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Merkblatt | 206

Merkbl tter |6 Beobachten Sie, dass eine lernende Person in Ihrem Betrieb gemobbt wird oder selbst mobbt, m ssen Sie einschreiten. Reagieren Sie auch, wenn Ihnen eine solche Vermutung zu Ohren Sie das Gespr ch mit der betroffenen Person und zeigen Sie deutlich Ihre Bereitschaft, das Problem zu l tzen Sie die lernende Person, die bel stigt wird, indem Sie das Mobbing stoppen, Gefahren abwenden, ein angstfreies Klima schaffen, Intoleranz gegen ber Entwertungen und Schikanen offen im ganzen Plenum deklarieren, betroffene Personen in Team und Aufgaben einbinden, bei Beobachtungen sofort intervenieren, Sie gemeinsam, was zu tun ist und fordern Sie die Person auf, Sie ber weitere Vorkommnisse zu Sie nicht ber den Kopf der lernenden Person hinweg, Sie k nnten sie in zus tzliche Schwierigkeiten bringen!Mobbt eine lernende Person m ssen Sie ebenfalls einschreiten.

3 |6 Was tun Sie als Berufsbildner/in in konkreten Fällen? Die Definition der Dauer von einem halben Jahr bedeutet nicht, dass so lange abgewartet werden

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1 Merkbl tter |6 Beobachten Sie, dass eine lernende Person in Ihrem Betrieb gemobbt wird oder selbst mobbt, m ssen Sie einschreiten. Reagieren Sie auch, wenn Ihnen eine solche Vermutung zu Ohren Sie das Gespr ch mit der betroffenen Person und zeigen Sie deutlich Ihre Bereitschaft, das Problem zu l tzen Sie die lernende Person, die bel stigt wird, indem Sie das Mobbing stoppen, Gefahren abwenden, ein angstfreies Klima schaffen, Intoleranz gegen ber Entwertungen und Schikanen offen im ganzen Plenum deklarieren, betroffene Personen in Team und Aufgaben einbinden, bei Beobachtungen sofort intervenieren, Sie gemeinsam, was zu tun ist und fordern Sie die Person auf, Sie ber weitere Vorkommnisse zu Sie nicht ber den Kopf der lernenden Person hinweg, Sie k nnten sie in zus tzliche Schwierigkeiten bringen!Mobbt eine lernende Person m ssen Sie ebenfalls einschreiten.

2 Suchen Sie das Gespr ch mit ihr und treffen Sie falls n tig eine schriftliche Vereinbarung, in der Sie auch die Konsequenzen bei einer Zuwiderhandlung tzen Sie auch die Person, der vorgeworfen wird, jemanden gemobbt zu haben. Der Vorwurf k nnte sich als Ger cht herausstellen. Nennen Sie keine es in Ihrem Betrieb ein Reglement betreffend Mobbing, informieren Sie sich ber die vorgesehenen in Ihrem Betrieb kein geregeltes Verfahren vorgesehen, informieren Sie Ihren Vorgesetzten oder Ihre Vorgesetzte. Kann das Problem nicht gel st werden, ziehen Sie eine Fachperson Merkblatt gibt Ihnen einen berblick ber das Thema. In geraffter Form erfahren Sie, wie Mobbing definiert wird. Wir zeigen Pr ventionsmassnahmen auf und wie Sie sich als Berufs-bildner/in im Arbeitsalltag verhalten k nnen. Wichtige Adressen und Links sind am Schluss aufgef | 206 Mobbing2 |6 Mobbing stammt vom englischen to mob und bedeutet anp beln, schikanieren.

3 Mobbing am Arbeitsplatz wird als negative kommunikative Handlungen definiert, die von einer oder mehreren Personen gegen eine Person oder eine Personengruppe gerichtet sind. Die angegriffenen Personen sind dabei stets unterlegen. Mobbing ist demnach Missbrauch von Macht und kommt oft vor, wenn Vorgesetzte gravierende F hrungsm ngel aufweisen, so dass Mobbing im Betrieb entstehen kann oder die Vorgesetzten selber mit Mobbing von ihren Schw chen ablenken wollen. Mobbing kann jeden treffen, auch lernende Personen Mobbing kommt unter Mitarbeitenden, aber auch zwischen Vorgesetzten und Untergegebenen vor: Ein Mitarbeiter kann von seinem Chef gemobbt werden, ein Chef von seinen Mitarbeitenden, eine lernende Person von ihrem Berufsbildner, von einer Mitarbeiterin oder von einer anderen lernenden Person. Lehrbetrieb, Berufsbildner/in oder lernende Person k nnen auch von aussen gemobbt werden: von der Berufsfachschule, den Verantwortlichen der berbetrieblichen Kurse, von Lehrern und Lehrerinnen der Berufsfachschule oder von der gesetzlichen Vertretung der lernenden Mobbinghandlungen sind: Dem tigungenAbwertende Blicke und GestenSt ndiges Unterbrechen in DiskussionenVerleumdungenHinterh ltige AnspielungenDrohungenAusgrenzungenL cherlichmachenAbsichtliches Unter- oder berfordernUnfaire Zuteilung von AufgabenEntw rdigungenAndrohung und evtl.

