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Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und ... - AWMF

1 geschlechtsinkongruenz , Geschlechtsdysphorie und trans - gesundheit : S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung AWMF-Register-Nr. 138|001 Federf hrende Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft f r Sexualforschung (DGfS) Erstellt unter Beteiligung von Akademie f r Ethik in der Medizin (AEM) Berufsverband Deutscher Nerven rzte (BVDN) Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP) Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) Bundesvereinigung trans * (BVT*) Deutsche rztliche Gesellschaft f r Verhaltenstherapie (D VT) Deutsche Gesellschaft f r Medizinische Psychologie (DGMP) Deutsche Gesellschaft f r Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) Deutsche Gesellschaft f r Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) Deutsche Gesellschaft f r Psychosomatische Medizin und rztliche Psychotherapie (DGPM) Deutsches Kollegium f r Psychosomatische Medizin (DKPM) Gesellschaft f r Sexualwissenschaft (GSW)

Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung AWMF-Register-Nr. 138|001 Federführende Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) Erstellt unter Beteiligung von Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)

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  Trans, Gesundheit, Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und trans gesundheit, Geschlechtsdysphorie

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1 1 geschlechtsinkongruenz , Geschlechtsdysphorie und trans - gesundheit : S3-Leitlinie zur Diagnostik, Beratung und Behandlung AWMF-Register-Nr. 138|001 Federf hrende Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft f r Sexualforschung (DGfS) Erstellt unter Beteiligung von Akademie f r Ethik in der Medizin (AEM) Berufsverband Deutscher Nerven rzte (BVDN) Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP) Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) Bundesvereinigung trans * (BVT*) Deutsche rztliche Gesellschaft f r Verhaltenstherapie (D VT) Deutsche Gesellschaft f r Medizinische Psychologie (DGMP) Deutsche Gesellschaft f r Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) Deutsche Gesellschaft f r Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) Deutsche Gesellschaft f r Psychosomatische Medizin und rztliche Psychotherapie (DGPM) Deutsches Kollegium f r Psychosomatische Medizin (DKPM) Gesellschaft f r Sexualwissenschaft (GSW)

2 Schweizerische Gesellschaft f r Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP) Und weiterer Beteiligung von Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und sthetischen Chirurgen (DGPR C) Deutsche Gesellschaft f r Andrologie (DGA) Deutsche Gesellschaft f r HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) Deutsche Gesellschaft f r Humangenetik (GfH) Deutsche Gesellschaft f r Sozialmedizin und Pr vention (DGSMP) Deutsche Gesellschaft f r Urologie (DGU) Stand: / Version: / berarbeitung geplant: 2023 Leitlinienkoordination Dr. Timo O. Nieder Prof. Dr. Bernhard Strau Universit tsklinikum Hamburg-Eppendorf Universit tsklinikum Jena 2 Mitwirkende (in alphabetischer Reihenfolge) Michael Berner, Prof. Dr. med.

3 , Karlsruhe Peer Briken, Prof. Dr. med. FECSM, Hamburg Werner Ettmeier, Dr. med., M nchen David Garcia, Dr. med., Basel Dominik Gro , Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. phil., Aachen Annette-Kathrin G ldenring, Heide Mari G nther, Berlin Josefine Lorenzen, Dr. med. , D sseldorf Hagen L wenberg, Dr. med., M lheim an der Ruhr Lieselotte Mahler, Dr. med., Berlin Timo O. Nieder, Dr. phil. ECPS, Hamburg Wilhelm F. Preuss, Dr. med., Hamburg Hertha Richter-Appelt, Prof. Dr. phil., Hamburg Arn Sauer, Berlin Kurt Seikowski, PD Dr. rer. nat. habil., Leipzig Bernhard Strau , Prof. Dr. phil. habil. , Jena Christian Vogel, Dr. med., M nchen Katharina Woellert, Dr. phil., Hamburg 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einf hrung .. 4 4 Ausgangssituation .. 4 Versorgungssituation .. 5 Diagnosen .. 6 Epidemiologie .. 7 Ziele und Zielgruppe .. 9 Aufbau und Methodik.

