Example: bankruptcy

10 basale stimulation - Manfred Bechstein

Praxis der Motop die - Psychomotorik basale stimulation Manfred Bechstein 89 10. basale stimulation nach Andreas Fr hlich Einf hrung Prof. Andreas Fr hlich (Sonderp dagoge) entwickelte das Konzept der Basalen stimulation in der Arbeit mit schwerst und mehrfach behinderten Kindern bereits in den 70-er Jahren. Das Konzept ist 1976 im Rah-men eines Schulversuches an der Privaten Schule f r K rperbehinderte in Landstuhl zur Anwendung ge-kommen. Christel Bienstein (Krankenschwester und Diplomp dagogin) hat das Konzept auf die Pflege wahrneh-mungsbeeintr chtigter Patienten bertragen.

Praxis der Motopädie - Psychomotorik Basale Stimulation Manfred Bechstein 89 10. Basale Stimulation nach Andreas Fröhlich 10.1. Einführung Prof. Andreas Fröhlich (Sonderpädagoge) entwickelte das Konzept der Basalen Stimulation® in der Arbeit mit schwerst und mehrfach behinderten Kindern bereits in den 70-er Jahren. Das Konzept ist 1976 im ...

Tags:

  Stimulation, Basale, 10 basale stimulation manfred bechstein, Manfred, Bechstein, Basale stimulation manfred bechstein, Basale stimulation

Information

Domain:

Source:

Link to this page:

Please notify us if you found a problem with this document:

Other abuse

Transcription of 10 basale stimulation - Manfred Bechstein

1 Praxis der Motop die - Psychomotorik basale stimulation Manfred Bechstein 89 10. basale stimulation nach Andreas Fr hlich Einf hrung Prof. Andreas Fr hlich (Sonderp dagoge) entwickelte das Konzept der Basalen stimulation in der Arbeit mit schwerst und mehrfach behinderten Kindern bereits in den 70-er Jahren. Das Konzept ist 1976 im Rah-men eines Schulversuches an der Privaten Schule f r K rperbehinderte in Landstuhl zur Anwendung ge-kommen. Christel Bienstein (Krankenschwester und Diplomp dagogin) hat das Konzept auf die Pflege wahrneh-mungsbeeintr chtigter Patienten bertragen.

2 Die Pflege wird nicht nur verstanden als eine Technik und Me-thode der Hygiene und Gesunderhaltung sondern als eine Chance kommunikativer stimulation , um ge-sundheitsf rdernde und lebenserm glichende Begegnungsprozesse zu gestalten. So steht nicht mehr die Waschung als Ma nahme im Vordergrund sondern beispielsweise das Ziel Si-cherheit erleben und Vertrauen schaffen . Alle Ma nahmen, Angebote und Ruhephasen orientieren sich an diesem Ziel und werden entsprechend der Situation angepasst. So kann es zu unterschiedlichen pers nli-chen Handlungen oder Begleitformen kommen. Die basale stimulation zielt darauf ab, eine Beziehung zu schwerst beeintr chtigten Menschen aufzubau-en und sie in ihren sozialen Wahrnehmungsm glichkeiten anzusprechen.

3 Ber elementare Wahrnehmungs-angebote werden den Menschen M glichkeiten angeboten, sich ihre Umwelt zu erschlie en. Grundgedanke ist, dass auch schwerstbehinderte Menschen f hlen und wahrnehmen k nnen, auch wenn sie selbst kaum oder keine sichtbaren Reaktionen zeigen. Auch sie haben das elementare Bed rfnis nach Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation. Da ein Zugang auf sprachlich-kognitiver Ebene kaum m glich ist, muss die Kommunikation auf andere Wahrnehmungsebenen zur ckgreifen, um den Kontakt mit schwerstbehinderten Menschen zu erm glichen. Dies sind fr he Orientierungs- und Kommunikationssysteme die sich schon in der Pr natalzeit entwickeln, Wahrnehmungsbereiche, die lange vor der Geburt von Bedeutung sind.

4 Die Kontaktanbahnung ber Wahrnehmungs- und Bewegungsaktivit ten erfolgt f r Schwerstbehinderte auf einer Entwicklungsstufe, die einem normal entwickelten Kleinkind von bis zu ca. 6 Monaten entspricht. oral vibratorisch vestibul rsomatisch audiorythmischolfaktorischauditivtaktilv isuellPraxis der Motop die - Psychomotorik basale stimulation Manfred Bechstein 90 Entsprechend der Wahrnehmungsentwicklung werden schwerst, mehrfach behinderte Kinder zun chst ber die drei grundlegenden Sinne der Somatischen stimulation (Anregung der Empfindung der Haut: Wahrnehmung von Druck, Schmerz, Temperatur, Feuchtigkeit); Vestibul ren stimulation (Erfahrung des/von Gleichgewicht, von beschleunigenden Bewegungen); Vibratorischen stimulation (Wahrnehmung von Bewegung) angesprochen.

5 Die gezielte Ber hrung spielt hierbei eine besonders herausragende Rolle, die den betroffenen Menschen die M glichkeit er ffnet, in einen Austausch mit der Umwelt zu treten. Anschlie end werden vier weitere Sinne von der akustischen und oralen bis hin zur visuellen Orientierung angeregt: Akustische stimulation (Auditive Wahrnehmung von Stimmen, T nen, Lauten ..); Olfaktorische stimulation (Riechen von angenehmen/unangenehmen Ger chen ..); Gustatorische stimulation (Schmecken von verschiedenen Geschmacksrichtungen (s , sauer, ); Visuelle stimulation (Sehen von optischen Reizen).)

