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Assessments in der Langzeitpflege für Menschen mit Demenz

In Zusammenarbeit mit: Assessments in der Langzeitpflege f r Menschen mit Demenzbei Verdacht auf Depression, Delir sowie behaviorale und psychologische SymptomeHandbuch f r FachleuteOktober 2019 Eidgen ssisches Departement des Innern EDIB undesamt f r Gesundheit BAGA ssessments in der Langzeitpflege f r Menschen mit Demenz2 Warum diese Publikation?Demenzspezifische Assessmentinstrumente sind f r eine standardisierte Beurteilung und Qualit t der Betreuung, Behandlung und Pflege f r Men schen mit Demenz zentral. Sie sollen deshalb im Rahmen interprofessionel ler Fallbesprechungen ber den gesamten Krankheitsverlauf hinweg syste matisch angewendet werden. Handlungsbedarf zeigt sich insbesondere bei den drei Syndromen Depres sion, Delir und BPSD (behaviorale und psychologische Symptome der De menz). Sie kommen in der ambulanten und station ren Langzeitpflege h ufig vor und sind besonders Publikation macht Fachpersonen verschiedener Professionen und Disziplinen, die im Rahmen ihrer beruflichen T tigkeit mit Menschen mit Demenz in Kontakt kommen, mit den demenzspezifischen Assessment instrumenten vertraut und zeigt auf, welche Instrumente zur Best tigung eines Verdachts auf obige Syndrome bzw.

Menschen mit einer sich entwickelnden Demenz tretet sie oft früh im Krankheitsverlauf auf. Sowohl für die Betroffenen wie auch für deren Umfeld verursacht Depression einen hohen Leidensdruck. Bei Betroffenen kann sie beispielsweise zu einer Antriebsverminderung führen.

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1 In Zusammenarbeit mit: Assessments in der Langzeitpflege f r Menschen mit Demenzbei Verdacht auf Depression, Delir sowie behaviorale und psychologische SymptomeHandbuch f r FachleuteOktober 2019 Eidgen ssisches Departement des Innern EDIB undesamt f r Gesundheit BAGA ssessments in der Langzeitpflege f r Menschen mit Demenz2 Warum diese Publikation?Demenzspezifische Assessmentinstrumente sind f r eine standardisierte Beurteilung und Qualit t der Betreuung, Behandlung und Pflege f r Men schen mit Demenz zentral. Sie sollen deshalb im Rahmen interprofessionel ler Fallbesprechungen ber den gesamten Krankheitsverlauf hinweg syste matisch angewendet werden. Handlungsbedarf zeigt sich insbesondere bei den drei Syndromen Depres sion, Delir und BPSD (behaviorale und psychologische Symptome der De menz). Sie kommen in der ambulanten und station ren Langzeitpflege h ufig vor und sind besonders Publikation macht Fachpersonen verschiedener Professionen und Disziplinen, die im Rahmen ihrer beruflichen T tigkeit mit Menschen mit Demenz in Kontakt kommen, mit den demenzspezifischen Assessment instrumenten vertraut und zeigt auf, welche Instrumente zur Best tigung eines Verdachts auf obige Syndrome bzw.

2 Deren Ausschluss eingesetzt werden k wird aufgezeigt, welche Depression , Delir und BPSD spezifi schen Merkmale bereits mit den Bedarfsabkl rungsinstrumenten der ambu lanten und station ren Langzeitpflege (RAI und BESA) berpr ft werden. F r die Best tigung eines Verdachts bzw. dessen Ausschlusses werden jedoch zus tzlich Fokusassessments empfohlen und m gliche Instrumente be Empfehlungen sind Ergebnisse einer Projektarbeit der Schweizeri schen Gesellschaft f r Alterspsychiatrie und psychotherapie SGAP und der Schweizerischen Fachgesellschaft f r Geriatrie SFGG, die im Rahmen der nationalen Demenzstrategie 2014 2019 in Zusammenarbeit mit rztlichen und pflegerischen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Versor gungssettings und aus Lehr und Forschungszentren sowie Vertretenden der zwei Bedarfsabkl rungsinstrumente RAI und BESA entstanden erfordern eine Einf hrungDamit Assessmentinstrumente in der Langzeitpflege Anwendung finden, ist deren Implementierung in Institutionen wichtig.

