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Teil 1: Grundsätzliches zu Portfolio und Lerntagebuch

Dr. Jens Bartnitzky: Lernbegleitung mit Lerntagebuch und Portfolio Teil 1: Grunds tzliches zu Portfolio und Lerntagebuch Portfolio Was ist das? Zuallern chst: ein Ordner Au erdem: eine (kommentierte) Sammlung von Sch tzen; besonderen Lerndokumenten (wie Urkunden); eine M glichkeit, die Lernentwicklung gezielt deutlich zu machen; eine Grundlage f r Gespr che Lerntagebuch eine Definition Ein Lerntagebuch besteht aus mehreren, regelm ig verfassten, chronologisch aneinandergereihten Aufzeichnungen, in denen der Autor Erfahrungen des (meist schulischen) Lernprozesses mit sich und seiner Umwelt aus subjektiver Sicht unmittelbar festh lt. (Definition nach J. Bartnitzky, 2004). Wozu ein Portfolio ? Kinder k nnen bei der Portfolio -Arbeit ..Qualit tskriterien anzuwenden, Arbeiten zu beurteilen, ( Welche Aufgabe ist mir am besten gelungen? )..die eigenen F higkeiten einzusch tzen, ( Das kann ich so gut, wie man es hier sieht. )..ihre Lernfortschritte wahrzunehmen.

Dr. Jens Bartnitzky: Lernbegleitung mit Lerntagebuch und Portfolio Wann mache ich das? Auswahl von Schätzen: nach größeren Unterrichtseinheiten: in einer eigenen Stunde, im Rahmen des Wochenplans, als Hausaufgabe wöchentlich: in einer festen Zeit (ca. 20 min), im Rahmen des Wochenplans, als Hausaufgabe Ausblick in die Sekundarstufe

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1 Dr. Jens Bartnitzky: Lernbegleitung mit Lerntagebuch und Portfolio Teil 1: Grunds tzliches zu Portfolio und Lerntagebuch Portfolio Was ist das? Zuallern chst: ein Ordner Au erdem: eine (kommentierte) Sammlung von Sch tzen; besonderen Lerndokumenten (wie Urkunden); eine M glichkeit, die Lernentwicklung gezielt deutlich zu machen; eine Grundlage f r Gespr che Lerntagebuch eine Definition Ein Lerntagebuch besteht aus mehreren, regelm ig verfassten, chronologisch aneinandergereihten Aufzeichnungen, in denen der Autor Erfahrungen des (meist schulischen) Lernprozesses mit sich und seiner Umwelt aus subjektiver Sicht unmittelbar festh lt. (Definition nach J. Bartnitzky, 2004). Wozu ein Portfolio ? Kinder k nnen bei der Portfolio -Arbeit ..Qualit tskriterien anzuwenden, Arbeiten zu beurteilen, ( Welche Aufgabe ist mir am besten gelungen? )..die eigenen F higkeiten einzusch tzen, ( Das kann ich so gut, wie man es hier sieht. )..ihre Lernfortschritte wahrzunehmen.

2 ( Diese Arbeit ist besser als jene von damals. ). Wozu ein Lerntagebuch ? Kinder k nnen bei der Lerntagebuch -Arbeit das eigene Lernen erforschen und Schl sse f r das weitere Lernen ziehen, den Lerninhalt durch Strukturierung und Wiederholung beim Aufschreiben festigen, regelm ige Schreibanl sse nutzen. Und was bringt mir das? Die Lehrerin kann Portfolio und Lerntagebuch ..um mehr ber die Kinder und ihre individuellen Lernprozesse zu erfahren, ..als Ausgangspunkt f r Lerngespr che mit dem Kind, ..als Grundlage f r Elterngespr che, ..als Hilfe f r die Leistungsbeurteilung, ..zur Hilfe bei der Evaluation des Unterrichts. Teil 2: Konkretes zum Portfolio Portfolio eine Idee der Schule? Im Kindergarten sind Sammelmappen schon lange blich; sie sind bereits der Beginn eines Portfolios. K nstler und Journalisten kennen Bewerbungs-Portfolios schon lange Wie funktioniert ein Portfolio ? F nf Portfolio -Handlungen Ein hlt sentiert Und dabei m ssen die Kinder stets in Gespr chen mit der Lehrerin und der ganzen Klasse begleitet und beraten werden!

