Example: quiz answers

BAUSCHÄDEN Nicht unterkellert und dennoch nass?

BAUSCH DEN2 2012 Der Bausachverst ndige15 Nicht unterkellert und dennoch nass? Abdichtungstechnische Besonderheiten Nicht unterkellerter Geb udeDer Henrik-Horst Wetzel, . Sachverst ndiger BargteheideIn den letzten Jahren kommt es aufgrund zunehmender Starkregenereignisse auch bei Nicht unterkellerten Geb uden immer h ufi-ger zu Feuchteproblemen [1]. Insbesondere bei Vorliegen schwach durchl ssiger B den und versiegelter Oberfl chen untersch tzen Planer und Ausf hrende die Gefahr der Stauwasserbildung. In diesem Fachbericht werden exemplarisch vier Schadensf lle vor-gestellt und Empfehlungen unterbreitet, wie sich Feuchteprobleme unter Einhaltung der normativen Anforderungen einfach und zu-verl ssig vermeiden lleW hrend dem Bauherrn und / oder den Nutzern eines Geb udes in erster Linie daran gelegen ist, Zu- und Ausg nge be-quem oder sogar barrierefrei nutzen zu k nnen, ist es die Aufgabe des Planers, die sich daraus ergebenden Anforderun-gen bei der Planung der Bauwerksabdich-tung entsprechend der Vorstellung der nachfolgenden vier Schadensf lle geht es prim r um die H henrelation zwischen Nicht unterkel-lerten Geb uden und dem umgebenden Gel nde.

BAUSCHÄDEN 18 Der Bausachverständige 2 · 2012 Sowohl in der Drännorm (DIN 4095) als auch in der Bauwerksabdichtungsnorm (DIN 18195) werden mit Bezug auf die Er-fordernis von Dränanlagen fast aus-

Tags:

  15189, Din 18195

Information

Domain:

Source:

Link to this page:

Please notify us if you found a problem with this document:

Other abuse

Transcription of BAUSCHÄDEN Nicht unterkellert und dennoch nass?

1 BAUSCH DEN2 2012 Der Bausachverst ndige15 Nicht unterkellert und dennoch nass? Abdichtungstechnische Besonderheiten Nicht unterkellerter Geb udeDer Henrik-Horst Wetzel, . Sachverst ndiger BargteheideIn den letzten Jahren kommt es aufgrund zunehmender Starkregenereignisse auch bei Nicht unterkellerten Geb uden immer h ufi-ger zu Feuchteproblemen [1]. Insbesondere bei Vorliegen schwach durchl ssiger B den und versiegelter Oberfl chen untersch tzen Planer und Ausf hrende die Gefahr der Stauwasserbildung. In diesem Fachbericht werden exemplarisch vier Schadensf lle vor-gestellt und Empfehlungen unterbreitet, wie sich Feuchteprobleme unter Einhaltung der normativen Anforderungen einfach und zu-verl ssig vermeiden lleW hrend dem Bauherrn und / oder den Nutzern eines Geb udes in erster Linie daran gelegen ist, Zu- und Ausg nge be-quem oder sogar barrierefrei nutzen zu k nnen, ist es die Aufgabe des Planers, die sich daraus ergebenden Anforderun-gen bei der Planung der Bauwerksabdich-tung entsprechend der Vorstellung der nachfolgenden vier Schadensf lle geht es prim r um die H henrelation zwischen Nicht unterkel-lerten Geb uden und dem umgebenden Gel nde.

