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- 300 - ARTERIELLE HYPERTONIE [ ] Internet-Infos: Def: Nach den Leitlinien der European Society of Hypertension (ESH) und der European Society of Cardiology (ESC) 2013. Eine Hypertonie liegt vor, wenn die systolischen Blutdruckwerte 140 mmHg und/oder die diastolischen Blutdruckwerte 90 mmHg bersteigen, da oberhalb dieser Werte eine therapieinduzierte Blutdruckreduktion f r den Patienten von Vorteil ist. KategorieSystolisch (mmHg) Diastolisch (mmHg)Optimal< 120 und< 80 Normal120 - 129 und/oder80 - 84 Hoch-normal130 - 139 und/oder85 - 89 Hypertonie Grad 1140 - 159 und/oder90 - 99 Hypertonie Grad 2160 - 179 und/oder100 -109 Hypertonie Grad 3 180 und/oder> 110 Isolierte syst. Hypertonie 140 und< 90 Die H he des systolischen Blutdrucks ist der beste Pr diktor f r Schlaganfall und KHK, der Pulsdruck (= RRsyst.)

- 300 - ARTERIELLE HYPERTONIE [I10.90] Internet-Infos: www.hochdruckliga.de Def: Nach den Leitlinien der European Society of Hypertension (ESH) …

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1 - 300 - ARTERIELLE HYPERTONIE [ ] Internet-Infos: Def: Nach den Leitlinien der European Society of Hypertension (ESH) und der European Society of Cardiology (ESC) 2013. Eine Hypertonie liegt vor, wenn die systolischen Blutdruckwerte 140 mmHg und/oder die diastolischen Blutdruckwerte 90 mmHg bersteigen, da oberhalb dieser Werte eine therapieinduzierte Blutdruckreduktion f r den Patienten von Vorteil ist. KategorieSystolisch (mmHg) Diastolisch (mmHg)Optimal< 120 und< 80 Normal120 - 129 und/oder80 - 84 Hoch-normal130 - 139 und/oder85 - 89 Hypertonie Grad 1140 - 159 und/oder90 - 99 Hypertonie Grad 2160 - 179 und/oder100 -109 Hypertonie Grad 3 180 und/oder> 110 Isolierte syst. Hypertonie 140 und< 90 Die H he des systolischen Blutdrucks ist der beste Pr diktor f r Schlaganfall und KHK, der Pulsdruck (= RRsyst.)

2 - RRdiast.) ist der beste Pr diktor f r Herzinsuffizienz und Gesamtsterblich-keit. Ein hoher Pulsdruck ist bei lteren Hochdruckpatienten mit erh htem Risiko f r Demenz-entwicklung assoziiert. Ep.: In Europa liegt die Pr valenz der arteriellen Hypertonie > 30 %, am h ufigsten ist sie in Nordja-pan. In den Industrienationen steigen der systolische Blutdruck und die Pr valenz des Hyperto-nus mit dem Lebensalter, w hrend der diastolische Blutdruck ab dem 60. Lebensjahr absinkt. Die H ufigkeit des arteriellen Hypertonus ist auch abh ngig vom K rpergewicht, sozio konomi-schen Status und Geschlecht (h ufiger bei M nnern, aber zunehmend bei Frauen nach der Me-nopause). Auch Vitamin D-Mangel ist geh uft mit Hypertonie assoziiert. Viele Hypertoniker wissen nichts von ihrer Erkrankung (Vorsorgeuntersuchung mit RR-Messung!

3 Von den bekannten Hypertonikern sind ca. 50 % unzureichend oder nicht therapiert! PPh: Eine Hypertonie ist die Folge eines erh hten Herzzeitvolumens ( Volumenhochdruck ), eines er-h hten peripheren Widerstandes ( Widerstandshochdruck ) oder beider Faktoren. In Ableitung vom Ohm-Gesetz gilt: Blutdruck = Herzzeitvolumen x Gef widerstand Erh hung des Herzzeitvolumens und Erh hung des peripheren Widerstandes, welche sowohl ber eine funktionelle Vasokonstriktion mit gesteigerter Sympathikusaktivit t als auch ber struk-turelle Gef wandver nderungen (Gef remodeling) vermittelt wird, beg nstigen sich wechsel-seitig. In akzelerierten Phasen (hypertensive Krisen) kann es zu fibrinoiden Arteriolonekrosen kommen, die zu Verschluss und Isch mie des nachgeschalteten Gef gebietes f hrt.

