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Tumoren der Nasenhöhle bei Hunden und Katzen

Tierklinik Hofheim Klinikleitung: Dr. Kessler Dr. Kosfeld Dr. Tassani-Prell Dr. Bessmann Copyright Tierklinik Hofheim 2005 1 von 4 Tumoren der Nasenh hle bei Hunden und Katzen Dr. Martin Kessler Tierklinik Hofheim Prim re Tumoren der Nasenh hle machen beim Hund nur ca. 1 2 % aller Neoplasien aus, wobei Karzinome (Adenokarzinome, Plattenepithelkarzinome, niedrig differenzierte Karzinome) den bei weitem gr ten Anteil haben. Sarkome machen ca. 30 % der F lle aus, vertreten sind hier Chondrosarkome, Fibrosarkome und Osteosarkome. Benigne Tumoren (Adenome, Papillome) sind ausgesprochen selten. Tumoren der Nasenh hle treten bei Tieren im mittleren und h heren Alter auf. Es wird diskutiert, da dolichozephale (langnasige) Hunde aufgrund der gr eren nasalen Schleimhautoberfl che im Vergleich zu brachycephalen Rassen ein h heres Risiko f r Nasentumoren haben.

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1 Tierklinik Hofheim Klinikleitung: Dr. Kessler Dr. Kosfeld Dr. Tassani-Prell Dr. Bessmann Copyright Tierklinik Hofheim 2005 1 von 4 Tumoren der Nasenh hle bei Hunden und Katzen Dr. Martin Kessler Tierklinik Hofheim Prim re Tumoren der Nasenh hle machen beim Hund nur ca. 1 2 % aller Neoplasien aus, wobei Karzinome (Adenokarzinome, Plattenepithelkarzinome, niedrig differenzierte Karzinome) den bei weitem gr ten Anteil haben. Sarkome machen ca. 30 % der F lle aus, vertreten sind hier Chondrosarkome, Fibrosarkome und Osteosarkome. Benigne Tumoren (Adenome, Papillome) sind ausgesprochen selten. Tumoren der Nasenh hle treten bei Tieren im mittleren und h heren Alter auf. Es wird diskutiert, da dolichozephale (langnasige) Hunde aufgrund der gr eren nasalen Schleimhautoberfl che im Vergleich zu brachycephalen Rassen ein h heres Risiko f r Nasentumoren haben.

2 Bei der Katze sind intranasale Tumoren insgesamt seltener als beim Hund, doch sind maligne Lymphome im Verh ltnis zum Hund h ufiger. Bei der Katze sind keine Rassepr dispositionen bekannt. Die klinischen Befunde von Tieren mit Nasentumoren sind anf nglich nur geringgradig. Die Patienten zeigen meist unilateralen Nasenausflu und Niesen. Sp ter kommt es zu bilateralem Nasenausflu der zunehmend mukopurulenten Charakter annimmt. Zus tzlich kann es zur Deformation des Gesichtssch dels und Augenausflu kommen. Dringt der Tumor ber die kribriforme Platte in das Gehirn vor, kann es zu neurologischen Symptomen wie epileptischen Anf llen kommen. Da es als Begleiterscheinung von Nasentumoren stets auch zu einer bakteriellen Rhinitis kommt, zeigen viele Tiere eine vor bergehende Besserung auf Antibiotika. Jeder ltere Hund mit persistierendem oder intermittierendem Nasenausflu ist verd chtig f r einen Nasentumor.

3 Zur r ntgenologischen Untersuchung der Nasenh hle ist eine Narkose n tig, da nur bei guter Lagerung ein auswertbares R ntgenbild erzielt werden kann. R ntgenologisch sichtbare L sionen k nnen trotz massiver Ver nderungen nur verh ltnism ig dezent sein. Nach dem heutigen Stand der Tiermedizin, ist die Computer- oder Kernspintomographie als Diagnostikum der Wahl anzusehen. Eine Rhinoskopie erm glicht dagegen die direkte Betrachtung der L sion, sie l sst jedoch nur eine begrenzte Aussage ber das Ausma der Erkrankung zu. Die Stadieneinteilung bei Tieren mit malignen Nasentumoren erfolgt anhand von R ntgenaufnahmen des Thorax und durch Untersuchung (ggf. Aspiration) der tribut ren Lymphknoten (Lnn. mandibulares). Die H ufigkeit einer Metastasierung zum Zeitpunkt der Vorstellung ist verh ltnism ig niedrig, im fortgeschrittenen Stadium sind jedoch bei fast der H lfte der Hunde bei der Sektion Metastasen vorhanden.

