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nifbe-Themenheft Nr. 2 Bewegung als Motor des Lernens

nifbe-Themenheft Nr. 2 Bewegung alsMotor des LernensRenate ZimmerGef rdert durch:Schutzgeb hr 3 Euro3 Bewegung alsMotor des LernensBewegung ist Ausdruck der Lebensfreude von Kindern, ihrer Vitalit t und Ent-deckerlust. Bewegung ist aber noch viel mehr! Sie ist Quelle vielf ltiger Erfah-rungen, die dem Kind einen wesentlichen Zugang zur Welt erschlie en. Sie ist ein Medium, durch das Kinder Erkenntnisse gewinnen k nnen und zwar ber sich selbst und die anderen, ber ihre dingliche und r umliche Umwelt. Vor allem in den ersten Lebensjahren ist Bewegung ein wichtiges Erfahrungs-instrument, von dem es abh ngt, in welcher Weise Kinder Eindr cke aus ihrer Umwelt aufnehmen und verarbeiten.

Motor des Lernens Bewegung ist Ausdruck der Lebensfreude von Kindern, ihrer Vitalität und Ent-deckerlust. Bewegung ist aber noch viel mehr! Sie ist Quelle vielfältiger Erfah-rungen, die dem Kind einen wesentlichen Zugang zur Welt erschließen. Sie ist ein Medium, durch das Kinder Erkenntnisse gewinnen können – und zwar

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1 nifbe-Themenheft Nr. 2 Bewegung alsMotor des LernensRenate ZimmerGef rdert durch:Schutzgeb hr 3 Euro3 Bewegung alsMotor des LernensBewegung ist Ausdruck der Lebensfreude von Kindern, ihrer Vitalit t und Ent-deckerlust. Bewegung ist aber noch viel mehr! Sie ist Quelle vielf ltiger Erfah-rungen, die dem Kind einen wesentlichen Zugang zur Welt erschlie en. Sie ist ein Medium, durch das Kinder Erkenntnisse gewinnen k nnen und zwar ber sich selbst und die anderen, ber ihre dingliche und r umliche Umwelt. Vor allem in den ersten Lebensjahren ist Bewegung ein wichtiges Erfahrungs-instrument, von dem es abh ngt, in welcher Weise Kinder Eindr cke aus ihrer Umwelt aufnehmen und verarbeiten.

2 Differenzierte Bewegungs- und Sinneserfahrungen unterst tzen die Vernet-zung der Nervenzellen im Gehirn und erm glichen dadurch die Verarbeitung von Informationen. Sie schaffen dar ber hinaus aber auch die Voraussetzun-gen zur Entwicklung von Selbstst ndigkeit und zur Bildung von Vertrauen in die eigenen F higkeiten. In diesem Themenheft soll die Bedeutung der Bewegung insbesondere f r die Exploration der Umwelt und das lernen aufgezeigt werden. Darauf auf-bauend sollen die wesentlichen didaktischen Aspekte, die bei der Gestaltung von Bewegungsangeboten f r Kinder zu ber cksichtigen sind, diskutiert wer-den.

3 Gliederung1. Einleitung2. In und durch Bewegung lernen3. Sinnest tigkeit unterst tzt die Netzwerkbildung des Gehirns4. Denken ist verinnerlichtes Handeln5. Strategien der Probleml sung6. Materiale Erfahrungen7. F rderung der Selbstt tigkeit8. Ausgangspunkt f r forschendes Lernen9. Konsequenzen f r die Gestaltung von Bewegungsangeboten10. Besondere Leseempfehlungen11. LiteraturverzeichnisAbstract:41. EinleitungIn keiner anderen Lebensphase spielt Bewegung eine so gro e Rolle wie in den ersten Lebensjahren. Die fr he Kindheit ist gekennzeichnet durch Neu-gier, Entdeckerlust und einen gro en Bet tigungs- und Bewegungsdrang.

4 In der Auseinandersetzung mit seiner materialen und r umlichen Umwelt, der Interaktion mit Personen und Objekten, erwirbt das Kind Erkenntnisse ber sich selbst und seine Umwelt. Es eignet sich die r umliche und materiale Um-welt ber seinen K rper und seine Sinne an und macht Erfahrungen ber das eigene Tun. Die Entwicklung und zunehmende Differenzierung motorischer F higkeiten des Greifens, der Fortbewegung und der Koordination von K rperbewegungen erm glichen immer komplexere Wahrnehmungserfahrungen, die die Grund-lage der kognitiven F higkeiten bilden und die Selbstst ndigkeitsentwicklung unterst tzen.