4 T.: 1. Prim re Hypertonie (ca. 90 % aller Hypertoniker): Die prim re, essenzielle oder idiopathische Hypertonie ist definiert als hoher Blutdruck, bei dem sekund re Ursachen nicht vorhanden sind (Ausschlussdiagnose!). Ein prim rer Hyperto-nus wird in der Regel erst jenseits des 30. Lebensjahres apparent und stellt eine multifaktori-el le, polygene Erkrankung dar. Ern hrungsfaktoren ( bergewicht, Insulinresistenz, erh hter Alkoholkonsum, vermehrte Kochsalzaufnahme), Stressfaktoren, Rauchen, zunehmendes Al-ter, Immobilit t, niedriger sozio konomischer Status sowie erniedrigte Kalium- und Kalzium-aufnahme sind beg nstigende Faktoren. re Hypertonieformen (ca. 10 % aller Hypertoniepatienten): Schlafapnoe-Syndrom Renale Hypertonie:- Renoparenchymat se Erkrankungen ( Glomerulonephritis, diabetische Glomeruloskle-rose, autosomal dominante polyzystische Nephropathie etc.)

5 - Renovaskul re Hypertonie (Nierenarterienstenose) Endokrine Hypertonie:- Prim rer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom); sekund rer Hyperaldosteronismus- Ph ochromozytom- M. Cushing und Cushing-Syndrom- AGS, Akromegalie- Hyperthyreose Andere sekund re Hypertonieformen:- Aortenisthmusstenose, Aortensklerose- Neurogen ( bei Enzephalitis)- Psychogen ( bei Schmerzen)- SLE, Vaskulitiden- 301 - - Iatrogen (Ovulationshemmer, Steroide, Erythropoetin, NSAR, Ciclosporin, Bevacizumab, Sunitinib, Sorafenib ) - Lakritz - Toxisch/ Drogen Monogenetische Hypertonieformen sind sehr selten: Liddle-Syndrom, Syndrom des appa-renten Mineralokortikoidexzesses (AME), Glukokortikoid-supprimierbarer Hyperaldostero-nismus, Gordon-Syndrom, Mutationen im CYP11B1- und CYP17A1-Gen, Glukokortikoidre-sistenz.

6 Bilginturan-Syndrom (autosomal-dominante Hypertonie mit Bradydaktylie bei weni-gen t rkischen Patienten) Schwangerschaftserkrankungen (HES): [O13]Vo.: Ca. 15. % aller SchwangerschaftenRisikofaktoren: M tterliches Alter > 40 J., Mehrlingsschwangerschaft w hrend der Schwangerschaft ist assoziiert mit erh htem Risiko f r Fr hgebur-ten, untergewichtige und zu kleine Neugeborene. Auch ist das Risiko f r perinatale Sterb-lichkeit von Mutter und Kind erh ht. Kinder von M ttern mit Gestationshypertonie zeigen imsp teren Leben ein erh htes Risiko f r Hypertonie und die M tter ein erh htes kardiovasku-l res Risiko. Gestationshypertonie ohne Proteinurie:Vo.: Bis 10 % aller Schwangeren Nach der abgeschlossenen 20. SSW auftretende Blutdruckwerte 140/90 mmHg ohne Proteinurie bei vorheriger Normotension.

