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Trusts - wenig bekannt, sehr effektiv

Lange Zeit wurden Trusts als In-strument der Steuerplanung, Ver-m gensverwaltung und Nachfolge-planung mit Vorbehalt betrachtetund als unserem Rechtssystem frem-de Gebilde abgelehnt. Diese Zweifelund Vorbehalte sind jedoch unbe-gr ndet, wenn der Trust richtig ein-gesetzt und strukturiert ist. In denletzten Jahren haben Trusts f r dieinternationale Kundschaft in derSchweiz als Tr ger zur Verwaltungvon Verm gen und als Mittel derErbschaftsplanung zunehmend anBedeutung Thomas Huber,Mitglieddes Executive Board KPMG privateKurt Widmer,KPMG privateNicole Willimann,KPMG privateMit dem Instrument des Trusts kannfestgelegt werden, wer ein Verm genhalten, verwalten und es schliesslich inwelchen Teilen an welche Beg nstigteverteilen Trust ist ein Konstrukt nach an-gels chsischem Recht, dessen Entste-hen zur ckgeht ins Mittelalter.

Erleichterung der Erbteilung und Schutz von Vermögenswerten Trusts können die Vermögensübertra-gung auf die nächste Generation we-sentlich erleichtern.

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Transcription of Trusts - wenig bekannt, sehr effektiv

1 Lange Zeit wurden Trusts als In-strument der Steuerplanung, Ver-m gensverwaltung und Nachfolge-planung mit Vorbehalt betrachtetund als unserem Rechtssystem frem-de Gebilde abgelehnt. Diese Zweifelund Vorbehalte sind jedoch unbe-gr ndet, wenn der Trust richtig ein-gesetzt und strukturiert ist. In denletzten Jahren haben Trusts f r dieinternationale Kundschaft in derSchweiz als Tr ger zur Verwaltungvon Verm gen und als Mittel derErbschaftsplanung zunehmend anBedeutung Thomas Huber,Mitglieddes Executive Board KPMG privateKurt Widmer,KPMG privateNicole Willimann,KPMG privateMit dem Instrument des Trusts kannfestgelegt werden, wer ein Verm genhalten, verwalten und es schliesslich inwelchen Teilen an welche Beg nstigteverteilen Trust ist ein Konstrukt nach an-gels chsischem Recht, dessen Entste-hen zur ckgeht ins Mittelalter.

2 DasKonzept des Trusts ist in allen Com-mon-Law-L ndern bekannt und hatl ngst auch auf die eine oder andereWeise im Rechtssystem der Civil-Law-L nder, zu denen mit Ausnahmevon Grossbritannien, Irland und denKanalinseln alle europ ischen L ndergeh ren, Eingang gefunden. Ber hmtf r ihre Trusts sind insbesondere auchjene Offshore-Jurisdiktionen, welchedas Gedankengut des englischenRechtssystems bernommen haben. Der Trust ist ein Rechtsgebilde, indem ein Verm genswert von einem Ei-gent mer (Settlor) auf einen Treuh n-der (Trustee) bertragen wird, mit derVerpflichtung, es f r die Beg nstigten(Beneficiaries) zu verwalten und zuverwenden. Der Trust ist weder einejuristische Person noch ein Auftrags-verh ltnis. Bei der Errichtung eines Trustsentstehen zwei Rechtsanspr che: DerTrustee wird der rechtliche Eigen-t mer (Legal Title) der vom Settloreingebrachten Verm genswerte, w h-rend dem oder den Beg nstigten derwirtschaftliche Nutzen (EquitableTitle) zusteht.

3 Diese Zweiteilung desEigentums an der gleichen Sache isteine Eigenart des Common eine nat rliche Person alsSettlor einen Trust errichten kann,muss sie in der Regel handlungsf higsein und das unbeschr nkte Eigentuman den auf die Trustees zu bertragen-den Verm genswerten Funktion des Trustee kanngrunds tzlich von einer nat rlichenund/oder juristischen Person (Corpo-rate Trustee) bekleidet werden. Ver-trauensw rdigkeit, Professionalit t undUnabh ngigkeit sind zentrale Eigen-schaften, die einen Trustee auszeich-nen. Er muss die Absichten des Settlorund die Bed rfnisse der Beg nstigtengenau kennen. Der Trustee verwaltet meistens in Zusammenarbeit mit be-auftragten Banken und Treuh ndern nach den in der Trusturkunde (Decla-ration of Trust oder Trust Deed) aufge-stellten Regeln das Trustverm gen undnimmt Aussch ttungen an die Beg n-stigten vor.

