Example: confidence

Mobbing am Arbeitsplatz aus …

Fachhochschule Pforzheim Hochschule f r Gestaltung, Technik und Wirtschaft Studiengang Personalmanagement Seminar Personalbeschaffung, -einsatz und -freisetzung Prof. Dr. Meinulf Kolb SS 2003 Mobbing am Arbeitsplatz aus personalwirtschaftlicher Sicht Christine Kunzmann Ankerstra e 47 75203 K nigsbach-Stein Ellen Theilacker Maximilianstra e 20 75172 Pforzheim 5. Semester Kunzmann/Theilacker: Mobbing am Arbeitsplatz 2 Inhaltsverzeichnis 1 Problemstellung und 2 Begriffskl rung und Definition 3 Abgrenzung und verwandte Begriffe 5 3 Formen, Verlauf und Verbreitung, Formen und Verlauf 5 Folgen f r den Betroffenen 7 Folgen f r das Unternehmen 8 4 Motive der T ter 10 Pers nlichkeitsbedingte Merkmale der Opfer 11 Mobbingbeg nstigende betriebliche Rahmenbedingungen 12 5 Rechtliche Hintergr Rechtliche Situation der T ter 13 Rechtliche Verpflichtungen des Arbeitgebers 14 Rechtliche Handlungsm glichkeiten des Arbeitgebers 15 6 Pr ventionsma Organisation und Gestaltung der Arbeit 16 Sozialbeziehungen und Konfliktl sungsprozesse 17 Pr ventionsma nahmen des Vorgesetzten 20 7 Interventionsma Fr he Interv

Kunzmann/Theilacker: Mobbing am Arbeitsplatz 3 1 Problemstellung und Zielsetzung Nach Pionierstudien in den skandinavischen Ländern wurde eit den 90er Jahren in s

Tags:

  Arbeitsplatz

Information

Domain:

Source:

Link to this page:

Please notify us if you found a problem with this document:

Other abuse

Transcription of Mobbing am Arbeitsplatz aus …

1 Fachhochschule Pforzheim Hochschule f r Gestaltung, Technik und Wirtschaft Studiengang Personalmanagement Seminar Personalbeschaffung, -einsatz und -freisetzung Prof. Dr. Meinulf Kolb SS 2003 Mobbing am Arbeitsplatz aus personalwirtschaftlicher Sicht Christine Kunzmann Ankerstra e 47 75203 K nigsbach-Stein Ellen Theilacker Maximilianstra e 20 75172 Pforzheim 5. Semester Kunzmann/Theilacker: Mobbing am Arbeitsplatz 2 Inhaltsverzeichnis 1 Problemstellung und 2 Begriffskl rung und Definition 3 Abgrenzung und verwandte Begriffe 5 3 Formen, Verlauf und Verbreitung, Formen und Verlauf 5 Folgen f r den Betroffenen 7 Folgen f r das Unternehmen 8 4 Motive der T ter 10 Pers nlichkeitsbedingte Merkmale der Opfer 11 Mobbingbeg nstigende betriebliche Rahmenbedingungen 12 5 Rechtliche Hintergr Rechtliche Situation der T ter 13 Rechtliche Verpflichtungen des Arbeitgebers 14 Rechtliche Handlungsm glichkeiten des Arbeitgebers 15 6 Pr ventionsma Organisation und Gestaltung der Arbeit 16 Sozialbeziehungen und Konfliktl sungsprozesse 17 Pr ventionsma nahmen des Vorgesetzten 20 7 Interventionsma Fr he Intervention 21 Sp te Intervention 22 8 Fazit und Kunzmann/Theilacker.

2 Mobbing am Arbeitsplatz 3 1 Problemstellung und Zielsetzung Nach Pionierstudien in den skandinavischen L ndern wurde seit den 90er Jahren in Deutschland dem Ph nomen Mobbing in der Arbeitswelt vermehrte Aufmerksamkeit gewidmet. Es wurde erkannt, in welchem Ausma Mobbing -F lle anzutreffen, welchen betriebs- bzw. volkswirtschaftlichen Schaden sie anrichten und welches Leid sie bei den Betroffenen hervorrufen. In der vorliegenden Arbeit soll Mobbing in der Arbeitswelt als personalwirtschaftliches Problem betrachtet werden. Dabei steht im Vordergrund das Aufzeigen von betrieblichen Handlungsm glichkeiten, die sowohl pr ventiv als auch f r akute F lle geeignet sind. Um diese erarbeiten zu k nnen, werden nach einer Kl rung des Begriffes in einem ersten Schritt die einzelnen Mobbing -Handlungen, der Verlauf von Mobbing -F llen und die Folgen f r das Unternehmen erarbeitet.