4 11 2 trans Personen im Gesundheitssystem .. 11 3 Therapeutische Haltung und Beziehungsgestaltung .. 14 4 Diagnostik .. 18 Diagnostische Einsch tzung .. 18 Differentialdiagnose .. 26 Begleitende psychische St rungen .. 31 5 Beratung und Psychotherapie .. 37 Beratung .. 37 Psychotherapie .. 43 6 Zur Vorbereitung k rpermodifizierender Behandlungen .. 45 Alltagserfahrungen .. 45 Planung der Behandlungs bzw. Transitionsschritte .. 48 Empfehlungen zur medizinischen Notwendigkeit einer Behandlung .. 48 7 K rpermodifizierende Behandlungen .. 49 Allgemeine Wirksamkeit k rpermodifizierender Behandlungen .. 49 Hormontherapie .. 52 Epilation .. 58 Maskulinisierende Operationen im Brustbereich .. 61 Feminisierende Operationen im Brustbereich .. 63 Hysterektomie und Adnektomie .. 64 Logop die und Phonochirurgie .. 65 Adamsapfelkorrektur.

5 69 Feminisierende Genitaloperationen .. 71 Maskulinisierende Genitaloperationen .. 73 Per cken, Haarersatzteile und Haartransplantation .. 77 Weitere Hilfsmittel .. 78 Gesichtsfeminisierende Operationen .. 82 8 Von der Transition zur trans gesundheit .. 85 Transition und Re Transition .. 85 Sexualit t und Intimit t .. 87 Familie .. 93 Arbeit .. 96 9 Fazit .. 100 4 1 Einf hrung Menschen, deren Geschlecht nicht (bzw. nicht komplett und/oder dauerhaft) mit ihren k rper-lichen Merkmalen bereinstimmt, nutzen zur Selbstbeschreibung viele Begriffe: Transgender, Transidentit t, Transsexualit t, Transgeschlechtlichkeit, trans * oder einfach Trans1 (Nieder, Briken, & Richter-Appelt, 2014). Die Bezeichnung trans dient im Folgenden sowohl als Kurz-form als auch als Oberbegriff, der die zuvor genannten Begriffe umfassen soll2.

6 Der Begriff trans soll sowohl Menschen ber cksichtigen, die eindeutig als Frau oder Mann leben (z. B. transsexuell, transident) als auch non-bin re Personen, die sich weder m nnlich noch weiblich identifizieren (z. B. genderqueer, agender; Richards et al., 2016). Dar ber hinaus impliziert der Begriff trans nicht automatisch den Wunsch, sich mit Sexualhormonen, chirurgischen Eingrif-fen oder weiteren Ma nahmen (Epilation, Logop die, etc.) behandeln zu lassen, schlie t ihn allerdings auch nicht aus. Als gemeinsamer Nenner liegt den verschiedenen Begriffen die Dis-krepanz zwischen der Geschlechtsidentit t bzw. dem (empfundenem) Geschlecht bzw. der (empfundenen) Geschlechtszugeh rigkeit einerseits und den k rperlichen Geschlechtsmerk-malen andererseits zugrunde, die als geschlechtsinkongruenz (GIK) bezeichnet wird (V. Klein, Brunner, Nieder, Reed, & Briken, 2015).

