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Validierung von Computersystemen - QCQ

Validierung von Computersystemen Seite 1 von 3 Stand: Dr. Ulrich Quast Validierung von Computersystemen - ein erster berblick Definition Validierung Dokumentierter Nachweis, dass ein bestimmter Pro-zess mit einem hohen Grad an Sicherheit kontinuier-lich ein Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualit tsmerkmale erf llt. Was bedeutet Validierung ? F r alle Industriezweige, deren Produkte einen direkten Einfluss auf die Gesundheit des Menschen haben, gelten gesetzliche Vorschriften ber die Gute Herstellungspra-xis (GMP). Ein GMP-Grundsatz besagt, dass f r die Herstellung und Pr fung solcher Produkte nur Verfahren eingesetzt werden d rfen, deren Eignung durch Validie-rung nachgewiesen wurde. Dies bezieht sich damit auch auf alle Anlagen und Computersysteme, die Einfluss auf die Qualit t der Produkte haben. Auch f r die Entwicklung, Sicherheitspr fung und klini-sche Pr fung von Arzneimitteln gelten Richtlinien (GLP, GCP), die die Anwendung validierter Verfahren vorse-hen.

Validierung von Computersystemen Seite 1 von 3 Stand: 14.03.2011 © Dr. Ulrich Quast Validierung von Computersystemen - ein erster Überblick

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1 Validierung von Computersystemen Seite 1 von 3 Stand: Dr. Ulrich Quast Validierung von Computersystemen - ein erster berblick Definition Validierung Dokumentierter Nachweis, dass ein bestimmter Pro-zess mit einem hohen Grad an Sicherheit kontinuier-lich ein Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualit tsmerkmale erf llt. Was bedeutet Validierung ? F r alle Industriezweige, deren Produkte einen direkten Einfluss auf die Gesundheit des Menschen haben, gelten gesetzliche Vorschriften ber die Gute Herstellungspra-xis (GMP). Ein GMP-Grundsatz besagt, dass f r die Herstellung und Pr fung solcher Produkte nur Verfahren eingesetzt werden d rfen, deren Eignung durch Validie-rung nachgewiesen wurde. Dies bezieht sich damit auch auf alle Anlagen und Computersysteme, die Einfluss auf die Qualit t der Produkte haben. Auch f r die Entwicklung, Sicherheitspr fung und klini-sche Pr fung von Arzneimitteln gelten Richtlinien (GLP, GCP), die die Anwendung validierter Verfahren vorse-hen.

2 GMP, GLP, GCP werden h ufig als GXP zusam-mengefasst. Gesetzliche Vorgaben Deutschland Arzneimittelgesetzt AMG Arzneimittel- und Wirkstoff- Herstellungs-verordnung AMWHV Europa EG-Richtlinien und nationale Arzneimittelgesetze EG-GMP-Leitfaden mit Annex 11 (Computerge-st tzte Systeme) und Annex 18 (GMP f r Wirk-stoffe) USA 21 CFR Part 210, 211 (cGMP f r Arzneimittel) 21 CFR Part 820 (Medizinprodukte) 21 CFR Part 11 (Electronic Records & Electronic Signatures) In welchen Branchen ist Validierung re-levant? Gesetzliche GMP-Regelungen gibt es f r Arzneimittel-hersteller, Wirkstoffhersteller und Hersteller von Me-dizinprodukten. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird durch die zust ndigen Beh rden oder benannte Zertifi-zierungsstellen berpr ft. Mit der Freigabe eines Arzneimittels zum Vertrieb muss die Sachverst ndige Person zertifizieren, dass die GMP-Regeln vollst ndig eingehalten, also nur validierte Systeme eingesetzt wurden.

3 In allen GMP-Regelwerken gibt es spezielle Kapitel oder Anh nge mit den Anforderungen zum Betrieb von Com-putersystemen. Was bedeutet Validierung computerge-st tzter Systeme? Die Festlegung welche Computersysteme in welcher Weise validiert werden m ssen, kann man aus dem Va-lidierungsmasterplan ersehen, der in allen GMP-regulierten Betrieben vorhanden sein sollte. Diese Entscheidungen werden auf Basis von Risikobe-wertungen getroffen. Es wird dabei berpr ft, ob GMP-relevante Vorg nge mit dem jeweiligen Computersystem gesteuert oder dokumentiert werden. Computersysteme werden in Klassen ( blich sind die GAMP -Kategorien 1 bis 5) eingeteilt. Daraus ergeben sich Vorgaben f r die Umsetzung und den Umfang der Validierungsma nahmen. Computergest tzte Systeme bestehen nicht nur aus der Anwendungssoftware sondern auch aus der Be-triebsumgebung, Netzwerk, Hardware, Betriebssystemen und Datenbanken sowie den kontrollierten Prozessen mit Ger ten, SOPs und Bedienungspersonal (siehe Grafik auf der folgenden Seite).

4 Validierung von Computersystemen Seite 2 von 3 Stand: Dr. Ulrich Quast GAMP 5 Leitfaden Voraussetzungen f r Lieferanten Qualit tsgesicherte Software-Entwicklung nach einem Lifecycle-Modell Qualit tsgesicherte Anpassung und Implementie-rung von Software Qualit tsgesicherte Wartung und Betreuung .. dargestellt anhand eines QM-Systems V-Modell nach GAMP 5 Wie funktioniert Validierung ? Zur Validierung von Computersystemen sind zahlreiche Modelle entwickelt worden. Ein praktikables und weit verbreitetes Vorgehen wird im GAMP-Leitfaden zur Va-lidierung automatisierter Systeme, kurz GAMP 5 genannt, beschrieben. Grunds tzlich erfolgt der Validierungsansatz nach einem Lifecycle-Modell (V-Modell), das bereits die Entwicklung der Software umfasst. Deshalb ist auch die Qualifizierung des Lieferanten von gro er Bedeutung. Ein Lieferantenaudit sollte m g-lichst fr h erfolgen, um Risiken aus unzureichender Qua-lifikation des Lieferanten abzufangen.

