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Coming-out – und dann…?! - DJI

Deutsches Gef rdert vom Jugendinstitut 1. Coming-out und dann ?! Ein DJI-Forschungsprojekt zur Lebens- situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen erwachsenen Claudia Krell Kerstin Oldemeier Unter Mitarbeit von Sebastian M ller Druck der Brosch re Das Deutsche Jugendinstitut ist ein zentrales sozialwissenschaft . liches Forschungsinstitut auf Bundesebene mit den Abteilungen Kinder und Kinderbetreuung , Jugend und Jugendhilfe , Familie und Familienpolitik , Zentrum f r Dauerbeobachtung und Methoden . sowie dem Forschungsschwerpunkt berg nge im Jugendalter . Es f hrt sowohl eigene Forschungsvorhaben als auch Auftragsfor- schungsprojekte durch. Die Finanzierung erfolgt berwiegend aus Mitteln des Bundesministeriums f r Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Bundesl ndern. Weitere Zuwendungen erh lt das DJI im Rahmen von Projektf rderungen vom Bundesministerium f r Bildung und Forschung, Stiftungen und anderen Institutionen der Wissenschaftsf rderung.

Erwachsenen, die das Projekt durch ihre Offenheit und ihr Engagement möglich gemacht haben. Unser Dank geht zum Zweiten an alle diejenigen, die über eine Funktion im wissen-schaftlichen Projektbeirat, die Verlinkung der Online-Erhebung oder in anderer Form zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Mit besten Grüßen

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1 Deutsches Gef rdert vom Jugendinstitut 1. Coming-out und dann ?! Ein DJI-Forschungsprojekt zur Lebens- situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen erwachsenen Claudia Krell Kerstin Oldemeier Unter Mitarbeit von Sebastian M ller Druck der Brosch re Das Deutsche Jugendinstitut ist ein zentrales sozialwissenschaft . liches Forschungsinstitut auf Bundesebene mit den Abteilungen Kinder und Kinderbetreuung , Jugend und Jugendhilfe , Familie und Familienpolitik , Zentrum f r Dauerbeobachtung und Methoden . sowie dem Forschungsschwerpunkt berg nge im Jugendalter . Es f hrt sowohl eigene Forschungsvorhaben als auch Auftragsfor- schungsprojekte durch. Die Finanzierung erfolgt berwiegend aus Mitteln des Bundesministeriums f r Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Bundesl ndern. Weitere Zuwendungen erh lt das DJI im Rahmen von Projektf rderungen vom Bundesministerium f r Bildung und Forschung, Stiftungen und anderen Institutionen der Wissenschaftsf rderung.

2 Dr. Claudia Krell und Kerstin Oldemeier haben die Brosch re verfasst und waren f r die qualitative Empirie zust ndig. Sebastian M ller war f r die Online-Befragung verantwortlich. Folke Brodersen unterst tzte das Projekt bei der Organisation der Online-Befragung als wissen- schaftliche Hilfskraft. Veronika Wierer hat als studentische Hilfskraft das Projekt unterst tzt. Dr. Nora Gaupp begleitete das Projekt fach- lich in ihrer Funktion als Leitung der Fachgruppe Lebenslagen und Lebensf hrung Jugendlicher . 2015 Deutsches Jugendinstitut e. V. Coming-out und dann ?! Internet: Nockherstra e 2, 81541 M nchen Telefon: +49 (0)89 62306-0. Fax: +49 (0)89 62306-162. Grafische Konzeption, Artdirection und Realisation hs-design, Heike Schumacher, M nchen Druck Druckfrei - Aigner, M nchen ISBN: 978-3-86379-172-8. Coming-out und dann ?! Ein DJI-Forschungsprojekt zur Lebens situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen erwachsenen 04 Vorwort 05 1 Besonders oder nicht?