2 In allen F llen musste aufgrund des Vorliegens wenig durchl ssiger B -den (Durchl ssigkeitsbeiwert k 10-4 m/s) damit gerechnet werden, dass Oberfl -chen- und Sickerwasser vor bergehend, zum Beispiel bei starken Niederschl gen, aufstauen kann. Bei den Geb uden lagen au erdem mehr oder minder gravierende M ngel an der Bauwerksabdichtung vor. Woraus diese M ngel im Einzelnen be-standen, ist hierbei jedoch nur von nach-rangiger 1: Schulgeb udeBei einer aus mehreren Geb udeteilen und einer Turnhalle bestehenden Grund-schule (Abbildung 1), die Anfang 2001 fertig gestellt wurde, stellte man nach zwei Jahren erstmals Feuchtesch den an den Leibungen der bodentiefen Fenster und der Pfosten-Riegel-Fassaden fest. In der Folgezeit kam es dann auch zu den typischen Feuchtesch den an den Wand-fu punkten von W nden (Abbildung 2).Die auf der Planung des Architekten basierenden H henverh ltnisse stellten sich wie folgt dar: Oberkante Fertigfu boden: 0,00 m Oberkante Gel nde (Belag aus Beton-werksteinplatten und Betonpflaster): - 0,02 m Oberkante Bodenplatte und gleichzei-tige Oberseite der Bodenplattenab-dichtung: - 0,16 Bauwerksdr nung wurde weder ge-plant noch Nicht vorhandener Versicke-rungsm glichkeiten staute sich das bei Starkregen anfallende Wasser vor berge-hend auf und drang anschlie end ber die ebenfalls vorhandenen Abdichtungs-fehlstellen in das Geb ude ein.

3 Diese Ab-dichtungsfehlstellen bestanden unter an-derem aus Nicht fachgerecht hergestell-ten Abdichtungsanschl ssen an die bo-dentiefe Pfosten-Riegel-Fassade und T -ren einschlie lich deren berg nge an die Sockelabdichtung des zweischaligen Verblendmauerwerks (Abbildung 3).Schadensfall 2: Schulgeb udeBei einem im Herbst 2002 fertig gestell-ten Geb ude einer Grundschule wurden nach zirka anderthalb Jahren Feuchte-sch den in Form von Verf rbungen an den Wandfu punkten und Schimmelpilz-bildung festgestellt. Nach der urspr ngli-chen Planung des Architekten stellten sich die H henverh ltnisse wie folgt dar: Oberkante Fertigfu boden: 0,00 m Oberkante Gel nde (Belag aus Beton-werksteinplatten): - 0,12 m Oberkante Bodenplatte und gleichzei-tige Oberseite der Bodenplattenab-dichtung: - 0,15 2: Feuchtesch den im Geb udeinnerenAbb. 1: Geb udeansichtAbb. 3: M ngel der unteren Anschl sse der Bau-werksabdichtung im Bereich der Rahmen der boden-tiefen Fenster und im bergang zur Sockelabdichtung des zweischaligen VerblendmauerwerksBAUSCH DENDer Bausachverst ndige 2 201216 Obwohl in dem geotechnischen Gutach-ten auf die Erfordernis des Einbaus einer Bauwerksdr nung hingewiesen wurde, entschied sich der Architekt, eine solche Dr nung Nicht einzubauen.

4 Zudem wur-den w hrend der Bauausf hrung die H -henverh ltnisse ge ndert und hierbei das Gel nde noch h her angeordnet als ur-spr nglich den Wassereintritten in das Ge-b ude kam es, weil das bei Regen an-fallende Oberfl chenwasser Nicht rasch genug versickern konnte, sondern sich vor bergehend aufstaute und ber ebenfalls vorhandene Abdichtungsfehl-stellen in das Geb ude eindrang. Abbil-dung 4 zeigt das sich noch immer in einem nachtr glich hergestellten Ent-lastungsgraben aufstauende Sicker-wasser vor den bodentiefen Fenstern. Die letztlich f r die Wassereintritte ver-antwortlichen M ngel an der Abdich-tung bestanden auch hier aus diversen Defiziten der Abdichtungsanschl sse an T ren und bodentiefen Fenstern inklusi-ve deren fehlender berg nge an die Sockelabdichtung der zweischaligen Au enwandkonstruktion sowie M n-geln an der Sockelabdichtung (Abbil-dung 5).Schadensfall 3: Wohngeb udeBei einem im Jahr 2005 fertig gestellten Bungalow (Abbildung 6) kam es bereits nach einem Jahr zu Feuchtesch den in Form lokaler Verf rbungen an den Wand-fu punkten des Hauswirtschaftsraums, die sich in der Folgezeit auf weitere R u-me ausdehnten (Abbildung 7).