4 In der Praxis hat sich dieZusammenarbeit mit Corporate Tru-stees bew hrt. Es ist m glich, dass derSettlor eine Person seines Vertrauens,zum Beispiel einen langj hrigenFreund oder Berater, mit der Funktiondes Co-Trustee oder Protector kann der Settlor beispiels-weise durchsetzen, dass bestimmteEntscheidungen immer von beidenTrustees gemeinsam getroffen werdenm ssen oder vorg ngig die Zustim-mung des Protector eingeholt Beneficiaries eines Trusts kom-men haupts chlich Familienmitgliederdes Settlor in Frage. Deren Beg nsti-gung kann an bestimmte Vorausset-zungen gekn pft sein oder vollumf ng-lich im Ermessen des Trustee wenig bekannt, sehr effektivVon links nach rechts: Kurt Widmer, Nicole Willimann, Thomas HuberWeil die Lebensdauer eines Trusts be-grenzt ist, gibt es auch einen soge-nannten Ultimate Beneficiary , h u-fig eine wohlt tige Institution.

5 DieserInstitution wird das bei Beendigungdes Trustverh ltnisses noch vorhande-ne Trustverm gen ausgerichtet, sofernin der Trusturkunde nicht eine anders-lautende Bestimmung vorhanden ein Trust rechtsg ltig errich-tet ist, m ssen grunds tzlich drei Be-dingungen (Three Certainties) kumu-lativ erf llt sein. ber die Absicht desSettlor, einen Trust errichten zu wol-len, d rfen keine Zweifel vom Trustee zu haltende Ver-m gen muss definiert sein, und dieBeg nstigten m ssen bekannt oderzumindest feststellbar Trust kann entweder zu Lebzei-ten des Settlor (Inter Vivos Trust) odermittels testamentarischer Verf gungnach dem Tod des Settlor (Testa-mentary Trust) errichtet werden. F rprivate Zwecke kommen meistens InterVivos Trusts zum Zuge, weil gerade dieNachfolgeregelung zu Lebzeiten einerder wichtigsten Vorteile des Trusts Settlor kann die Verteilung desTrustverm gens entweder vollst ndigdem Trustee berlassen oder sie an zeit-liche oder sachliche Kriterien kn pfen.

6 Die verschiedenen TrustartenDiscretionary TrustWenn dem Trustee unter Ber ck-sichtigung der urspr nglichen Absich-ten des Settlor und den Bed rfnissender Beneficiaries volles Ermessenbez glich allf lli-gen Aussch ttun-gen zukommt,spricht man voneinem Discretio-nary Trust. DerTrustee konsul-tiert vor einerAussch ttung den Letter of Wishes des Settlor. In die-sem Schreiben legtder Settlor seineBeweggr nde dar,warum er einenTrust errichtet hatund wie der Tru-stee seine Kom-petenzen wahrnehmen soll. Fixed Interest TrustWenn der Settlor die Beg nstigten na-mentlich bestimmt und festlegt, inwelchem Ausmass die Beg nstigtenberechtigt sein sollen, spricht man voneinem Fixed Interest Trust. Revocable TrustDer Settlor kann sich das Recht vorbe-halten, einen Trust zu widerrufen. Indiesem Fall spricht man von einem Re-vocable Unterscheidung zwischen Dis-cretionary und Fixed Interest einerseitsund Revocable oder Irrevocable ande-rerseits ist bei der steuerlichen Beur-teilung eines Trusts welcher Typ von Trust zur An-wendung kommt, h ngt vom Beweg-grund des Settlor ab, einen Trust zu er-richten.

7 Die steuerliche Beurteilung istje nach Trusttyp unterschiedlich. Zu-dem beurteilen die kantonalen Steuer-verwaltungen die Besteuerung vonTrusts uneinheitlich (s. Tabelle Seite11). Es ist deshalb unumg nglich, dieSteuerfolgen vor der Umsetzung deserarbeiteten Trustkonzeptes bei denzust ndigen Steuerbeh rden verbind-lich abzukl ren. F r welche Verm genswerte eignetsich ein Trust?Grunds tzlich kann jede Art von be-weglichem und unbeweglichem Ver-m gen von einem Trust gehalten wer-den. Aus rechtlichen und praktischen berlegungen werden Immobilienallerdings nicht direkt durch den Trust,sondern ber eine sogenannte Under-lying Company gehalten. Der Trusth lt in diesen F llen die Aktien der Ge-sellschaft. Auch f r das Halten von be-weglichem Verm gen, zum BeispielWertschriftendepots, die von verschie-denen Banken betreut werden, wirdh ufig eine Underlying Company NachfolgeplanungEin h ufiger Grund f r die Errichtungeines Trusts ist die meisten wohlhabenden Personenziehen es vor, selber dar ber zu ent-scheiden, wie und an wen ihr Verm -gen nach ihrem Ableben bergehensoll.

