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Malaria Empfehlungen zur Vorbeugung und ...

GESUNDHEITSDIENST Stand: 05/22/GB Malaria Empfehlungen ZUR Vorbeugung UND NOTFALLSELBSTBEHANDLUNG IM AUSW RTIGEN AMT UND IM DEUTSCHEN ARCH OLOGISCHEN INSTITUT Informationen f r Besch ftigte und Reisende Die folgenden Empfehlungen zur Malaria geben den aktuellen Wissensstand zur Malariavorbeugung und -notfallselbstbehandlung wieder. Sie beziehen sich auf die Lebenssituation der Besch ftigten des Ausw rtigen Amts und des DAIs und ihrer Angeh rigen in Malariarisikogebieten sowie der Dienstreisenden. Sie k nnen von den Empfehlungen anderer Einrichtungen und Organisationen abweichen. Nur f r den Fall, dass keine rztin/kein Arzt innerhalb von 24 Stunden erreichbar ist ( bei Dienstreisen im Land) k nnen diese Empfehlungen im Erkrankungsfall als Anleitung zur Notfallselbstbehandlung (NSB) dienen. Dies jedoch nur so lange, bis ein Arzt/eine rztin konsultiert werden kann.

I. Vorbemerkungen / Allgemeines zur Malaria 3 1. Malaria-Verbreitung und Infektionsrisiko 3 2. Malaria-Risiko für Beschäftigte des Auswärtigen Amtes 5 3. Malaria-Erkrankung 6 4. ...

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1 GESUNDHEITSDIENST Stand: 05/22/GB Malaria Empfehlungen ZUR Vorbeugung UND NOTFALLSELBSTBEHANDLUNG IM AUSW RTIGEN AMT UND IM DEUTSCHEN ARCH OLOGISCHEN INSTITUT Informationen f r Besch ftigte und Reisende Die folgenden Empfehlungen zur Malaria geben den aktuellen Wissensstand zur Malariavorbeugung und -notfallselbstbehandlung wieder. Sie beziehen sich auf die Lebenssituation der Besch ftigten des Ausw rtigen Amts und des DAIs und ihrer Angeh rigen in Malariarisikogebieten sowie der Dienstreisenden. Sie k nnen von den Empfehlungen anderer Einrichtungen und Organisationen abweichen. Nur f r den Fall, dass keine rztin/kein Arzt innerhalb von 24 Stunden erreichbar ist ( bei Dienstreisen im Land) k nnen diese Empfehlungen im Erkrankungsfall als Anleitung zur Notfallselbstbehandlung (NSB) dienen. Dies jedoch nur so lange, bis ein Arzt/eine rztin konsultiert werden kann.

2 Bei Verdacht auf Erkrankung und nach Einleitung einer Notfallselbstbehandlung sollte immer eine Arztkonsultation erfolgen. Es ist nicht Sinn dieser Empfehlungen , dies aufzuschieben oder sich zu ersparen. An allen Dienstorten des Ausw rtigen Amts in Malariarisikogebieten ist eine Malariadiagnostik innerhalb von 24 Stunden m glich. Siehe hierzu den jeweiligen Dienstortbericht der Regionalarztdienststellen. Jede nachgewiesene Malariaerkrankung ist bei Besch ftigten eine Berufskrankheit und im Sinne der Berufskrankheitenverordnung gem RE 104-6 zeitnah ber die Regional rzt*innen meldepflichtig. Nach einer Erkrankung ist der Gesundheitsdienst aufgefordert, die Ursache abzukl ren und M glichkeiten der zuk nftigen Vermeidung mit dem/der Genesenden zu besprechen. Eine individuelle Beratung durch den Regionalarzt/die Regional rztin oder durch den Gesundheitsdienst vor einer geplanten Reise, Abordnung oder Versetzung in ein Malariarisikogebiet ist unerl sslich.

3 Dabei wird auf das individuelle Infektionsrisiko, die Medikamentenvertr glichkeit, Vorerkrankungen, Gegenanzeigen und auf Besonderheiten bei Kindern und Schwangeren eingegangen. Weiterf hrende und l nderbezogene Informationen zur Malaria und ihrer Verh tung finden sich auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft f r Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG), im jeweiligen Regionalarztbericht zum Dienstort und in den Reise- und Sicherheitshinweisen des AA. * Die beispielhaft aufgef hrten Handelsnamen stellen nur eine Auswahl dar, oft sind gleichwertige Artikel anderer Hersteller auf dem Markt. Das Ausw rtige Amt gibt keine Kaufempfehlung zugunsten bestimmter Hersteller. 2 INHALTSVERZEICHNIS (AUF BERSCHRIFT KLICKEN) Seite I. ALLGEMEINES ZUR Malaria 3 1. Malaria -Verbreitung und Infektionsrisiko 3 2. Malaria -Risiko f r Besch ftigte des Ausw rtigen Amtes 5 3. Malaria -Erkrankung 6 4.