5 Die Planung des f r den Bautr ger t ti-gen Architekten sah vor: Oberkante Fertigfu boden: 0,00 m Oberkante Bodenplatte und gleichzei-tige Oberseite der Bodenplattenab-dichtung: - 0,14 m Oberkante Gel nde (Terrasse, Zuwe-gungen, Grobkiesstreifen): -0,15 geotechnisches Gutachten, welches sich neben Fragen der Gr ndung auch mit dem Schutz gegen das im Boden vor-handene Wasser dieses Geb udes ausei-nander setzte, lag Nicht Garten- und Landschaftsbauer, welcher vom Bauherrn direkt beauftragt wurde, hielt sich indes Nicht an die H -henplanung des Bautr ges und ordnete das Betonpflaster und den Grobkiesstrei-fen so hoch an, dass zwischen Oberkante Fertigfu boden und Oberkante Beton-pflaster nur noch ein H henunterschied von 0,02 m verblieb. Bei den durchgef hrten Untersuchun-gen wurden Nicht nur Ausf hrungsfehler bei der Sockelabdichtung nachgewiesen, sondern auch die aus den anderen bei-den Beispielen bereits bekannten Defizite der unteren Abdichtungsanschl sse der T ren und bodentiefen Rahmen eines einfachen Anstau-versuchs konnte daher nach nur wenigen Minuten ein Wassereintritt im Bereich einer Terrassent r nachgewiesen werden (Abbildungen 8 und 9).

6 Schadensfall 4: Betriebsgeb udeBei einem zweigeschossigen Neubau eines Betriebsgeb udes kam es zwei Jahre nach Fertigstellung zu einem massiven Wasserschaden als Folge eines Starkregenereignisses. Als Folge stand das Wasser mehrere Zentimeter hoch in der D mmung des schwim-menden Estrichs. Ein vom Bauherrn unmittelbar nach dem Starkregenereignis aufgenommenes Bild zeigt sowohl das sich in dem Grob-kiesstreifen aufstauende Sickerwasser, als auch das auf der r ckw rtigen Pflaste-rung stehende Wasser (Abbildungen 10 und 11). Selbst einige Monate sp ter wurde in dem Grobkiesstreifen immer noch aufstauendes Sickerwasser ange-Abb. 4: In einem nachtr glich hergestellten Entlas-tungsgraben aufstauendes SickerwasserAbb. 5: Diagnostizierte M ngel der Sockelabdichtung der zweischaligen Au enwandkonstruktionAbb. 6: Geb udeansichtAbb. 7: Feuchtesch den im Geb udeinnerenAbb. 8: Einfacher Anstauversuch nach partieller Weg-nahme des BetonpflastersAbb.

7 9: Ergebnis des AnstauversuchsAbb. 10: Vom Bauherrn unmittelbar nach dem Starkregen aufgenommenes Bild mit dem was-serges ttigten Kiesstreifen vor dem Geb udeBAUSCH DEN2 2012 Der Bausachverst ndige17troffen (Abbildung 12). Die urspr ngliche Entwurfsplanung sah vor: Oberkante Fertigfu boden: 0,00 m Oberkante Bodenplatte und gleichzei-tige Oberseite der Bodenplattenab-dichtung: - 0,18 m Oberkante Gel nde (Terrasse, Zuwe-gungen, Grobkiesstreifen): -0,15 f r die Ausf hrungsplanung zust n-dige Architekt hatte das Geb ude gegen ber der Entwurfsplanung zwar um 0,35 m angehoben , aber die Au enanlagen wurden ebenfalls mit an-gehoben. Sp ter wurde dann auch noch anders ausgef hrt mit dem Ergebnis, dass sich Grobkiesstreifen bzw. Pflaste-rung letztlich 0,02 m unter Oberkante Fertigfu boden befanden. Ein geotechnisches Gutachten lag zwar vor, doch darin wurden nur Aussagen zur Gr ndung und zu dem im Baugrund vor-handenen Wasser, aber Nicht zur Trocken-haltung gemacht.