4 F r den Gro teil der Patienten ist die Progression des Prim rtumors limitierend und entscheidend f r die Langzeitprognose. Bei einem malignen Lymphom der Nasenh hle sind zus tzlich eine Lymphknoten- und Knochenmarksbiopsie, sowie ein abdominaler Ultraschall (abdominale Lymphknoten, Leber, Milz) durchzuf hren, um eine systemische Ausbreitung der Erkrankung auszuschlie en. Bei der Katze ist zudem ein FeLV-Test durchzuf hren. Virus-positive Tiere zeigen h ufiger eine systemische Ausbreitung der Erkrankung als negative. Tierklinik Hofheim Klinikleitung: Dr. Kessler Dr. Kosfeld Dr. Tassani-Prell Dr. Bessmann Copyright Tierklinik Hofheim 2005 2 von 4 Therapie und Prognose beim Hund: Die Strahlentherapie ist die Therapie der Wahl f r Tumoren der Nasenh hle, chirurgische Ma nahmen spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Chemotherapie alleine oder in kombination mit Bestrahlugnen oder Chirugie kann die Prognose verbessern.

5 Die Strahlentherapie ist zum gegenw rtigen Zeitpunkt die Therapie der Wahl zur Behandlung von Tumoren der Nasenh hle und Nasennebenh hle. Nur bei der Verwendung von Bestrahlungen mit niedriger Energie (Orthovoltage) ist aufgrund der geringen Eindringtiefe eine aggressive (zytoreduktive) Operation vor der Bestrahlungstherapie vorzunehmen. Bei den heute gebr uchlichen Therapieger ten mit hoher Bestrahlungsenergie (Cobalt-60, Linearbeschleuniger, Protonenbestrahlung) ist eine chirurgische Tumorentfernung nicht sinnvoll bzw. notwendig. Die Berichte ber Bestrahlungsdosen und Fraktionierungsschemata in der Literatur sind recht unterschiedlich, was einen Vergleich erschwert. Fr her wurden Bestrahlungen h ufig nach einem Montag-Mittwoch-Freitag -Schema durchgef hrt, heute neigt man eher zu t glichen Bestrahlungen. Die Prognose ist abh ngig vom Tumortyp (Prognose Chondrosarkome > Adenokarzinome > undiff.)

6 Karzinome > Plattenepithelkarzinome ). Die medianen berlebenszeiten reichten von 3 bis 23 Monaten, in den meisten Untersuchungen liegen sie jedoch im Bereich zwischen 8 und 15 Monaten. berlebenszeiten ber 2 Jahre kommen bei 25 bis 50 % der Tiere vor, was zeigt, da Langzeitremissionen m glich sind. Hunde in fortgeschrittenen Tumorstadien (Lymphknotenmetastasen, gro e Prim rtumoren) haben eine schlechtere Prognose. F r fortgeschrittene Tumoren werden daher h ufig palliative Protokolle angewandt ( 4 Fraktionen zu je 9 Gy). Hierbei wird von medianen berlebenszeiten von 212 Tagen und einer 1-Jahres berlebensrate von 45% berichtet. Patienten mit nachweisbarer Tumorremission (CT-Untersuchung) haben eine signifikant l ngere mediane Tumorkontrolldauer als solche ohne Tumorr ckgang (389 vs 161 Tage). Nebenwirkungen einer Bestrahlungsbehandlung der Nasenh hle sind eine vor bergehende Mukositis der Maulschleimhaut und eine akute Dermatitis der Haut des Nasenr ckens mit Alopezie, Ver nderungen der Fellfarbe und Hyperpigmentierung.

