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Trauer und Tod in verschiedenen Kulturen

Rituale sind allgegenw rtig. Sie markieren die t g -lichen berg nge genauso wie Wendepunkte, wiezum Beispiel Geburten, Hochzeiten, Krankheit undTod. Man sollte zentrale Punkte der in den verschie-denen Religionen mitunter sehr unterschiedlichenRituale bei Trauer und Tod kennen, um Sterbendenund Angeh rigen den Abschied zu BUESS-WILLIE inen Sterbenden zu begleiten und nicht alleine zu lassen, istin allen Kulturen blich. Grosse Unterschiede bestehen je-doch darin, wie diese Begleitung aussieht, wer welche Personber hren darf, welche Rituale vor und nach Eintritt desTodes blich sind und wie rasch die Toten bestattet r alle der im Folgenden beschriebenen Aspekte gilt ber-dies, dass es innerhalb aller Religionen und Kulturen Ge-meinschaften und Personen gibt, welche ihren Glauben indi-viduell praktizieren. Deshalb sollte immer erfragt werden,welche Handlungen und Rituale im konkreten Fall er-w nscht und hilfreich sind.

und äussere Reinheit elementar, wenn sie ins Paradies eintre - ten. Sie legen darum grossen Wert darauf, mit fliessendem (!) ... Buddhismus Die Familie ist die wichtigste Instanz, wenn ein Patient im Sterben liegt. Sie kümmert sich um alles, zum Beispiel orga -

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  Verschiedenen, Buddhismus, Rateur, Trauer und tod in verschiedenen kulturen, Kulturen

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1 Rituale sind allgegenw rtig. Sie markieren die t g -lichen berg nge genauso wie Wendepunkte, wiezum Beispiel Geburten, Hochzeiten, Krankheit undTod. Man sollte zentrale Punkte der in den verschie-denen Religionen mitunter sehr unterschiedlichenRituale bei Trauer und Tod kennen, um Sterbendenund Angeh rigen den Abschied zu BUESS-WILLIE inen Sterbenden zu begleiten und nicht alleine zu lassen, istin allen Kulturen blich. Grosse Unterschiede bestehen je-doch darin, wie diese Begleitung aussieht, wer welche Personber hren darf, welche Rituale vor und nach Eintritt desTodes blich sind und wie rasch die Toten bestattet r alle der im Folgenden beschriebenen Aspekte gilt ber-dies, dass es innerhalb aller Religionen und Kulturen Ge-meinschaften und Personen gibt, welche ihren Glauben indi-viduell praktizieren. Deshalb sollte immer erfragt werden,welche Handlungen und Rituale im konkreten Fall er-w nscht und hilfreich sind.

2 ChristentumDie gr ssten christlichen Kirchen sind die r misch-katholi-sche, die evangelisch-reformierte und die orthodoxe Kirche;hinzu kommen andere christliche Gemeinschaften, wie zumBeispiel die Zeugen Jehovas, die neuapostolische Kirche oderfreikirchliche katholische Kirche kennt neben der allgemeinen christli-chen Begleitung drei Sakramente f r Kranke oder Sterbende:die Krankenkommunion, die Beichte und die Kranken den reformierten Kirchen tritt oft das gesprochene Wortan die Stelle symbolischer Handlungen; einzelne reformierteKirchen praktizieren die Krankensegnung. Auf Wunsch kannauch das Abendmahl gehalten orthodoxe Kirche kennt die Kranken lung, wobei ein bissieben Priester verschiedene Glieder des Leibes mit l be-streichen. Beim Schwerkranken bringt der Priester die Kom-munion ins Spital. Bei Kranken, die sterbend sind und sehrstark leiden, liest der Priester die Kasualie, das heisst die vor-gesehene liturgische Zeremonie f r die Trennung der Seelevom Leib.

3 In der orthodoxen Kirche werden die Toten ge-waschen, in ein weisses Leichentuch geh llt und bekleidet(das h ngt auch von lokaler Tradition ab).Alle christlichen Kirchen kennen die Nottaufe f r sterbendeNeugeborene oder Erwachsene. Diese kann jede getaufte Per-son unabh ngig von der eigenen Konfession vollziehen. DieTaufe muss dem rtlichen Pfarramt zur Eintragung ins Tauf-buch gemeldet Abschiednehmen nach Eintritt des Todes in einem Spitalkann noch im Patientenzimmer oder f r eine beschr nkteZeit im Aufbahrungsraum des Spitals geschehen. Sp terhaben Angeh rige die Gelegenheit, die verstorbene Person inder Aufbahrungshalle des Heimatfriedhofes oder im Krema-torium zu verabschieden. Rechtlich ist es m glich, eine ver-storbene Person aus dem Spital nach Hause zu verlegen, umdort die Totenruhe, manchmal auch Totenwache genannt, zubegehen. Je nach religi ser Haltung wird die Erdbestattungder Kremation vorgezogen.