8 Eine Dr nung wurde weder vom Architekten noch vom Au en-anlagenplaner f r notwendig zuvor vorgestellten Schadensf lle ha-ben Folgendes gemeinsam: Die Nicht unterkellerten Geb ude wur-den in Baugebieten errichtet, in denen aufgrund der vorliegenden Baugrund-verh ltnisse (wenig durchl ssige B -den mit einem Durchl ssigkeitsbeiwert k 10-4 m/s) mit zeitweise aufstauen-dem Sickerwasser und folglich mit Druckwasserbeanspruchung gerech-net werden musste (Abschnitt von din 18195 -1 [2]). Die Oberseiten der Bodenplatten ein-schlie lich ihrer darauf verlegten Bo-denplattenabdichtungen befanden sich im eingebauten Zustand stets unterhalb der Gel ndeoberkante (Abbildung 13). Die Anordnungen der Abdichtungen von Bodenplatten, Sockeln und im Be-reich von T ren und bodentiefen Fens-tern/Fassaden entsprachen indes nur den Kriterien f r Abdichtungen gegen Bodenfeuchte und Nicht stau-endem Sickerwasser im Sinne von din 18195 -4 [3].

9 Nur in einem der gezeigten Beispiele wies der Geotechniker auf die Erfor-dernis einer Dr nanlage entsprechend DIN 4095 [4] hin. Eingebaut wurde eine solche Dr nanlage indes bei kei-nem der vorgestellten 12: Einige Monate sp ter dokumentierte Situation mit dem im Kiesstreifen aufstauenden SickerwasserAbb. 14: F lle zur Festlegung von Dr nma nahmen nach DIN 4095 Abb. 15 und 16: Anordnungen der Abdichtungen nach din 18195 -4 bzw. din 18195 -6 in Abh ngigkeit vom Vorhandensein einer Bauwerksdr nung nach DIN 4095 Abb. 17: Wie Abbildung 16, jedoch in Kombination mit einem zus tzlichen Entw sserungsgrabenAbb. 11: Vom Bauherrn unmittelbar nach dem Starkregen aufgenommenes Bild mit dem was-serges ttigten Kiesstreifen vor dem Geb ude und dem auf der Pflasterung stehenden WasserAbb. 13: Zusammenfassung der unterschiedlichen H hensituationen der Schadensf lle 1 bis 4 BAUSCH DENDer Bausachverst ndige 2 201218 Sowohl in der Dr nnorm (DIN 4095) als auch in der Bauwerksabdichtungsnorm ( din 18195 ) werden mit Bezug auf die Er-fordernis von Dr nanlagen fast aus-nahmslos unterkellerte Geb ude ange-sprochen (Abbildung 14).

10 Warum und wann auch bei Nicht unterkellerten Geb uden und gleichzeiti-gem Auftreten aufstauenden Sickerwas-sers Bauwerksdr nungen erforderlich werden, l sst sich am besten anhand der vergleichenden Gegen berstellung unterschiedlicher H hensituationen ver-anschaulichen. So zeigen die Abbildungen 15 bis 17 zun chst die Situation, bei der sich Ober-kante Gel nde und Oberkante Fertigfu -boden auf der gleichen H he befinden. Bei Verzicht auf eine Dr nanlage und Einhaltung der in Abschnitt von din 18195 -6 [5] enthaltenen Regelungen wie Die Abdichtung ist im Regelfall auf der dem Wasser zugekehrten Bau-werksseite anzuordnen; sie muss eine geschlossenen Wanne bilden oder das Bauwerk allseitig umschlie en. Bei wenig durchl ssigen B den (k 10-4 m/s) ist die Abdichtung wegen der Gefahr einer Stauwasserbildung min-destens 300 mm ber die geplante Gel ndeoberkante zu f hren. w re auch bei einem Nicht unterkellerten Geb ude theoretisch die auf Abbildung 15 dargestellte wannenartige und zu-gleich druckwasserdichte Anordnung der Abdichtung erforderlich.


Related search queries