4 Gar Anwenden von k rperlicher GewaltMobbing hat nichts mit begr ndeter Kritik zu tun Bei Mobbinghandlungen wird immer die W rde und Integrit t einer Person verletzt. Mobbing will eine Person ausschliessen und ihr die Zugeh rigkeit zum Team aberkennen. Mobbing will ausgrenzen und die Betroffenen durch Schikanen, verdeckte Aggressionen, Machtmissbrauch oder Ger chte sch digen. Mobbing ist kein blicher Konflikt. Bei Mobbing sind die Parteien oft nicht klar, und es fehlen die gemeinsamen Ziele der Auseinandersetzung wie z. B. die Entscheidung in einer schikanierende Verhaltensweisen als Mobbing bezeichnet werden k nnen, m ssen sie ber l ngere Zeit erfolgenBis anhin wurde f r den Zeitraum die Definition von Leymann verwendet, wonach Mobbinghandlungen mindestens einmal pro Woche und w hrend eines zusammenh ngenden halben Jahrs stattfinden m ssen. Diese Definition gilt nach wie vor als Massstab zur Diagnose und bei Gerichtsprozessen.

5 Generell ist es schwierig, den Anfang von Mobbing genau zu eruieren. Laut einer Studie aus dem Jahr 2002 des seco (Staatssekretariat f r Wirtschaft) haben 70 Prozent der Gemobbten im Zeitpunkt der Befragung nicht realisiert, dass sie gem ss Leymann-Definition bereits seit einem halben Jahr gemobbt werden. Heute wird vor allem beachtet, ob die Mobbinghandlungen syste-matisch stattfinden, ob sie darauf abzielen, jemanden auszuschliessen und wie wirksam sie |6 Was tun Sie als Berufsbildner/in in konkreten F llen?Die Definition der Dauer von einem halben Jahr bedeutet nicht, dass so lange abgewartet werden muss, um zu reagieren und mit den Betroffenen das Gespr ch zu suchen. Gerade bei Lernenden, die neu in die Arbeitswelt eintreten und meist in eine fest gef gte Gruppe kommen, m ssen Sie als Berufsbildner/in bei Problemen m glichst sofort reagieren. Oft handelt es sich gar nicht um Mobbing, sondern um Schwierigkeiten, die auftreten, weil die Dynamik der Gruppe ver ndert gliche Konflikte haben nichts mit Mobbing gemeinKonflikte geh ren zu jeder Betriebskultur; werden sie offen und konstruktiv gel st, haben sie eine positive Wirkung.

6 Die Beteiligten erfahren, dass unbefriedigende Arbeitssituationen oder schwierige Beziehungen in der gemeinsamen Auseinandersetzung ver ndert werden k nnen. Zudem wird verhindert, dass Konflikte unterschwellig mitgeschleppt werden, die Fronten sich immer mehr verh rten und daraus eventuell Mobbing entstehen Sie bei einem Verdacht auf Mobbing schnell einFalls Sie beobachten oder das Gef hl haben, dass eine lernende Person gemobbt wird oder sie oder jemand anderer solche Vermutungen ussert, suchen Sie das Gespr ch mit ihr. Seien Sie sich aber bewusst, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe ist, Mobbing zu beenden. Eine vorschnelle Zuschreibung von Rollen (Opfer, T ter, Mitl ufer usw.) f rdert und beschleunigt die negative Dynamik. Suchen Sie in erster Linie nach Entlastungsm glichkeitenDamit die lernende Person auftanken kann, suchen Sie nach Entlastungsm glichkeiten.

