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Wissenschaftliche Gesellschaft für Kraftfahrzeug- und ...

Wissenschaftliche Gesellschaft f r Kraftfahrzeug- und Motorentechnik (WKM) Die WKM ist die Vereinigung von Professoren deutscher, sterreichischer und schweizerischer Universit ten, die als Institutsleiter oder als Leiter von Fachgebieten oder Lehrst hlen auf dem Gebiet der Kraftfahrzeug- und/oder Motorentechnik t tig sind oder waren. Zweck der WKM ist die F rderung von Wissenschaft und Forschung, von wissenschaftlicher Lehre, Studium und Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Kraftfahrzeug- und Motorentechnik. Anl sslich der andauernden, intensiven Diskussion ber dieselmotorische und ottomotorische Emissionsfragestellungen hat die WKM ein Positionspapier Die Zukunft des Verbrennungsmotors / bewertung der dieselmotorischen Situation ausgearbeitet, um auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse eine bewertung des Sachverhaltes der interessierten ffentlichkeit zukommen zu lassen.

Wissenschaftliche Gesellschaft für Kraftfahrzeug- und Motorentechnik e.V. (WKM) [2] Die Zukunft des Verbrennungsmotors / Bewertung der dieselmotorischen Situation

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1 Wissenschaftliche Gesellschaft f r Kraftfahrzeug- und Motorentechnik (WKM) Die WKM ist die Vereinigung von Professoren deutscher, sterreichischer und schweizerischer Universit ten, die als Institutsleiter oder als Leiter von Fachgebieten oder Lehrst hlen auf dem Gebiet der Kraftfahrzeug- und/oder Motorentechnik t tig sind oder waren. Zweck der WKM ist die F rderung von Wissenschaft und Forschung, von wissenschaftlicher Lehre, Studium und Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Kraftfahrzeug- und Motorentechnik. Anl sslich der andauernden, intensiven Diskussion ber dieselmotorische und ottomotorische Emissionsfragestellungen hat die WKM ein Positionspapier Die Zukunft des Verbrennungsmotors / bewertung der dieselmotorischen Situation ausgearbeitet, um auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse eine bewertung des Sachverhaltes der interessierten ffentlichkeit zukommen zu lassen.

2 Wissenschaftliche Gesellschaft f r Kraftfahrzeug- und Motorentechnik (WKM) [2] Die Zukunft des Verbrennungsmotors / bewertung der dieselmotorischen Situation Die Diskussion des letzten Jahres mit einer ausgepr gten und teilweise berechtigten Kritik am dieselmotorischen Antrieb entwickelte eine Eigendynamik bis hin zu einer generellen Verbotsdiskussion von Verbrennungskraftmaschinen in Kraftfahrzeugen. Die Wissenschaftliche Gesellschaft f r Kraftfahrzeug- und Motorentechnik WKM verfolgt diese Entwicklung mit gro er Sorge. Insbesondere bewertet die WKM die Entwicklung kritisch, dass anstelle einer n chternen, faktenbasierten Information eine berwiegend voreingenommene und sehr emotionale Berichterstattung zu beobachten ist.

3 Aus diesem Grund hat die WKM drei Kernaussagen zu diesen Vorkommnissen und zur Zukunft des Verbrennungsmotors verfasst, die auf der Basis des wissenschaftlichen Kenntnisstandes formuliert wurden. Weiterf hrende Erl uterungen finden sich im Nachgang. a. Der Verbrennungsmotor war und ist Motor der Mobilit t, des G terverkehrs und der mobilen Arbeitsmaschinen. Diese Rolle wird durch elektrische Antriebe erg nzt, jedoch nicht ersetzt. Eine technologieoffene Weiterentwicklung von Antriebssystemen ist Voraussetzung f r eine erfolgreiche Klimapolitik in einer prosperierenden Gesellschaft . Verbote bewirken das Gegenteil. [siehe auch Erl uterungen 1 und 2] b. Aufgrund sehr geringer verbrennungsmotorischer Beitr ge wird das Thema Emissionen und vor allem Immissionen in Zukunft kein Argument gegen den Diesel- oder Benzinmotor sein!

4 Bereits der heutige Technologiestand stellt sicher, dass Immissionsgrenzwerte ausnahmslos eingehalten werden k nnen. R ckblickend festgestellte Schwachstellen sind nicht mehr zukunftsrelevant. Auf Basis intensiver Forschung sind vollst ndig umweltneutrale verbrennungsmotorische Antriebe darstellbar. [siehe auch Erl uterungen 3 bis 7] c. Der besondere Vorteil des Verbrennungsmotors liegt in der effizienten und flexiblen Nutzung von Kraftstoffen mit hoher Energiedichte und exzellenten Lagerungs- und Verteilungsm glichkeiten. Mit dieser grunds tzlichen Eigenschaft hat sich der Verbrennungsmotor st ndig neu erfunden und erm glicht bei Betrachtung des Gesamtsystems niedrigere CO2-Emissionen als alternative Technologien.

