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Seelische Störungen erkennen, verstehen, …

1. PSYCHIATRIE HEUTE. Seelische St rungen erkennen, verstehen, verhindern, behandeln Prof. Dr. med. Volker Faust Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit ALPTR UME. Alptr ume sind nicht selten, aber man spricht ungern dar ber. Doch was sollte man wissen, denn ohne entsprechende Kenntnisse und ggf. Hilfe k nnen Alp- tr ume auch zu erheblichen psychosozialen Konsequenzen f hren und da- mit zu einer schweren Last im wachen Alltag werden. Nachfolgend deshalb eine kurzgefasste bersicht zu folgenden Themen: Begriff, Definition, physio- logische Aspekte des Schlafes, H ufigkeit, Geschlecht, Alter, Beruf, Verlauf, Heilungsaussichten, Seelische und k rperliche Krankheiten, die Alptr ume bahnen k nnen usw.

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1 1. PSYCHIATRIE HEUTE. Seelische St rungen erkennen, verstehen, verhindern, behandeln Prof. Dr. med. Volker Faust Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit ALPTR UME. Alptr ume sind nicht selten, aber man spricht ungern dar ber. Doch was sollte man wissen, denn ohne entsprechende Kenntnisse und ggf. Hilfe k nnen Alp- tr ume auch zu erheblichen psychosozialen Konsequenzen f hren und da- mit zu einer schweren Last im wachen Alltag werden. Nachfolgend deshalb eine kurzgefasste bersicht zu folgenden Themen: Begriff, Definition, physio- logische Aspekte des Schlafes, H ufigkeit, Geschlecht, Alter, Beruf, Verlauf, Heilungsaussichten, Seelische und k rperliche Krankheiten, die Alptr ume bahnen k nnen usw.

2 Dazu die Frage: Was k nnte es sonst noch sein. Bei- spiele: Pavor nocturnus, Schlafwandeln, Schlaf-Verhaltensst rungen, atmungs- gebundene Schlafst rungen, Narkolepsie, substanz-induzierte Schlafst run- gen, also Alkohol, Rauschdrogen, Medikamente u. a. Schlie lich diagnostische Verfahren, psychologische, neurophysiologische Theorien und sonstige St rungs-Modelle: Traumatisierung, Pers nlichkeitsfak- toren, Stressbelastung. Und nicht zuletzt die Behandlung von Alptr umen: psychotherapeutisch (spe- zifische Verfahren wie die Imagery Rehearsal-Therapie), Expositions-Behand- lung, Hypnotherapie, luzides Tr umen usf.

3 Oder pharmakologische Therapie- m glichkeiten (Antidepressiva, Beruhigungsmittel, Neuroleptika, ggf. spezifi- sche Substanzen). Zum Schluss: Was sollte man ber Alptr ume und Schlaf- hygiene wissen? Erw hnte Fachbegriffe: Alptr ume Albtr ume Angsttr ume Parasomnien Schlafst rungen . Angstattacken Verfolgungs-Tr ume Bedrohungs-Tr ume Krankheits- Tr ume Schlafwandeln Pavor nocturnus furcht-erregende Tr ume be- ngstigende Traum-Erfahrungen idiopathische Alptr ume Alptr ume und Schlafphasen H ufigkeit von Alptr umen Alptr ume und Geschlecht Alp- 2. tr ume und Beruf Alptr ume und k rperliche Erkrankung Alptr ume und Seelische Erkrankung: Alkoholismus, Rauschdrogen-Konsum, Medikamenten- Abh ngigkeit, Depressionen, manisch-depressive Erkrankungen, Borderline- Pers nlichkeitsst rungen, Angstst rungen, Schizophrenie u.

4 A. Alptr ume und Alter Alptr ume im Kindes-Alter Alptr ume im Erwachsenen-Alter . Heilungsaussichten von Alptr umen Ko-Morbidit t und Alptr ume Alp- tr ume und Suizid-Risiko Differentialdiagnose der Alptr ume: Pavor noctur- nus, Schlafwandeln (Somnambulismus), REM-Schlaf-Verhaltensst rungen, Schlafparalyse, atmungs-gebundene Schlafst rung (Schlaf-Apnoe), Narko- lepsie, substanz-induzierte Schlafst rung u. a. diagnostische Verfahren bei Alptr umen: Selbst-Beobachtung, Selbstbericht, st rungs-spezifische Frage- b gen oder Tests, apparative Verfahren psychologische Erkl rungsmodelle f r Alptr ume: psychoanalytische Theorien, kognitiv-behaviorale Theorien (Kontinuit ts-Hypothese, Kompensations-Hypothese), Mastery-Hypothese.

