Baumassenberechnung nach dem Tiroler …

1 Raumordnung Baumassenberechnung nach dem Tiroler Raumordnungsgesetz 2011. Martin Sch nherr Neben den Baumassenberechnungen nach NORM B1800 und nach dem Tiroler Verkehrsaufschlie ungsabgabengesetz ist speziell f r raumplanungsfachliche Angelegenheiten die Ermittlung der Baumasse im 61 Abs. 2) und Abs. 3) des Tiroler Raumordnungsgesetzes (TROG) geregelt. Die technischen Konsequenzen aus dieser Regelung werden hier beschrieben. 61 TROG 2006 , Novelle 2011. (2) Die Baumassendichte ist das zahlenm ige Verh ltnis zwischen der Baumasse und der Fl che des Bauplatzes mit Ausnahme jener Teile, die Verkehrsfl chen im Sinn des 2 Abs.

2 20 der Tiroler Bauordnung 2011 sind. (3) Baumasse ist der durch ein Geb ude umbaute Raum oberhalb der Erdoberfl che, der durch die Au enhaut des Geb udes oder, soweit eine Umschlie ung nicht besteht, durch die gedachte Fl che in der Flucht der anschlie enden Au enhaut begrenzt wird. Wurde das Gel nde durch die Bauf hrung oder im Hinblick auf die beabsichtigte Bauf hrung ver ndert, so ist vom Gel ndeniveau nach dieser Ver nderung auszugehen. Weist das ver nderte Gel ndeniveau ausgehend vom B schungsfu eine Steigung von mehr als 33 Grad auf, so ist der Berechnung der Schnitt einer 33 Grad geneigten Linie mit der Au enhaut bzw.

3 Der gedachten Fl che in der Flucht der Au enhaut zu Grunde zu legen. Bei der Berechnung der Baumasse bleiben untergeordnete Bauteile au er Betracht. Ausgehend von dieser Regelung ergeben sich verschiedene Konsequenzen f r die Baumassenermittlung, die im Bauverfahren im Hinblick auf Pr fungen von Sachverhalten1 nach dem TROG ma gebend sind. 1. Die Baumassenberechnung nach TROG ist anzuwenden bei im selbigen Gesetz und in der TBO behandelten Fragen * der Zul ssigkeit von Vergr erungen bestehender Freizeitwohnsitze gem. 13, 14 TROG 2011. * von Vergr erung nicht widmungsgem er, aber rechtm ig genutzter Bestandsobjekte im Bauland nach den 38-40 TROG 2011.

4 * von Um- und Zubauten im Freiland nach 42 TROG 2011. * zur Beurteilung der Zul ssigkeit gewerblicher Nebent tigkeiten in Hofstellen nach 44 TROG 2011. * zur berpr fung der Festlegungen des Bebauungsplanes gem 61 TROG 2011 bzw. in der Einzelfallbeurteilung nach 115 TROG 2011. Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung Raumordnung-Statistik Heiliggeiststra e 7-9 Seite 1. 6020 Innsbruck Raumordnung Baumasse ist der durch ein Geb ude umbaute Raum oberhalb der Erdoberfl che, . Mit dieser Definition erwachsen dem Projektanten erfahrungsgem die ersten technischen Probleme, geht es doch um die Frage, wie das Geb ude in einen ober- und unterirdischen Teil zu trennen ist.

5 Es ergeben sich hier aus den weiteren Regelungen des Abs. 2 zwei M glichkeiten der Ermittlung. Wurde das Gel nde nicht ver ndert, so kann der f r die Einreichplanung notwendige Schichtlinienplan als Grundlage dieser Trennebene verwendet werden. Die Frage der Genauigkeit dieser Erfassung ist im Gesetz nicht geregelt. In der technischen Praxis ist aufgrund der vorhandenen Vermessungsdaten davon auszugehen, dass f r eine Baumassenermittlung nach TROG ein Gel ndemodell mit einem Schichtlinienabstand von 0,5m ausreichend ist. Abbildung 1: Diese zwei Darstellungen aus der Baurechtsveranstaltung 2003 zeigen einen Beispielsfall der Verwendung eines Schichtlinienplans zur Abtrennung der unterirdischen Baumassenanteile (blau).