3 Nur so kann das Management von Depression, Delir und BPSD verbessert werden. Seitens strategischen Verantwortlichen in Institutionen braucht es ein klares Konzept zur Implementierung der Instrumente. Dabei sind der organisa torische und finanzielle Aufwand zur Beschaffung der Instrumente, zur Einf gung in die Prozesse und f r Fortbildungsangebote f r das Perso nal zu ber in der Langzeitpflege f r Menschen mit Demenz3 InhaltsverzeichnisWarum diese Publikation? 21. Einleitung 42. Drei h ufige Syndrome bei Menschen mit Demenz Depression Behaviorale und psychologische Symptome der Demenz (BPSD) Delir 73. Assessmentinstrumente und Handlungsempfehlungen Bei Verdacht auf Depression Bei Verdacht auf behavoriale und psychologische Symptome der Demenz (BPSD) Zur Vorbeugung und berpr fung von Delir 124. Beispiele ausgew hlter Fokusassessmentinstrumente Cornell-Skala f r Depressionen bei Demenz (CSDD) Geriatric Depression Scale (GDS) Neuropsychiatrische Inventar (NPI) BPSD-DATE-Algorithmus Confusion Assessment Method (CAM) Delirium Observation Screening Scale (DOS) Assessment of Geriatric Delirium Scale (I-AgeD) 4A s Test (4AT) 25 Literaturverzeichnis 26 Die vorliegende Publikation basiert auf dem Grundlagenbericht F rderung des interdisziplin ren Assessments in der Langzeitpflege .

4 Projekt der Nationalen Demenzstrategie 2014 2019 der SGAP und der SFGG (vgl. Arbeitsgruppe S. 27). Assessments in der Langzeitpflege f r Menschen mit Demenz4 1. EinleitungWarum braucht es regelm ssige Assessments ?Um die Qualit t der Betreuung von Menschen mit Demenz in der Langzeitpflege zu erh hen und die Beurteilung h ufiger Symptome und Syndrome bei Demenz zu standardisieren, ist die Anwendung demenzspezifischer Assessments n tig. Der regelm ssige Einsatz geeigneter Assessments soll auch das Verst ndnis der Betreuenden f r die Situation von Menschen mit Demenz verbessern ( Verstehende Diagnostik ) beispielswei-se, wenn Betroffene Pflegemassnahmen ablehnen. Ein besseres Verst ndnis kann den psychi-schen Stress bei Betroffenen und bei Betreuenden und Pflegenden reduzieren, wie auch den ben tigten zeitlichen Aufwand bei Pflegemassnahmen. Erkenntnisse aus Assessments k nnen Betreuenden und Pflegenden in der interdisziplin ren und interprofessionellen Zusammenarbeit zudem als Argumentationshilfe dienen, beispielsweise zum Begr nden eines Einsatzes medika-ment ser Therapien.

5 Nebst der Verbesserung der Assessments selbst, f rdern geeignete Instrumente, Empfehlungen, Richtlinien sowie standardisierte Prozesse bei ihrer Anwendung die interprofessionelle Zusam-menarbeit. Denn die Einsch tzung und Behandlungsplanung insbesondere von lteren, vulne-rablen Menschen mit Demenz findet immer in Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen Nutzung demenzspezifischer Assessments soll zudem im Einklang mit den Prinzipi-en, Kernelementen und Forderungen der Charta zur Zusammenarbeit der Fachleute im Gesundheitswesen stehen zur F rderung der interprofessionellen Zusammenarbeit sowie der Implementierung qualit tssichernder Standards (vgl. SAMW, 2014). Assessments in der Langzeitpflege f r Menschen mit Demenz5 Wann sind Assessments durchzuf hren und durch wen?Bereits geringe Auspr gungen von Depression, Delir und BPSD haben Konsequenzen f r Be-troffene. Grenzwerte als Indikator, wann reagiert werden sollte, sind deshalb nicht zielf hrend. Sinnvoll ist ein regelm ssiger Einsatz von Assessments bei beobachteten Ver nderungen des Affekts und des qualifizierte Pflegefachpersonen nicht verf gbar, soll auch Assistenz- und Hilfspersonal ein Assessment durchf hren k nnen.

6 Dies bedingt, dass Assessments leicht verst ndlich und ein-fach umsetzbar sind. Diese Brosch re verweist wo immer m glich auf leicht durchzuf hrende Assessments . Ein Minimalstandard ist jedoch bei allen Assessments Resultate eines Assessments insbesondere eines Fokusassessments sollen der zust ndi-gen rztin respektive dem zust ndigen Arzt gezeigt werden. So kann verhindert werden, dass Patientinnen und Patienten still mit Depression, Delir oder DPSD Assessments ist wann anzuwenden?RAI (resident assessment instrument), BESA (Bewohner/-innen-Einstufungs- und -Abrechnungs-system) und PLAISIR (Planification informatis e des soins infirmiers requis), die Bedarfsabkl -rungsinstrumente in der Langzeitpflege , dienen der Einstufung der Pflegestufe von Betroffenen zur Abrechnung bei der Krankenkasse. Diese Brosch re zeigt auf, welche Merkmale der drei h ufigen Symptome und Syndrome innerhalb der Assessments mit RAI und BESA1 abgefragt werden und mit welchen Fokusassessments Pflegende und Betreuende einen Verdacht ber-pr fen k nnen.

