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Hyponatri mie Teil 1. Eine h u g beobachtete Elektrolytst rung bei station ren Patienten ist die Abweichung der Serum-Natriumkonzentration vom Normwert. Entgegen der vielfach verbreiteten Meinung geht eine Hyponatri - mie nicht mit einer Ver nderung der Natriummenge im K rper einher, sondern spiegelt in erster Linie eine St rung im Wasserhaushalt wider. Von Peter Kotanko und Eva Gebetsroither*. Einleitung zent bei schwereren Hypo-Natri mien Urin-Natrium (U-Na+) im Spontan- und 48 Prozent bei schwereren Hyper- harn vor Therapieeinleitung, Harn-und E. ine Hyponatri mie (Hypo-Na+) Natri mien. Serumosmolarit t (U-osm; S-osm) sind ist definiert als Serum-Natrium entscheidend f r die Diagnose einer < 135 mmol/L bei Erwachsenen Entgegen einer weit verbreiteten Hypo-Natri mie.

Hyponatriämie Teil 1 Eine häufi g beobachtete Elektrolytstörung bei stationären Patienten ist die Abweichung der Serum-Natriumkonzentration vom Normwert.

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1 Hyponatri mie Teil 1. Eine h u g beobachtete Elektrolytst rung bei station ren Patienten ist die Abweichung der Serum-Natriumkonzentration vom Normwert. Entgegen der vielfach verbreiteten Meinung geht eine Hyponatri - mie nicht mit einer Ver nderung der Natriummenge im K rper einher, sondern spiegelt in erster Linie eine St rung im Wasserhaushalt wider. Von Peter Kotanko und Eva Gebetsroither*. Einleitung zent bei schwereren Hypo-Natri mien Urin-Natrium (U-Na+) im Spontan- und 48 Prozent bei schwereren Hyper- harn vor Therapieeinleitung, Harn-und E. ine Hyponatri mie (Hypo-Na+) Natri mien. Serumosmolarit t (U-osm; S-osm) sind ist definiert als Serum-Natrium entscheidend f r die Diagnose einer < 135 mmol/L bei Erwachsenen Entgegen einer weit verbreiteten Hypo-Natri mie.

2 Die Ursache einer und < 130 mmol/L bei Kindern, Hyper- Meinung gehen Hypo- und Hyper-Na- Hyper-Natri mie kann meist aufgrund natri mie (Hyper-Na+) als Serum-Natri- tri mien vielfach nicht mit einer Ver n- einer eingehenden Anamnese und kli- um > 145 mmol/L. Der Normalwertbe- derung der Natriummenge im K rper nischen Untersuchung gekl rt werden reich der Serum-Natriumkonzentraion einher, sondern spiegeln in erster Linie kann. Zur Therapie von St rungen des liegt zwischen 135 und 145 mmol/l. St rungen im Wasserhaushalt wider. Serum-Natriumspiegels sind nur wenige Eine Hypo-Natri mie wird bei zwei Pro- Geringe Abweichungen des Serum- kontrollierte Studien publiziert.

3 Zent aller station ren Patienten beobach- Natriumspiegels vom Normbereich sind tet, Hyper-Natri mien sind seltener. meist asymptomatisch und selbstlimi- Pathophysiologie Bei einer Untersuchung von 111,545 tiert. Vielfach sind Hypo- und Hyper- Serum-Natrium Werten waren 615 natri mie iatrogen bedingt und daher Die Natriumkonzentration im Ex- (0,6 Prozent) im kritischen Bereich, da- prinzipiell vermeidbar. Eine genaue trazellul rraum wird in engen Grenzen von 166 < 120 mmol/L und 447 > 155 Beurteilung des Hydrierungsstatus und geregelt. Eine genaue Regulation der mmol/L. Die Mortalit t betrug 19 Pro- Bestimmungen von Serum-Natrium, Natrium-Konzentration ist wichtig, da Blutversorgung der Malpighi-K rperchen 30 sterreichische rztezeitung 8 25.

4 April 2008. Natrium das die Osmolarit t des Extra- volumen, Verteilungsvolumen, in Li- ADH nimmt in der Pathophysiolo- zellul rvolumens (ECV) bestimmende ter) bestimmt. Das f r die Natrium gie der Hypo- und Hyper-Natri mie Ion ist. Natrium und seine begleitende ma gebliche Verteilungsvolumen ist eine prominente Stelle ein. Die Sekreti- Anionen (in erster Linie Chlorid und das Extrazellul rvolumen. Da sich die on des im Hypothalamus produzierten Bikarbonat) tragen zu 86 Prozent zur im K rper befindliche Natriummenge und in der Neurohypophyse gespei- Osmolarit t des Extrazellul rvolumens nur selten gravierend ndert, h ngt die cherten ADH wird durch osmotische bei.

5 Diese betr gt 285-295 mosmol/L Natrium-Konzentration in erster Linie (Erh hung der Serum-Osmolarit t). und wird wie folgt berechnet: vom Extrazellul rvolumen, welches sei- und nicht-osmotische Stimuli (Vermin- nerseits von zahlreichen Faktoren be- derung des effektiven Plasmavolumens;. S-osm = 2 x S-Na+ + Harnstoff + Glukose stimmt wird, ab. Nausea, Hypoxie, Hypotonie, Hypo- (Konzentrationen in mmol/L) glyk mie, Schmerz; Medikamente). Das Extrazellul rvolumen wird durch bewirkt. Die f r die Regulation des S-osm = 2 x S-Na+ + Harnstoff/2,8 + Glu- kose/18 (Harnstoff und Glukose in mg/dL). die Wasserhom ostase in engen Grenzen Wasserhaushaltes entscheidende ADH- geregelt.