7 12 Wochen nach der Geburt sind die RR-Werte wieder normal. Die Gestationshypertonie kann in ca. 25 % in eine Pr eklampsie berge-hen. Gestationshypertonie mit Proteinurie > 300 mg/24 h = Pr eklampsie Vo.: Bis 5 % aller Schwangerschaften nach der 20. SSW Eklampsie (bis 0,1 % aller Schwangeren): Im Rahmen der Pr eklampsie auftretende to-nisch-klonische Krampfanf lle, die keiner anderen Ursache zugeordnet werden k nnen. HELLP-Syndrom: Vo.: Bis 0,5 % Trias aus H molyse, erh hten Leberenzymen und Thrombozytopenie als schwere Kompli-kation bei Pr eklampsie. Chronische Hypertonie, die bereits vor der Schwangerschaft besteht: Vo.: Bis 5 % aller Schwangeren Pr konzeptionell diagnostizierte Hypertonie, die postpartal persistiert und ein erh htes Ri-siko von ca. 25 % zeigt f r eine Pfropfpr eklampsie: Chronische Hypertonie, bei der sich nach der 20.

8 SSW eine Proteinu-rie entwickelt. Sonderformen der Blutdruckerh hung: Praxishochdruck ( Wei kittelhochdruck ):Praxisblutdruckwerte andauernd 140/90 mmHg, aber normale Werte im ambulanten Blut-druckmonitoring (ABDM) oder bei h uslichen Messungen. ambulanter Hypertonus (maskierter Hypertonus):Praxisblutdruckwerte normal (< 140/90 mmHg), aber erh hte Blutdruckwerte bei den h usli-chen Messungen oder bei ABDM. Der Begriff ist reserviert f r Patienten ohne antihypertensi-ve Behandlung. Bei Patienten mit behandeltem Hochdruck wird die Anwesenheit eines resi-dualen maskierten Hypertonus maskierter unkontrollierter Hypertonus = MUCH ufiger im j ngeren Alter bei m nnlichem Geschlecht, Rauchern, erh htem Alkoholkonsum,Stress, Diabetes mellitus und famili rer Hypertoniebelastung.

9 Die Inzidenz kardiovaskul rerEreignisse ist etwa 2 x h her als bei des kardiovaskul ren (CV) Gesamtrisikos (RF = Risikofaktor) Das 10-Jahres-Risiko f r kardiovaskul re Erkrankungen kann mit Hilfe von Kalkulatoren berechnet werden (siehe Kap. KHK und Kap. Lipidstoffwechselst rungen). Der PROCAM-Risikokalkulator bezieht sich auf t dliche + nichtt dliche Ereignisse (Herzinfarkte, Schlaganf lle); der ESC-Risikokalkulator b e-zieht sich nur auf t dliche Ereignisse. Patienten mit hohem CV-Risiko haben ein 10-Jahresrisiko von > 5 % (ESC-Score) bzw. 20 % (PRO-CAM-Score). Im Internet finden sich die Kalkulatoren und auch Risikotabellen. Folgende Risikofaktoren bedeuten in jedem Fall ein hohes kardiovaskul res Risiko: Diabetes mellitus, klinisch manifeste kardiovaskul re Erkrankungen (siehe unten), chronische Niereninsuffizienz (ab St.)

10 3). - 302 - Faktoren, die das kardiovaskul re Risiko und die Prognose bestimmen: Risikofaktoren f r kardiovaskul re Erkrankung Endorganschaden Diabetes mellitus Klinisch manifeste kardiovaskul re oder renale Erkrankung Arterielle Hypertonie Lebensalter: M nner > 55 Jahre Frauen > 65 Jahre Rauchen Dyslipid mie: Gesamtcholesterin LDL-Cholesterin HDL-Cholesterin (siehe dort) Abnorme N chternglukose Familienanamnese f r fr hzeitige kardiovaskul -ren Erkrankungen - im Alter von < 55 Jahre (m) < 65 Jahre (w) Bauchfettleibigkeit (Bauchumfang m 102 cm, w 88 cm) BMI 30 kg/m2 Linksventrikul re Hyper-trophie (Echo) Sonografische Karotisver- nderungen (Carotis -IMT 0,9 mm*) oder athero-sklerotische Plaques) Serum-Kreatinin bzw. Kreatinin-Clearance GFR (MDRD-Formel) Mikroalbuminurie (30-300 mg/24h) Pulsdruck **) bei lteren 60 mmHg Pulswellengeschwindigkeit > 10 m/s Kn chel-Arm-Index < 0,9 Eigenst ndiger Risikofaktor: Erh ht das Ri-siko allein um ber 100 %!