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115. Deutscher Ärztetag in Nürnberg - …

115. Deutscher rztetag in N rnberg Entschlie ungsantrag des Vorstandes der Bundes rztekammer Die Rolle des Hausarztes in der gesundheitlichen Versorgung der Bev lkerung I. Pr ambel Die Gesellschaft und die sie tragenden Sozialsysteme befinden sich in einem stetigen Wandel. Damit ver ndert sich auch das Berufsbild des Hausarztes. Vor diesem Hintergrund forderte der 114. Deutsche rztetag 2011 die Haus rzte, insbesondere den Deutschen Haus rzteverband, die Deutsche Gesellschaft f r Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und die Bundes rztekammer, auf, in Fortf hrung und Erg nzung zu der 2011 verabschiedeten Entschlie ung Eckpunkte zur Sicherstellung der haus rztlichen Versorgung eine zukunftsorientierte Perspektive f r den Hausarztberuf zu erarbeiten. II. Haus rztliche Versorgung und Berufsbild des Hausarztes Haus rztinnen und Haus rzte sind die zentralen Ansprechpartner f r die akute Versorgung und die kontinuierliche, oft lebenslange Betreuung der B rger bei allen gesundheitlichen Problemen.

4 / 7 Teams sowie Einleiten von Maßnahmen zum Erhalt oder zur Verbesserung von Selbständigkeit und Selbstbestimmung. Indikationsstellung, Verordnung und

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1 115. Deutscher rztetag in N rnberg Entschlie ungsantrag des Vorstandes der Bundes rztekammer Die Rolle des Hausarztes in der gesundheitlichen Versorgung der Bev lkerung I. Pr ambel Die Gesellschaft und die sie tragenden Sozialsysteme befinden sich in einem stetigen Wandel. Damit ver ndert sich auch das Berufsbild des Hausarztes. Vor diesem Hintergrund forderte der 114. Deutsche rztetag 2011 die Haus rzte, insbesondere den Deutschen Haus rzteverband, die Deutsche Gesellschaft f r Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und die Bundes rztekammer, auf, in Fortf hrung und Erg nzung zu der 2011 verabschiedeten Entschlie ung Eckpunkte zur Sicherstellung der haus rztlichen Versorgung eine zukunftsorientierte Perspektive f r den Hausarztberuf zu erarbeiten. II. Haus rztliche Versorgung und Berufsbild des Hausarztes Haus rztinnen und Haus rzte sind die zentralen Ansprechpartner f r die akute Versorgung und die kontinuierliche, oft lebenslange Betreuung der B rger bei allen gesundheitlichen Problemen.

2 Sie sind in der Regel wohnortnah erreichbar und bernehmen nach den Grunds tzen der partizipativen Entscheidungsfindung und unter Einbeziehung anderer Facharztgruppen die kontinuierliche Verantwortung f r die medizinische Versorgung der Bev lkerung. Der Arbeitsauftrag der Allgemeinmedizin beinhaltet: Die haus- und familien rztliche Funktion, insbesondere die Behandlung und Betreuung des Patienten im Kontext seiner Familie bzw. sozialen Gemeinschaft, auch im h uslichen Umfeld und in Pflegeheimen Impressum B K GROUND Hintergrundinformationen f r Journalisten Pressestelle der deutschen rzteschaft Alexander D ckers ( ), Samir Rabbata Herbert-Lewin-Platz 1 10623 Berlin Tel. (030) 40 04 56-700 Fax 2 / 7(Hausbesuch). Die Koordinations- und Integrationsfunktion in enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit mit anderen Fach rztinnen und Fach rzten, die federf hrende Koordinierung zwischen den Versorgungsebenen, das Zusammenf hren und Bewerten aller Ergebnisse und deren kontinuierliche Dokumentation sowie die Vermittlung von Hilfe und Pflege f r den Patienten in seinem Umfeld.