4 Malaria -Symptome 7 5. Malaria -Inkubationszeiten 8 6. Verhalten im Erkrankungsfall 9 II. NOTFALLM IGE SELBSTBEHANDLUNG (NSB) 10 1. Selbstdiagnose mit Schnelltest und anschlie ender Selbstmedikation notfallm ige Selbstbehandlung - - 10 2. NSB ohne vorherige Testung 10 3. Medikamente zur NSB 11 Atovaquon plus Proguanil 11 Artemether plus Lumefantrin 11 III. Malaria -VERH TUNG DURCH SCHUTZ VOR M CKENSTICHEN (EXPOSITIONSPROPHYLAXE) 12 1. Insektenabwehrmittel zum Auftragen auf die Haut 12 2. Insektenvertilgungsmittel (Insektizide) 14 3. Biozidverdampfer/R ucherspiralen (mosquito coils) 14 4. Nutzung von Insekten- (Moskito)- netzen 15 5. Impr gnierung der Insektennetze 16 6. Angepa te Kleidung/Verhaltenssteuerung 16 7. Weitere Ma nahmen zur Insektenabwehr 17 IV. Malaria -PROPHYLAXE MIT MEDIKAMENTEN (CHEMOPROPHYLAXE) 18 1. Atovaquon + Proguanil 19 2. Doxyzyklin-Monohydrat 19 3. Mefloquin 20 V. BESONDERE PATIENTENGRUPPEN / BESONDERER BERATUNGSBEDARF 21 1.

5 Schwangere 21 2. Kinder 22 3. Patient*innen mit Vorerkrankungen 23 VI. MALARIAPROPHYLAXE BEI MEHR ALS 3 MONATEN AUFENTHALTSDAUER IN MALARIARISISKOGEBIETEN (LANGZEITAUFENTHALT) 24 1. Empfehlungen f r Auslandst tige bei mehr als 3 Monaten Aufenthalt 25 2. Medikamente zur Langzeitprophylaxe 25 * Die beispielhaft aufgef hrten Handelsnamen stellen nur eine Auswahl dar, oft sind gleichwertige Artikel anderer Hersteller auf dem Markt. Das Ausw rtige Amt gibt keine Kaufempfehlung zugunsten bestimmter Hersteller. 3 I. ALLGEMEINES ZUR Malaria (ZUR CK) 1. Malaria -Verbreitung und Infektionsrisiko Das Vorkommen von Malaria wird durch die Umgebungsbedingungen f r die bertragende Stechm cke Anopheles und den Malariaparasiten bestimmt, insbesondere durch Klima und Umwelt. Mit der Ann herung an den quator nehmen die jahreszeitlichen Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab und das ganzj hrige Malariavorkommen zu.

6 Entsprechend k nnen Malariagebiete in Regionen mit geringem, m igem, hohem bzw. sehr hohem Infektionsrisiko eingeteilt werden (siehe Karten). Unterschiedliche Risiken bestehen zwischen l ndlichen und st dtischen Gebieten aber auch innerhalb der St dte. In Subsahara-Afrika ist das Risiko auf dem Land durchschnittlich 8mal h her als in St dten. Jedoch besteht auch in den afrikanischen Gro st dten in diesen Hochrisikogebieten ein signifikantes Infektionsrisiko, welches wiederum in den besseren Stadtvierteln durch rtliche Bek mpfungsma nahmen reduziert sein kann. Aufgrund intensiver Bek mpfung ist die Malaria aus den Gro st dten und bestimmten Regionen S dostasiens und S d- und Mittelamerikas weitgehend zur ckgedr ngt, was sich jedoch auch ndern kann, wie die Corona-Pandemie gezeigt hat. Oberhalb 1500m H he nimmt das Malariarisiko ab. In tropischen Klimazonen kann in Ausnahmef llen Malaria allerdings bis in fast 3000 m H he ( Anden) auftreten.

7 Neben der Malariah ufigkeit spielt auch die Resistenz des Malaria tropica-Erregers Plasmodium falciparum gegen Medikamente eine wichtige Rolle. Diese Medikamentenresistenzen sind inzwischen weit verbreitet. Am h ufigsten findet sich die Resistenz gegen Chloroquin ( Resochin , Nivaquine )* und in S dostasien gegen Mefloquin ( Lariam , Mephaquin )* bzw. auch gegen Artemisinin-Derivate. Bez glich der anderen Malariaerreger ist bisher nur bei dem Malaria tertiana Erreger P. vivax in wenigen Regionen ( Papua Neu Guinea, Irian Jaya/Indonesien, Vanuatu, Myanmar) eine Resistenz gegen Chloroquin bekannt. Die unterschiedliche Resistenzlage hat unterschiedliche Empfehlungen zur medikament sen Vorbeugung bzw. Behandlung in den verschiedenen Malariaregionen der Erde zur Folge. Diese werden j hrlich durch den St ndigen Ausschuss Reisemedizin (StAR) der Deutschen Gesellschaft f r Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) aktualisiert und auch ber die Internetseite des Gesundheitsdienstes des AA ver ffentlicht.