6 Osmotische Gradienten ber Wirkungsorte sind die Sammelrohre die Zellmembran regulieren den Fl s- der Nieren. Dort bindet ADH an Re- Die Differenz zwischen berechneter sigkeitsaustausch zwischen Extrazellu- zeptoren vom Subtyp V2 (V2-R;V1a- und gemessener Serum-Osmolarit t l rvolumen und Intrazellul rvolulmen, R finden sich an Blutgef en, V1b-R. wird als osmotische L cke bezeichnet weshalb auch andere Faktoren (Kalium- ,auch V3-R genannt in der Hypophyse), und betr gt 10 mosmol/L. Die Fl s- menge im K rper, Glukosekonzentra- was in weiterer Folge zu einem vermehrt sigkeitsverteilung zwischen Extrazellu- tion im Serum) die Natrium-Konzen- Einbau von Wasserkan len (Aquaporin l rvolumen und Intrazellul rvolumen tration im Serum beeinflussen k nnen.)

7 Typ2-Kan le) an der Luminalmembran (ICV) h ngt von den vorherrschenden Die Wasserbilanz wird einerseits durch (Harnseite) der Sammelrohrzellen f hrt. osmotischen Gradienten zwischen Durst-vermittelte Wasserzufuhr und Dies f hrt so zu einer gesteigerten Was- diesen Kompartimenten ab. So f hrt andererseits renale Wasserausscheidung serpermeabilit t der Sammelrohre. beispielsweise eine Erh hung der geregelt. Letztere wird vor allem durch Natrium-Konzentration im Extrazel- das antidiuretische Hormon (ADH; Va- Vermittelt ber den tubularen Gegen- lul rvolumen zu einer Fl ssigkeitsver- sopressin) bestimmt. strommechanismus (welcher die bei An- schiebung vom Intrazellul rvolumen tidiurese vorherrschende hohe Osmola- in das Extrazellul rvolumen, was eine Durst tritt bei einer Erh hung der rit t im Nierenmark bewirkt) kommt es Zellschrumpfung mit all ihren Konse- Serum-Osmolarit t, vermindertem Ex- zu einer verst rkten Wasserr ckresoprti- quenzen f r vitale Zellfunktionen (zum trazellul r-Volumen und erh htem An- on (maximale U-osm 1200 mosmol/L).

8 Beispiel Membranpotential, intrazellu- giotensin II-Spiegel auf. Diese Effekte und Verminderung des Harnvolumens. laren Konzentrationen von Substraten) werden jedoch von anderen Faktoren Die Nieren besitzen jedoch nicht nur nach sich zieht. (wie zum Beispiel Alter) moduliert. Jene die F higkeit zur Harnkonzentrierung, zentralen Osmorezeptoren, welche in sondern auch zur Harnverd nnung. Im Die Konzentration eines Elektrolytes die Durstwahrnehmung involviert sind, dicken aufsteigenden Teil der Henle- wird durch das Verh ltnis von Elektro- unterscheiden sich von jenen, welche Schleife kann durch wasserfreie Resorp- lytmenge (in mmol) zum Volumen, in die ADH-Synthese vermitteln, in Loka- tion von Elektrolyten die Harnosmolari- dem es sich l st und verteilt (L sungs- lisation und Struktur.

9 T t auf Werte um 50 mosmol/L redu- : SPL, sterreichische rztezeitung 8 25. April 2008. 31. : ziert werden. Dies entspricht bei Es beschreibt jenes elektrolytfreies Wasserverluste durch Perspiratio in- niedrigen ADH-Spiegeln weitgehend Wasservolumen, dessen Zugabe oder sensibilis (diese sind elektrolytfrei, also der Osmolarit t des Endharnes. Die Entzug erforderlich w re, um eine ausschlie lich freies Wasser ), ber damit einhergehende Diurese f hrt physiologische Natrium-Konzentrati- Wunden oder den Gastrointestinaltrakt zu maximalen Harnvolumina, wel- on und somit im weiterer Folge auch k nnen unter Umst nden erhebliche che zehn bis zw lf Liter t glich betra- Isotonie herzustellen; im Harn spielen Ausma e annehmen.

10 Gen k nnen. So besitzen die Nieren andere Elektrolyte wie Kalium eine durch ihre F higkeit zur Harn-Kon- gro e Rolle. Dieses Konzept wird auch Hypo-Natri mien k nnen mit oder zentrierung einerseits und zur Harn- zur Beschreibung der renalen freien ohne Erh hung der Serum-Osmola- Verd nnung andererseits jene erheb- Wasserclearance und der Berechnung rit t auftreten. Die klinische Klassifi- liche Regulationsbreite zur ad quaten f r die Zufuhr von freiem Wasser kation von Hypo-Natri mie anhand Einstellung des Wasserhaushalts, ohne mittels Infusionsl sungen verwendet. des Status des Extrazellul rvolumens die eine Regulation der Natrium-Kon- Die fiktive Gr e des freien Was- als hypovol misch, euvol misch, oder zentration im Extrazellul rvolumen sers soll durch ein einfaches Beispiel hypervol misch ist n tzlich (Tab.)