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Riemann-Thomann-Modell - wirtrainieren.de

Riemann-Thomann-Modell als Gruppenkompass Eberhard Stahl (2012). Ziel Die TeilnehmerInnen k nnen Gruppen anhand der Achsen des Riemann-Thomann-Modells analysieren. Sie erkennen wenn Einzelpersonen drohen, sich in einer Gruppe nicht wohl zu f hlen und verstehen welche nderungen f r eine Gruppe notwendig sind um alle Personen einschlie en zu k nnen und/oder auf ge nderte Anforderungen von au en reagieren zu k nnen. Kontext Gruppendynamik Konflikt Reflexion Theorie (basierend auf Stahl (2012): Dynamik in Gruppen: Handbuch der Gruppenleitung). Stahl passte das Riemann-Thomann-Modell f r die Analyse von Gruppen an. Es dient dabei nicht als Ersatz von Phasen-Modellen ( Teamphasen nach tuckman ) sondern beschreibt erg nzend die Struktur einer Gruppe.

© wirtrainieren.de – Version 1 – Dezember 2013 Ausgehend vom Phasenmodell nach Tuckman: Als TrainerIn muss man im Storming unterstützen, da Teams dazu neigen ...

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  Storming, Tuckman

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1 Riemann-Thomann-Modell als Gruppenkompass Eberhard Stahl (2012). Ziel Die TeilnehmerInnen k nnen Gruppen anhand der Achsen des Riemann-Thomann-Modells analysieren. Sie erkennen wenn Einzelpersonen drohen, sich in einer Gruppe nicht wohl zu f hlen und verstehen welche nderungen f r eine Gruppe notwendig sind um alle Personen einschlie en zu k nnen und/oder auf ge nderte Anforderungen von au en reagieren zu k nnen. Kontext Gruppendynamik Konflikt Reflexion Theorie (basierend auf Stahl (2012): Dynamik in Gruppen: Handbuch der Gruppenleitung). Stahl passte das Riemann-Thomann-Modell f r die Analyse von Gruppen an. Es dient dabei nicht als Ersatz von Phasen-Modellen ( Teamphasen nach tuckman ) sondern beschreibt erg nzend die Struktur einer Gruppe.

2 Jede Gruppe zeichnet sich durch gruppenspezifische Werte ( wie werden Apelle formuliert oder wie gehe ich mit Gef hlen um) aus. Anhand dieser Werte kann man f r jede Gruppe ein Gruppenfeld im Riemann-Thomann-Kreuz aufspannen. Abb. 1: Das Gruppenfeld im Riemann-Thomann-Kreuz Version 1 Dezember 2013. Zeichnet man nun in einem zweiten Schritt die Heimatgebiete der Gruppenmitglieder oder einfach nur deren Schwerpunkte ein so erkennt man relativ leicht, welchen Mitgliedern es leichter f llt sich gruppenkonform zu verhalten und welche sich dazu sehr anstrengen m ssen. Etwaiges Konfliktpotential innerhalb der Gruppe wird dadurch offensichtlich. Abb. 2: Das Gruppenfeld erg nzt um die Schwerpunkte der Gruppenmitglieder Stahl beschreibt basierend auf den vier Quadranten des Riemann-Thomann-Modells vier typische Gruppen.

3 Abb. 3: Die vier Gruppenfeldtypen Version 1 Dezember 2013. Gemeinschaft Bei einer Gemeinschaft sind Dauer und N he stark ausgepr gt. Stahl beschreibt sie mit Zusammengeh rigkeitsgef hl, Zuverl ssigkeit, Berechenbarkeit und Prinzipientreue verbinden sie mit Solidarit t, wechselseitiger Umsorgung und emotionaler W rme. [Stahl 2012 S. 257] Individualismus, Exzentrik und Konkurrenzkampf werden strikt abgelehnt. Ein hohes Ma an Sicherheit geht auf Kosten der Freiheit der einzelnen Gruppenmitglieder. Beispiele f r Gruppen des Typs Gemeinschaft sind die Familie, Vereine und Selbsthilfegruppen. Ausgehend vom Phasenmodell nach tuckman : Als TrainerIn muss man im storming unterst tzen und im Norming die Gruppe vor faulen Kompromissen sch tzen. Besteht der Auftrag die Gemeinschaft zu mehr Wechselbereitschaft zu bewegen, so sollte eine berzeugende Grobplanung und berschaubare Etappenpl ne [Stahl 2012 S.]

4 258]. vorhanden sein. Soll an der Distanz gearbeitet werden und damit Konkurrenz, Unterschiedlichkeit, Eigensinn und Abstraktheit [Stahl 2012 S. 258] gef rdert werden, so muss f r die Gruppe ersichtlich [sein], wie sie letztlich gemeinschaftsdienlich wirken k nnen. [Stahl 2012 S. 258]. Truppe In einer Truppe sind Dauer und Distanz vorherrschend. Sie besitzt eine klare Hierarchie und pflegt einen sachlich-f rmlichen Umgangsstil. Das Miteinander zielt auf Korrektheit [..] und messbaren Erfolg [..] ab. [Stahl 2012 S. 258] Nicht erlaubt sind Emotionen oder unkonventionelle oder gar willk rliche Aktionen. Gleich wie die Gemeinschaft bietet die Truppe ihren Mitgliedern ein hohes Ma an Sicherheit, gleichzeitig aber auch Freiheit. Etwaige Bed rfnisse nach N he m ssen jedoch im privaten gestillt werden.