7 Bei vielen Patienten m ssen ein oder beide Augen in das Strahlenfeld einbezogen werden. In diesen F llen ist stets auch mit Nebenwirkungen am Auge zu rechnen, die schon w hrend der Bestrahlung und bis zu zwei Jahre danach in Erscheinung treten k nnen ( Keratitis, Keratokonjuktivitis sicca und als Sp tfolge periphere Katarakt). Zu neurologischen Symptomen (epileptiformen Anf llen) kann es kommen, wenn aufgrund weit caudal gelegener Tumoren Anteile des Gehirns ins Bestrahlungsfeld einbezogen werden m ssen. Als Anzeichen eines Rezidivs kann es zu einem Wiederauftreten von Nasenausflu oder Epistaxis oder zu neurologischen Symptomen kommen. Wichtig ist in einem solchen Fall der Nachweis, da tats chlich ein Rezidiv vorliegt, da ein kleiner Anteil der Tiere im Anschlu an die Therapie intermittierend Nasenausflu oder Epistaxis zeigen kann, ohne da ein Rezidiv vorliegt.

8 Der h ufigste Grund f r ein Versagen der Therapie ist der Verlust der lokalen Tumorkontrolle, seltener eine Ausbreitung des Tumors oder Metastasierung. Tierklinik Hofheim Klinikleitung: Dr. Kessler Dr. Kosfeld Dr. Tassani-Prell Dr. Bessmann Copyright Tierklinik Hofheim 2005 3 von 4 Der Nutzen einer chirurgischen Therapie beim Hund ist umstritten. Verschiedentlich wurde berichtet, da eine Operation keine besseren berlebenszeiten im Vergleich zu unbehandelten Patienten ergibt. Allerdings konnte gezeigt werden, da chirurgisch behandelte Hunde mit unilateralen Tumoren eine signifikant bessere mediane berlebenszeit (11 Monate) hatten, als Hunde mit bilateralen Tumoren (median 3 Monate)18. Dies deutet darauf hin, da f r umschriebene Tumoren eine chirurgische Therapie durchaus von Vorteil sein kann. Eine komplette Exzision von Tumoren der Nasenh hle ist so gut wie unm glich.

9 Da mit einer radikalen Rhinotomie ein erhebliches Ma an perioperativer Morbidit t und Mortalit t verkn pft ist, sollte der Einsatz chirurgischer Ma nahmen auf F lle beschr nkt bleiben, bei denen strahlentherapeutische Ma nahmen nicht durchgef hrt werden k nnen. Systemische Chemotherapie mit Cisplatin vermochte objektive und anhaltende Remissionen bei Hunden mit Karzinomen der Nase herbeizuf hren. Insgesamt zeigten von 11 Hunden 2 eine komplette und einer eine partielle Remission. Die Bedeutung einer adjuvanten systemischen oder lokalen Chemotherapie mit Cisplatin oder Carboplatin wird noch untersucht. Therapie und Prognose bei der Katze: Die optimale Behandlung des intranasalen malignen Lymphoms bei der Katze wird diskutiert. Zwar eignet sich die Bestrahlungstherapie gut zur Lokalkontrolle des Tumors, doch entwickeln viele Katzen im Verlauf der Erkrankung ein systemisches malignes Lymphom.

10 Aus diesem Grund wird bei vielen Patienten eine systemische Chemotherapie n tig (v. a. bei FeLV-positiven Tieren). Auch Katzen mit gro en Tumormassen sprechen sehr gut auf eine Strahlentherapie an mit einem raschen R ckgang der klinischen Symptome. ber die Behandlung intranasaler Karzinome und Sarkome bei der Katze gibt es weniger Informationen als beim Hund, doch sind anhaltende Langzeitremissionen bei einem gr eren Teil der Patienten m glich. In einer Studie mit 6 Katzen mit unterschiedlichen Tumoren (malignes Lymphom, Karzinom, Chondrosarkom) lag die durchschnittliche berlebenszeit bei 19 Monaten. Zwei Tiere berlebten l nger als 40 Monate. Einer anderen Studie mit 16 strahlentherapeutisch behandelten Katzen (Karzinome und Sarkome) zufolge, blieb die Erkrankung der Tiere median 11 Monate kontrolliert. Die ein- bzw. zweij hrige berlebenszeit lag bei 44 bzw.


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