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Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose

Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose Leitlinien Deutsche Borreliose-Gesellschaft e. V. II III Deutsche Borreliose-Gesellschaft e. V. Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose Leitlinien der Deutschen Borreliose-Gesellschaft Auflage: Mai 2011 Letzte berarbeitung: Dezember 2010 Ersterstellung: April 2008 Die vorliegende Leitlinie Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose wurde mit gr ter Sorgfalt erstellt. F r die Richtigkeit insbesondere von Dosierungsangaben kann aber weder von den Autoren noch von der Deutschen Borreliose-Gesellschaft irgendeine Haftung ber-nommen werden. Leitlinien haben Empfehlungscharakter. Sie sollen rzten bei ihrer Urteilsfindung helfen. Sie sind f r rzte rechtlich nicht bindend und haben weder haftungsbegr ndende noch haf-tungsbefreiende Wirkung. Diese Leitlinien mit allen Quellenangaben stehen zum kostenlosen Download bereit unter Deutsche Borreliose-Gesellschaft e.

Die vorliegende Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose“ wurde mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit insbesondere …

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1 Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose Leitlinien Deutsche Borreliose-Gesellschaft e. V. II III Deutsche Borreliose-Gesellschaft e. V. Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose Leitlinien der Deutschen Borreliose-Gesellschaft Auflage: Mai 2011 Letzte berarbeitung: Dezember 2010 Ersterstellung: April 2008 Die vorliegende Leitlinie Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose wurde mit gr ter Sorgfalt erstellt. F r die Richtigkeit insbesondere von Dosierungsangaben kann aber weder von den Autoren noch von der Deutschen Borreliose-Gesellschaft irgendeine Haftung ber-nommen werden. Leitlinien haben Empfehlungscharakter. Sie sollen rzten bei ihrer Urteilsfindung helfen. Sie sind f r rzte rechtlich nicht bindend und haben weder haftungsbegr ndende noch haf-tungsbefreiende Wirkung. Diese Leitlinien mit allen Quellenangaben stehen zum kostenlosen Download bereit unter Deutsche Borreliose-Gesellschaft e.

2 V., Jena IV V Inhaltsverzeichnis 1. Vorbemerkungen .. 1 2. Diagnostik der Lyme-Borreliose .. 1 Wesentliche Merkmale der Lyme-Borreliose .. 1 Diagnostische Strategie .. 2 Frischer 2 Erythema migrans und Lymphozytom .. 2 Fr hstadium ohne Erythema migrans .. 3 Chronisches Stadium .. 3 Berufskrankheit und Unfallversicherung .. 4 Symptome der chronischen Lyme-Borreliose .. 4 Labordiagnostik .. 5 Direkte Borrelien-Nachweisverfahren .. 5 Borrelien-Serologie .. 5 Liquoruntersuchungen .. 7 Zellul re Diagnostik , Lymphozytentransformationstest (LTT) .. 7 CD57+ NK-Zellen .. 8 Sonstige medizinisch-technische Untersuchungen .. 10 Koinfektionen .. 10 3. Antibiotische Therapie der Lyme-Borreliose .. 10 Nicht geeignete Antibiotika .. 13 Geeignete Antibiotika .. 13 15 Kombinationstherapie .. 16 Pr vention .. 16 4. Literaturverzeichnis ( ) .. 18 5. Autoren .. 19 VI Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Borrelien-Antigene zum Nachweis von Antik rpern gegen Borrelien im Immunoblot (Westernblot), modifiziert nach (8).

3 6 Tabelle 2: bersicht zur Labordiagnostik .. 9 Tabelle 3: Durch Zecken bertragene Koinfektionen .. 11 Tabelle 4: Nicht durch Zecken bertragene 11 Tabelle 5: Wirksame Antibiotika bei Lyme-Borreliose .. 14 Tabelle 6: Antibiotische Monotherapie der Lyme-Borreliose .. 15 Tabelle 7: Antibiotika f r eine Kombinationstherapie der Lyme-Borreliose .. 17 Abk rzungsverzeichnis ELISA Enzyme Linked Immunosorbent Assay EM Erythema migrans LB Lyme-Borreliose LTT Lymphozytentransformationstest 1 1. Vorbemerkungen Die Lyme-Borreliose wurde 1975 von Steere und Mitarbeitern(139) als eigenst ndige Krank-heit erkannt und der Erreger 1981 von Willi Burgdorfer(21) entdeckt. Trotz intensiver For-schung ist die wissenschaftliche Basis f r Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose bis heute unzureichend. Dies gilt insbesondere f r die chronischen Verlaufsformen, bei denen es an evidenzbasierten Studien mangelt. Die in diesen Leitlinien dargestellten Empfehlungen zur antibiotischen Behandlung unter-scheiden sich zum Teil wesentlich von den Leitlinien einiger anderer Fachgesellschaften.