5 Neurobiologische Theorien weitere St rungsmodelle: Traumatisierung, Per- s nlichkeitsfaktoren (Neurotizismus, ngstlichkeit, Suggestibilit t, d nne Grenzen ) Stress-Belastung Alptr ume durch Medikamente Alptr ume durch Rauschdrogen Diagnose von Alptr umen Alptr ume und Schlaflabor Behandlung von Alptr umen: Imagery Rehearsal-Therapie, Expositions- Behandlung, Hypnotherapie, luzides Tr umen u. a. Pharmakotherapie: Anti- depressiva, Beruhigungsmittel, Neuroleptika, synthetische Cannabinoide . spezifische(?) Alptraum-Medikamente Alptr ume wer kennt sie nicht. Nicht nur schlecht getr umt , sondern so richtige Angsttr ume mit Bedrohung von Selbstwertgef hl, Sicherheit oder gar Leben, furcht-erregend nach dem erschreckten Aufwachen schwei -gebadet, innerlich bebend, u erlich zitternd, froh, dass es nur ein Traum war aber bitte sch n: nie wieder.

6 Alptr ume sind nicht selten, aber man spricht ungern dar ber. Die anderen k nnten an Schw che, unverarbeitete Probleme, d nnes Nervenkost m . usw. denken. Also: was sollte man wissen, was sollte man tun oder lassen? Nachfolgend deshalb eine allgemein-verst ndliche bersicht aus der Schlaf- forschung und weiterer wissenschaftlicher Gebiete, die sich mit diesen so ge- nannten Parasomnien (s. u.) befassen, wissenschaftlich, diagnostisch und mit konkreten therapeutischen und pr ventiven Vorschl gen. Grundlage sind die empfehlenswerten Fachb cher: Reinhard Pietrowsky: ALPTR UME. Hogrefe-Verlag, G ttingen 2011 aus der Reihe Fortschritte der Psychotherapie Manuale f r die Praxis.

7 85 S., 39;95. ISBN 978-3-8017-2315-6. 3. Johanna Th nker Reinhard Pietrowsky: ALPTR UME. Ein Therapiemanual mit CD-ROM. Hogrefe-Verlag, G ttingen 2011, 106 S., Gro format, 39,95. ISBN 978-3-8017-2297-5. ALLGEMEINE ASPEKTE. Wie Dr. Reinhard Pietrowsky, Professor f r Klinische Psychologie und Leiter der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz der Universit t D sseldorf und Frau Diplom-Psychologin Dr. Johanna Th nker von der gleichen Universi- t t, als Wissenschaftler und Verhaltenstherapeuten mit diesem Thema ver- traut, gleich zu Beginn ihrer lesenswerten B cher ausf hren, sind Alptr ume eine durchaus h ufige Schlafst rung.

8 Man z hlt sie wie erw hnt zu den Parasomnien, d. h. Schlafst rungen, die durch ungew hnliche Ereignisse w hrend des Nachtschlafes charakterisiert sind und zu entsprechenden seelischen Belastungen, k rperlichen Beein- tr chtigungen und psychosozialen Konsequenzen f hren k nnen. Und dies mitunter sogar l ngere Zeit: So macht man sich Sorgen, was das f r Hinter- gr nde habe und ob sich der Traum vielleicht sogar erf llen k nnte und ist zumindest noch eine zeitlang verunsichert, ver ngstigt oder gar verstimmt. Und einige entwickeln eine st rende bis belastende Angst vor dem Schlafen, weitere Alptr ume bef rchtend.

9 Wenn das nur selten ist, wird man damit am ehesten fertig. Wenn es immer wieder vorkommt, wird es zu einer St rung von Krankheitswert, einer Schlaf- st rung mit Alptr umen . Manche Betroffene sind sich keiner Ursache be- wusst, andere leiden bewusst oder unbewusst an einer so genannten Posttraumatischen Belastungsst rung (siehe das entsprechende Kapitel in dieser Serie). Dann wird so die Experten die tats chlich erlebte belastende Situation (wissenschaftlich als Trauma bezeichnet) im Traum immer wieder be ngstigend und leidvoll durchlebt. Was also muss man wissen? Historische Gesichtspunkte Alptr ume sind so alt wie die Menschheit.

10 Davon kann man wohl ausgehen. Deshalb wird man auch seit jeher versucht haben, solche be ngstigenden Ph nomene zu deuten oder gar zu erkl ren. 4. In der griechischen Antike wurden Alptr ume von dem Hirtengott Pan ge- schickt, der durch seine Bocks-Gestalt erschreckte (und weibliche Betroffene durch seine ungest men Beischlaf-W nsche schockierte). Kurz: Von der Anti- ke bis zur Neuzeit galten Alptr ume als berfall von D monen, die unter dem Deckmantel sexueller Verf hrung Unheil bringen sollten. Sp ter dachte man vor allem an k rperliche Ursachen. Beispiele: Falsche oder zu viel Nahrung, generelle Di tfehler, Magen-Darm-St rungen, bestimmte Schlafpositionen oder Bett-Unterlagen Aber auch der Glaube an Geis- ter, die n chtlich in den K rper eindringen und Angstattacken oder gar Alp- tr ume verursachen, ist noch immer in so manchen Kulturen lebendig, bis heute.


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