7 1 PLAISIR ist in der Schweiz weniger verbreitet, weshalb die Arbeitsgruppe aus Ressourcengr nden den Fokus auf die Assessments RAI und BESA gelegt in der Langzeitpflege f r Menschen mit Demenz6 2. Drei h ufige Syndrome bei Menschen mit Demenz DepressionDepression geh rt zu den h ufigsten psychiatrischen St rungen in der Langzeitpflege . Bei Menschen mit einer sich entwickelnden Demenz tretet sie oft fr h im Krankheitsverlauf auf. Sowohl f r die Betroffenen wie auch f r deren Umfeld verursacht Depression einen hohen Leidensdruck. Bei Betroffenen kann sie beispielsweise zu einer Antriebsverminderung f hren. Die Betroffenen helfen in der Folge weniger bei pflegerischen Massnahmen mit. H ufig sind sie leichter reizbar. Tritt Depression bei lteren Betroffenen auf, klagen diese oft ber unspezi-fische k rperliche Beschwerden wie Schwindel, Bauch- und R ckenschmerzen. Die Folge sind belastende und aufw ndige somatische Untersuchungen. Bei Betroffenen im fortgeschrittenen Stadium einer Demenz k nnen Betreuende und Pflegende deren Stimmungslage oft nicht mehr direkt erfragen.

8 Ihre Verhaltensbeobachtungen nehmen deshalb einen besonderen Stellenwert ein. Es fehlt jedoch eine gute Standardisierung solcher Behaviorale und psychologische Symptome der Demenz (BPSD)Nebst kognitiven und funktionalen Einschr nkungen f hrt Demenz oft auch zu emotionalen St rungen und zu Verhaltensst rungen. Ein Grossteil der Menschen mit Demenz zeigt w hrend einer oder mehreren Phasen des Krankheitsverlaufs solche behavioralen und psychologischen Symptome der Demenz (BPSD). Zu den Verhaltensst rungen geh ren beispielsweise Umherir-ren, verbale und k rperliche Aggression, sexuelle Enthemmung, Verweigerung von Behandlung und Pflege. Zu den psychologischen Symptomen z hlen Wahnvorstellungen und Halluzi-nationen. BPSD sind f r Betroffene und ihr soziales Umfeld eine grosse Herausforderung und Belastung. BPSD sind nicht ausschliesslich die Folge von hirnorganischen Beeintr chtigungen, sondern immer auch als potentieller Ausdruck von beeintr chtigten k rperlichen, psychischen und sozialen Bed rfnissen zu interpretieren.

9 Wichtig bei Assessments ist deshalb eine systemati-sche Ermittlung dieser individuellen Bed : Unterst tzung bei der Beurteilung von BPSD bietet die Publikation Savaskan E., Bopp-Kistler I., Buerge M., Fischlin R., Georgescu D., Giardini U., .., & Wollmer (2014). Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der behavioralen und psychologischen Symptome der Demenz (BPSD). Praxis, 103 (3). Zudem beschreibt das Kapitel der medizin-ethischen Richtlinien zur Betreuung und Behandlung von Menschen mit Demenz der SAMW (2017) die St rungen der Emotionen und des Verhaltens von Menschen mit Demenz . Einblick in das Erleben und Empfinden von Menschen mit fortgeschrittener Demenz bietet das Heft 5 Herausforderndes Verhalten der Reihe Leitfaden Lebensende mit Demenz , die im Rahmen der Z rcher Verlaufsstudie zu Leben und Sterben mit Demenz (ZULIDAD Studie, 2012 2016) entstanden in der Langzeitpflege f r Menschen mit DelirDelir ist ein akut auftretender, grunds tzlich reversibler Zustand von Verwirrtheit.

10 Bei Menschen mit Demenz sind die Ursache oft Ver nderungen des k rperlichen Zustands oder ein Umge-bungswechsel wie der Eintritt in eine Pflegeinstitution. Insbesondere bei lteren Betroffenen ist das Risiko f r die Entwicklung eines Delirs hoch. Zentral sind darum f r Pflegende und Betreu-ende bei Ver nderungen Massnahmen zur Pr vention von Delir zu ergreifen. Lesetipps: Unterst tzung bei der berpr fung von Delir bietet die Publikation Savaskan E., Baumgartner M., Georgescu D., Hafner M., Hasemann W., Kressig , .., & Verloo H. (2016). Empfehlungen zur Pr vention, Diagnostik und Therapie des Delirs im Alter. Praxis, 105(16), 941 952. sowie in erweiterter und vertiefter Form das Buch Savaskan E, & Hasemann W. [Hrsg.] (2017). Leitlinien Delir. Empfehlungen zur Pr vention, Diagnostik und Therapie des Delirs im Alter. Hogrefe, Bern. Das Buch bietet eine Checkliste zur Einsch tzung von Delir-Risikofaktoren und Massnahmen zu deren Pr vention. In franz sischer Sprache ist erschienen: Von Gunten A.


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