7 Leidet eine Person fortdauernd unter dieser Diskre-panz und/oder der h ufig als falsch empfundenen Wahrnehmung des eigenen Geschlechts durch Andere, kann von Geschlechtsdysphorie (GD) gesprochen werden (ebd.). Die vorliegende Leitlinie wurde in einer Phase von Ver nderungen der diagnostischen Krite-rien und Manuale erstellt. Diese reflektieren einerseits die Diagnose Geschlechtsdysphorie im DSM-5 (American Psychiatric Association, 2013) und den Vorschlag der Diagnose Ge-schlechtsinkongruenz in der ICD-11 (Drescher, Cohen-Kettenis, & Winter, 2012). Sie spiegeln ein reformiertes Verst ndnis einer trans -Gesundheitsversorgung und dokumentieren, dass die ICD-10-Diagnose Transsexualismus ( ) international als berholt betrachtet wird (u. a. Drescher et al., 2012). Andererseits ist die ICD-10 weiterhin in Kraft und bis zur bernahme der ICD-11 in Deutschland (voraussichtlich im Jahr 2022) auch sozialrechtlich bindend.

8 Aller-dings ist die Versorgungsrealit t international und in Deutschland kaum noch am Paradigma der ICD-10-Diagnose Transsexualismus ( ) orientiert (vgl. hierzu z. B. die Empfehlungen der American Psychological Association, 2015). Die medizinische Versorgung von trans Menschen findet von jeher in einem Spannungsfeld zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung und der Bef rchtung von behandelnden rzt_in-nen3 und psychologischen Psychotherapeut_innen vor einer Fehlentscheidung statt (Hamm & Sauer, 2014a; Nieder & Richter-Appelt, 2011). Manche trans Menschen suchen rzt_innen 1 Der vorliegende Leitlinientext verwendet trans als Adjektiv. Wenn es das identit tsstiftende Element eines Sach-verhalts ist, wird es gro geschrieben ( die trans -Gesundheitsversorgung). 2 Die Mitglieder der Leitliniengruppe haben sich im Konsensverfahren auf diesen Begriff geeinigt.

9 Allerdings ist allen Beteiligten bewusst, dass auch dieser Begriff nicht f r alle passend ist, 3 Um ann hernd einer geschlechtersensiblen Sprache gerecht zu werden, nutzt die Leitlinie den Unterstrich (z. B. rzt_innen statt rzte und rztinnen), um so neben M nnern und Frauen auch Menschen anzusprechen, die sich nicht (ausschlie lich) als m nnlich oder weiblich sehen. Ausgangssituation 5 und psychologische Psychotherapeut_innen zur diagnostischen Einsch tzung, zur Beratung im Zuge eines m glichen Coming-out, zur Entscheidungsfindung f r bzw. gegen die Durch-f hrung einzelner k rpermodifizierender Behandlungen oder zur professionellen Begleitung der sozialen Transition (Wechsel der Geschlechtsrolle) und bei Problemen in Folge von Dis-kriminierungen auf. Peer-Beratungsstellen k nnen ebenfalls kompetente Unterst tzung aus einer professionalisierten Erfahrungsperspektive bieten (G nther, 2015; Meyer, 2015).

10 Viele trans Menschen streben die Modifizierung k rperlicher Geschlechtsmerkmale durch ausge-w hlte k rpermodifizierende Behandlungen an. Zur Frage der Kostenregulierung dieser Be-handlungen hat ein Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) im Jahr 1987 formuliert, dass die Zweckm igkeit einer rztlichen Behandlung im Einzelfall nachzuweisen ist, um die Kosten- bernahme f r k rpermodifizierende Behandlungen durch die Krankenversicherungen zu ge-w hrleisten (BSG 3 RK 15/86). Dieses Urteil f hrte in der Folge dazu, dass die medizinische Notwendigkeit von Behandlungen zur Modifizierung der k rperlichen Geschlechtsmerkmale psychiatrisch-psychotherapeutisch begr ndet und im Rahmen einer Einzelfallentscheidung festgestellt werden muss. Damit legte das BSG fest, dass die gesetzlichen Krankenversiche-rungen die Kosten f r somatische Behandlungen bei Transsexualismus gem ICD-10 ( ) nur bernehmen sollen, wenn psychiatrische und psychotherapeutische Ma nahmen erfolglos ausgesch pft wurden (vgl.)


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