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TM 02 Einführung in die Verarbeitung von PTFE …

Fluoropolymergroup Technisches Merkblatt 02. EINF HRUNG IN DIE Verarbeitung VON PTFE-KUNSTSTOFFEN. Stand Juli 2010. Vorwort Das vollfluorierte Hochleistungspolymer Polytetrafluorethylen (PTFE) ist der am meisten eingesetzte Fluorkunst- stoff und hat sich aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften als unverzichtbarer Werkstoff in der modernen In- dustriegesellschaft etabliert. Als au ergew hnliche Eigenschaften von PTFE sind die hervorragende und breite Chemikalienbest ndigkeit, der breiteste Temperatureinsatzbereich, die exzellenten (di)elektrischen Eigenschaften, die Best ndigkeit gegen Ver- spr dung, die Alterungsbest ndigkeit sowie die hohe Reinheit des Werkstoffes hervorzuheben. Die vorliegende Einf hrung gibt einen berblick ber Geschichte und Herstellung von PTFE, geht auf die unter- schiedlichen Polymerisationsverfahren ein und beschreibt Eigenschaftsprofile von Suspensions-PTFE, modifizier- tem Suspensions-PTFE, PTFE-Compounds sowie Pasten-PTFE.

Fluoropolymergroup Technisches Merkblatt 02 EINFÜHRUNG IN DIE VERARBEITUNG VON PTFE-KUNSTSTOFFEN Stand Juli 2010

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1 Fluoropolymergroup Technisches Merkblatt 02. EINF HRUNG IN DIE Verarbeitung VON PTFE-KUNSTSTOFFEN. Stand Juli 2010. Vorwort Das vollfluorierte Hochleistungspolymer Polytetrafluorethylen (PTFE) ist der am meisten eingesetzte Fluorkunst- stoff und hat sich aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften als unverzichtbarer Werkstoff in der modernen In- dustriegesellschaft etabliert. Als au ergew hnliche Eigenschaften von PTFE sind die hervorragende und breite Chemikalienbest ndigkeit, der breiteste Temperatureinsatzbereich, die exzellenten (di)elektrischen Eigenschaften, die Best ndigkeit gegen Ver- spr dung, die Alterungsbest ndigkeit sowie die hohe Reinheit des Werkstoffes hervorzuheben. Die vorliegende Einf hrung gibt einen berblick ber Geschichte und Herstellung von PTFE, geht auf die unter- schiedlichen Polymerisationsverfahren ein und beschreibt Eigenschaftsprofile von Suspensions-PTFE, modifizier- tem Suspensions-PTFE, PTFE-Compounds sowie Pasten-PTFE.

2 Dar ber hinaus werden Verarbeitungsverfahren erl utert und Einsatzm glichkeiten aufgezeigt. Das Technische Merkblatt wird von der pro-K Fluoropolymergroup herausgegeben und ist von Herrn Andreas Neupauer, Dyneon GmbH & Co. KG, fachlich ausgearbeitet worden. Das Merkblatt gibt den Wissensstand von Juli 2007 wieder. 2. Inhalt 1. Historie 2. Herstellung von PTFE. 3. Allgemeine Eigenschaften von PTFE. PTFE. Modifiziertes PTFE. Compounds auf Basis von virginalem PTFE und modifiziertem PTFE. Definition Modifikationsm glichkeiten und Eigenschaftsprofile Anwendungsbeispiele f r PTFE-Compounds Verarbeitung von PTFE-Compounds 4. Verarbeitung von Suspensions-PTFE. Grundlagen und allgemeine Pressverarbeitung Pressen Sintern Abk hlen Automatisches Pressen Isostatisches Pressen Ram-Extrusion 5.