4 Auf diese Tatsache muss der Patient bei Behandlung nach den vorliegenden Leitlinien hingewie-sen werden. Zudem m ssen bei einer antibiotischen Langzeitbehandlung sorgf ltige Kon-trollen im Hinblick auf Nebenwirkungen erfolgen. Die Lyme-Borreliose ist im ICD-10-GM Diagnosethesaurus unter A Lyme-Krankheit, Ery-thema chronicum migrans durch B. burgdorferi und unter M Arthritis bei Lyme-Krankheit verzeichnet. 2. Diagnostik der Lyme-Borreliose Die fr here Einteilung des Krankheitsverlaufes in ein erstes Stadium (Stadium I) mit dem Leitsymptom Erythema migrans, ein zweites Stadium (Stadium II) mit fr hen Organmanifes-tationen nach Dissemination der Erreger und ein drittes Krankheitsstadium (Stadium III) mit Sp tmanifestationen der Lyme-Borreliose ist berholt, da sich klinische Zeichen der ver-schiedenen Stadien berlappen. Heute wird die Einteilung in Fr h- und Sp tmanifestationen der LB bevorzugt. Dabei entspricht das Fr hstadium den Stadien I/II und das Sp tstadium dem Stadium III.

5 Der Begriff chronische Lyme-Borreliose entspricht dem des Stadiums III. Wesentliche Merkmale der Lyme-Borreliose Die Lyme-Borreliose kommt berall in Europa vor. Infizieren kann man sich vor allem in der Natur, im Hausgarten oder bei Haus- und Wildtier-Kontakten. Da die Lyme-Borreliose viele Organe betreffen kann (sogenannte Multiorganerkrankung), ergeben sich f r die oft zahlreichen Krankheitsmanifestationen umfangreiche Differentialdi-agnosen. Wesentliche Merkmale der LB: Erythema migrans (EM) (nicht obligat) Lymphozytom, Akrodermatitis chronica atrophicans Grippe hnlicher Krankheitszustand im Fr hstadium auch ohne EM als Zeichen der Dis-semination der Erreger Es folgen (meist akute) Manifestationen in verschiedenen Organ- und Gewebesystemen mit einer vielf ltigen Symptomatik (siehe ), Charakteristisch f r die Sp tmanifestationen sind chronische Ersch pfung und schnelle Erm dbarkeit, ein schubartiger Krankheitsverlauf mit starkem Krankheitsgef hl und von 2 Ort zu Ort springenden Beschwerden.

6 Daneben k nnen viele verschiedene Symptome der jeweiligen Organmanifestationen bestehen (siehe ). Diagnostische Strategie In der t glichen Praxis kommen folgende Situationen vor: Frischer Zeckenstich Erythema migrans und Lymphozytom Fr hstadium ohne Erythema migrans Chronisches Stadium Frischer Zeckenstich Anamnestisch wird ein Zeckenstich von bis zu 50% der Borreliose-Patienten ver-neint.(6/15/23/29/66/72/81/95/103/11 2/113/125/140) Eine negative Zeckenstichanamnese schlie t also ei-ne Lyme-Borreliose nicht aus. Eine Untersuchung der Zecke auf Borrelien mittels PCR ist sinnvoll. Ein negatives PCR-Ergebnis schlie t die Infektiosit t der Zecke jedoch nicht v llig aus.(47) Deshalb gilt f r jeden Zeckenstich: Beobachtung der Stichstelle f r 4 6 Wochen. Bei Auftreten einer R tung (Erythem) so-fortige Konsultation des Arztes. Serologische Untersuchung zur Sicherung von Anspr chen aus Versicherungen, bei Pati-enten mit einer Lyme-Borreliose in der Anamnese und bei vorgesehener Verlaufsbe-obachtung.

