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mediX GL Haarausfall 2016 - Startseite

Haarausfall Erstellt von: Uwe Beise am: 8/2016 GUIDELINE Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeines, Einteilung .. 2 2. Nicht vernarbende Alopezien .. 2 Diffuser Haarausfall .. 2 Lokalisierter Haarausfall .. 3 3. Vernarbende Alopezien .. 5 4. Literatur/Impressum .. 5 mediX Guideline Haarausfall 2 1. Allgemeines / Einteilung (1) ((1, 2) Begriffe/Krankheiten Effluvium: nicht sichtbarer, ber die physiologische (telogene) Ausfallsrate von 50-100 Haaren/Tag hinausgehender Haarausfall . Alopezia: sichtbare Haarlosigkeit. Haarzyklus Wachstumsrate: ca. 0,33 mm/Tag, also etwa 1 cm/Monat. Lebensdauer der Haarwurzel: ca. 6 8 Jahre. Haarzyklus: Anagenphase: Wachstumsphase mit Bildung einer neuen Haarwurzel und Produktion des Haares.)

Diagnostik • (17) mediX Guideline Haarausfall 5 • Anamnese, Klinik, Biopsie. Therapie Kognitive Verhaltenstherapie wird empfohlen, sofern die Patientin dazu bereit ist.

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1 Haarausfall Erstellt von: Uwe Beise am: 8/2016 GUIDELINE Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeines, Einteilung .. 2 2. Nicht vernarbende Alopezien .. 2 Diffuser Haarausfall .. 2 Lokalisierter Haarausfall .. 3 3. Vernarbende Alopezien .. 5 4. Literatur/Impressum .. 5 mediX Guideline Haarausfall 2 1. Allgemeines / Einteilung (1) ((1, 2) Begriffe/Krankheiten Effluvium: nicht sichtbarer, ber die physiologische (telogene) Ausfallsrate von 50-100 Haaren/Tag hinausgehender Haarausfall . Alopezia: sichtbare Haarlosigkeit. Haarzyklus Wachstumsrate: ca. 0,33 mm/Tag, also etwa 1 cm/Monat. Lebensdauer der Haarwurzel: ca. 6 8 Jahre. Haarzyklus: Anagenphase: Wachstumsphase mit Bildung einer neuen Haarwurzel und Produktion des Haares.)

2 Dauer: beim Kopfhaar 2-6 Jahr. Ca. 85 90 % der Haare auf der Kopfhaut befinden sich in der Anagenphase. Haare der Anagenphase werden Papillarhaare genannt. Katagenphase: bergangsphase, in der die Haarwurzeln schrumpfen und die Zellproduktion sistiert. Dauer: 2-3 Wochen. Ca. 1 % aller Haare befindet sich in der Katagenphase. Telogenphase: Ruhe- bzw. Ausfallphase. Das Haar wird durch geringe mechanische Einfl sse aus der Kopfhaut herausgel st bzw. durch das nachwachsende Haar aus dem Follikel herausgeschoben. Dauer: 2 bis 4 Monate. Ca. 15% aller Haare befinden sich in der Telogenphase. Die Haare werden in dieser Phase Kolbenhaare genannt. Klassifikation Grunds tzlich werden vernarbender und nicht vernarbender Haarausfall unterschieden.

3 Beim nicht vernarbenden Haarausfall lassen sich diffuse und lokalisierte (fokaler) Alopezien differenzieren. 2. Nicht vernarbende Alopezien Diffuser Haarausfall 1. Anagen-dystrophisches Effluvium (2) Ursache Akute synchrone Unterbrechung der mitotischen Aktivit t in der Anagenphase, durch Chemo-/Radiotherapie oder Vergiftung mit Schwermetallen. Klinik akuter Haarverlust (>80% der Kopfhaare) Tage bis Wochen nach dem Ausl ser. Ausrufezeichenhaare sind h ufig (als Zeichen des dystrophischen Haarwachstums) Diagnose ergibt sich aus Anamnese und Erscheinungsbild. 2. Telogenes Effluvium (TE) (2) Epidemiologie/Ursache h ufige Form des Haarausfalls, exakte epidemiologische Daten fehlen aber. Die chronische Verlaufsform ist deutlich seltener.

4 Frauen sind h ufiger betroffen als M nner (aus unklaren Gr nden). der Pathomechanismus ist nicht vollst ndig aufgekl rt. Verschiedene Faktoren k nnen - oft nach 2-3 Monaten - ein TE ausl sen, psychisches oder physisches Trauma, febrile Infekte, Eisenmangel, Dysthyreose, Medikamente (s. Tab. 1), Hormonsubstitution, starker Gewichtsverlust, Lues). Bei etwa 1/3 der Patientinnen mit akutem TE kann kein Ausl ser identifiziert werden (3). die Ursache des chronisch telogenen Effluviums, das praktisch nur Frauen betrifft, ist oft schwer oder auch unm glich zu ermitteln. Klinik diffuser, leichter bis m ssiger Haarausfall , oft bitemporal betont, jedoch ohne sichtbare Haarlichtung (keine vollst ndige Glatzenbildung). Haarausfall kann bis 6 Monate nach Beseitigung der ausl senden Ursache anhalten.