3 Verarbeitung von Emulsions-PTFE (Pasten-PTFE). Grundlagen Vorbereiten der Extrusionsmischung Verpressen des Vorformlings Extrusion Herstellung von Folien, B ndchen und Dichtschn ren Extrusion von Profilen Kalandrieren Trocknen der Folie Verstrecken der Folie Herstellen von unverstreckten und verstreckten Dichtschn ren Herstellen von Schl uchen Gleitmittel f r die Schlauchextrusion Schlauchextrusion - Pastenextruder Trocknen und Sintern des Schlauches Einsatzm glichkeiten f r PTFE-Schl uche 3. Herstellen von dickwandigen Rohren Probenvorbereitung und Gleitmittel Linerextruder Linerextrusion Trocknen und Sintern Herstellen von Kabelisolationen Vorbereiten der Extrusionsmischung Kabelextruder Kabelextrusion Trocknen und Sintern 6.

4 PTFE Anwendungen Anhang Physikalische Eigenschaften von Kunststoffen 4. 1. Historie Die Geschichte von Polytetrafluorethylen begann mehr oder weniger durch einen Zufall w hrend Forschungen mit fluorierten K ltemitteln. Beim Versuch, ein sicheres, geruchloses, ungiftiges und unbrennbares K ltemittel aus Tetrafluorethylen (TFE) zu synthetisieren, entstand jedoch ein wei es, wachsartiges Pulver die Geburtsstunde von PTFE, verbunden mit dem Namen Dr. Roy Plunkett (DuPont), der somit 1938 zum Erfinder dieses wichtigsten aller Fluorpolymere wurde. Heute, viele Jahrzehnte nach seiner Erfindung, ist PTFE in vielf ltigsten Pulvervariationen mit unter- schiedlichen Rezepturzusammensetzungen und Co-Monomergehalten aus dem modernen Leben nicht mehr wegzudenken.

5 2. Herstellung von PTFE. Flussspat dient als Ausgangsmaterial zur Synthetisierung von Tetrafluorethylen (TFE) dem monomeren Ausgangsstoff zur Herstellung von PTFE. Hierbei wird der Flussspat anf nglich mit Schwefels ure zu Fluorwasserstoff und Kalziumsulfat umgesetzt, wonach der Fluorwasserstoff in folgenden Reaktionen mit Chloroform sowie unter Anwesenheit von hohen Temperaturen letztendlich zu TFE umgesetzt wird. Die radikalische Polymerisation von TFE wird mit Hilfe eines Initiatorsystems und anderer Polymerisations- hilfsmittel gestartet bzw. gesteuert. Hierbei entsteht in einer stark exothermen Reaktion eine gro e Energiemenge. Diese muss w hrend der Polymerisation kontrolliert und verl sslich abgef hrt werden. Grunds tzlich kann bei der Polymerisation von TFE zu PTFE zwischen der sogenannten Emulsions- Polymerisation sowie der Suspensions-Polymersation unterschieden werden.

6 W hrend bei der Herstellung von Emulsions-PTFE, auch Pasten-PTFE genannt, die Polymerisation von TFE in einem w ssrigen Dispersions-Medium unter Gegenwart von Emulgatoren und Dispergierhilfsmitteln durchgef hrt wird, vollzieht sich die Suspensions-Polymerisation in einem w ssrigen Suspensions-Medium ohne Emulgator. In Folge der unterschiedlichen Polymerisations- und Aufarbeitungsverfahren weist Emulsions-PTFE eine Kornstruktur auf, welche aus sehr feinteiligen Prim rteilchen (Gr enordnung 200 nm) und einer berge- ordneten Sekund rteilchenstruktur (Coagulat) mit einer Korngr enverteilung von 400 600 m besteht. Das Suspensions-PTFE hingegen besteht anfangs aus unregelm ig geformten, bis 2 mm gro en massiven Polymerk rnern, den sogenannten Reaktorbeads, welche im Anschluss mit speziellen M hlen auf eine Feinheit von bis zu 10 m gemahlen oder optional in einem zus tzlichen Verfahrensschritt wieder zu rieself higen Agglomeraten mit Partikelgr en zwischen 100 und 700 m aufgebaut werden.