3 Der Arbeitsauftrag der Allgemeinmedizin beinhaltet: Die haus- und familien rztliche Funktion, insbesondere die Behandlung und Betreuung des Patienten im Kontext seiner Familie bzw. sozialen Gemeinschaft, auch im h uslichen Umfeld und in Pflegeheimen (Hausbesuch). Die Koordinations- und Integrationsfunktion in enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit mit anderen Fach rztinnen und Fach rzten, die federf hrende Koordinierung zwischen den Versorgungsebenen, das Zusammenf hren und Bewerten aller Ergebnisse und deren kontinuierliche Dokumentation sowie die Vermittlung von Hilfe und Pflege f r den Patienten in seinem Umfeld. Die Gesundheitsbildungsfunktion, insbesondere Gesundheitsberatung und Gesundheitsf rderung f r den Einzelnen wie auch in der Gemeinde. III. Kompetenzen der haus rztlichen Versorgung Haus rztinnen und Haus rzte werden von den Patienten aufgrund vielf ltigster Beratungs- und Behandlungsanl sse in Anspruch genommen.

4 Zur haus rztlichen T tigkeit geh rt die L sung gesundheitlicher Probleme durch den Hausarzt selbst oder in Kooperation mit anderen Fach rzten und/oder nicht rztlichen Gesundheitsfachberufen sowie die Unterst tzung bei psychischen und sozialen Problemen. Die Erf llung dieses vielschichtigen Arbeitsauftrags setzt insbesondere folgende Kompetenzen voraus: Problemorientierte Diagnostik unter Ber cksichtigung somatischer, psychosozialer, sozio-kultureller und kologischer Aspekte. Hierzu geh rt auch der Umgang mit den epidemiologischen Besonderheiten des unausgelesenen Patientenkollektivs im Niedrigpr valenzbereich und den daraus folgenden speziellen Bedingungen der Entscheidungsfindung wie 3 / 7abwartendem Offenhalten und der Abwendung gef hrlicher Verl ufe. Entwicklung und Erhaltung einer vertrauensvollen partnerschaftlichen Patienten-Arzt-Beziehung unter Ber cksichtigung der Patientenpr ferenzen, der Einbeziehung salutogener Potenziale und familienmedizinischer Perspektiven.

5 Intensive Kommunikation mit dem Patienten im Rahmen des haus rztlichen Gespr chs, Erkennung von und Intervention bei psychosomatischen und psychischen St rungen, Krisenintervention, F hrung von Suchtkranken, Langzeitbetreuung von Menschen mit chronischen Erkrankungen, Begleitung von Patienten und Angeh rigen bei unheilbarer Erkrankung und beim Sterben. Information, Beratung und Schulung (z. B. durch strukturierte Gruppenschulungen), Anleitung zur Selbsthilfe, zur Einbeziehung weiterer rztlicher, pflegerischer und sozialer Hilfen in das Behandlungs- und Betreuungskonzept sowie eine verantwortliche Koordination und Steuerung des Heilungsprozesses. F rderung der Gesundheit, Beratung und Motivierung f r eine gesunde Lebensweise (Bewegung, Ern hrung, Entspannung, Suchtmittelkonsum), Durchf hrung von Vorsorge- und Gesundheitsfr herkennungs-untersuchungen sowie Impfungen, Mitwirkung an gemeindenahen Gesundheitsprojekten.

6 Behandlung von akuten Notf llen, einschlie lich lebensrettender Ma nahmen, Schmerztherapie und Palliativmedizin. Rationale Pharmakotherapie unter Beachtung der individuellen Patientenpr ferenz und -kompetenz, der Gefahren der Multimedikation sowie der bestverf gbaren Evidenz und des wirtschaftlichen Umgangs mit Ressourcen des Patienten und der Gesellschaft. Behandlung von Wunden und Verletzungen, Durchf hrung operativer Eingriffe an der K rperoberfl che, Versorgungsmanagement vor und nach ambulanten und station ren operativen Eingriffen. Hausbesuche zur Diagnostik und Therapieeinleitung bei akuten Erkrankungen, zur Betreuung von chronisch erkrankten Patienten in jeglichem h uslichen Umfeld sowie im Notfall. Diagnostik und Therapie lterer multimorbider Menschen einschlie lich der Ressourcen-/Defiziterfassung, u.