4 IslamEs sollten immer die Verwandten benachrichtigt werden,wenn ein Kranker im Sterben liegt. Falls das nicht m glich ist,sollte man sich an ein islamisches Zentrum wenden. Ist keinMuslim an wesend, kann ihm dabei auch ein Christ Glaubensbekenntnis f r den Sterbenden sprechen darfallerdings nur ein soll ein Sterbender keinen Durst leiden, das heisst, esist immer zu trinken anzubieten beziehungsweise sind ihmdie Lippen zu befeuchten. F r Muslime ist die innere (Gebete)und ussere Reinheit elementar, wenn sie ins Paradies eintre-ten. Sie legen darum grossen Wert darauf, mit fliessendem (!)Wasser h ufig gewaschen zu werden und saubere, nicht befleckte W sche im Bett zu haben. F r die Erlangung des ewigen Lebens muss ein Muslim mitdem Bekenntnis auf den Lippen sterben, dass es keinen Gottgibt ausser Allah. Obwohl die rituellen Waschungen vor demGebet notfalls auch entfallen k nnen, wird ein frommerFORTBILDUNGT rauer und Todin verschiedenen KulturenWelche besonders wichtigen Aspekte gilt es zu beachten?

5 ARS MEDICI 10 2014547 Merks tze Einen Sterbenden zu begleiten und nicht alleine zu lassen,ist in allen Kulturen blich; meist bernimmt dies die gibt es nicht in allen Religionen. Auch wenn es bestimmte religi se Regeln und Gepflogenheitengibt, ist in jedem individuellen Fall nachzufragen, welche Handlun-gen und Rituale tats chlich erw nscht e r i e : P a l l i a t i v m e d i z i n i n d e r P r a x i sMuslim immer versuchen, diese vorzunehmen, wobei es ihnzu unterst tzen gilt. In gewissen Kulturen m chte der Ster-bende den Zeigefinger seiner rechten Hand als Best tigungseines Glaubens zum Himmel nach dem Eintritt des Todes wird der Verstor-bene so gedreht, dass sein Gesicht nach Mekka gewandt ist,also nach S dosten. Die Augen werden von den n chsten Angeh rigen geschlossen. Eine fremde Person sollte diesnicht tun. Andersgl ubige sollten den Verstorbenen nichtmehr ber hren.

6 Die Versorgung des Toten obliegt, sofernm glich, allein den Angeh rigen. Der K rper wird mehrmalsmit fliessendem Wasser gewaschen und anschliessend mitKampferl sung bergossen. Im Allgemeinen wird ein m nn-licher Verstorbener von zwei M nnern, eine Frau von zweiFrauen gewaschen. Wichtig ist, dass ber der Leiche immerein Leinentuch liegt, sodass Schamgef hle nicht verletzt Beisetzung soll so rasch wie m glich erfolgen; mangelsmuslimischer Friedh fe bringen viele Familien den Leichnamzur Beerdigung in das Heimatland. Einbalsamierung oderKremation sind verboten. Auch eine Autopsie ist verboten,kann aber von der Familie genehmigt werden, falls die ge-wonnenen Kenntnisse Patienten mit einer hnlichen Krank-heit das Leben retten k nnen. Zuweilen sind Klageweiber blich und/oder laute Trauerbekundungen der Angeh rigenund Freunde des Ritual der gl ubigen Juden beginnt, wenn der Tod sichn hert und der Sterbende und die Angeh rigen sich den Verabschiedungsritualen unterziehen.

