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SPRACHSTÖRUNGEN IM ÜBERBLICK LITERATUR Bahr

Gr ven: E-Mail: RUNGEN - Ein berblick- 1 -SPRACHST RUNGEN IM BERBLICKLITERATURBahr, R. (2002): Schweigende Kinder verstehen. Kommunikation und Bew ltigungbeim selektiven Mutismus. Edition S C. Winter, HeidelbergBraun, O. (1994): Sprachst rungen bei Kindern und Jugendlichen. Diagnostik,Therapie, F rderung. Kohlhammer, StuttgartRieder, K. (2000): Die Sprachfehler des Kindes. Wege und Methoden derBehandlung. BV&HPT, WienFiedler, P., Standop, R. (1994): Stottern. tiologie, Diagnose, Behandlung. Beltz,WeinheimFranke, U. (1994): Logop disches Handlexikon. E. Reinhardt, M nchenGr ven, M., Gr ven, G. (1996): Elektiver Mutismus: Falldarstellung ausverhaltenstherapeutischer Sicht. In: Der Sprachheilp dagoge, Heft 2 Grohnfeldt, M. (Hrsg.) (1992): St rungen der Redef higkeit. Handbuch derSprachtherapie, Band 5. Ed. Marhold, BerlinHartmann, B. (1995): Mutismus. Ed. Marhold, BerlinHayden, (1991): Jadie. Das M dchen, das nicht sprechen wollte. Goldmann,M nchenA) Sprachst rungen entwicklungsbedingt+ Dyslalie (Stammeln) Artikulationsst rung+ Dysgrammatismus Sprachliche Kompetenz gest rt+ Lexikalische Erwerbsst rung Speicherung und / oder Abrufen von verbalenInformationen gest rt+ Sprachentwicklungsverz gerung: Dyslalie, Dysgrammatismus und / oderlexikalische Erwerbsst rung treten in Kombination oder in schwer wiegender Formisoliert aufB) Sprechablaufst rungen, Redest rungen kommunikativ, reaktiv+ Stottern (Balbuties, Dysphemie) Redeflussst rung+ Poltern

Gräven: E-Mail: michael.graeven@telering.at SPRACHSTÖRUNGEN - Ein Überblick - 4 - überprüft, wobei die entsprechenden Laute im An-, In- und Auslaut vorkommen

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1 Gr ven: E-Mail: RUNGEN - Ein berblick- 1 -SPRACHST RUNGEN IM BERBLICKLITERATURBahr, R. (2002): Schweigende Kinder verstehen. Kommunikation und Bew ltigungbeim selektiven Mutismus. Edition S C. Winter, HeidelbergBraun, O. (1994): Sprachst rungen bei Kindern und Jugendlichen. Diagnostik,Therapie, F rderung. Kohlhammer, StuttgartRieder, K. (2000): Die Sprachfehler des Kindes. Wege und Methoden derBehandlung. BV&HPT, WienFiedler, P., Standop, R. (1994): Stottern. tiologie, Diagnose, Behandlung. Beltz,WeinheimFranke, U. (1994): Logop disches Handlexikon. E. Reinhardt, M nchenGr ven, M., Gr ven, G. (1996): Elektiver Mutismus: Falldarstellung ausverhaltenstherapeutischer Sicht. In: Der Sprachheilp dagoge, Heft 2 Grohnfeldt, M. (Hrsg.) (1992): St rungen der Redef higkeit. Handbuch derSprachtherapie, Band 5. Ed. Marhold, BerlinHartmann, B. (1995): Mutismus. Ed. Marhold, BerlinHayden, (1991): Jadie. Das M dchen, das nicht sprechen wollte. Goldmann,M nchenA) Sprachst rungen entwicklungsbedingt+ Dyslalie (Stammeln) Artikulationsst rung+ Dysgrammatismus Sprachliche Kompetenz gest rt+ Lexikalische Erwerbsst rung Speicherung und / oder Abrufen von verbalenInformationen gest rt+ Sprachentwicklungsverz gerung: Dyslalie, Dysgrammatismus und / oderlexikalische Erwerbsst rung treten in Kombination oder in schwer wiegender Formisoliert aufB) Sprechablaufst rungen, Redest rungen kommunikativ, reaktiv+ Stottern (Balbuties, Dysphemie) Redeflussst rung+ Poltern (Tachyphemie) Redeflussst rung+ Mutismus unwillk rliches Schweigen + Logophobie Sprechangst (keine Sprachst rung im engeren Sinn)C) Sprechklangst rung+ Rhinophonie N seln, siehe auch D)D) Sprachst rungen organisch bedingt+ Dyspnoe falsche Atmungstechnik+ Dysphonie Stimmst rungen+ Dysglossie organische Artikulationsst rungen (auf Grund vonZahnfehlstellungen, LKG-Spalten etc.