6 Wurde das Gel nde im Zuge der Bauf hrung ver ndert, so gibt es keinen Schichtlinienplan innerhalb der Geb udegrundfl che; es ist somit nur eine geradlinige Interpolation der Gel ndeoberfl che zwischen den neuen Gel ndekonturen entlang der Bauwerksfassade m glich. Es ist hier jeder Gef llesprung oder Neigungswechselpunkt dieser Konturen als Ausgangspunkt zur Ermittlung von Faltfl chenkanten f r die rekonstruierte Gel ndeoberfl che im Bereich des Bauwerks zu ermitteln. Um Art und Umfang von Gel ndever nderungen in einem nat rlichen Rahmen zu halten, ist von der nat rlichen Gel ndeneigung (33 ) auszugehen und diese bei der Baumassenermittlung zu ber cksichtigen (Abb.)

7 2). Abbildung 2: Schulungsvortrag Novelle 2011, Will man ein Bauobjekt einsch tten, um dessen oberirdische Baumasse zu verringern, geht das proforma . nicht mehr so einfach (linkes Bild); ausgehend vom B schungsfu ist n mlich ein gedachte nat rliche Einsch ttung (rot) zu ermitteln. Damit ist die oberirdische Baumasse (gelb) gr er als die tats chlich sichtbare. Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung Raumordnung-Statistik Heiliggeiststra e 7-9 Seite 2. 6020 Innsbruck Raumordnung Abbildung 3: Schulungsvortrag Novelle 2011, Damit ist es entgegen der Regelung aus dem Jahr 2006 nun nicht mehr m glich durch seitliche St tzmauern das Gel nde so zu ver ndern, das dreiseitig eingesch ttet Bauk rper geschaffen werden, die zur G nze au erhalb der oberirdischen Baumasse liegen.

8 Sinngem ist die nach diesen Regeln ermittelte Ebene auch als Ausgangsgel nde f r die Wandh henermittlung nach TROG 2011, 62 Abs. 1 heranzuziehen. Denn auch hier ist das Gel nde nach Bauf hrung ma gebend. Abbildung 4: Bei diesem Beispiel wurde die Trennebene zwischen ober- und unterirdischen Bauteilen ermittelt, um markante Wandh hen messen zu k nnen. Exemplarisch sind einige dieser Ma e rot markiert. Beim zugrunde gelegten Interpolationsmodell sind die Dreiecksfl chen, in die zerlegt wurde, gut erkennbar. bei dem blau durchscheinenden Bauk rper handelt es sich um einen f r die H henermittlung nicht ma geblichen Bauteil.

9 Die Wandh he wird vom Gel nde nach der Bauf hrung jeweils lotrecht bis zum Schnittpunkt der Wandfl che mit der Dachhaut (also Au enhaut des Geb udes) gemessen. Die Aufsummierung von H hen bezogen auf die jeweilige Fassadenansicht ist nicht uzl ssig. So hat. ein Bauk rper, dessen Dach parallel zum Gel nde geneigt ist, berall dieselbe lotrechte H he; es kann nicht vom Fu punkt der talseitigen Fassade bis zur Oberkante des Daches an der Bergseite gemessen werden, denn das w re keine lotrecht gef hrte Messung. Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung Raumordnung-Statistik Heiliggeiststra e 7-9 Seite 3. 6020 Innsbruck Raumordnung.

10 Der durch die Au enhaut des Geb udes oder, soweit eine Umschlie ung nicht besteht, durch die gedachte Fl che in der Flucht der anschlie enden Au enhaut begrenzt wird . Diese Definition bedeutet, dass an sich offene Bereiche wie Loggien und dergleichen grunds tzlich zur Baumasse hinzuzurechnen w ren. F r die technische Umsetzung wurde der Begriff der Umschlie ung dort n her ausdefiniert, wo das Gesetz noch Spielr ume zul sst. Dies ist aus technischer Sicht dort der Fall, wo die Au enhaut keine Richtung bezogen auf den darunter befindlichen Raum aufweist, also bei D chern, die als (ann hernd zweidimensionale). Fl chen zu betrachten sind.