GOZ intrakanaläre Diagnostik mittels OP-Mikroskop

1 GOZ intrakanal re Diagnostik mittels OP-Mikroskop - Analogberechnung nach 6, ( GOZ 5000) Der Autor:Dr. Alexander Hartmann (Jahrgang 1973) f hrt seit 2001 eine zahn rztliche Einzelpraxis in Passau. Seine Steckenpferde sind sthetische Zahnmedizin, non- und minimalinvasive Verfahren und Endodontie. Der Autor arbeitet seit 2008 mit Unterst tzung eines dentalen Operationsmikroskops. Aufgrund des immensen Zeitbedarfs f r hochwertige endodontische Behandlungen und der hohen Anschaffungskosten f r die entsprechende Ausstattung ergibt sich auch die zwingende Notwendigkeit sich Gedanken ber die Berechnung der erbrachten Leistungen zu machen.

2 Eine dieser Leistungen ist die intrakanal re Diagnostik mithilfe des wieder ergeben sich im zahn rztlichen Alltag Schwierigkeiten mit Kostenerstattern bez glich der genannten Position und in der Folge leider auch Diskussionen mit intrakanal re Diagnostik mittels OP-Mikroskop ist eine anerkannte und auch eigenst ndige zahn rztliche Diagnoseleistung . Mit bis zu 25-facher optischer Vergr erung und koaxialer Beleuchtung gelingt die Identifizierung von Strukturen und Besonderheiten, die ohne sie in der Regel verborgen bleiben.

3 Zus tzliche Kanalstrukturen, Isthmen, Gewebsreste in Einziehungen, Perforationen, Dentikel, Fremdmaterial wie medikament se Einlagen oder alte F llmaterialien, Risse, Frakturlinien sind elementare Informationen f r die Diagnostik und Therapieplanung bei Wurzelkanalbehandlungen. You can only treat, what you can see gilt hier selbstverst ndlich als Grundregel. Infauste Prognosen ( bei L ngsfrakturen der Wurzel) lassen sich fr hzeitig stellen, bevor ein Zahn langwierig behandelt wird. Die Diagnose mittels OP-Mikroskop hat in diesem Zusammenhang einen mindestens so hohen Informationsgehaltund damit Stellenwert wie die radiologische Diagnostik .

4 Beide k nnen sich perfekt erg nzen, allerdings nicht r die Berechnung selbstst ndiger zahn rztlicher Leistungen, die nicht in der GOZ beschrieben sind, gilt der Paragraph6, GOZ. Relevant hierf r ist lediglich, ob wir es mit einer selbstst ndigen zahn rztlichen Leistung ,wie oben beschrieben, zu tun haben und ob diese Leistung in der GOZ so zu finden ist. Die einzige Erw hnung findet das OP-Mikroskop in der GOZ als Zuschlag f r die Erbringung einer GOZ-Leistung mithilfe des Mikroskops. Die anwendungsf higen Leistungen sind dabei abschlie end beschrieben, darunter findet sich keine diagnostische Leistung.

5 Somit bleibt f r die Inspektion des Zahninneren vor Einleitung der tats chlichen Behandlung oder Evaluation einzelner Behandlungsschritte vor Fortsetzung der Therapie nur die Berechnung als selbstst ndige Leistung im Rahmen des 6, Abs. 1. Die Diagnostik als integralen Bestandteil der Behandlung zu sehen (wie dies manche Kostenerstatter tun) w re vergleichbar mit der Miteinbeziehung der Messaufnahme, der Masterpointaufnahme und Kontrollaufnahme in die Aufbereitung oder Wurzelf llung (oder auch der zahn rztlichen Untersuchung in die Therapie), fachlich also die Leistung sowohl eigenst ndig, als auch wissenschaftlich anerkannt ist, zeigen zahlreiche Ver ffentlichungen ( Endodontie 2013,22 (1).)