7 Feinteiliges S-PTFE wird als nicht-rieself hig oder standard-flow bezeichnet, wohingegen die Agglome- rate Attribute wie rieself hig oder free-flow tragen. Je nach Polymerisationsart, Rezeptur und Pulverbeschaffenheit ergeben sich bestimmte Verarbeitungsver- fahren und letztendlich auch die Eignung f r den konkreten Anwendungsfall. Um bestimmte Eigenschaftsmerkmale spezifisch zu verbessern, werden S-PTFE aber auch Emulsions- PTFE (E-PTFE bzw. Pasten-PTFE) je nach Anwendungsfall und Anforderungsprofil auch mit F ll- oder Verst rkungsstoffen verschiedenster Art und Menge versetzt. Diese PTFE-Compounds auf Basis von Standard-PTFE oder chemisch modifiziertem PTFE erweitern die Anwendungsm glichkeiten im Maschinenbau, in der Automobilindustrie und insbesondere im chemischen Anlagenbau.

8 5. 3. Allgemeine Eigenschaften von PTFE. PTFE. PTFE ist ein teilkristallines Polymer, welches als unverarbeiteter Rohstoff einen Kristallisationsschmelz- punkt von ca. 342 C sowie eine sehr hohe Kristallinit t von 92 96 % aufweist. Oberhalb des Kristallisationsschmelzpunktes wird PTFE in hohem Ma e transparent, unterhalb dagegen erscheint es wei und undurchsichtig. Die Dichte porenfrei verarbeiteter Fertigteile aus PTFE liegt je nach Verarbeitungsbedingungen bei 2,13. bis 2,20 g/cm - entsprechend einem Kristallisationsgrad zwischen 50 und 70 %. Gesinterte Fertigteile weisen einen Schmelzpunkt von ca. 327 C auf. PTFE weist einige Kristallitumwandlungen auf, wobei die ausgepr gteste Kristallitumwandlung bei 19 C. stattfindet.

9 Hierbei ndert sich die Kristallitform von triklin nach hexagonal einhergehend mit einer deutlichen Volumenzunahme von ca. 1 %. Die grundlegenden Eigenschaften von PTFE leiten sich von der speziellen linearen helixf rmigen Moleku- larstruktur der Fluor- und Kohlenstoffatome ab. Beide Bindungen - Kohlenstoff-Kohlenstoff sowie Kohlenstoff-Fluor - weisen eine extrem starke Bindung auf. Dar ber hinaus ist das Kohlenstoffger st hermetisch durch Fluoratome abgeschirmt, was einen chemi- schen Angriff sehr erschwert und das PTFE folglich chemikalienresistent und stabil macht. Weitere Eigenschaften, die im Wesentlichen auf der Linearit t, der Unpolarit t, der hohen Bindungsenergie bzw. dem Mantel aus Fluoratomen beruhen, sind die exzellenten (di)elektrischen Eigenschaften, die geringe Oberfl chenspannung, der u erst niedrige Reibungsfaktor oder auch die hervorragende Tempe- ratur- und Flammbest ndigkeit.

10 Im Folgenden seien die Basis-Eigenschaften des PTFEs zusammengefasst, aufgrund derer sich dieser Werkstoff seit vielen Jahren erfolgreich f r den Einsatz in anspruchsvollen Anwendungen bei kritischen und extremen Umgebungsbedingungen empfiehlt: Hohes Molekulargewicht und hoher Schmelzpunkt Sehr gro er Temperatureinsatzbereich von -250 bis +260 C. Nahezu universelle Chemikalienbest ndigkeit sowie chemische Unl slichkeit Antiadh sive Oberfl che und extrem niedriger Reibungskoeffizient Exzellente (di)elektrische Eigenschaften Keine Wasseraufnahme Hohe UV- und Witterungsbest ndigkeit (keine Verspr dung oder Alterung). Sehr hohe Reinheit; frei von Additiven Hohe Flammbest ndigkeit Physiologische Unbedenklichkeit Modifiziertes PTFE.


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