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Wandzeitung - methodenpool.uni-koeln.de

Wandzeitung 1. Kurze Beschreibung der Methode Wandzeitungen sind neben den meist gr eren Ausstellungen eine M glichkeit, Arbeits- prozesse im Lernen zu dokumentieren, wobei sowohl der Arbeitsprozess selbst sichtbar gemacht werden kann als auch Ergebnisse aus dem Arbeitsprozess pr sentiert werden k nnen. Insbesondere durch Freinet ist die Wandzeitung f r die Unterrichtsgestaltung popul r geworden. Bei ihm dient die Wandzeitung zun chst vor allem in Kombination mit dem Klassenrat dazu, dass die Lerner Fragen an die Klasse dokumentieren. Wandzeitungen lassen sich sowohl f r die inhaltliche Arbeit als auch f r die Beziehungs- arbeit einsetzen. Sie sind auch besonders geeignet, nicht nur End-, sondern auch Zwischenergebnisse eines Lernprozesses zu dokumentieren. Zudem lassen sie sich bei allen gr eren handlungsorientierten Methoden als Teilaspekt einsetzen.

© Reich, K. (Hg.): Methodenpool. In: URL: http://methodenpool.uni-koeln.de 2008 ff 3 Daher eignen sich insbesondere Themen, die für längere Zeit als Dokumentation ...

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1 Wandzeitung 1. Kurze Beschreibung der Methode Wandzeitungen sind neben den meist gr eren Ausstellungen eine M glichkeit, Arbeits- prozesse im Lernen zu dokumentieren, wobei sowohl der Arbeitsprozess selbst sichtbar gemacht werden kann als auch Ergebnisse aus dem Arbeitsprozess pr sentiert werden k nnen. Insbesondere durch Freinet ist die Wandzeitung f r die Unterrichtsgestaltung popul r geworden. Bei ihm dient die Wandzeitung zun chst vor allem in Kombination mit dem Klassenrat dazu, dass die Lerner Fragen an die Klasse dokumentieren. Wandzeitungen lassen sich sowohl f r die inhaltliche Arbeit als auch f r die Beziehungs- arbeit einsetzen. Sie sind auch besonders geeignet, nicht nur End-, sondern auch Zwischenergebnisse eines Lernprozesses zu dokumentieren. Zudem lassen sie sich bei allen gr eren handlungsorientierten Methoden als Teilaspekt einsetzen.

2 Um der Ziel- setzung m glichst umfassender Dokumentation der Produktivit t von vielf ltigen Ergeb- nissen im Unterricht zu entsprechen, sind Wandzeitungen neben anderen Dokumentations- formen ein wesentliches Instrument der konstruktivistischen Didaktik. 2. Prim re und sekund re Quellen Prim re Quellen J rg, H., Freinet, C. (1981): Praxis der Freinet-P dagogik. Paderborn Vasquez, A., Oury, F. et al. (1976): Vorschl ge f r die Arbeit im Klassenzimmer. Die Freinet-P dagogik. Alternativen zum gew hnlichen Schulleben. Reinbeck bei Hamburg. Kommentar: In diesen klassischen Texten wird auch auf die Wandzeitung ein- gegangen. Sekund re Quellen und LINKS. Wandzeitungen gestalten: ,0,0, ,0,0,M_03_11_Werkzeug%3A_Wandzeitung_ges t ,0, Reich, K. (Hg.): Methodenpool. In: URL: 2008 ff 1. ell/TJXCZC,0, 6e060e6. Wandzeitung in der Freinet-P dagogik: ko- 5dcca431980e0c8cb Wandzeitung im Kontext mit anderen Methoden in der Freinet-P dagogik: 3.