3 Die Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen erwachsenen Info-Kasten Rechtliche Rahmenbedingungen Info-Kasten Kl rung wichtiger Begriffe Info-Kasten Coming-out 10 2 Datengrundlage: Das Projekt Coming-out und dann ?! . 12 3 Inneres Coming-out : Ein oft langer und komplizierter Prozess der Bewusstwerdung Info-Kasten Medien 15 4 u eres Coming-out : Zeitpunkt und soziale Kontexte des Going public Info-Kasten Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt Freund_innen als Vertrauenspersonen Info-Kasten Freizeit- und Beratungsangebote Familie: Immer etwas Besonderes Schule, Ausbildung, Hochschule und Arbeit als ambivalente Orte Info-Kasten Fu ball und Sport 24 5 Transition: Erfahrungen der Jugendlichen bei medizinischer und oder rechtlicher Geschlechtsanpassung 26 6 Strategien und Handlungsbedingungen von Jugendlichen Info-Kasten Diskriminierung in der ffentlichkeit 30 7 Handlungsbedarfe: Was bleibt zu tun?

4 33 Literatur Vorwort Lesbisch, schwul, bisexuell oder trans* zu sein, ist in unserer Gesellschaft noch immer nicht selbstverst ndlich. Menschen m ssen ihre Empfindungen erkl ren, wenn sich ihre sexuelle Orientierung nicht (nur) auf das andere Geschlecht richtet oder wenn ihre geschlechtliche Identit t nicht mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht bereinstimmt. Diese 4 Herausforderung gilt nochmals mehr f r Jugendliche, da ein inneres Coming-out , d. h. die Bewusstwerdung der eigenen sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identit t oft im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter stattfindet. Lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche und junge Erwachsene (LSBT*) sehen sich neben den altersgem en Anforderungen des Erwachsenwerdens zus tzlich mit Fragen konfrontiert wie: F hle ich mich zu Jugendlichen des gleichen oder des anderen Geschlechts hingezogen?

5 Oder zu beiden? Kann es sein, dass ich mich als M dchen f hle, obwohl ich bisher als Junge gro geworden bin? Kann es sein, dass ich mich als Junge f hle, obwohl ich bisher als M dchen gro geworden bin? Kann und will ich mein Geschlecht berhaupt als eindeutig m nnlich oder weiblich benennen? Nach einem inneren Coming-out m ssen sich LSBT* Jugendliche dar ber klar werden, ob und wenn ja wann und mit wem sie ber ihr Empfinden sprechen wollen ob sie also den Schritt eines u eren Coming-out gehen wollen. Das DJI-Forschungsprojekt Coming-out und dann ?! befasst sich mit den Coming- . out Verl ufen und Diskriminierungserfahrungen von LSBT* Jugendlichen und jungen erwachsenen in Deutschland: Wie erleben und gestalten sie ihr inneres und u eres Coming- out? Welche Erfahrungen machen sie im Freundeskreis, in der Familie und an Bildungs- und Arbeitsorten? Das vom Bundesministerium f r Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

6 Gef rderte Projekt erhebt erstmals bundesweit die Erfahrungen des Aufwachsens von LSBT*. Jugendlichen. In qualitativen Interviews sowie einer quantitativen Online-Erhebung gaben ber Jugendliche Auskunft ber ihre Empfindungen und Erfahrungen allein diese Zahl zeigt, wie wichtig es LSBT* Jugendlichen ist, dass die Gesellschaft mehr ber ihre Lebenssituation erf hrt. Die vorliegende Brosch re, finanziert von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, richtet sich an Interessierte aus Politik, Fachpraxis, Wissenschaft und ffentlichkeit. Sie fasst die zentra- len Forschungsergebnisse des Projektes in knapper Form zusammen. Im Rahmen eines Buches, das 2016 erscheinen wird, werden die Projektergebnisse vollst ndig und in ihrer v ollen Komplexit t dargestellt und diskutiert. Dort k nnen auch intersektionale Aspekte von Migration, sozialer Herkunft oder Bildung ausf hrlich behandelt werden.