7 Pr fen Sie auch, ob bei minderj hrigen Lernenden, die Eltern informiert werden m ssen. Trennen Sie sie vor bergehend von der (vermeintlich) bel stigenden Person. Bei einer definitiven Versetzung ist allerdings zu beachten, dass Betroffene wie Agierende versetzt werden. Werden nur Betroffene umplatziert, setzt das ein falsches Signal und kann mobbingverst rkend sein. Falls n tig, k nnte auch eine Neuaufteilung des Teams in Betracht gezogen Sie aber nicht ber den Kopf der lernenden Person hinwegSie k nnten sie in zus tzliche Schwierigkeiten bringen. Helfen Sie ihr, die Schikanen schriftlich (mit Datum) festzuhalten, um Beweismaterial zu sammeln, besprechen Sie, welche M glichkeiten es gibt, sich gegen die Bel stigungen zu wehren. Stellen Sie daraufhin die mobbende Person oder die mobbenden Personen zur Rede und versuchen Sie, den Konflikt gemeinsam zu l sen.

8 Mobbing geschieht aber oft, ohne dass sich die Mobbenden ber ihre Handlungen und deren Wirkung klar sind. Die Konfrontation mit dem Mobbing-Vorwurf kann darum auf massiven Widerstand stossen. Haben Sie Zweifel, gemeinsam eine L sung zu finden, ziehen Sie unbedingt eine Fachperson zu Rate oder gelangen Sie an eine eine lernende Person m ssen Sie ebenfalls einschreitenSuchen Sie das Gespr ch mit ihr und weisen Sie sie daraufhin, dass Mobbinghandlungen in Ihrem Betrieb nicht geduldet werden. Sollte sie mit mobben weiterfahren, treffen Sie eine schriftliche Vereinbarung, in der aufgef hrt ist, was sie unterlassen soll und mit welchen Konsequenzen sie zu rechnen hat, falls sie sich nicht an die Vereinbarung h lt (Versetzung in eine andere Abteilung, Aufl sung des Lehrvertrags).Der Begriff Mobbing wird auch missbrauchtAllt gliche Konflikte werden vorschnell als Mobbing bezeichnet oder Unschuldigen wird vorgeworfen, sie w rden Mobbing betreiben.

9 Eine lernende Person ist besonders gut und wird von den schw cheren Lernenden als Gefahr betrachtet. Sie wird kurzerhand des Mobbings angeklagt, um sie ausser Gefecht zu setzen. Eine andere lernende Person ist jemandem nicht sympathisch, weshalb das Ger cht in die Welt gesetzt wird, sie mobbe. Deshalb ist es wichtig, Vermutungen oder Anklagen gut zu pr fen und nicht zu ussern, bevor Sie sicher sind, worum es geht. Solange der Verdacht des Mobbings nicht erh rtet ist, bedarf auch der oder die Angeklagte eines w hrend der Dauer der beruflichen GrundbildungDa in es in allen Betrieben immer wieder zwischenmenschliche Schwierigkeiten gibt, wird gezieltes Mobbing nicht sofort erkannt. Erst nach einer gewissen Zeit vermuten die Betroffenen, dass sie systematisch schikaniert werden. Mobbing ist f r alle, aber insbesondere f r Lernende, mit grossem Stress verbundenDer Stress kann zu psychischen Beeintr chtigungen wie: Aufmerksamkeits- und Konzentrations-st rungen, Identit ts- und Selbstwertkrisen, Ersch pfungs- und Versagenszust nden f hren.

10 K rperlich treten h ufig folgende Symptome auf: Atemnot, Herzschmerzen, Schlafst rungen, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen und Muskelverspannungen. Mobbing belastet meist auch das private Umfeld der lernenden Person: Familie, Freunde und Kollegen. Ganz bestimmt wird aber immer die Arbeitsleistung stark beeintr chtig. Ist jemand ber l ngere Zeit ohne jegliche Unterst tzung st ndigen Mobbingangriffen ausgesetzt, kann das zu schweren Depressionen f hren und gar gewaltt tige Kurzschlusshandlungen oder eine Selbstt tung zur Folge wirkt sich auf das Unternehmen negativ ausDas Betriebsklima verschlechtert sich. Einsatzbereitschaft und Kreativit t der Lernenden und Arbeitnehmenden lassen nach, was Produktivit tsverluste zur Folge hat. Diese Produktivit ts-einbr che bedeuten Qualit tsminderung und Wettbewerbsnachteile. Zus tzlich entstehen erh hte Betriebskosten durch h ufige Absenzen und K ventionsmassnahmenKommunizieren Sie im Betrieb, dass Mobbing nicht geduldet wird, dass Betroffene Lernende oder Arbeitnehmende unterst tzt werden, und dass gegen ber jenen, die andere schikanieren ebenfalls Lernende oder Arbeitnehmende , Sanktionen ergriffen werden.


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