3 Theoretische und praktische Begr ndung Theoretische Begr ndung Die Urspr nge der Wandzeitung k nnen bis weit in die Antike zur ckverfolgt werden. Menschen haben in verschiedenen Formen Zeichen und Symbole an W nden hinterlassen. Eine Erweiterung erfuhren Wandzeitungen in der Moderne durch die religi se oder politische Agitation. So wurden Thesen an die Wand geschlagen oder Plakate zur Auf- kl rung genutzt. Wandzeitungen dienten lange bevor sie im Unterricht eingesetzt wurden vor allem als Mittel der politischen Meinungs u erung. Sie sind eine m gliche Ausdrucks- form eigener Ansichten auch ggf. gegen die in den Massenmedien verbreiteten Meinungen. Insoweit ist es kein Zufall, dass Freinet diese Technik aufgriff, denn er wollte, dass seine Sch ler mitbestimmend in die politische Wirklichkeit eingreifen und sah die Wandzeitung ebenso wie den Druck oder andere Gestaltungsformen als ein wesentliches Element einer emanzipierten Pers nlichkeit.

4 Als Unterrichtsmethode wurde die Wandzeitung deshalb bereits seit etwa 1924 von ihm eingesetzt. Heute noch kann die Wandzeitung zum einen f r das Erarbeiten und Festhalten einer inhaltlichen Arbeit genutzt werden, als auch f r das Dokumentieren von Beziehungs- aspekten der Sch lerInnen untereinander oder zur Lehrperson. Ein weiteres Pro-Argument f r das Erstellen einer Wandzeitung liegt darin, dass sie eine anschauliche Visualisierung aufweist und damit Inhalte oder Beziehungsstrukturen leichter zug nglich macht. Praktische Begr ndung Das Erstellen einer Wandzeitung l sst bei jeder Sch lerin und bei jedem Sch ler eine ge- wisse Motivation entstehen, sich im Arbeitsprozess einzusetzen und zu verantworten. Die Methode fordert die Lerner heraus, Inhalte oder Beziehungen in eine dokumentierbare Form zu bringen, meistens modellhaft zu veranschaulichen und zu visualisieren.

5 Allein diese Transferarbeit ist schon entscheidend, um Wandzeitungen gezielt einzusetzen. Der Vorteil der Wandzeitung ist dann noch, dass die Ergebnisse jederzeit vor Augen stehen. Auf sie kann w hrend des folgenden Unterrichts unmittelbar zur ckgegriffen werden. Reich, K. (Hg.): Methodenpool. In: URL: 2008 ff 2. Daher eignen sich insbesondere Themen, die f r l ngere Zeit als Dokumentation und An- schluss im Folgeunterricht zug nglich sein sollen. Die Lerner schl pfen bei solchen Dokumentationen in die Rolle eines Autors, was zudem auch noch einmal die Motivation antreibt. Konkurrenzsituationen untereinander werden leichter aufgel st, wenn es um ein gemeinsames Arbeitsergebnis geht, so dass die Sch lerInnen verst rkt zusammenarbeiten k nnen (vgl. Vasquez, S. 78). Jeder in der Klasse muss allerdings am Arbeitsprozess beteiligt werden, damit jeder merkt, dass ein vern nftiges Ergebnis von allen Beteiligten nur im Kollektiv entstehen kann, sprich, wenn jeder einzelne ad quat seinen Arbeitsauftrag erf llt und gleichzeitig in der Gruppe mitarbeitet.

6 Die Lerner werden hier mit verschiedenen Situationen konfrontiert, die von jedem Beteiligten pers nliches Engagement, Initiative, Aktivit t und Kontinuit t fordern (Vasquez, S. 79). Durch die Methode Wandzeitung findet Lernen unter den Sch lerInnen und mit An- reicherungen der Lehrperson kooperativ statt. Es entsteht dabei der Eindruck, dass jeder Lerner nicht nur ein bedrucktes Blatt Papier entstehen l sst, sondern dass er mit seinem Ergebnis zufrieden sein kann und damit wieder neu inspiriert und f r Neues empf nglich wird (vgl. Vasquez, ebd.). Verschiedene Themen in Zeitungen werden neben Bildmaterial in erster Linie mit Texten ausgef llt. Freinet erachtet es in seiner P dagogik als wichtig, dass die auch die Lerner freie Texte schreiben, was in einer Wandzeitung besonders gut ffentlich realisierbar ist.