3 Als wichtige Grundlage zur Bek mpfung und Vermeidung von Mobbing werden die Ursachen von Mobbing -F llen aus unterschiedlichen Blickwinkeln er rtert, bevor der betriebliche Handlungsrahmen anhand einer Kl rung der rechtlichen Situation abgesteckt wird. M gliche Ma nahmen werden dann getrennt nach Pr vention und Intervention vorgestellt. 2 Begriffskl rung und Abgrenzung Definition Dem englischen Wortsinn von to mob nach bedeutet die Wortsch pfung Mobbing das Anp beln oder das Herfallen ber jemanden. Der Ursprung des Wortes liegt im lateinischen mobile vulgus , was soviel bedeutet wie aufgewiegelte Volksmenge, P bel, soziale Massengruppierungen mit sehr geringem oder v llig fehlendem Organisationsgrad, in denen triebenthemmte, zumeist zerst rerisch wirkende Verhaltenspotenz vorherrscht.

4 1 Der Begriff Mobbing wurde urspr nglich zun chst von Konrad Lorenz zur Beschreibung eines Tierverhaltens eingesetzt, bei dem unterlegene Tiere durch Gruppenangriffe einen berlegeneren Gegner Von wem der Begriff auf das menschliche Sozial-verhalten bertragen wurde, ist umstritten. Den meisten Autoren3 nach geschah dies durch den schwedischen Chirurgen Heinemann, der das Sch lerverhalten auf dem Schulhof in den 1 Kollmer 2000, S. 3 2 vgl. Niedl 1995, ; Wollmerath 2000, S. 22f 3 so Kollmer 2000, ; Wollmerath 2000, ; Neuberger 1999, ; Kratz 2000, ; Niedl 1995, Kunzmann/Theilacker: Mobbing am Arbeitsplatz 4 60er und 70er Jahren untersuchte. Roth widerspricht dieser g ngigen Sichtweise;4 ihm zufolge bertrug den Begriff der Pal o-Anthropologe Rudolf Bilz in einer Ver ffentlichung von 1971, der Mobbing als eine evolutionsbiologisch angelegte Gruppenbereitschaft deutet.

5 In jedem Fall wurde der Begriff durch Leymann und seine bahnbrechenden Untersuchungen in Schweden Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre auf die Arbeitswelt bertragen. Laut der Studie von Meschkutat et al. 2002 wird der Begriff oft unangemessen verwendet. Der Begriff Mobbing beschreibe mehr als nur kleine Reibereien, Sticheleien und Aus-einandersetzungen am Trotzdem ist es schwierig, eine einheitliche Definition zu finden (einen berblick gibt Anlage 1), da das Problemfeld sehr facettenreich ist. Eine h ufig zitierte Definition stammt von Leymann: Der Begriff Mobbing beschreibt negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind (von einer oder mehreren anderen) und die sehr oft ber einen l ngeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen T ter und Opfer kennzeichnen.

6 6 Eine aktuelle Definition f r Mobbing , die auf die Definition von Leymann aufbaut, aber besonders auf das betriebliche Umfeld und rechtliche Verbindlichkeit ausgerichtet ist, liefert der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften: Eine konflikthafte Kommunikation am Arbeitsplatz unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter, bei der (1) eine Person von einer oder einigen Personen (2) systematisch, (3) oft (mindestens einmal pro Woche) und (4) w hrend l ngerer Zeit (mindestens ber sechs Monate) (5) mit dem Ziel des Aussto es aus dem Arbeitsverh ltnis (6) direkt oder indirekt angegriffen wird. 7 Diese Definition enth lt neben pr ziseren Festlegungen zu H ufigkeit und Dauer auch den zentralen Aspekt der Es ist auch darauf hinzuweisen, dass zwar f r rechtliche Verbindlichkeit ein eindeutiges Ja/Nein-Kriterium angegeben werden muss, der Realit t aber angemessener ein Kontinuum mit steigender Mobbing -Intensit t 4 vgl.