7 Alle diejenigen, die neugierig auf mehr sind, m ssen wir also noch um etwas Geduld bitten. Bevor wir Ihnen nun eine interessante Lekt re w nschen, m chten wir unseren Dank aus- sprechen. Ein herzliches Dankesch n gilt an erster Stelle den Jugendlichen und jungen erwachsenen , die das Projekt durch ihre Offenheit und ihr Engagement m glich gemacht haben. Unser Dank geht zum Zweiten an alle diejenigen, die ber eine Funktion im wissen- schaftlichen Projektbeirat, die Verlinkung der Online-Erhebung oder in anderer Form zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Mit besten Gr en Dr. Claudia Krell Kerstin Oldemeier Sebastian M ller 1 Besonders oder nicht? Die Lebenssituationen von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen erwachsenen Jugendliche wie alle anderen auch Lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche1 sind zun chst und in erster Linie Jugendliche mit alterstypischen Lebensstilen, W nschen und Zielen.

8 Sie leben in unterschied- lichen Jugendkulturen, h ren die dazugeh rige Musik, kleiden sich entsprechend und pfle- 5. gen kulturelle Praxen. Sie sind Angeh rige einer Religion oder bezeichnen sich selbst als are- ligi s. Sie geh ren unterschiedlichen sozialen Schichten an, die ihren Alltag pr gen und den Besuch bestimmter Schulformen mehr oder weniger wahrscheinlich machen. Sie enga- gieren sich in Jugendorganisationen z. B. einer politischen Partei, der freiwilligen Feuerwehr, der Pfadfinderschaft oder der Naturschutzjugend. Sie verf gen ber politisch-gesellschaft . liche Einstellungen und Werthaltungen, die ihren Blick auf die Gesellschaft pr gen. Je nach ihrer Herkunft k nnen sie sich als B rger_innen Deutschlands, als ihrem Herkunftsland zuge- h rig oder als junge Europ er_innen f Diese Reihe von Beispielen lie e sich ohne Wei- teres fortsetzen.

9 Festzuhalten bleibt, dass die Lebensphase Jugend wesentlich durch eine Vielfalt an Zugeh rigkeiten, Identit ten und Orientierungen gekennzeichnet ist. LSBT* Jugendliche stehen damit vor den gleichen alterstypischen Entwicklungsaufgaben wie alle Jugendlichen. Aus jugendpsychologischer und -soziologischer Perspektive werden hierzu meist folgende Entwicklungsschritte gez hlt: Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz, Entwicklung eines inneren Bildes von der eigenen sexuellen Identit t, Bew lti- gung der Anforderungen in Schule, Ausbildung oder Studium, Ver nderung und Pflege von Freundschaften, Ausprobieren und Eingehen von Partnerschaften, (Um)Gestaltung von Fami- lienbeziehungen und Abl sung aus dem Elternhaus, Entwicklung von Kompetenzen f r die Nutzung des Konsummarktes, Entwicklung eines stabilen Werte- und Normensystems sowie eines ethisch und politischen Bewusstseins (z.)

10 B. Hurrelmann, 2013; Oerter/Montada, 2002). Auch teilen LSBT* Jugendliche mit allen Jugendlichen die aktuellen gesellschaftlichen Bedin- gungen ihres Aufwachsens, sowie die h ufig komplexen und teilweise widerspr chlichen Anforderungen. So existiert beispielsweise, wie im 14. Kinder und Jugendbericht dargestellt (vgl. BMFSFJ, 2013) die gesellschaftliche Erwartung einer l ckenlos erfolgreichen Bildungs- und Ausbildungsbiografie, die m glichst glatt in den Arbeitsmarkt f hren soll. Die Wirt- schaft erwartet gut ausgebildete, optimierte junge Erwachsene. Die Verantwortung daf r, diesen Anforderungen zu entsprechen, wird dabei zu gro en Teilen individuell an die Jugend- lichen delegiert. Angesichts sozial selektiver Bildungs- und Ausbildungsoptionen ist dies gerade f r Jugendliche, die keiner bildungsstarken Schicht angeh ren, kein leichtes Unterfangen.


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