5 Beispiele f r Truppen sind das Milit r und die Verwaltung. Ausgehend vom Phasenmodell nach tuckman : Als TrainerIn muss man im storming unterst tzen, da Beziehungskonflikte nur auf der Sachebene ausgetragen werden k nnen. Will man die Truppe mehr in Richtung N he / Wechsel bewegen, so wird man dazu laut Stahl nur dann auf keinen erbitterten Widerstand sto en, wenn sich die Notwendigkeit dazu aus der Sache erschlie t. Team Teams schreiben Wechsel und N he sehr gro . Anstelle von Einzelk mpfern steht das Team. Lebendigkeit, Kreativit t und Flexibilit t verbinden sich mit Warmherzigkeit, Offenheit und Teamgeist. In Teams hat Intensit t einen hohen Stellenwert. [Stahl 2012 S. 259] Die Freiheit des Einzelnen wird hoch gehalten und bietet gleichzeitig Sicherheit was das Dazugeh ren zum Team angeht.

6 Beispiele f r Teams sind Cliquen und Freundeskreise sowie das g ngige Gruppenideal in Firmen. Version 1 Dezember 2013. Ausgehend vom Phasenmodell nach tuckman : Als TrainerIn muss man im storming unterst tzen, da Teams dazu neigen das rechte Thema zu verfehlen und zwischenmenschliche Dramen zu inszenieren. [Stahl 2012 S. 259] In der Norming-Phase muss darauf geachtet werden, dass sie nicht (vorl ufig) bersprungen wird, da man sich keine verbindlichen Regeln ausmachen m chte. Eine Entwicklung des Teams hin zu mehr Dauer und Distanz ist laut Stahl durchaus m glich, wobei darauf zu achten ist, dass man das bestehende Gruppenfeld nicht grunds tzlich berfordert oder in Frage stellt. Haufen Der Haufen wird von Distanz und Wechsel gepr gt. Der Umgang miteinander ist ebenso distanziert und unverbindlich.

7 Das wesentliche Ziel besteht darin, den Mitgliedern viel Freiheit und individuellen Spielraum zu sichern. Regeln dienen weniger der guten Kooperation als vielmehr der Absicherung von Territorien. Unabh ngigkeit der Einzelnen, Effizienzdenken und Sachorientierung verbinden sich mit Nonkonformismus, Flexibilit t und einer Mentalit t, die Ver nderungsdruck als Herausforderung begreift. [Stahl 2012 S. 260]. Ein Haufen hat stets ein klar definiertes Ziel welches in absehbarer Zeit erreichbar ist. Ist das Ziel erreicht ist dies auch das Ende des Haufens. Der Mangel an Sicherheit wird durch einen sehr hohen Grad an Freiheit ausgeglichen. Beispiele f r Haufen sind interdisziplin re Arbeitsgruppen. Laut Stahl mag es auch die Gruppenform der Zukunft in beruflichen Bereich sein.

8 Ausgehend vom Phasenmodell nach tuckman : Als TrainerIn muss man darauf achten, dass sich die Gruppe gen gend Zeit f r das Forming nimmt. Im Norming kann es ebenfalls von Seiten der Gruppe den Versuch geben, Abk rzung zu nehmen. Soll sich der Haufen hin zu mehr N he oder Dauer entwickeln so ist laut Stahl unbedingt auf die Freiheit der/des Einzelnen zu achten. Nur dann werden sich die Gruppenmitglieder auf eine Ver nderung in diese Richtung einlassen. Das Gruppenfeld und die Aufgabenstellung In gut funktionierenden Gruppen passt das Gruppenfeld/der Gruppenfeldtyp zu den bisherigen (vorgegebenen) Aufgabenstellungen an die Gruppe. ndern sich jedoch die Aufgabenstellungen, muss sich auch das Gruppenfeld ndern um diesen gerecht zu werden. Stahl bringt dazu das gut gew hlte Beispiel der Schaffner der Deutschen Bahn.

9 Fr her hatten Schaffner die Aufgabe die Fahrg ste zu kontrollieren und SchwarzfahrerInnen zu disziplinieren. Im Zuge der Privatisierung nderte sich das Aufgabenprofil hin zur Kundenorientierung. Pl tzlich wurde von den Schaffnern erwartet, freundlich und einzelfallorientiert zu sein. Auch sollten Sie nun kollegialer miteinander umgehen. Version 1 Dezember 2013. Das Gruppenfeld hatte sich durch die nderung des Aufgabenprofils verschoben. Mehr N he und Wechsel waren gew nscht. Abb. 4: Verlagerung des Gruppenfeldes durch eine neue Aufgabenstellung Umgang mit Anpassungsdruck Wird auf eine Gruppe ein Anpassungsdruck durch eine nderung des Aufgabenprofils ausge bt, hat sie nach Stahl drei M glichkeiten damit umzugehen: Verleugnung. Der Anpassungsdruck wird einfach ignoriert [.]

10 ]. Assimilation. Das Problem wird mit dem vorhandenen [Gruppenvertrag] bearbeitet [..]. Akkomodation. [Der Gruppenvertrag] wird so ver ndert, dass es [dem neuen Aufgabenprofil] gerecht werden kann [Stahl 2012 S. 266 ff.]. Verleugnung Die ge nderten Rahmenbedingungen werden einfach ignoriert. Man hofft darauf, dass sich das Problem von selbst l st. Ver ndert sich das Anforderungsprofil nur tempor r, ist dies eine durchaus sinnvolle Strategie, da sie der Gruppe viel Arbeit an sich selbst erspart. Bleiben die ge nderten Anforderungen allerdings bestehen, kann es leicht passieren pl tzlich von gestern zu sein. Assimilation Das neuartige Problem [wird] als Sonderfall des Bekannten verstanden und mit bew hrten Mitteln gel st. [Stahl 2012 S. 267] Das ge nderte Aufgabenprofil wird folglich so angepasst, dass es mit dem bestehenden Gruppenfeld/dem bestehenden Gruppenvertrag bearbeitet werden kann.


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