7 Roth 2002, 5 vgl. Meschkutat et al. 2002, S. 18f 6 Leymann 2002, 7 Windemuth et al. 2003 8 vgl. Esser und Wolmerath 1997, 9 vgl. Neuberger 1999, S. 38 Kunzmann/Theilacker: Mobbing am Arbeitsplatz 5 Abgrenzung und verwandte Begriffe Abzugrenzen ist das Ph nomen Mobbing von anderen Konflikten am Arbeitsplatz . Diese Konflikte und kleinere Reibereien k nnen zwar die Vorstufe zu Mobbing sein, sind aber noch nicht unter den Begriff zu fassen. Auch aus Sicht der Betroffenen stellt Mobbing nur eine (extreme) Form der psychischen Belastung am Arbeitsplatz dar. Hierzu geh ren auch sexuelle Bel stigung und Diskriminierung. Diese k nnen durchaus im Rahmen eines Mobbing -Vorfalls vorkommen, m ssen es aber nicht. Besonders wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist hier die Systematik, die Zielorientierung und die Dauer der Handlungen.

8 Die folgenden Begriffe sind eng mit Mobbing verwandt: Bullying wird im englischen Sprachraum oft synonym zu Mobbing gebraucht, bezeichnet im besonderen aber auch Mobbing -Handlungen in nicht-betrieblichen Um-gebungen wie In den USA ist workplace harassment der am h ufigsten benutzte Begriff f r Mobbing .11 Bossing (im englischen employee abuse ) bezeichnet eine Sonderform des Mob-bings, bei dem Vorgesetzte ( boss ) oft als Einzelne die Mobbing -T ter darstellen. 12 Staffing bezeichnet die umgekehrte Mobbing -Richtung. Hier versucht eine Gruppe von Mitarbeitern ( staff ), ihren Vorgesetzten herauszudr ngen. 13 Sandwich- Mobbing bezeichnet das gemeinsame Vorgehen von Vorgesetzten und Mitarbeitern gegen einen leitenden Angestellten im mittleren 3 Formen, Verlauf und Folgen Verbreitung, Formen und Verlauf Nach einer aktuellen Studie f r Deutschland15 aus dem Jahr 2001 sind durchschnittlich 2,7% (Frauen: 3,5%, M nner: 2,0%) der Erwerbst tigen von Mobbing betroffen, im Verlauf eines Jahres 5,5%.

9 Ber den Verlauf des Erwerbslebens betrachtet ist sogar jeder zehnte (11,3%; Frauen: 12,9%, M nner: 9,6%) einmal von Mobbing betroffen. Besonders hoch (mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt) ist die Quote dabei in sozialen Berufen, bei Ver- 10 vgl. Hoel et al. 2001, 11 vgl. Hoel et al. 2001, 12 vgl. Kollmer 2000, 13 vgl. Kollmer 2000, 14 vgl. Kollmer 2000, 15 vgl. Meschkutat et al. 2002, Kunzmann/Theilacker: Mobbing am Arbeitsplatz 6 kaufspersonal und bei Bank- und Versicherungsfachleuten. Unter den Branchen sind vor allem das Verlags- und Druckgewerbe, das Holzgewerbe und das Kreditgewerbe betroffen. Keine gro e Rolle spielt jedoch die Betriebsgr e oder der Status (Arbeiter, Angestellter, Beamter); allerdings sind Auszubildende berdurchschnittlich oft von Mobbing betroffen.

10 Ergebnisse aus internationalen Studien, die mangels einheitlicher Definitionen und Befra-gungstechniken nur bedingt vergleichbar sind, finden sich in Anlage 4. Woraus besteht nun Mobbing ? In welchen konkreten Handlungen manifestiert sich Mobbing ? Im Rahmen seiner Arbeiten hat Leymann einen Katalog von 45 Handlungen zusammen-gestellt (s. Anlage 2), die sich in f nf Gruppen aufteilen lassen: 16 Angriffe auf die M glichkeiten, sich mitzuteilen Angriffe auf die sozialen Beziehungen Angriffe auf das soziale Ansehen Angriffe auf die Qualit t der Berufs- und Lebenssituation Angriffe auf die Gesundheit Der Verlauf eines Mobbing -Falles l sst sich aus Sicht des Mobbing -Opfers in unter-schiedliche Phasen gliedern:17 Phase Betriebliche Ebene Pers nliche Ebene 1 Konflikte in der Organisation Einzelne Unversch mtheiten und Gemeinheiten Erste Stresssymptome, Bew ltigung durch individuelle Anpassung.


Related search queries