3 Jens Bartnitzky, Heike Freitag, Brigitte Kl ckner-Hartstock & Angelika Steck-L schow (2006): Mein Lernordner. Portfolio f r die Grundschule. Braunschweig: Schroedel. Seite 1. Dr. Jens Bartnitzky: Lernbegleitung mit Lerntagebuch und Portfolio Wann mache ich das? Auswahl von Sch tzen: nach gr eren Unterrichtseinheiten: in einer eigenen Stunde, im Rahmen des Wochenplans, als Hausaufgabe w chentlich: in einer festen Zeit (ca. 20 min), im Rahmen des Wochenplans, als Hausaufgabe Ausblick in die Sekundarstufe Das Portfolio ist ein ausgezeichnetes Konzept f r die Sekundarstufe, in der ein Sch ler viele Lehrer hat, mit Blick auf die Bewerbungssituation nach dem Schulabschluss. Portfolio f r die Bewerbung? Eine Studie: Gespr che mit 90 Personalchefs von Gro - und Kleinbetrieben in Niederbayern: 82 %: Portfolio statt Ziffernzeugnis, 17 %: Portfolio plus Ziffernzeugnis, 1%: nur Ziffernzeugnis ( Dahinter kann sich der Bewerber wenigstens verstecken. ). Teil 3: Konkretes zum Lerntagebuch M gliche Eigenschaften eines Lerntagebuchs Freiwillig oder verbindlich vorgegebene Form: zum Ankreuzen, Ausf llen, Schreiben?

4 Mit Leitfragen, Schreibtipps, losen Impulsen? Ganz geheim, nur f r den Lehrer, oder ffentlich? Monolog oder Dialog? Gleichzeitiges Schreiben, integriert in Wochenplan o.. oder schreiben, wenn das Kind es will? Reisetagebuch nach Gallin und Ruf Sch lerheft: gleichzeitig Fachheft und Lerntagebuch ; Sch ler schreiben ihre Gedanken nieder; nicht in Fachsprache sondern in ihren eigenen Worten; zwei Ziele: bef rdert den Denkprozess, erm glicht dem Lehrer genaue R ckmeldung. Kriterien f r die Eintr ge: Chronologie der Arbeit folgen; f r wohlwollende Dritte verst ndlich; so for - muliert, wie es der Sch ler zum jeweiligen Zeitpunkt versteht R ckmeldungen des Lehrers: Gelungenes verst rken; Potenzial von Irrt mern herausstellen Gallin, Peter & Ruf, Urs (1999a). Austausch unter Ungleichen. Grundz ge einer interaktiven und f cher bergreifenden Didaktik. Dialogisches Lernen in Sprache und Mathematik, Band 1. Seelze- Velber: Kallmeyer. Gallin, Peter & Ruf, Urs (1999b).

5 Spuren legen - Spuren lesen. Unterricht mit Kernideen und Reisetageb chern. Dialogisches Lernen in Sprache und Mathematik, Band 2. Seelze-Velber: Kallmeyer. Olivgr ne Hefte der Ecole d'Humanit . Freier Text zum Abschluss einer gr eren Kurseinheit; kritisches Gespr ch zum Kursverlauf geht voran; auf Leitfragen und Schreibimpulse wird verzichtet Variantenvorschlag: Vor einer gr eren thematischen Einheit: Kinder schreiben auf, was sie schon wissen und was sie wissen wollen; Nach der Einheit: Kinder schreiben auf, was sie gelernt haben und werten aus, ob sie alles erfahren haben, was sie wissen wollten. Becker, Gerold (2001). Olivgr ne Hefte. Lernbilanzen: eine alte, aber lebendige Tradition. Friedrich Jahresheft, S. 14-16. Seite 2. Dr. Jens Bartnitzky: Lernbegleitung mit Lerntagebuch und Portfolio Lerntageb cher im Kunstunterricht nach Miriam Uerdingen Zur Begleitung von Projekten: Explorationsphase: spontane Einf lle, Gedanken, W nsche;. Planungsphase: pr ziser werdende Ideen, Planungsschritte, Materialbedarf, Absprachen.

6 Pr sentationsphase: Arbeitsergebnisse, Erfahrungen;. Reflexionsphase: Zufriedenheit mit Arbeitsergebnis und -prozess, Reaktionen anderer Uerdingen, Miriam (2002). Das Lerntagebuch . Ein Medium zur Begleitung und Unterst tzung von Lernprozessen. Grundschule (3), S. 43-44. Lerntagebuch zum Wochenplan nach Jens Bartnitzky Zwei Teile: Lernbogen (AB zum raschen Ausf llen, t glich am Ende der Wochenplan-Arbeit), Auswertung (Blatt zur Ausz hlung der Antworten, jeweils vor den Ferien; erste versus letzte 2. Wochen). Die folgende Literatur beschreibt nicht dieses sondern ein verwandtes Lerntagebuch , aus dem dieses entwickelt wurde Bartnitzky, Jens (2004). Einsatz eines Lerntagebuchs zur F rderung der Lern- und Leistungsmoti- vation. Eine Interventionsstudie. Dissertation, Universit t Dortmund 2004. (Online abrufbar unter ). Bartnitzky, Jens (2004). Wie Kinder lernen k nnen, ihre Anstrengungen und Erfolge zu w rdigen . ein Lerntagebuch . In: Horst Bartnitzky & Angelika Speck-Hamdan (Hrsg.)