6 Die F rderung ist kommunikativ eingebettet in den soggenannten Baby-Talk . Die stimulation der Wahrnehmungsbereiche im Sinne eines kommunikativen Austausches erm glicht die Entfaltung der Pers nlichkeit in den Entwicklungsbereichen von K rpererfahrung, Sprache, Sprechen, Kog-nition, Wahrnehmung, Sozialerfahrung, Gef hle, Bewegung. Hierbei finden anthropologische Gr en wie Leben erhalten und Entwicklung erfahren, Das eigene Leben sp ren, Sicherheit erleben und Vertrauen aufbauen, Den eigenen Rhythmus entwickeln, Das Leben selbst gestalten, Die Au enwelt erfahren, Beziehungen aufnehmen und Begegnung gestalten, Sinn und Bedeutung geben und erfahren, Autonomie und Verantwortung leben Beachtung.

7 Die basale stimulation geht von einem ganzheitlichen Ansatz aus und ber cksichtigt die individuelle Nor-malit t, ist entwicklungsorientiert, erh lt und f rdert Ressourcen, ohne zu berfordern. Sie bietet dem Patien-ten hoch individualisierte, gezielt aktivierende und f rdernde Wahrnehmungsm glichkeiten an. Ebenso hat die basale stimulation auch einen begleitenden Charakter f r die Patienten. Praxisfelder Wahrnehmung Aufgaben Material Somatisch; taktil/kin sthetisch Ab-/Betasten von K rperteilen Streichen / Frottieren / Abrubbeln des K rpers / Massage Unterschiedlicher Druck, Temperatur, W rme f hlen T cher, Handtuch Sands ckchen, B lle Eisw rfel/Heizkissen/Wasser/Kerze Einreiben von K rperteilen Rasierschaum, Creme Berieseln des K rpers Sand, Wasser, Korken, Watte Duschen Trockendusche Wasser Seile an Stab befestigt Trockenf hnen Haar-F hn B llchenbad / Materialb der Kleine Plastikkugeln / Korken, Bier-deckel, Erbsen.

8 Sand Praxis der Motop die - Psychomotorik basale stimulation Manfred Bechstein 91 Wahrnehmung Aufgaben Material Rollen Gro e, kleine, harte, weiche B lle K rperteile (Arme, Beine) anheben und schwingen K rperteile in Handtuch legen Vestibul r Schaukeln, Schwingen Schwungtuch; H ngematte; 2 Reifen mit kleiner Matte; Tonne; Wippen Trampolin; Physioball; H pfpferde Drehen H ngematte; Rollbrett; Schreibtisch-stuhl; Decke Vibratorisch Verschiedene Stufen; unterschiedliche K rperteile Rasierapparat Verschiedene Stufen; unterschiedliche K rperteile Massagestab Eigenbewegungen und zus tzliche Impulse Wasserbett T ne, Kl nge erzeugen und Schwingungen nachsp ren Trommel, Tamburin, Klavier Mit den H nden Schwingungen sp ren; unterschiedliche Musik Lautsprecher; Auditiv Stimme: Baby-Talk Herzschlag h ren Heulrohr Ger usche mit Instrumenten erzeugen Ger usche mit eigenem K rper erzeugen Passives Bewegen zu Ger uschen Triangel, Tamburin, Rassel Gustatorisch Bereitstellung verschiedener Esswaren mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen Augenbinden und L ffel: Gew rze, Schokolade, Essig.

9 Olfaktorisch Bereitstellung verschiedener D fte (ange-nehm und unangenehm) Kerze ausblasen und Rauch riechen Augenbinden: Parf m, Essig, Duft- le, Waschmittel, Duschbad, .. Kerze Visuell Arbeit mit Lichtquellen: unter einem Tuch mit Taschenlampe Farben beleuchten; Lichtquellen anbieten, die angeschaut und/oder verfolgt werden k nnen auf ver-schiedene Weiten; K rperteile anleuchten; Verschiedenfarbige Gegenst nde zeigen und Augen beobachten. Schwungtuch; Taschenlampe; Leuchts ulen; Kerze; Wunderkerze Verschiedenfarbige Materialien Methodische berlegungen Somatisch Ber hrung Den Betroffenen alleine ber hren; Den Anfang und das Ende der Handlung bewusst bestimmen; Die Konstanz der Ber hrung aufrecht erhalten; Eine Kontaktintensit t aufbauen; Einen Rhythmus in der Ber hrung entwickeln; Eine Sicherheit durch die wahrnehmende Ber hrung erm glichen.

10 Praxis der Motop die - Psychomotorik basale stimulation Manfred Bechstein 92 Vibratorische Erfahrungen Vibrationen ber die Stimme: Der K rper liegt auf dem R cken der stimulierenden Person. Vibrationen werden auf die Knochen bertragen, ausgehend vom Fersenbein bzw. von den Hand-wurzelknochen. Vestibul re Erfahrungen Gestaltung von leichten Dreh-, Auf- und Abbewegungen. Audiorhythmische Erfahrungen Klare, eindeutige Signale von Stimme und Musik. Akustische Reize werden wiederholt gesetzt. Orale und olfaktorische Erfahrungen Mit Bezug zur Embryonalzeit werden Daumenlutschen und Schlucken angeregt.