7 Der Sterbende bittetum Vergebung f r seine Fehler und dr ckt Hoffnung f rdas Wohlergehen der berlebenden aus. Zusammen wird der Tod eingetreten ist, wird der K rper von speziellgeschulten Freiwilligen f r die Beerdigung vorbereitet, sofernkeine Obduktion vorgesehen ist. Die Vorbereitung des K r-pers umfasst die Waschung und das Einwickeln in ein einfa-ches Leinentuch. Dann wird die Leiche in einen einfachenSarg gelegt, damit die Verwesung nicht verz gert wird. BuddhismusDie Familie ist die wichtigste Instanz, wenn ein Patient imSterben liegt. Sie k mmert sich um alles, zum Beispiel orga-nisiert sie, dass ein buddhistischer M nch anwesend ist, umin der Sterbephase zu beten und Mantras zu rezitieren. Buddhisten legen besonders in der Sterbephase grossen Wertauf Ruhe. Es gilt, eine angenehme, positive Atmosph re zuschaffen und Zuversicht zu vermitteln, was die Reise ins Unbekannte angeht.

8 W nsche des Sterbenden sind zu res-pektieren, zum Beispiel das Erm glichen von Ruhepausen f rMeditation, das Belassen von Meditationshilfen wie Bildernoder Statuen in Sichtweite oder auch der Wunsch nach einersitzenden Haltung beziehungsweise einer rechten lebenserhaltende Massnahmen beendet werden sollen,sind Neumond oder Vollmond geeignete der Tod eingetreten ist, sollte der Verstorbene m g-lichst unangetastet und st rungsfrei so lange wie m glich imSterbezimmer belassen werden. F r einige buddhistischeGlaubensgemeinschaften gelten 24 Stunden als das nicht m glich ist, sollte man nach dem Todeseintrittmindestens eine halbe Stunde v lliger Ruhe gew hrleisten,wenn m glich bei ge ffnetem Fenster, damit der innere Ster-beprozess ungest rt ablaufen kann. Bei der ersten Ber hrungnach dem Tod sollte zuerst die Sch deldecke (ehemalige Fon-tanelle) angefasst werden. Autopsien werden nur in usserstdringenden Notf llen, Organentnahmen nur aufgrund einer Patientenverf gung Angeh rigen und Freunden ist die M glichkeit zu geben,sich in Ruhe zu verabschieden.

9 Einem buddhistischen Lehreroder Freund soll die M glichkeit zur Totenwache einger umtwerden. Im buddhismus gibt es ausschliesslich die Kremation. DieAsche wird je nach Wunsch in einen Fluss gestreut oder ineiner Urne Begleitung durch Angeh rige nimmt eine wichtige Stel-lung ein. Mantras und Gebete w hrend des Sterbens verhel-fen zu einer guten Wiedergeburt. Der K rperkontakt zumSterbenden wird durch die Angeh rigen gepflegt. Sie lassenden Sterbenden m glichst nie alleine. Eine Kassette mit spiri-tueller Musik in einheimischer Sprache wird gesch tzt. Ein Zimmer gilt bei Verwendung von R ucherst bchen alssauber und heilig. Da stehendes Wasser als unrein gilt, ist flies-sendes Wasser bei der K rperpflege zu ber cksichtigen ( solange wie m glich oder einen Krug mit Wasser undeine Waschsch ssel anbieten). Die Pflege soll von einer gleich-geschlechtlichen Pflegefachperson durchgef hrt glicherweise erh lt der Sterbende durch einen PriesterSchn re um das Handgelenk oder den Hals gebunden.

10 Diesesymbolisieren eine Segnung. Der Priester giesst nach Eintrittdes Todes Wasser in den Mund und gibt ein Tulasiblatt ( hn-lich Basilikumblatt/Alternative) in Wasser getr nkt auf M glichkeit sollten Hindus den Leichnam , geweihte B nder oder andere religi se Gegen-st nde sollten dem Verstorbenen nicht abgenommen Witwe eines Verstorbenen zerbricht am Todesbett ihreArmreife, die sie bei der Eheschliessung anstelle des bei uns blichen Eherings erhalten hat. Traditionellerweise werden die Verstorbenen drei Tagezu Hause aufgebahrt und danach einge schert. Die Aschewird je nach Wunsch in einen Fluss in der Schweiz oder in Indien in den Ganges gestreut. Claudia , MAS Palliative CareZentrum f r Integrative Medizin, Kantonsspital St. GallenGreithstrasse 20 / Haus 33, 9007 St. GallenE-Mail: Artikel ist eine kurze Zusammenfassung der am Kantonsspital St. Gallen ver -fassten Merkbl tter zum Umgang mit Trauer und Tod in verschiedenen MEDICI 10 2014 Wir danken Herrn Dr.


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