7 Schreiben die Lerner ber ein Thema, welches ihnen besonders nahe liegt, erh ht sich die Motivation, etwas zu schreiben. Andere Schreibsituationen in der Schule werden n mlich oft von den Kindern als erzwungene Handlung angesehen, so dass sie nicht wissen, warum sie gerade dies tun m ssen. Au erdem ist es nahezu gleichg ltig, was die Lehrperson ihnen diktiert, denn hinsichtlich des Inhalts ist es oft nicht das, was die Kinder gerade in der Schreibsituation besch ftigt (vgl. Hennig in: Vasquez, S. 14f). Die freien Texte dagegen erlauben es dem Kind seine zentralen Erfahrungen und Probleme [ ] auszudr cken (Hennig in: Vasquez, S. 15). Ein weiterer wichtiger Aspekt des freien Schreibens ist der politische Aspekt. Denn hier bestimmen die Sch lerInnen die Themen, die in der Klasse besprochen werden (vgl. Hennig in: Vasquez, ebd.)

8 Sollte die Schule im Besitz einer Schuldruckerei sein, k nnen die Sch lerInnen nach Freinet die zuvor geleistete intellektuelle Arbeit mit der darauf folgenden praktischen Arbeit (dem Drucken) verbinden. Hier bieten heute Computer mit Druckern ebenfalls gute M glichkeiten. Weitere Formen des freien Ausdrucks mit Verwendung in einer Wand- zeitung sind das freie Malen und das Fotografieren. Auch diese Arbeiten lassen sich heute mit dem Computer sehr gut ausf hren. Auch bei Konflikten innerhalb der Klasse, sei es zwischen den Sch lerInnen oder zwischen den Sch lerInnen und der Lehrperson, k nnen ebenfalls anhand einer Wand- zeitung dargestellt werden. Hier darf untereinander Kritik und Lob ge u ert werden und auch das Verhalten der Lehrperson kann hinterfragt oder gelobt werden (vgl. Hennig in: Vasquez, S.)

9 27). So tr gt die Methode Wandzeitung dazu bei, die Sch lerInnen zu Ehr- lichkeit gegen sich und andere und zur Selbstkritik zu erziehen (vgl. J rg, S. 156). Der Klassenrat tr gt dabei die Verantwortung (vgl. Hennig in: Vasquez, ebd.). Freinet ist es wichtig, dass die Sch lerInnen am Ende der Woche gemeinsam mit der Lehrperson ber die Eintragungen auf der Wandzeitung diskutieren, nach L sungsvorschl gen suchen und das loben, was gut war ( eine Unterrichtseinheit oder das Verhalten einer Mitsch lerin oder eines Mitsch lers). werden deshalb auf der Wandzeitung die Kategorien Wir Reich, K. (Hg.): Methodenpool. In: URL: 2008 ff 3. kritisieren , Wir begl ckw nschen , Wir w nschen und Wir haben verwirklicht auf- gelistet (vgl. J rg, ebd.). Hierbei ist es wichtig zu erw hnen, dass jede Stellungnahme auf / in der Wandzeitung mit dem Namen der Sch lerin oder des Sch lers abgeschlossen wird, da es insbesondere f r die politische Erziehung wichtig ist, sich f r das einzusetzen, was man ge u ert hat.

10 So k nnen hier die Kinder und Jugendlichen bereits f r ihr Erwachsenensein und die dazu- geh rige gr er werdende Verantwortung sensibilisiert werden (vgl. J rg, S. 157). Didaktisch zielt die Methode Wandzeitung darauf ab, dass sie den Sch lerInnen politische und gesellschaftliche Probleme des Alltags vor Augen f hren kann. Au erdem werden die Sch lerInnen dazu angehalten, sich kritisch mit den abgegebenen Berichten und Stellungnahmen zu diversen Alltagsthemen auseinanderzusetzen und sogar kritisch zu durchleuchten (vgl. zur Anregung mit einer Suche unter dem Stichwort: Wandzeitung ). 4. Darstellung der Methode 4. 1 Die urspr ngliche Wandzeitung nach Freinet Die urspr ngliche Wandzeitung nach Freinet diente dazu, auf Probleme innerhalb einer Klasse aufmerksam zu machen und sollte durch das Anregen einer Diskussion das Klassenklima verbessern.


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