2 + Orofaciale Dysfunktionen+ Dysarthrie zentral-organische Sprechmotorikst rungen+ Sprechapraxie neurologische St rung der Sprechbewegungen+ Aphasie Sprachverlust+ Rhinophonie N seln, siehe auch C)Gr ven: E-Mail: RUNGEN - Ein berblick- 2 -ENTWICKLUNGSBEDINGTE SPRACHST RUNGENHINWEIS: Dieses Handout basiert auf meinem Vortrag, gehalten am 16. Oktober2002 vor interessierten APS-LehrerInnen in Oberpullendorf, Haus St. Stefan. DieVeranstaltung wurde durch das PIB f r Burgenland : Unter Dyslalie versteht man eine Artikulationsst rung. Davon k nneneinzelne oder mehrere Laute und auch Lautverbindungen betroffen sein. Sie werdenausgelassen, durch andere ersetzt oder falsch gebildet. Sind die peripherenSprechorgane als Ursache f r die Dyslalie anzusehen, spricht man von einerSprechst rung. Wenn der Lauterwerb oder Lautgebrauch beeintr chtigt ist, sprichtman von einer Sprachst rung. Sie kann sich aus dem Entwicklungsstammeln herausentwickeln. Als Sprachentwicklungsst rung kann sie isoliert auftreten, wenn sieschwer wiegend ist oder mit einem Dysgrammatismus und / oder einer lexikalischenErwerbsst rung.

3 Unter Umst nden kann es zu sekund ren Lese-Rechtschreibschwierigkeiten : Einteilung nach Quantit t (Umfang und Konsistenz) und Qualit t (Art,Prozess, Kontext).Quantit t: Einteilung nach Umfang: Partielle Dyslalie: Ein einzelner Laut (isolierteD.) oder wenige Laute sind betroffen. Multiple Dyslalie: Mehrere laute sind betroffen,die Verst ndlichkeit des Gesprochenen wird eingeschr nkt. Universelle Dyslalie:(Fast) alle Laute sind betroffen, das Gesprochene ist meist unverst t: Einteilung nach Konsistenz: Konstante Dyslalie: Die betroffenen Lautewerden immer nach dem gleichen Muster abweichend gebildet. Inkonstante Dyslalie:Die betroffenen Laute werden manchmal richtig, manchmal abweichend Dyslalie: Die betroffenen Laute werden auf unterschiedliche Weiseabweichend t: Einteilung nach der Art: Mogilalie: Der betroffene Laut wird : Der betroffene Laut wird durch einen anderen Laut, der richtig oder falschgebildet wird, ersetzt. Meist ersetzen fr he (leichtere) die sp teren (schwierigeren)Laute.

4 Dyslalie im engeren Sinn: Der verwendete Ersatzlaut kommt in der Sprachenicht vor ( : Interdentalit t von Lauten).Qualit t: Einteilung nach dem Prozess: Autosegmentale Prozesse: Insertion undAddition: Ein Laut oder eine Lautverbindung wird hinzugef gt (Krokoldil). Tilgungen:H ufig bei Konsonantenverbindungen (Knopf ! nof). Metathesen und Migrationen:Segmente werden umgestellt (Nest ! Nets, Farbe ! Bafa). Assimilationsprozessesind lautliche Angleichungen (Katze ! datsa, Banane ! Bamana). Verst rkungs-und Abschw chungsprozesse sind Dehnungen oder K rzungen von Vokalen,Vokalreduktionen, (Ent)Rundungen von Vokalen, Nasalisierungen etc. (W rfel !weafl). Positionsprozesse: Der Artikulationsort wird gewechselt (Schl ssel ! s fe).Qualit t: Einteilung nach dem Kontext: Lautdyslalie: Einzellaut bei isolierter Bildungist betroffen. Kontextdyslalie: : Laut im Zusammenhang mit anderen (Laut isoliert richtig), Wortdyslalie (Laut nur im Wort abweichend),Satzdyslalie (Wort isoliert richtig).Gr ven: E-Mail: RUNGEN - Ein berblick- 3 - tiologie: Periphere und zentrale Anteile k nnen auch in Kombination Dyslalie: Am ehesten kann durch diesen Begriff eine erblicheDisposition beschrieben werden; eher wird dieser Begriff nicht mehr verwendet, dadie Diagnosemethoden verfeinert Dyslalie: Dyslalie als Folge von zentralen H rst rungen: RegelhafteVertauschung von Lauten, die hnlich sind.

