassen diese Worte den Inhalt dessen, was Paulus hier sagen will hervorragend zusammen. Es gibt ja verschiedene M glichkeiten, diese aber sicher auszusprechen. Wenn man das Gef hl hat, auf den Arm genommen zu werden, dann klingt es eher skeptisch. Wenn man sich unsicher ist, klingt es eben dementsprechend. Und dann kann man es noch mit dem Brustton der berzeugung in diese Welt hinaus rufen, aber sicher! Und so tut Paulus das hier. Er betont in unserem Abschnitt drei Dinge, bei denen jeder, der mit Jesus unterwegs ist, ganz selbstverst ndlich sagen muss: aber sicher! Und das erste aber sicher ist das zum vollen Einsatz f r das Evangelium. Dies findet sich vor allem in den Versen 4 und 5: Ja, ich bete st ndig f r euch, und ich tue es mit gro er Freude, weil ihr euch, seit ihr an Christus glaubt, f r das Evangelium eingesetzt habt vom ersten Tag an bis heute.


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