5 Kinder sind immer auf der Suche nach Erfahrungen - Bewegungsaktivit ten liefern wichtige Voraussetzungen hierf r. Auf dem Roller fahrend die Ge-schwindigkeit ver ndern, bremsen und antreten, beschleunigen und pl tzlich abspringen, all das ist ein Spiel mit den eigenen Kr ften aber auch mit denen des Rollers, mit der Wirkung des Untergrundes auf Stra e oder Weg, mit der Beschleunigung und den Bremskr ften. Das alles ist nicht nur spannend und aufregend, in all dem kann das Kind auch sich und seine Beziehung zur Welt erleben und sie dabei auch noch ver ndern: Es macht Erfahrungen, erlebt sich aber zugleich auch als Verursacher der Ver In und durch Bewegung lernenLernen im fr hen Kindesalter ist in erster Linie lernen ber Wahrnehmung und Bewegung , ber konkretes Handeln und ber den Einsatz aller Sinne: so ist z.

6 B. die sprachliche Kommunikation eng verbunden mit Wahrnehmungsprozes-sen. Sensomotorische Erfahrungen geh ren zur Grundvoraussetzung f r die Entwicklung der Sprache (vgl. Zimmer, 2010). Um feinmotorische Anforderungen beim Schreibenlernen bew ltigen zu k n-nen, muss die Auge-Hand-Koordination ausgebildet sein. Und die Bedeutung von Buchstaben kann ein Kind nur dann erkennen, wenn es ihre Lage im Raum einordnen kann. Diese F higkeit zur Raum-Lage-Wahrnehmung baut sich eben-falls zun chst ber den K rper und die Bewegung auf. Durch Bewegung gewinnen Kinder Erkenntnisse ber die Beschaffenheit ihrer Umwelt, ber die Dinge und Gegenst nde und ihre spezifischen Eigenschaften diese Erkenntnisse sind eng an die eigene Aktivit t gebunden.

7 Nur durch Bewegung k nnen sie sich z. B. ein Bild davon machen, wann, warum und wie ein Ball springt, rollt oder fliegt und wie man dies durch die eigene Handlung beeinflussen kann. Neugierde, Entdeckerlust sowie Bewegungs- und Bet ti-gungsdrang pr gen die fr he Kindheit5In den ersten Lebensjahren ist das Denken noch an das unmittelbare Handeln gebunden. Das L sen von Problemen erfolgt weitgehend durch den prakti-schen Umgang mit den Dingen und Gegenst nden, durch Ausprobieren und Erkunden. Erst mit zunehmendem Alter verlagert es sich mehr und mehr auf die Vorstellungsebene.

8 So machen Kinder beim Balancieren auf der Bordstein-kante oder auf der Mauer Erfahrungen ber das Gleichgewicht. Was der Begriff Gleich-Gewicht bedeutet k nnen sie nur verstehen, wenn sie in verschiede-nen Situationen mit dem eigenen K rper-Gleichgewicht experimentieren k n-nen: Je schmaler die Mauer ist, umso vorsichtiger ist das Gehen, die Arme werden zum Ausgleichen des Gewichts auf beiden Seiten ausgestreckt. Auf dem Spielplatz - beim Auf- und Abfedern auf der Wippe wird ihnen klar, dass das Gewicht auf beiden Seiten der Wippe gleich verteilt sein muss, damit sie berhaupt in Schwung kommt.

9 So bilden Kinder mit Hilfe von k rperlichen Erfahrungen und Sinneserfahrun-gen Begriffe; im Handeln lernen sie Ursachen und Wirkungszusammenh nge kennen und begreifen (vgl. Zimmer, 2009).Vor allem in den ersten Lebensjahren, wenn das Gehirn in seiner Entwicklung noch besonders beeinflussbar und ver nderbar ist, sind vielseitige Wahrneh-mungserfahrungen wichtig, um die Funktionsf higkeit zu verbessern. Wie die-ser Prozess vor sich geht soll im Folgenden n her beschrieben Sinnest tigkeit unterst tzt die Netzwerkbildung des GehirnsBei der Geburt verf gt der Mensch ber mehr als 100 Milliarden Nervenzellen (vgl.)

10 Braus, 2011), die jedoch erst dann funktionsf hig sind, wenn sie mitein-ander verkn pft worden sind. In der fr hen Kindheit werden durch Sinnest -tigkeit und k rperliche Aktivit t Reize geschaffen, die diese Verkn pfungen unterst tzen. Die Aufgabe der Nervenzellen ist die Speicherung und Verarbeitung von Infor-mationen. Zur Weiterleitung von Informationen sind aber Verbindungen zu anderen Nervenzellen notwendig. Wenn eine Nervenzelle heranreift, bildet sie zahlreiche Forts tze aus, um Kontakte zu anderen Nervenzellen herzustellen. Einige der Forts tze senden Informationen aus der Zelle heraus (die sog.


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