7 Leistungen der Kinder wahrnehmen w rdigen f rdern (S. 100-109). Frankfurt : Grundschulverband. Lerntagebuch im Lehrwerk Lerntagebuch -Impulse werden direkt in die Arbeitshefte integriert Geschrieben wird in ein normales Schreibheft Schnelleinsch tzung: Gewichtheber-Bildchen zu ausgew hlten Aufgaben Lerntagebuch : Was hast du ge bt oder gelernt? Hast du dich angestrengt? Hast du die Aufgabe gern gemacht? Bist du zufrieden mit dem Ergebnis? Lernplan: jede einzelne Aufgabe auf jeder einzelnen Seite kann abgekreuzt werden, wenn sie erledigt ist Lese-Test mit Selbsteinsch tzung und R ckmeldung: Kinder bearbeiten den Test, sch tzen sich selbst ein und bekommen eine R ckmeldung durch die Lehrerin Vorteile Alles fix und fertig: Impulse, Integration in Aufgaben, grafische Gestaltung Beliebig erweiterbar Stimmiges Konzept Nachteile Lerntagebuch und Lehrwerk sind nicht einzeln zu haben Vorhandenes ist nicht beliebig ver nderbar Einstieg ist nicht jederzeit m glich Stephanie Brettschneider, Maria Feiten, B rbel Hilgenkamp, Andreas K rnich, Gabriele Reusche, Gerlind Schwanitz, Barbara Weingand & Gabi Zimmermann (2007): Zebra 1.

8 Arbeitsheft Lesen und Schreiben. Leipzig: Klett. Lerntagebuch -Fragen Zur Vorgehensweise: Vorher: Wie willst du vorgehen? W hrend: Was hast du bisher getan? Wie willst du weiter vorgehen? Nachher: Wie bist du vorgegangen? W rdest du wieder so vorgehen? Seite 3. Dr. Jens Bartnitzky: Lernbegleitung mit Lerntagebuch und Portfolio Zum Ausblicken: Wenn du jetzt noch weiterarbeiten k nntest, was w rdest du noch herausfin- den wollen? Zur Sozialform: War die gew hlte Sozialform geeignet? Wie hat die Zusammenarbeit geklappt? Zum Zeitmanagement: Wie lange hast du f r welche Arbeiten gebraucht? H ttest du bei glei- cher Qualit t weniger Zeit ben tigen k nnen? Zur Arbeitsplatzgestaltung: Wie hast du deinen Arbeitsplatz gestaltet? War die Gestaltung sinn- voll? H tte sie noch besser sein k nnen? Zum Umgang mit St rungen: Hast du dich ablenken lassen? Wie h ttest du Ablenkungen vermeiden k nnen? Zum Thema: Findest du das Thema interessant? Was interessiert dich besonders, was weni- ger?

9 Welche Themen w rden dich noch interessieren? Zum Lernarrangement: Waren Arbeitsauftr ge / Materialien / Hilfestellungen verst ndlich / in- teressant / n tzlich? Zum Lernergebnis: Was hast du heute / in dieser Stunde / bei dieser Aufgabe gelernt oder ge bt? Kontrolliere! Was hast du richtig? Zur Lernmotivation: Was hat dir Spa gemacht? Was war schwierig / einfach? Wann hast du dich besonders angestrengt? Wann warst du zufrieden mit deiner Arbeit? Selbsteinsch tzungen Kinder sch tzen ihre eigenen F higkeiten ein: Bei Das-kann-ich-Bl ttern, bei einem Selbstzeugnis Zuordnung Lerntagebuch / Portfolio ist schwierig: Nicht regelm ig genug f r das Lerntagebuch , nicht eigentliches Lerndokument sondern eher Schreiben ber das Lernen Teil 4: Res mee M glichkeiten und Gefahren Es gibt eine F lle von Variationsm glichkeiten f r Portfolio , Lerntagebuch und Kombinationen aus beidem. Es ist erlaubt, Ziele und Methoden aus allen Konzepten zu kombinieren und dazuzuerfinden.

10 Sie m ssen orientiert sein: am aktuellen Bedarf der Klasse, an der aktuellen Unterrichtssi- tuation. Schwierigkeiten bereitet meist: wenn das Konzept neben dem Unterricht her l uft anstatt integriert zu sein, wenn die Arbeit mit Portfolio und Lerntagebuch viel Zeit in Anspruch nimmt, wenn es immer das Gleiche ist. Vorschl ge f r alle Klassen (nur LTB- Portfolio -Kombinationen). Klasse 1. Arbeit der Woche sammeln, mit Datum versehen; Lerntagebuch -Impulse auf reiner Bericht- sebene: Schreibe und male, was du gelernt oder ge bt hast. Schreibe und male, was das Besondere an dieser Arbeit ist ( hat Spa gemacht, ist sehr ordentlich, sieht sch n aus, mit Max zusammen gemacht). Klasse 2. Lerntagebuch -Leitfrage, aus der sich eine Auswahl f r das Portfolio ergibt: Was war schwierig? Was war leicht? Wann warst du zufrieden mit deiner Arbeit? Wann hast du dich besonders angestrengt? Eine Arbeit pro Woche ausw hlen, Datum dazu; Nach einigen Wochen die Super-Arbeit ausw hlen: super schwierig, super zufrieden, super angestrengt; Zu dieser Arbeit genauer erz hlen lassen Seite 4.


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