5 Das Potenzial, auch nicht-fossile und damit CO2-neutrale Kraftstoffe flexibel nutzen zu k nnen, ist ein weiterer Garant f r eine langfristige, nachhaltige Zukunftstechnologie. [siehe auch Erl uterungen 7 bis 10] Wissenschaftliche Gesellschaft f r Kraftfahrzeug- und Motorentechnik (WKM) [3] Weiterf hrende Erl uterungen 1.) Die WKM verurteilt jegliche Form technischer Manipulationen, beispielsweise den Einsatz einer Zykluserkennung zur Einstellung spezieller, im Realbetrieb nicht aktiver Emissionsminderungsma nahmen ohne physikalische Notwendigkeit. 2.) Die WKM bef rwortet mit Nachdruck die beschlossene Einf hrung der neuen Real-Driving-Emission RDE-Gesetzgebung in Europa, da mit dieser Gesetzgebung (beginnend in Europa im September 2017 mit EURO6dtemp f r Neuzertifizierungen) klar definierte gesetzliche Vorgaben vorliegen.

6 Die RDE-Gesetzgebung ist eine gro e Chance, um das verlorene Vertrauen wieder herzustellen. 3.) Die Behebung der Stickoxidthematik war jahrzehntelang ein Problem der dieselmotorischen Entwicklung. Hunderte von Forschungsprojekten sind mit dem Ziel bearbeitet worden, die Bildung von Stickstoffoxiden (NOx) im Einzelnen zu verstehen und die NOx-Emission zu reduzieren. Als Ergebnis dieser Arbeiten kann das NOx-Emissionsproblem als technisch gel st betrachtet werden. 4.) Die Entwicklung von PKW-Dieselmotoren fokussierte auf die Erf llung der Vorschriften im Betriebsbereich des Zertifizierungszyklus NEFZ (neuer europ ischer Fahrzyklus). Diese Diskrepanz zwischen Zertifizierungsgrenzwert und Realemission ist seit 20 Jahren ffentlich bekannt und dokumentiert und wird mit der RDE-Gesetzgebung verschwinden.

7 5.) Entscheidender Technologiebaustein bei der neuesten Fahrzeuggeneration, welche bereits heute die RDE-Gesetzgebung erf llt, ist eine motornahe Stickoxidabgasnachbehandlung. Zahlreiche Messungen an Fahrzeugen untermauern niedrige NOx-Emissionsniveaus. 6.) Der Beitrag modernster Dieselfahrzeuge, die die neue RDE-Norm erf llen, ist im Jahresmittelwert immissionsseitig nur noch an hochbelasteten Stra en berhaupt wahrnehmbar und wird sich dort in der Gr enordnung von wenigen Prozent des NO2-Immissionsgrenzwertes bewegen. 7.) Die WKM kritisiert, dass in der ffentlichen Berichterstattung zahlreiche inhaltlich falsche oder unangemessen wertende Aussagen wiederholt get tigt wurden. Der Dieselmotor ist beispielsweise nicht Verursacher der Feinstaubthematik, er tr gt nur zu wenigen Prozent bei r ckl ufiger Tendenz dazu bei.

8 Der Beitrag von Ottomotoren ist ebenfalls sehr gering und wird mit Einf hrung der RDE-Gesetzgebung und einem Partikelfilter nochmals geringer. Die NO2-Immissionsbelastung ist seit ber zehn Jahren im gesamten Land r ckl ufig. 8.) Die WKM sieht mit gro er Sorge den Diskussionstrend zum Verbot des Verbrennungsmotors. Ein Verbot des Verbrennungsmotors im Jahr 2030 hat nachteilige Auswirkungen auf die Bek mpfung des Klimawandels. Die WKM pl diert f r eine ganzheitliche und ehrliche Betrachtung von CO2-Emissionen f r die Bereitstellung von Energie und die Produktion und Entsorgung von Antriebssystemen. 9.) Alternative synthetische und biogene Kraftstoffe m ssen ein wichtiger Baustein zur weiteren CO2-Reduzierung sein. Die unter Nutzung von regenerativer elektrischer Energie gegebene Nachhaltigkeit ist entscheidend f r eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.

9 Der Verbrennungsmotor ist ideal geeignet, diesen Weg zu unterst tzen. 10.) Die WKM pl diert f r einen Wettbewerb von Antriebskonzepten, der das Ziel verfolgt, die Emissionen auf das Ma zu senken, das durch die Belastung der angesaugten Luft vorgegeben wird ( pragmatisch Null ). Nach allen Vorhersagen werden im Jahr 2030 mehr Verbrennungsmotoren weltweit gebaut werden als heute, weshalb eine intensive Forschung und Weiterentwicklung und ein Hochhalten der Technologief hrerschaft sinnvoll ist. Die WKM prognostiziert eine sehr lange andauernde Notwendigkeit verbrennungsmotorischer Antriebe, insbesondere auch des Dieselmotors. Wissenschaftliche Gesellschaft f r Kraftfahrzeug- und Motorentechnik (WKM) [4] Quellenverweise Zu 1.

10 Bundesministerium f r Verkehr und digitale Infrastruktur: Bericht der Untersuchungskommission Volkswagen - Untersuchungen und verwaltungsrechtliche Ma nahmen zu Volkswagen, Ergebnisse der Felduntersuchung des Kraftfahrt-Bundesamtes zu unzul ssigen Abschalteinrichtungen bei Dieselfahrzeugen und Schlussfolgerungen; Untersuchungskommission; April 2016 Verordnung (EG) Nr. 715/2007 des europ ischen Parlaments und des Rates: Typgenehmigung von Kraftfahrzeugen hinsichtlich der Emissionen von leichten Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen (Euro 5 und Euro 6) und ber den Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen f r Fahrzeuge; Stand 20. Juni 2007 Koch, T.: Evaluation of NOX-formation of modern Diesel Engines, current Legislation and Emission Impact on Environment and Human Health; SIA Conference; Rouen 2016 Zu 2.


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