5 Verantwortlich f r die Validierung eines Computersys-tems ist immer der Anwender (Systemeigner). Das gesamte Vorgehen bei der Validierung wird in einem Validierungsplan beschrieben. Die Designphase der Validierung umfasst die Erstellung der Benutzeranforderung (Lastenheft), die Umsetzung in Funktionsspezifikationen (Pflichtenheft) und die Er-stellung der Technischen Spezifikationen. Eine Funktionelle Risikoanalyse filtert die Prozessrisi-ken heraus, um sie durch geeignete Testpl ne zu mini-mieren. Eine gut durchgef hrte Risikoanalyse reduziert den sp teren Testaufwand auf das notwendige und aus-reichende Ma . Die Designphase wird durch das Designreview abge-schlossen. Hier ermittelt man, ob alle Anforderungen in Spezifikationen umgesetzt wurden und ob alle Punkte bez glich des GMP-Risikos bewertet wurden. Die Systemanpassung und die Einrichtung der erforderli-chen Hardware erfolgt auf Basis der Spezifikationen. Nach Implementierung des gesamten Systems beginnt die Testphase.

6 Die fr heren Stufen Installationsqualifi-zierung (IQ), Funktionsqualifizierung (OQ) und Leis-tungsqualifizierung (PQ) werden heute unter dem Begriff Verifizierung zusammengefasst. Mit Beginn der Testphase d rfen nderungen nur noch unter strikter nderungskontrolle (Change Control) durchgef hrt werden. Nach erfolgreicher Testung und einem Gesamtreview der Validierungsdokumente erfolgt die Freigabe zum Systembetrieb. Die Validierung wird durch den Validierungsbericht ab-geschlossen. SOFTWAREHARDWARES teuerungssystemGER TEARBEITS-ANWEISUNGENDOKUMENTATIONK ontrollierter ProzessComputergest tztes SystemBetriebsumgebung (Netzwerk, andere Systeme, Personal, Ausr stung und Verfahren) Validierung von Computersystemen Seite 3 von 3 Stand: Dr. Ulrich Quast Notwendige SOPs Prospektive Validierung Validierung von Computersystemen Validierungsplan Lastenhefte Pflichtenhefte Risikoanalyse Testen von Software Validierungsbericht und Systemfreigabe Was ist f r die Validierung noch erfor-derlich?

7 Alle Validierungsaktivit ten m ssen in das QM-System des Anwenders einbezogen werden. Falls noch nicht vorhanden, sind deshalb verschiedene SOPs zu erstel-len, die sowohl die prospektive Validierung als auch den Betrieb des validierten Systems regeln. Ein validiertes System kann nur auf qualifizierter Hard-ware und Betriebsumgebung betrieben werden. Dazu sind die firmeninterne IT-Abteilung sowie falls vorhan-den - der externe IT-Dienstleister einzubeziehen. Unabdingbar f r den Betrieb eines validierten Computer-systems sind qualifizierte Mitarbeiter. Alle User m s-sen deshalb entsprechend den vorgesehenen Schu-lungspl nen ausgebildet werden. Diese Schulungen sind zu dokumentieren. Systembetrieb nderungskontrolle Fehlerkontrolle Sicherheitsma nahmen Datensicherung Desaster Recovery Konfigurationsmanagement Monitoring und Wartung .. und weitere Welche Vorteile bietet die Validierung ?

8 F r den Anwender ist es von entscheidender Bedeutung, durch die Validierung in bereinstimmung mit den ge-setzlichen Vorgaben zu stehen. Prospektiv validierte Systeme gehen zudem blicherweise problemlos in den Produktivstart. Durch ein gutes Risikomanagement wer-den die Risiken weitgehend abgefangen, ohne dass der Pr faufwand unvern nftig hoch ist. GMP-gerechte Software erm glicht Chargenr ckverfolgung bietet Audit-Trail-Funktion auf allen Tabellen unterst tzt Berechtigungskonzepte und 4-Augen-Pr fungen erm glicht Compliance mit 21 CFR Part 11 Wer leistet Validierungsunterst tzung? Die Validierung von Computersystemen stellt ein um-fangreiches Teilprojekt mit zahlreichen verkn pften Akti-vit ten dar. F r mittelst ndische Firmen bilden fehlende Ressourcen und unzureichende Erfahrung h ufig ein Problem, das ohne externe Hilfe nicht zu meistern ist. Validierungsberater k nnen durch ihre Erfahrung und zahlreiche vorhandene Templates und Muster f r Vali-dierungsdokumente den Aufwand f r die Validierung deutlich mindern.

9 Die Computersystem- Validierung wurde zugunsten der Ver-st ndlichkeit etwas vereinfacht dargestellt. Die Ausf hrungen erheben deshalb keinen Anspruch auf Vollst ndigkeit. Die wich-tigsten Gesichtspunkte wurden jedoch ber cksichtigt. Validierungsberatung GMP-Compliance-Beratung Dr. Ulrich Quast Weilertalstra e 75 79410 Badenweiler Telefon 07632 891520 Mobilfunk 0160 8 43 69 87 Mailto: Web.