5 Diagnose pl tzlich auftretender nichtinflammatorischer diffuser Haarausfall ohne Vernarbung spricht bei vorausgegangenem Ausl ser stark f r ein TE. Labor: BB, Ferritin, TSH, CRP, BZ - je nach Anamnese zus tzlich: Vitamin B12, antinukle re Antik rper (ANA), HIV, Lues-Serologie. Medikamentenanamnese. mediX Guideline Haarausfall 3 Tabelle 1: Medikamente, die ein telogenes Effluvium ausl sen k nnen Allopurinol Dopa Androgene Hormone (orale Kontrazeptiva, HRT, Phyto strogene) Antikoagulanzien Ketoconazol Antikonvulsiva Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) Antihistaminika Penicillamin Betablocker Psychotrope Subtanzen Cholesterinsenker Retinoide Colchicin Schwermetalle Therapie Beseitigung der zugrunde liegenden Ursache, Spontanremission abwarten (bis 6 Monate)!

6 Bei chronischem TE kann evtl. ein Therapieversuch mit Minoxidil 2% (2x/d) oder 5% (1x/d) versucht werden (wenn keine Spontanremission mehr zu erwarten ist). Die Minoxidil-Therapie muss kontinuierlich erfolgen. Das Therapieergebnis kann erst nach ca. 12 Monaten bewertet werden. ausserdem: ! Eisentherapie: Von einzelnen Autoren wird das Anheben der Ferritinwerte auf bis zu 70 ng/ml empfohlen. Der Nutzen einer Eisentherapie bei Patientinnen ohne eindeutige Eisenmangelan mie ist jedoch nicht belegt (2,4). ! Der Nutzen einer Zink- und Biotin-Supplementation ist nicht bewiesen. Prognose nach Ausschaltung des ausl senden/urs chlichen Faktors sehr gute Prognose. Zun chst setzt sich der Haarausfall meist noch 2-3 Monate fort, bis das Haarwachstum einsetzt.

7 Kosmetisch sichtbare Besserung nach 6-12 Monaten. Wird der Ausl ser nicht erkannt oder kann er nicht beseitigt werden, kann das TE ber Jahre persistieren (5). Lokalisierter Haarausfall 1. Androgenetische Alopezie (AGA) (6-8) Ursache/Pathogenese Genetisch bedingte, durch berempfindlichkeit auf Androgen (Dihydrotestosteron) induzierte signifikante Verk rzung der Anagenphase mit Miniaturisierung der Haarfollikel und deren Umwandlung von Terminal- in Vellushaare bei Mann und Frau. Epidemiologische Studien deuten auf ein erh htes kardiovaskul res Risiko bei AGA hin. Klinik bei M nnern: allm hlich zunehmender Haarverlust frontoparietal ("Geheimratsecken"), frontal und/oder Vertex. Pr valenz > 65-j hrigen: > 50%. bei Frauen: gleichm ssige Haarlichtung der Scheitelregion, Haarsaum an Stirnhaargrenze bleibt erhalten.

8 Beginn jederzeit nach der Pubert t. Pr valenz bei 70-j hrigen: ca. 38%. Diagnostik Erscheinungsbild, Familienanamnese, evt. Trichogramm, negativer Pulltest. Trichogramm: Etwas 60 bis 70 Haare werden zur Probenentnahme von der Kopfhaut entfernt. Wichtig ist, dass f nf Tage zuvor die Haare nicht mehr gewaschen werden. Auch sollte mindestens 14 Tage vorher keinerlei F rbung, Haart nung o.. vorgenommen werden. Bei Frauen mit Androgenisierungs-Zeichen (Hirsutismus, Menstruationsst rungen etc.) --> Hormonbestimmung (DHEAS, Gesamt- und/oder freies Testosteron). Therapie Minoxidil (Neocapil oder Regaine L sung 2% oder 5%). Anwendung bei beiden Geschlechtern m glich, Therapiedauer unbegrenzt. NW: Haarwachstum im Gesicht ( bei Frauen), Kontaktekzem.

9 Therapieerfolg nach 6-12 Monaten evaluieren. Hinweis: 2-4 Wochen nach dem Absetzen von Minoxidil kann (vor bergehend) ein verst rkter Haarausfall ("shedding-Effekt") auftreten. mediX Guideline Haarausfall 4 Finasterid 1mg/d, nur f r M nner zugelassen. Haartransplantation: einzige Therapie mit dauerhaftem Resultat (9). Antiandrogene ( Cyproteronacetat, Diane 35 , evtl. in Kombination mit Androcur ) nur bei Frauen mit zus tzlichen Androgenisierungszeichen. ausserdem: Spironolacton kann in Einzelf llen erwogen werden, wenn Minoxidil nicht wirksam ist. Spironolacton ist in der Schwangerschaft kontraindiziert. 2. Alopezia areata (10-12) Ursache Zellul r (Th1-Zellen) vermittelte Autoimmunerkrankung mit genetischer Komponente, teilweise mit psychologischem Trigger.

10 Lebenszeitinzidenz: ca. 1-2% der Menschen. Klinik Akut, potentiell reversibel, h ufig assoziiert mit psychologischem Stress. Die Spontanheilungsrate betr gt ca. 50% innert 1 Jahr - allerdings bei Rezidivneigung. Erscheinungsbild: ! Klassisch: Runde oder ovale, nicht vernarbende Alopezieherde, keine Zerst rung der Haarfollikel. ! Ophiasistyp: bandf rmiger Haarverlust temporal und okzipital ! Alopecia totalis: Totaler Verlust der Kopfhaare ! Alopecia universalis: Verlust der Kopf- und K rperbehaarung ! Im Randbereich h ufig Kadaver- oder Ausrufzeichenhaare. Geh uft in Assoziation mit atopischer Dermatitis, Schilddr senpathologien, anderen Autoimmunerkrankungen (Vitiligo, entz ndliche Darmerkrankungen). Jeder 5. Patient hat einen betroffenen Verwandten.


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