5 Lautdifferenzierung erst nach Therapiem glich. Eigene Artikulationsfehler werden nicht wahrgenommen. R umlicheH rleistungen (Richtung, Entfernung) sind beeintr chtigt. Serielle und sequenzielleIntegration und auch Intermodalit tsleistungen sind eingeschr nkt. Kombination mitUnmusikalit t, LRS, Dysgrammatismus, Wortfindungsschwierigkeiten. Lern- undLeistungsf higkeit ist eingeschr nkt. Hierher geh rt die partielle Lautagnosie (feineakustische Unterschiede werden nicht wahrgenommen: t/k ..) und diephonematische Differenzierungsschw che (so wie partielle Lautagnosie mitgeringerer Auspr gung).Motorische Dyslalie: Ursache ist die ungeschickte oder eingeschr nkte Zungen-Mund-Motorik auf Grund einer motorischen Entwicklungsst rung. Meist betrifft dieseSt rung den gesamten K rper (allgem. motor. Ungeschicklichkeit, ckstand, Grobmotorik und/oder Feinmotorik sind eingeschr nkt,Kin sthetik, Sensibilit t gest rt).Mechanische Dyslalie (Dysglossie): Ursache sind organische Ver nderungen derArtikulationswerkzeuge (Erkrankungen, Anomalien, Ver nderungen an Lippen,Z hnen, Kiefer, Gaumen, Zunge).

6 Audiogene Dyslalie: Ist die Folge einer H rbeeintr chtigung ab Dyslalie: Regressive Verhaltensweisen beg nstigen dieseSprachst rung, eventuell in Kombination mit Bettn ssen und Dyslalie: Als Teilsymptom einer geistigen Behinderung zu sehen, mitSt rungen der Speicherfunktion, der motor. Sequenzbildung, derAntizipationsvorg nge, der zeitl. Koordination, des Musterabrufes, nach Auftrittsh ufigkeit im Regelschulbereich:1. Dyslalie im engeren Sinn (Sigmatismus interdentalis bei S,X,Z; Sigmatismuslateralis bei S,X,Z), Parasigmatismus (S = D)2. Paraschetismus (SCH = S), Schetismus lateralis, Schetismus interdentalis,Paraschetismus (SCH = D)3. Arhotazismus, Pararhotazismus (R = L, R = H)4. Parakappazismus, Paragammazismus (K = T, G = D), Paratauzismus,Paradeltazismus (T = K, D = G)5. Paratauzismus oder Paradeltazismus in Lautverbindung mit R2 (trinken = krinken)6. Parakappazismus oder Paragammazismus in Lautverbindung mit R1 (graben =draben)Diagnose: Eine m glichst exakte Diagnose muss durchgef hrt werden, um das beherrschte Phoneminventar mit dem geforderten Sprachstand vergleichen zuk nnen.

7 Dabei muss auf regionale Besonderheiten R cksicht genommen Diagnosematerialien gibt es nicht, jedoch eine Vielfalt informeller. Einneues Manual, das aus phonetischer und phonologischer Sicht Fehlerfrei ist liegt nunvor (Gr ven, M., Gr ven, G., Willner, W.: Wiener Lauttest. Rimpar: Edition vonFreisleben, 2001). Zur Diagnose geh ren anamnestische Daten (Geburtsverlauf,Saug-, Trink-, Essgewohnheiten, fr he motorische und sprachliche Entwicklung,Sprachst rungen in der Familie). Bei der Phonemanalyse wird der LautbestandGr ven: E-Mail: RUNGEN - Ein berblick- 4 - berpr ft, wobei die entsprechenden Laute im An-, In- und Auslaut vorkommensollten, mit den entsprechenden Phonemverbindungen. Dabei ist nicht dasSchriftbild, sondern die Aussprache eines Wortes ausschlaggebend (vgl. Hemd [hempt]).Zur Diagnose geh ren je nach Schweregrad der Sprachst rung folgende Punktebeachtet: LautdifferenzierungAudiometrieGrob- und FeinmotorikZungen-Mund-Motorikvisuelle Differenzierungsf higkeitkognitive Entwicklungneurologische, psychologische, kinderpsychiatrische BegutachtungFertigkeiten beim Lesen und (Recht)SchreibenBehandlung: Grunds tzlich sollte die Artikulation an die jeweils g ltige Normangeglichen werden und nicht eine reine Hochlautung angestrebt werden.