6 9-21) und Gerichtsgutachten anerkannter Spezialisten (Sachverst ndigengutachten Prof. H lsmann vom f r Az 31 C 119/08; Sachverst ndigengutachten PD Dr. Thomas Schwarze vom f r AG Dresden mit Az 101 C 8285/07). In Gerichtsurteilen wurde ebenfalls bereits mehrfach die Angemessenheit einerSumme von ca. 120 - 150,- (Analogposition GOZ 1988 GOZ 500 analog oder GOZ 501 analog, wertgleich mit der GOZ 5000 oder GOZ 5010) f r die intrakanal re Diagnostik best tigt. Diese Urteile stammen zwar aus der ra vor der GOZ 2012 (also unter anderen Voraussetzungen f r die Analogberechnung), die Argumentation der Gerichte und Gutachten ist jedoch 1:1 bertragbar.

7 In dieser Hinsicht bestehen in der GOZ 2012 keinerlei neuen Berechnung des Zuschlages GOZ 0110 f r die Erbringung von Leistungen ( die Aufbereitung unter Zuhilfenahme des Mikroskops) bleibt selbstverst ndlich unber hrt, da diese von der intrakanal ren Diagnostik unabh ngig die Diagnostik nicht in den Positionen der GOZ abgebildet sein kann ergibt sich aus mehreren Indikatoren, obwohl von allen Seiten nur ber die Absichten des Verordnungsgebers spekuliert werden kann. H tte man die Diagnostik beschreiben wollen, dann h tte man dies getan (als Leistung war sie bereits bekannt und in den Gerichtsurteilen und Gutachten erw hnt).

8 H tte man sie in andere Leistungen integrieren wollen, h tte man dies so formulieren k nnen. Man hat sich wie in anderen Bereichen der GOZ bewusst f r eine L cke entschieden. Es wurde lediglich ein Zuschlag f r die Zuhilfenahme des Mikroskops zu bestehenden (unver nderten) Leistungen eingef hrt. H tte man den Mehraufwand f r eine komplett OP-Mikroskop gest tzte Endodontie (inkl. Diagnostik ) abbilden wollen,dann h tte die Honorierung anders aussehen m ssen. Denn mit den beschriebenen 22,50 je Sitzung ist weder die Anschaffung eines OP-Mikroskops (15 aufw rts), noch der eklatante zeitliche Mehraufwand auch nur ann hernd ist an der Zeit, dass sich die Kostenerstatter der Realit t stellen und f r diese umfangreiche und auch sinnvolle, manchmal sogar kostensparende Untersuchung Erstattungen vornehmen.

9 Denn der Fall eines revisionsbed rftigen Zahnes, der nach Entfernung des Wurzelf llmaterials unter optischer Vergr erung einen L ngsriss der Wurzel erkennen l sst, ist gar nicht so selten, alleine in meiner Praxis innerhalb der letzten vier Wochen zweimal. Es konnten somit unn tige Folgekosten f r Aufbereitung, F llung, und postendodontische Versorgung (die ohne Aussicht auf Erfolg gewesen w ren) vermieden werden. Ganz zu schweigen von nicht entdeckten Kan len, Kanalstrukturen, Perforationen, Isthmen usw.

10 , die ebenfalls negativen Einfluss auf den Erfolg zahlreicher Wurzelkanalbehandlungen h jeder muss ein OP-Mikroskop haben, nicht jeder muss sich auf Endodontie spezialisieren, aber wer das tut, sollte zumindest den Mehraufwand auch honoriert bekommen. Sicher ist dies neben der Analogberechnung nach 6 Abs. 1 GOZ auch mit der Vereinbarung einer abweichenden H he der Honorierung (nach 2 Abs. 1 GOZ) ber den H chstsatz der GOZ (3,5fach) m glich, dem Patienten bleibt auf diesem Weg allerdings jede Erstattung durch einen Kostentr ger unm glich, oft sogar f r alle Geb hren ber dem 2,3fachen Satz.