8 So soll beispielsweise dem ber-lebenden Ehegatten ein gesichertesEinkommen zukommen und die Aus-bildung der Kinder sichergestellt wer-den und allenfalls sollen weitere Ver-wandte sowie gemeinn tzige Institu-tionen bedacht werden. Solche Anord-nungen werden am besten zu Lebzei-ten getroffen, mit G ltigkeit ber denTod hrend ein Testament sich imKorsett des Erbrechts bewegen muss,bietet ein Trust oft flexiblere L sun-gen. Erhaltung von Verm gen berGenerationen hinweg A family can go from shirtsleeves toshirtsleeves in three generations. Die-ses alte englische Sprichwort besagt,dass das erwirtschaftete Verm geneines Unternehmers mit der drittenGeneration aufgebraucht sein eines Trusts k nnen Nach-kommen davon abgehalten werden, einFamilienverm gen g nzlich zu ver-brauchen, so dass ein Verm gen berGenerationen hinweg erhalten hierf r ist, dass derTrust w hrend Lebzeiten rechtsg ltigerrichtet wurde, die Verm genswertein das Eigentum der Trustees berge-gangen sind und durch diese verwaltetund kontrolliert werden.

9 Mit einem Te-stament l sst sich der Wunsch nach Er-haltung von Familienverm gen berGenerationen hinweg nicht verwirk-lichen. Verm genswerteAussch ttungenberwachung8 PRIVATESOMMER2001 TRUSTSWie funktioniert ein Trust?ProtectorSettlorTrusteeBeneficiari esErleichterung der Erbteilung undSchutz von Verm genswertenTrusts k nnen die Verm gens bertra-gung auf die n chste Generation we-sentlich erleichtern. Beim Tod einernat rlichen Person fallen alle ihre Ver-m genswerte in die Erbmasse. Verm -genswerte, welche zu Lebzeiten in ei-nen Trust bertragen wurden, sindkonsequenterweise nicht Bestandteilder Erbmasse und damit auch nichtdem bisweilen m hsamen und zeitin-tensiven Erbteilungsverfahren unter-stellt, da ein Trust ja nach dem Able-ben des Settlor weiter k nnen wirksam eingesetztwerden, um einen Teil des Verm genseiner Person oder einer Familie vordem Zugriff potentieller k nftigerGl ubiger in Sicherheit zu den Kanalinseln sowie auf ver-schiedenen karibischen Inseln beste-hen besonders strenge Eigentumssi-cherungsgesetze, welche es k nftigenGl ubigern weitgehend verunm gli-chen, auf die in einen Trust eingebrach-ten Verm genswerte hrung desFamilienunternehmens Einer erfolgreichen Unternehmerper-s nlichkeit liegt f r gew hnlich vieldaran.

10 Dass das Familienunternehmennach seinem Ableben fortgef hrt Wunsch stehen oft eigeneInteressen der Nachkommen entgegen,welche beispielsweise einen Verkaufdes Unternehmens und die Verteilungdes Erl ses bevorzugen w Einbringung der Unterneh-mensbeteiligung in einen Trust ver-bunden mit einer Auflage an die Tru-stees, die Beteiligung nur unter ganzbestimmten Umst nden zu ver ussern,kann ein wesentlicher Beitrag zurKontinuit t eines Familienunterneh-mens ber mehrere Generationen hin-weg gew hrleistet und SteueroptimierungEiner der gr ssten Vorteile eines Trustsliegt in der Vertraulichkeit. Da einer-seits die Errichtung von Trusts nichtder Mitwirkung bzw. Bewilligungstaatlicher Beh rden bedarf und ande-rerseits die meisten Offshore-Jurisdik-tionen bewusst auf die Registrierungvon Trusts verzichten, sind Einzel-10 PRIVATESOMMER2001heiten eines Trusts und der involvier-ten Parteien f r Drittpersonen nichtzug nglich.


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