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BAUTECHNIK Abdichtungen im Verbund – Vor- und Nachteile

BAUTECHNIK6 2012 Der Bausachverst ndige15 Abdichtungen im Verbund Vor- und NachteileErfahrungen aus der Praxis (Teil 1)Der Henrik-Horst Wetzel, . Sachverst ndiger BargteheideAbdichtungen im Verbund mit Fliesen und Platten zur Abdichtung in Innenr u-men und auf Balkonen hat Herr Wild im Heft 1 vom Januar 2012 bereits ausf hr-lich vorgestellt [1]. In seinem Beitrag ist Herr Wild auch auf die aktuelle Regel-werksituation eingegangen. Hiernach sind fl ssig zu verarbeitende Abdichtun-gen im Verbund (im Weiteren als AIV bezeichnet) nicht Bestandteil der im De-zember 2011 erschienenen DIN 18195-5 Abdichtungen gegen nichtdr ckendes Wasser.

BAUTECHNIK 16 Der Bausachverständige 6 · 2012 wasser. Was sich mit diesen Abbildungen nicht darstellen lässt, ist der auffällige Ge-ruch, welcher bei der Herstellung dieser Öffnungsstelle wahrgenommen wurde.

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1 BAUTECHNIK6 2012 Der Bausachverst ndige15 Abdichtungen im Verbund Vor- und NachteileErfahrungen aus der Praxis (Teil 1)Der Henrik-Horst Wetzel, . Sachverst ndiger BargteheideAbdichtungen im Verbund mit Fliesen und Platten zur Abdichtung in Innenr u-men und auf Balkonen hat Herr Wild im Heft 1 vom Januar 2012 bereits ausf hr-lich vorgestellt [1]. In seinem Beitrag ist Herr Wild auch auf die aktuelle Regel-werksituation eingegangen. Hiernach sind fl ssig zu verarbeitende Abdichtun-gen im Verbund (im Weiteren als AIV bezeichnet) nicht Bestandteil der im De-zember 2011 erschienenen DIN 18195-5 Abdichtungen gegen nichtdr ckendes Wasser.

2 In Nassr umen [2], gleich-wohl aber bereits seit Dezember 2008 im Teil 2 der DIN 18195 Stoffe [3] enthal-ten. Einziges und zugleich ma gebliches Regelwerk ist das ZDB-Merkblatt Ver-bundabdichtungen vom August 2012 [4]. Darin werden indes ausschlie lich fl ssig zu verarbeitende Abdichtungsstof-fe geregelt. Aus dieser unbefriedigenden Regelwerksituation, die bis zum Erschei-nen der geplanten DIN 18534 Abdich-tungen von Innenr umen [5] noch an-dauern wird, muss der alleinige Einsatz von AIV zumindest bei Vorliegen der ho-hen Beanspruchung (= bauaufsichtlich geregelter Bereich) nicht nur zwischen den Vertragsparteien ausf hrlich kom-muniziert, sondern auch schriftlich ver-einbart werden [1, 6].

3 Wie die Erfahrungen aus der Praxis zei-gen, handelt es sich hierbei indes nicht um das einzige Problem, welches mit dem Einsatz fl ssig aufzubringender AIV verbunden ist. Der vorliegende Beitrag befasst sich daher mit den technischen Vor- und Nachteilen dieser Abdichtungs-art und liefert Anregungen, wie sich die Nachteile kompensieren der AbdichtungsartenAbdichtungen, bei denen Fliesen- bzw. Platten-Bel ge und -Bekleidungen unmit-telbar auf der Abdichtung im D nnbett-verfahren verlegt bzw. angeordnet wer-den und die demzufolge mit der Abdich-tung im Verbund stehen, unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Anordnung grund-legend von der traditionellen Bahnenab-dichtung nach DIN 18195-5.

4 Der wesent-liche technische Vorteil von AIV besteht in der ge nderten Wasserableitung. W hrend sich bei der traditionellen Ab-dichtung nach DIN 18195-5 die Abdich-tung jeweils hinter einer gesondert zu verankernden Putzschicht oder einer Vor-satzschale (Abbildung 1) bzw. unter dem Estrich (Abbildung 2) befindet und diese Bauteile in Abh ngigkeit von ihrer Was-serbelastung dauerfeucht bzw. dauer-nass sind, wird bei der Abdichtungsart AIV das Wasser schon vor diesen Bauteil-schichten abgef hrt. Dieser Vorteil kommt insbesondere bei der Abdichtung von Fu b den gewerbli-cher K chen, ffentlicher Duschen, Well-ness-Bereichen und bei Schwimmbecken-umg ngen zum Tragen.

5 Hier sind Ver-bundabdichtungen insbesondere im Hin-blick auf die hygienischen Anforderungen weitaus g nstiger zu bewerten als tradi-tionelle bahnenf rmige Abdichtungen nach DIN 18195-5, bei denen das mit Pflege- und Desinfektionsmitteln, Fetten, len, S uren, Fetts uren etc. durchsetzte Wasser (= Abwasser!) erst langsam den Estrich und ggf. weitere darunter befind-liche Bauteilschichten durchsickern muss, bevor es die eigentliche Abdichtung er-reicht. Die Abbildungen 3 und 4 zeigen ein typisches Beispiel einer Hotelk che mit dem sich zeitweise auf der Dicht-schicht unter dem Estrich stauenden Ab-Abb. 1: Gegen berstellung von Bahnenabdichtung und Verbundabdichtung f r den Bereich WandAbb.