8 Dabeigeht es einerseits um eine Tiefenkorrektur (es wird versucht, die Ursachen derSt rung zu ber cksichtigen) und andererseits um eine Oberfl chenkorrektur . Die inder Diagnose ber cksichtigten Punkte, gehen in die Therapie bungsbehandlung sollte folgenden Grunds tzen unterliegen:+ fter wiederholte kurze bungen+ eigene H rkontrolle+ anwenden von Hilfslauten durch Ableitungsmethoden + minimale Aktion+ eigene Aktivit t (m glichst Verzicht auf passive Therapien)Bei sensorischen Dyslalien gestaltet sich die Therapie schwieriger, da dieBetroffenen ihre Artikulationsfehler nicht selbst wahrnehmen. Als zus tzlicheTherapieschritte werden daher phonematische H r bungen, auditiveDifferenzierungs bungen, eventuell Lautgeb rden Dyslalien werden durch Elemente der myofunktionellen Therapie inder Sprachtherapie behandelt, die normales Schluckverhalten und normaleMuskelreflexe und Muskelkr fte wiederherstellen sollen. Gebissanomalien (Progenie,Prognathie, offener Biss) m ssen aber durch den Zahnarzt korrigiert von Dyslalien und Lese-Rechtschreibschwierigkeiten: DasAuftreten von Mogilalien und / oder Paralalien beg nstigt die Wahrscheinlichkeit desAuftretens von (sekund ren) LRS.

9 Dem betroffenen Kind fehlen die korrektensprechsprachlichen Grundlagen f r die entsprechende Verschriftlichung undAbspeicherung von W rtern, die den gest rten Sprachlaut als Buchstabenrepr sentieren. Es kann aber auch durch das Erlernen des Lesens und Schreibenszu einer Besserung der verbalen Defizite kommen, was Therapie unterst tzend Dyslalie im engeren Sinn alleine f hrt nicht zu ven: E-Mail: RUNGEN - Ein berblick- 5 -DYSGRAMMATISMUSD efinition: Unter Dysgrammatismus versteht man die St rung des grammatischenSprachgebrauchs und des Spracherwerbs. Grund daf r ist die Beeintr chtigung derF higkeit, das morphologisch-syntaktische Regelsystem der Muttersprachenormgerecht aufzubauen und/oder ca. 100 Jahren wird versucht, diese Sprachst rung zu verstehen und zubeschreiben. Fr her hatte man angenommen, das so genannte Sprachgef hl w regest rt oder verloren gegangen. In neuerer Zeit ging man dazu ber, diegrammatischen, morphologischen (Deklinationen, Wortarten, etc.) und syntaktischen(Wortfindung, Wortfolge, Satzgef ge, Satzfolge) Komponenten der Sprache beidieser St rung zu tritt selten isoliert auf.

10 Meist kann man beim Betroffenenzus tzlich eine Dyslalie und/oder eine lexikalische Entwicklungsst rungdiagnostizieren. Daher wird Dysgrammatismus auch als sprachlicheEntwicklungsst rung bezeichnet, bei der bestimmte Lernprozesse versp teteinsetzen, verlangsamt sind, auch stocken k nnen, undifferenziert oder nichtkonstant ablaufen. Dabei kommen Prim rprobleme wie H rsch den, geistigeRetardierung, motorische und sozioemotionale Beeintr chtigungen als Verursachernicht in man Dysgrammatismus, werden sprachliche Retardierungen, wie etwadas Fehlen oder die versp tete Verwendung grammatischer Strukturen, oder auchFehlentwicklungen in einzelnen morphologischen und syntaktischen Bereichenbetrachtet. Ebenso werden Entwicklungsverz gerungen in diesem Bereichbetrachtet. Bestimmte grammatische Elemente oder Formen werden signifikantweniger verwendet, wobei die Regeln aber beherrscht werden. Die meisten Autorensehen dabei Dysgrammatismus als Teil einer gibt es drei Diskrepanzen:+ normale Intelligenz bei schwer wiegend gest rter Sprachf higkeit+ gutes Sprachverst ndnis bei schlechter Sprachproduktionsf higkeit+ gute Semantik und Pragmatik (Sachbezogenheit) bei gro en Problemen imBereich der Morphologie und bedeutet, dass dysgrammatisch sprechende Kinder Schwierigkeiten in derAneignung grammatischer Strukturprinzipien haben, wobei sie auf die falschenWortfolgen und Satzstrukturen fixiert : Fr her wurde Dysgrammatismus als Sprachproduktionsst rung beiintaktem Sprachverst ndnis gesehen.


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