8 * Die beispielhaft aufgef hrten Handelsnamen stellen nur eine Auswahl dar, oft sind gleichwertige Artikel anderer Hersteller auf dem Markt. Das Ausw rtige Amt gibt keine Kaufempfehlung zugunsten bestimmter Hersteller. 4 Malariaverbreitung und Infektionsrisiko weltweit (World Malaria Report 17) Westafrika Nordafrika, Naher- und Mittlerer Osten Zentralafrika Ostafrika Nordost-, S dafrika S dostasien S d- Mittelamerika Westpazifik * Die beispielhaft aufgef hrten Handelsnamen stellen nur eine Auswahl dar, oft sind gleichwertige Artikel anderer Hersteller auf dem Markt. Das Ausw rtige Amt gibt keine Kaufempfehlung zugunsten bestimmter Hersteller. 5 3. Malaria -Risiko f r Besch ftigte Neben den genannten, weitgehend gleichbleibenden Einfl ssen auf das Infektionsrisiko, bestimmen folgende variable Faktoren das individuelle Malariarisiko: Aufenthaltsort (Hauptstadt, l ndliche Region) Aufenthaltsdauer (Abordnung, Dienstreise oder Versetzung) T tigkeit (nur B ro oder auch im Land unterwegs) Aufenthalt abends im Freien Einhaltung von M ckenschutzma nahmen o k rperbedeckende Kleidung o Verwendung von m ckenabweisenden Hautmitteln (Repellentien) o M ckenschutz in der Unterkunft, Einsatz von impr gnierten Bettnetzen o Einsatz von Insektiziden Einnahme einer medikament sen Malariaprophylaxe Lebensalter (Kind oder Erwachsener)

9 Schwangerschaft Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme Exkurs Eine Nachuntersuchung des Gesundheitsdienstes des AA zu Malariaerkrankungen und Vorbeugeverhalten entsandter Besch ftigter und Familienangeh rige in Zentral- und S dwestafrika im Jahr 2003 ergab, da von den Befragten 1% f r die gesamte Dauer des Aufenthalts vorbeugend Malaria -Medikamente einnahmen 18% best tigt w hrend ihres Aufenthaltes an Malaria erkrankten 1/3 dieser Erkrankten Kinder waren 77% keinen ad quaten Hautschutz gegen Moskitostiche betrieben haben Die niedrige Rate der medikament sen Malariaprophylaxe wurde erkl rt durch die Abneigung gegen eine regelm ige Medikamenteneinnahme und die Sorge vor Nebenwirkungen. Selbst unter Ber cksichtigung eventueller inkorrekter Labordiagnosen mu man feststellen, da die Zahl dieser potentiell t dlichen Erkrankung, insbesondere auch die der Kinder, untolerierbar zu hoch lag. Die Erfahrungen der Regional rztinnen und Regional rzte zeigen, da Malaria nicht selten nach Strandaufenthalten oder Reisen im Land auftritt, die mit l ngeren abendlichen Aufenthalten im Freien und/oder bernachtung in einfachen Unterk nften ohne ad quaten M ckenschutz au erhalb des vertrauten Umfelds verbunden sind.

10 Das Risiko von Malariaerkrankungen lie e sich, selbst wenn keine Bereitschaft zur medikament sen Dauerprophylaxe besteht, unter Anwendung einer konsequenten Moskitostichvorbeugung oder Einsatz einer Kurzzeit-Prophylaxe sicher deutlich senken. Das Malariarisiko jedes einzelnen Besch ftigten l t sich in einer Beratung mit rztinnen und rzten des Gesundheitsdienstes oder anderen erfahrenen Tropenmediziner*innen besprechen, in der alle individuellen Faktoren ber cksichtigt werden. Die medikament se Malariaprophylaxe wird f r den gesamten Aufenthalt im Gastland (dienstlich und auch privat) auch f r die Familienangeh rigen sowie f r Dienstreisen durch die Regionalarztdienststellen oder den Gesundheitsdienst kostenfrei zur Verf gung gestellt. * Die beispielhaft aufgef hrten Handelsnamen stellen nur eine Auswahl dar, oft sind gleichwertige Artikel anderer Hersteller auf dem Markt.


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