7 A. im Rahmen des geriatrischen Assessments, einschlie lich der Einleitung der daraus resultierenden Konsequenzen, Koordination des multiprofessionellen geriatrischen 4 / 7 Teams sowie Einleiten von Ma nahmen zum Erhalt oder zur verbesserung von Selbst ndigkeit und Selbstbestimmung. Indikationsstellung, Verordnung und Durchf hrungs berwachung bzw. Kontrolle des Kompensationserfolges von Heil- und Hilfsmitteln. Basiswissen zu komplement r-therapeutischen Verfahren. Bewertung der Leistungsf higkeit, Belastbarkeit, Arbeitsf higkeit, Berufs- und Erwerbsf higkeit sowie der Pflegebed rftigkeit, Indikationsstellung zur Rehabilitation sowie Sicherung, Fortf hrung und Vertiefung des Rehabilitationserfolges. Qualit ts- und Fehlermanagement, Praxismanagement inklusive Personalf hrung; Ber cksichtigung des Sozialrechts.

8 Diese umfangreichen und zu Recht von der Gesellschaft erwarteten Kompetenzen erfordern ein hohes Ma an sozialem Engagement und Empathie, tragen aber andererseits zu einem u erst abwechslungsreichen, interessanten und stark patientenzentrierten Berufsbild bei. Weitere Voraussetzungen daf r, dass sich junge Menschen f r eine T tigkeit als Hausarzt entscheiden, sind die Schaffung lebensfreundlicher, hochwertiger Arbeitsbedingungen, die auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf f rdern, und die Gew hrleistung einer strukturierten und inhaltlich hochqualifizierten Aus-, Weiter- und Fortbildung. IV. Arbeitsteilung und Kooperation .. mit Vertretern anderer rztlicher Fachgebiete Die haus rztliche Versorgung wird sichergestellt durch den Facharzt f r Allgemeinmedizin, den haus rztlich t tigen Internisten und den Kinder- und Jugendarzt.

9 Insbesondere zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist eine st rkere Zusammenarbeit, aber auch Arbeitsteilung zwischen Allgemein rzten und Kinder- und Jugend rzten notwendig. Allgemeinmediziner decken zusammen mit den Kinder- und Jugend rzten je nach rtlicher Situation die Versorgung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere bez glich Diagnostik und Behandlung akut erkrankter Kinder und Jugendlicher gerade auch in Notf llen ab. Kleine Kinder, Kinder mit Entwicklungsst rungen sowie schwerkranke und Kinder mit seltenen und/oder chronischen Erkrankungen werden vorrangig von Fach rzten f r Kinder- und Jugendmedizin betreut. 5 / 7 Zur Optimierung der wohnortnahen Patientenversorgung ist die bew hrte Zusammenarbeit mit ambulant t tigen rztinnen und rzten anderer Fachgebiete weiter auszubauen.

10 Durch die Versorgung der Patienten innerhalb abgestimmter, indikationsbezogener Behandlungspfade wird die Behandlungssicherheit optimiert. Aufgrund des sich abzeichnenden rztemangels wird die ambulante Versorgung zuk nftig verst rkt innerhalb von Kooperationen stattfinden. Dies entspricht auch dem Interesse gerade der j ngeren rztegeneration: Neue Kooperationsformen steigern die Attraktivit t des Hausarztberufes! Verschiedenste Regelungen im Sozialgesetzbuch V haben bereits in den letzten Jahren neue Formen der Berufsaus bung und Zusammenarbeit erm glicht. Hierzu geh rt neben der integrierten Versorgung nach den 140a-d SGB V insbesondere die hausarztzentrierte Versorgung gem 73b (alt) SGB V gerade auch in Verbindung mit 73c SGB V. Dar ber hinaus schafft das Vertragsarztrechts nderungsgesetz die Voraussetzungen f r weitere innovative Kooperationsformen.


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