6 2: Gegen berstellung von Bahnenabdichtung und Verbundabdichtung f r den Bereich Fu bodenBAUTECHNIKDer Bausachverst ndige 6 201216wasser. Was sich mit diesen Abbildungen nicht darstellen l sst, ist der auff llige Ge-ruch, welcher bei der Herstellung dieser ffnungsstelle wahrgenommen der bei diversen Objekten gesammelten Erfahrungen vertrete ich daher schon seit Jahren die Auffassung, dass in den hier genannten Beispielen tra-ditionelle Abdichtungen nach DIN 18195 nicht mehr praxisgerecht sind und auch nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik entsprechen [7].Der Nachteil von AIV besteht dagegen im Fehlen entsprechender Produktnormen mit der sich daraus ergebenden Notwen-digkeit, dass deren Einsatz unter Einhal-tung der Hinweis- und Aufkl rungspflich-ten gesondert schriftlich vereinbart wer-den muss (siehe oben).

7 Mitunter kommt es daher auch zur Kombination beider Ab-dichtungsarten. Hierbei bernimmt dann die AIV die Funktion der Prim rabdichtung und die bahnenf rmige Abdichtung dient als Sekund r- oder Notabdichtung. Diese Kombination funktioniert indes nur dann, wenn die Wasserableitung beider Abdich-tungsebenen sichergestellt ist. Abbildung 5 zeigt ein Beispiel aus dem Wellness-Be-reich eines Hotels, bei dem man die aus Bitumenbahnen bestehende Sekund r- bzw. Notabdichtung gef llelos auf der Stahlbetondecke eingebaut und zudem bei den Bodenabl ufen Dichtringe zwi-schen dem Ablaufk rper und dem Auf-satzst ck des Bodenablaufs eingebaut hatte mit der Folge, dass das Wasser ber-haupt nicht abflie en konnte.

8 Doch selbst wenn man den Ablauf sichergestellt h tte, besteht die Gefahr, dass die Schlitze zwi-schen Ablaufk rper und Aufsatzst ck mit der Zeit verstopfen, wenn sich die aus dem Estrichm rtel gel sten Kalkanteile unter Einwirkung des Sauerstoffs aus der Luft zu Calciumcarbonat umbilden. Abbildung 6 zeigt ein Extrembeispiel von Kalkablage-rungen bei einem Bodenablauf eines Be-ckenumgangs eines nur drei Jahre alten Schwimmbads, bei dem ebenfalls die AIV (Prim rabdichtung) hinterlaufen fl ssig auf-zubringender AIVBei den fl ssig aufzubringenden Verbund - Abdichtungen ist zwischen den nachste-henden Gruppen zu differenzieren: Polymerdispersionen Kunststoff-M rtelkombinationen (= flexible Dichtungsschl mmen) diesen Produktgruppen be-stehen neben unterschiedlichen Anforde-rungen an die Mindest-Trockenschichtdi-cke nat rlich auch erhebliche Qualit ts-unterschiede.

9 Sie sind daher auch nicht beliebig einsetzbar (Tabellen 1 und 2).Ein typisches Problem besteht, hnlich wie bei den kunststoffmodifizierten Bitu-mendickbeschichtungen (KMB), in der Unterschreitung der geforderten Min-dest-Trockenschichtdicken. Bei den Reak-tionsharzen fordern die meisten Herstel-ler in ihren Verarbeitungsvorschriften oh-nehin gr ere Trockenschichtdicken als das ZDB-Merkblatt bzw. die PG-AIV-F. Die Kontrolle der Schichtdicken soll nach dem ZDB-Merkblatt durch den Ma-terialverbrauch (Gebindezahl pro Fl -cheneinheit) erfolgen. Das mag dem Ver-arbeiter als Richtwert helfen, nicht je-doch dem Bauleiter bei seiner techni-schen Zwischenabnahme.

10 Nach diesseiti-ger Auffassung bringen hier nur zerst -rerische Probeentnahmen eine ausrei-chende und vor allem belegbare Sicher-heit (Abbildung 7). Die Entnahme von Proben durch den Ausf hrenden oder durch den Bauleiter und das anschlie- ende Instandsetzen der Probeentnah-mestellen sollte daher schon Bestandteil der Ausschreibung sein. Meine Erfah-rung hat gezeigt, dass eine solche, von Anfang an vertraglich vereinbarte Kont-Abb. 3 und 4: Hotelk che mit Nassraumabdichtung aus Bitumenbahnen und dem sich zeitweise auf der Dichtschicht stauenden AbwasserAbb. 7: Reaktionsharzabdichtung in einer gewerblich genutzten K che inklusive Dichtbandeinlage und ProbeentnahmestelleAbb.


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