7 Werden bei einer Kontrolluntersuchung 6 Wochen nach einem Zeckenstich Antik rper gegen Borrelien im Blut nachgewiesen, hat eine Infektion stattgefunden. (Das l sst sich nur mit ei-nem Serumpaar beweisen.) Die maximale Latenzzeit bis zum Auftreten von Krankheitssymp-tomen betrug 8 Jahre.(63/64) Erythema migrans und Lymphozytom Das Erythema migrans ist f r eine Lyme-Borreliose beweisend. Konsequenz: Sofortige anti-biotische Behandlung. Je fr her die antibiotische Behandlung einsetzt, umso besser kann die Infektion beherrscht werden. Schon 4 Wochen nach Infektionsbeginn ist der Behandlungs-erfolg deutlich geringer.(6) Borrelienspezifische Antik rper treten erst 2 6 Wochen nach Infektionsbeginn auf.(9/37/110/125/134) Eine fr hzeitige antibiotische Behandlung kann die Entwicklung von Anti-k rpern verhindern, so dass keine Serokonversion erfolgt. Seronegativit t nach fr hzeitiger antibiotischer Behandlung schlie t die Lyme-Borreliose also keinesfalls aus.

8 Falls sich bei passender Anamnese (Zeckenexposition) eine ger tete knotige Schwellung, z. B. an Mamille, Skrotalhaut, Gelenkbeugen, bei Kindern oft an einer Ohrmuschel, entwi-ckelt, kann es sich um ein Lymphozytom handeln, das unter Beachtung der Differentialdiag-nose ebenso wie das Erythema migrans f r die Lyme-Borreliose beweisend ist. Ein solches, 3 gew hnlich durch Borrelia afzelii verursachtes Borrelien-Lymphozytom bildet sich manchmal auch im Zentrum eines Erythema migrans im Bereich des urspr nglichen Zeckenstichs. Borrelien lassen sich aus allen Bereichen eines Erythema migrans und eines Borrelien-Lymphozytoms isolieren. Fr hstadium ohne Erythema migrans In bis zu 50% der F lle wird im Fr hstadium der Lyme-Borreliose kein EM beobachtet ( siehe ). Bei Fehlen des EM st tzt sich die Diagnose auf folgende Kriterien: Krankheitsumst nde: Aufenthalt in Hausgarten und freier Natur, Zeckenstich Eingehende k rperliche Untersuchung mit Inspektion der Haut zur Suche nach EM, ggfs.

9 Auch mit Durchmessern unter 5 cm(155) und Lymphocytomata Labordiagnostik ( siehe Tabelle 2) Erstmanifestationen einer Lyme-Borreliose treten mitunter erst Wochen bis Jahre nach In-fektionsbeginn auf.(134) Bei entsprechender Symptomatik, insbesondere bei anamnestischer Angabe von Zeckenstichen oder bei hohem Infektionsrisiko, ist immer die Lyme-Borreliose differentialdiagnostisch zu ber cksichtigen. Im Fr hstadium k nnen z. B. auftreten: Fl chtige wandernde Arthritiden, Arthralgien und Myalgien Bursitiden, Enthesitiden Cephalgien Radikul re Schmerzsyndrome (sog. Bannwarth-Syndrom) Hirnnervensymptome (v. a. Facialisparese) Sensibilit tsst rungen Herzrhythmusst rungen, Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsst rungen Augensymptome (z. B. Doppelbilder) Chronisches Stadium Die zeitliche Differenzierung zwischen Fr h- und Sp tstadium ist willk rlich. Krankheitsma-nifestationen der Lyme-Borreliose , die mehr als 6 Monate nach Infektionsbeginn auftreten, werden hier als Sp tmanifestation bzw.

10 Als chronisch bezeichnet. Die Lyme-Borreliose kann zu zahlreichen Symptomen f hren. Besonders h ufig sind: Fatigue (Ersch pfung, chronisches Krankheitsgef hl) Encephalopathie (Hirnleistungsst rungen) Muskel- und Skelettbeschwerden Neurologische Symptome (u. a. Polyneuropathie) Magen-Darm-Beschwerden Urogenitale Symptome Augensymptome Hautsymptome Herzerkrankungen Krankheitsbeweisende Hautmanifestation des Sp tstadiums ist die Akrodermatitis chronica atrophicans (ACA). Auch die chronische Polyneuropathie, die oft mit der ACA vergesellschaf-tet ist, gilt als typische Krankheitsmanifestation des Sp tstadiums. 4 Berufskrankheit und Unfallversicherung Die Lyme-Borreliose gilt entsprechend Nr. 3102 der Anlage 1 zur BKV als Berufskrankheit. Dabei ist allein entscheidend, ob der erlittene Unfall (Zeckenstich), d. h. die Infektion im Rahmen der beruflichen T tigkeit erfolgte. Bei einigen Berufsgruppen mit hohem Infektions-risiko (u.)


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